5 – Rechte nicht garantiert
Der Globale Rechtsindex des IGB

Kolumbien

Die Mitgliedsorganisationen des IGB in Kolumbien sind die Central Unitaria de Trabajadores (CUT) und die Confederación de Trabajadores de Colombia (CTC).

Kolumbien ratifizierte 1976 das Übereinkommen Nr. 87 über die Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und den Schutz des Vereinigungsrechtes (1948) und das Übereinkommen Nr. 98 über das Vereinigungsrecht und das Recht auf Kollektivverhandlungen (1949).

Praxis

Browse by:

Ermordung von Yordan Tovar, Gewerkschaftsführer der SINTCAFROMAYO 16-01-2020

Yordan Tovar, Gewerkschaftsführer aus der Landarbeiter- und Pendlergewerkschaft von Putumayo (SINTCAFROMAYO), einer Ortsgruppe der FENSUAGRO, wurde am Donnerstag, 16. Januar, am späten Nachmittag in der Ortschaft Teteyé, Gemeindebezirk Puerto Asís, ermordet.
Zeugenaussagen zufolge befand sich Tovar im gewerkschaftseigenen Laden, als bewaffnete Männer auftauchten und mehrere Schüsse auf ihn abgaben.

Systematische Verletzung des Rechts auf Leben und Unversehrtheit von Gewerkschaftsführern und –mitgliedern im Jahr 2019 30-12-2019

Im Jahr 2019 meldete die CUT Kolumbien 12 Morde, 198 Morddrohungen, 11 Belästigungen, vier Attentate und eine gewaltsame Verschleppung, insgesamt also 226 Gewalttaten, die Arbeitnehmer und Gewerkschaftsführer direkt betrafen.
So wurde beispielsweise am 29. Januar 2019 Dilio Corpuz Guetio, ein aktives Mitglied des Bauernverbandes ASOCORDILLERA, der dem Nationalen Verband der Agrargewerkschaften (FENSUAGRO) angeschlossen ist, ermordet. Er war mit seiner Schwester auf einem Motorrad auf einer Dorfstraße unterwegs, als sie von einem Pkw angefahren wurden, von dem mehrere bewaffnete Männer ausstiegen und Corpuz Guetio mit mehreren Kopfschüssen töteten. Corpuz Guetio war ein aktives Mitglied des Dorfausschusses, in dem er Verifizierungsaufgaben im Hinblick auf den Ersatz illegaler Pflanzungen in der Gegend erledigte, ein Umstand, der die führenden Vertreter und Mitglieder dieser Organisationen zu der Schlussfolgerung veranlasst, dass der Mord in Auftrag gegeben wurde, weil er mit seiner Arbeit als Beschützer des Territoriums und der Gemeinden wahrgenommen wurde.
Die CUT weist darauf hin, dass der Bildungssektor, der Transportsektor sowie der Bergbau- und Energiesektor am stärksten von dieser Gewalt betroffen sind. Die meisten Verbrechen wurden von paramilitärischen Kräften oder angeheuerten Schlägertrupps verübt.
Es ist anzumerken, dass die Mehrheit der Fälle von der nationalen Regierung nicht aufgeklärt wurde, die noch immer nicht die notwendigen Mittel bereitgestellt hat, um zeitnahe und gezielte Ermittlungen durchzuführen und die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen. Auf der Grundlage der obigen Ausführungen kann man sagen, dass es nach wie vor eine mangelhafte Struktur für den wirksamen Schutz des Lebens von Gewerkschaftern und ihren Familien gibt und sie sich in einer ständigen Bedrohungslage befinden.  

Huaweis Strategie gewerkschaftsfeindlicher Entlassungen 19-12-2019

Vor dem Hintergrund eines Antrags von Huawei auf Entlassung von 289 Beschäftigten beim Arbeitsministerium und der daraufhin erteilten Genehmigung für die Entlassung von 61 von ihnen legte die Gewerkschaft der Beschäftigten in der Informations- und Kommunikationstechnologie, verwandten und ergänzenden Sektoren (UNITRATEL) Rechtsmittel beim Arbeitsministerium ein und forderte die erneute Prüfung der Genehmigung von Massenentlassungen, die Einhaltung des ordnungsgemäßen Verfahrens und die Behebung von Unregelmäßigkeiten am Arbeitsplatz bei Huawei.

Straffreiheit behindert Recht auf Vereinigungsfreiheit der Gewerkschaften in Magdalena Medio 23-11-2019

Die Nationale Gewerkschaft der Beschäftigten in der Agrarindustrie (SINTRAINAGRO) hat eine Strategie entwickelt, um die Formalisierung der ausgelagerten Beschäftigten des landwirtschaftlichen Unternehmens Agrounión zu fördern. Diese Bemühungen zogen Repressalien wie die Massenentlassung aller ausgelagerten Beschäftigten und eine erhebliche Zunahme der Geschäftsbeziehungen mit externen Zulieferern nach sich. Darüber hinaus haben die Arbeitgeber juristisch Verhandlungen unter Verweis auf angebliche formale Mängel bei der Vorlage der Forderungen abgelehnt.
Trotz der Eingaben der Gewerkschaft bei der Staatsanwaltschaft und beim Ombudsmann und der Berichte über die Verletzung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten zu berichten, erweckt die Tatenlosigkeit der Behörden den Eindruck, dass ein mangelnder Schutz durch die Rechts- und Verfassungsordnung besteht und damit der Beitritt zu einer Gewerkschaft das Risiko einer Entlassung in sich birgt.

UNO äußert sich besorgt über die von den Behörden im Vorfeld des Generalstreiks ergriffenen Maßnahmen 21-11-2019

Das Büro des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Kolumbien äußerte sich besorgt über die von den Behörden im Vorfeld des gegen die Regierungspolitik gerichteten Generalstreiks vom 21. November 2019 ergriffenen Maßnahmen.
In diesem Zusammenhang verwies die UNO-Vertretung auf den Erlass mehrerer Dekrete, Rundschreiben und Anweisungen, die es den Bürgermeistern und Gouverneuren gegebenenfalls erlauben, Maßnahmen wie die Verhängung von Ausgangssperren und den Rückgriff auf militärische Unterstützung zur Wahrung der öffentlichen Ordnung im Rahmen des Generalstreiks zu ergreifen.
Die Sonderorganisation der UNO erinnerte daran, dass die Staaten den Einsatz von Streitkräften zur Kontrolle interner Unruhen so weit wie möglich einschränken und an Bedingungen knüpfen sollten, da eine militärische Ausbildung, Ausrüstung und Sichtweise nicht dazu geeignet sind, den Schutz und die Kontrolle der Zivilbevölkerung zu gewährleisten, was einer für Polizeikräfte üblichen Ausbildung entspricht.
Die Einschränkungen und Bedingungen für den Einsatz von Streitkräften müssen nach internationalen Standards zeitlich begrenzt, von eingeschränktem Umfang, zivilen Behörden unterstellt und von diesen überwacht sowie durch Protokolle über die Anwendung von Gewalt geregelt werden, wurde betont.
Das UNO-Büro erklärte, dass der friedliche Protest ein Menschenrecht ist, dessen Ausübung die Demokratie stärkt.
Es appellierte an die Demonstranten, ihre Rechte verantwortungsvoll und in Einklang mit dem Recht auf friedliche Versammlung, Meinungs- und Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
auszuüben.

Das Büro erklärte weiterhin, dass es die laufend in sozialen Netzwerken und in den Medien veröffentlichten Botschaften unbekannter Herkunft, die soziale Proteste stigmatisieren, sowie andere, die zur Anwendung von Gewalt gegen die Protestbewegungen verschiedener Teile der Bevölkerung aufrufen, mit Besorgnis verfolgt habe.
In diesem Kontext wachsender Spannungen gingen bei der UNO Meldungen über siebenundzwanzig Durchsuchungsaktionen in Bogotá, fünf in Cali und vier in Medellín, in Wohnungen und Büros ein, einige davon bei Organisationen der Zivilgesellschaft und alternativen Medien.
Anscheinend erfolgten diese Razzien im Rahmen verschiedener Untersuchungen, die zu unterschiedlichen Zeiten im Zusammenhang mit Ereignissen liefen, die zu verschiedenen Zeitpunkten stattgefunden haben, deren Durchführung aber jeweils genau 48 Stunden vor Beginn der Demonstrationen angeordnet wurde.

Missachtung der Versammlungsfreiheit von Sozialverbänden 19-11-2019

Der Gewerkschaftsdachverband Gewerkschaftsdachverband Dachorganisation auf nationaler, regionaler oder Bezirksebene, die sich aus ihren Mitgliedsgewerkschaften zusammensetzt; bezeichnet häufig einen Verband oder Dachverband eines Landes. (CUT) gab eine Erklärung heraus, in der er die Polizeirazzien verurteilte, die in Bogotá, Cali und Medellín Tage vor dem für den 21. November angekündigten landesweiten Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
bei Sozialverbänden durchgeführt worden waren. Die Position des CUT ergab sich aus den Zwangsmaßnahmen der Vollzugsbehörden, die die Garantien des kolumbianischen Staates für das Recht zu protestieren entkräften.

Protest gegen widerrechtliche Entlassungen bei Arbeitgeber im Hafen von Cartagena 30-10-2019

Die Nationale Transportarbeitergewerkschaft (SNTT) erachtete die Entlassung von 11 Beschäftigten, die bei der Hafengesellschaft von Cartagena das Sicherheitskamerasystem des Hafens bedienten, als ungesetzlich und unangemessen. Die Hafengesellschaft rechtfertigte diese Entlassungen mit dem Verweis auf die Aufgabe und Beschädigung der Sicherheitseinrichtungen, ein äußerer und weitgehend von den Beschäftigten unabhängiger Umstand, der in die Bewertung ihrer Leistung nicht einfließen darf.

Morddrohungen gegen Gewerkschaftsführer 28-10-2019

Mitglieder der Gewerkschaft bei Brinks (SINTRABRINKS) erhielten seitens der illegalen Gruppierung der „Schwarzen Adler“ Morddrohungen, die sich gegen die Gewerkschaftsführer und ihre Familien richteten. Diese Drohungen wurden als Reaktion auf die Aktionen der Gewerkschaft zugunsten der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ausgesprochen. Das Generalsekretariat von UNI Global Union kündigte an, dass sich die globale Gewerkschaftsbewegung weiterhin für die Achtung der Menschen- und Arbeitnehmerrechte einsetzen werde, und forderte den kolumbianischen Arbeitsminister auf, dafür zu sorgen, dass die Gewerkschaftsrechte frei von Angst an allen Arbeitsplätzen ausgeübt werden können.

Verfolgung der kürzlich bei der Agrarbank gegründeten Gewerkschaft 26-10-2019

Es dauerte 20 Jahre, bis es im Oktober 2019 endlich gelang, die Nationale Gewerkschaft der Beschäftigten der Agrarbank (SINTRABANAGRARIO) zu gründen. Daran beteiligt waren auch 34 Beschäftigte der Region Santander, die einen Forderungskatalog vorlegten. Dies führte zur Entlassung mehrerer Gründungsmitglieder und zur Beantragung der Aufhebung der Rechtsperson von SINTRABANAGRARIO. Die im Entstehen begriffene Gewerkschaft kündigte an, dass sie an ihrer Existenz festhalten werde, insbesondere angesichts einer angekündigten Umstrukturierung bei der Agrarbank, die die Beendigung von rund 1.500 Arbeitsverträgen bedeuten würde.

Protest gegen Massenentlassung beim Abfüllbetrieb von Coca Cola in Bucaramanga 07-10-2019

Mitglieder der Nationalen Gewerkschaft der Nahrungsmittelindustrie (SINALTRAINAL) ketteten sich vor der Abfüllanlage von Coca Cola Bucaramanga an, um gegen die Massenentlassung von 60 Beschäftigten zu protestieren, die als Gewerkschaftsmitglieder einen besonderen Kündigungsschutz genossen, eine Tatsache, die vom Unternehmen nicht ignoriert werden darf, da nur ein Richter befugt ist, die Kündigung von derart geschützten Arbeitsverträgen zu genehmigen. Außerdem forderten sie vom Abfüllbetrieb, auf den Forderungskatalog einzugehen, um die Rechte zu klären und die Drohungen gegen die Beschäftigten zu beenden.

Willkürliche Entlassungen von Gewerkschaftsmitgliedern und Verletzung der Vereinigungsfreiheit beim transnationalen Konzern Ross 24-09-2019

Die Nationale Glasindustriegewerkschaft (SINTRAVIDRICOL) prangerte an, dass die Unternehmen Moldes Medellín und Andes Cast Metals in Antioquia, die zum transnationalen Ross-Konzern gehören, im Zuge eines willkürlichen Vorgehens des transnationalen Unternehmens 20 direkte Entlassungen und weitere Massenentlassungen vorgenommen haben, die als „freiwilliges Ausscheiden“ eingetragen wurden. Die Gewerkschaft ist der Ansicht, dass der Ross-Konzern trotz der mehrerer Prüfauflagen regelmäßig arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindliche Maßnahmen durchführt. Daher hat die SINDRAVIDICOL rechtliche Schritte zum Schutz ihrer Gewerkschaftsmitglieder eingeleitet.

Zurückweisung der Praxis gewerkschaftsfeindlicher Entlassungen 10-09-2019

Die Erdölindustriegewerkschaft (USO) brachte in einem offenen, vom Vorstand unterzeichneten und an das Unternehmen ECOPETROL gerichteten Brief zum Ausdruck, dass sie mit der Entscheidung, den Schatzmeister des Nationalen USO-Vorstands, Ariel Corzo, zum zweiten Mal innerhalb von weniger als acht Monaten zu entlassen, nicht einverstanden ist. Die Gewerkschaft ist der Ansicht, dass das Unternehmen gegen das Arbeitsrecht verstößt und gerichtliche Entscheidungen, die eine solche Entlassung ausdrücklich verbieten, missachtet. Aus diesem Grund beschloss USO, über das Arbeitsministerium eine Anklage gegen ECOPETROL einzureichen.

Anprangerung gewerkschaftsfeindlicher Praktiken im Nahrungsmittelkonzern NUTRESA 11-05-2019

Die Arbeitnehmer, die der Nationalen Gewerkschaft der Nahrungsmittelindustrie (SINALTRAINAL) angehören, verurteilten die Aufhebung der Arbeitsverträge, die der Nahrungsmittelkonzern NUTRESA für die gewerkschaftlich aktiven Arbeiterinnen und Arbeiter veranlasste, ebenso wie das Mobbing, dem die Praktikantin des Nationalen Ausbildungsinstituts (SENA) ausgesetzt war, und kritisierte die zahlreichen Probleme, mit denen die Kakao- und Kaffeebauern aufgrund der unfairen Verträge, die das Unternehmen mit den Bauern der Gemeinde Girón abschloss, zu kämpfen haben. Mit einem Aktionstag wollte SINALTRAINAL unternehmensweite Maßnahmen für den Schutz der Beschäftigten, ein Verbot der Misshandlung von Frauen und ein Ende der Verfolgung von Gewerkschaften anstoßen.

Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit von Gewerkschaftsführern nachweislich in Gefahr 11-05-2019

Igor Kareld Díaz, nationaler Vorsitzender der Gewerkschaft der Beschäftigten in der Kohleindustrie (Sintracarbón), und Juan Carlos Rojas, Dairo Mosquera, Gustavo Benjumea und Jairo Córdoba, Mitglieder der Nationalen Gewerkschaft der Beschäftigten in der Bergbau-, Petrochemie-, Agrokraftstoff- und Energieindustrie (Sintramienergética), erhielten am 11. Mai über soziale Netzwerke ein von den „Schwarzen Adlern" unterzeichnetes Pamphlet mit Morddrohungen.
Die paramilitärische Gruppe droht damit, sie zu töten, weil sie „als Arbeiter getarnte Guerillas“ seien, die dem Land einen neuen Sozialismus aufzwingen wollten. Sie hätten 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen oder „die Folgen zu tragen“. Die Drohungen erfolgten nach einem offiziellen Treffen am 6. Mai, das von der niederländischen Botschaft und dem niederländischen Gewerkschaftsdachverband Gewerkschaftsdachverband Dachorganisation auf nationaler, regionaler oder Bezirksebene, die sich aus ihren Mitgliedsgewerkschaften zusammensetzt; bezeichnet häufig einen Verband oder Dachverband eines Landes. CNV einberufen worden war und an dem eine Gruppe niederländischer Abgeordneter, Gewerkschafts- und Verbandsführer sowie leitende Angestellte der multinationalen Unternehmen Prodeco-Glencore, Cerrejon und Drummond teilnahmen. Die Abgeordneten wollten sich ein Bild von der Situation des Kohlebergbaus und der Beschäftigten in Kolumbien machen.
Es ist auch kein Zufall, dass drei der bedrohten Gewerkschafter am Verhandlungstisch mit der Firma Drummond gesessen hatten.
Die kolumbianischen Gewerkschaften des Bergbau- und Energiesektors, die der IndustriALL angeschlossen sind - USO, Sintracarbón und Sintraelecol -, gaben eine Erklärung ab, in der sie die Einschüchterungen zurückwiesen und anprangerten. Sie sind überzeugt, dass der Vorfall Teil eines gezielten Plans zur Ausschaltung der Opposition und der führenden Vertreter sozialer Bewegungen in Kolumbien ist, und geben an, dass es seit dem Amtsantritt von Ivan Duque bereits 262 Morde gegeben habe. Sie werfen der Regierung vor, diese Vorfälle nicht zu beachten und nichts für einen besseren Schutz, die Prävention oder die Strafverfolgung zu unternehmen.

Zahl und Ausmaß von Gewaltakten gegen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im Jahr 2018 gestiegen 10-12-2018

Zwischen dem 1. Januar und dem 30. November 2018 wurden 194 Verletzungen des Rechts auf Leben, Freiheit und körperliche Unversehrtheit von Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Kolumbien registriert, von denen 82% Gewerkschaftsführerinnen und -führer betrafen. Von den registrierten Fällen waren 28 Morde, drei gewaltsame Verschleppungen, sieben Mordversuche, ein Folterfall, 146 Drohungen, zwei Zwangsvertreibungen, sechs Schikanierungsfälle gegen Gewerkschaftsführer und eine illegale Razzia. Nach den vorliegenden Informationen waren in 52,06% der Fälle Paramilitärs die mutmaßlichen Täter, in 41,7% der Fälle wurden die Verantwortlichen nicht identifiziert oder genannt, und in den restlichen 6,24% waren es Vertreter des Staates und der Guerilla. In den meisten Fällen hängen die Motive für gewerkschaftsfeindliche Gewalt nach wie vor mit der sozialen Funktion der Gewerkschaftsbewegung bei der individuellen und kollektiven Verteidigung der Menschen- und Arbeitsnehmerrechte und der Friedensförderung auf lokaler Ebene zusammen. Darüber hinaus stieg die Zahl der Angriffe gegen Gewerkschaften als Kollektiv (wahllos gegen eine Gruppe gerichtete Gewalt) von neun Fällen im Jahr 2017 auf 36 Fälle im Jahr 2018. Kolumbien weist eine tiefwurzelnde Geschichte gewerkschaftsfeindlicher Gewalt auf. Von 1973 bis 2018 gab es mehr als 14.804 Angriffe gegen Gewerkschafter, darunter 3.180 Morde und 242 gewaltsame Verschleppungen.

Gewerkschaftsfeindliche Verfolgung bei privaten Gesundheitsdienstleistern des Unternehmens SALUDCOOP19-11-2018

Von September bis Ende 2018 verwehrte ESIMED, ein privates Unternehmen für die Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen, den Angestellten seines Hauptsitzes in der Stadt Ibague, Provinz Tolima, den Zutritt zu ihren Arbeitsplätzen, so dass ESIMED Entgelt und Leistungen schuldig blieb. Die Gewerkschaft SINTRASALUDCOL mobilisierte auf nationaler Ebene ihre Mitgliedsgewerkschaften aufgrund des anhaltenden Prozesses der Schwächung der Unternehmen der SaludCoop-Gruppe als Folge der Intervention des Staates im Jahr 2011. Diese Situation entstand ursprünglich durch die mangelnde Überwachung der von der Gruppe verwalteten öffentlichen Gesundheitsmittel durch die Regierung und die mangelnde Transparenz im anschließenden Prozess der Umstrukturierung, Liquidation und des Verkaufs der Unternehmen. Während dieses Prozesses wendeten die Unternehmen der Gruppe eine gewerkschaftsfeindliche Verfolgungspolitik an und weigerten sich systematisch, Konzertierungsgespräche über die Gewährleistung der Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte und die beste Möglichkeit der medizinischen Versorgung von Tausenden von Menschen im ganzen Land zu führen.

SINTRACARCOL-Mitglieder als Zielscheibe für Entlassungen und gewerkschaftsfeindliche Politik 09-10-2018

Im Jahr 2018 weigerte sich das Unternehmen Cartón de Colombia S.A., das zum multinationalen Unternehmen Smurfit Kappa gehört, die Tarifvereinbarungen einzuhalten und entwickelte eine massiv gewerkschaftsfeindliche Politik, indem ständig Druck von Seiten der Unternehmensleitung ausging, um zu verhindern, dass Arbeitnehmer der Gewerkschaft ihrer Wahl beitraten. Darüber hinaus wurde den Gewerkschaftsmitgliedern systematisch die Freistellung zur Teilnahme an Versammlungen und anderen Gewerkschaftsaktivitäten verweigert, es wurden allerlei Vorwände gefunden, um ungerechtfertigte Entlassungen von Gewerkschaftsführern vorzunehmen, und nicht selten den Gewerkschaftsführern Vorteile im Austausch für Informationen oder rechtliche Schritte gegen die Gewerkschaft oder Geld für den Austritt aus der Gewerkschaft angeboten. Am 8. Oktober 2018 begann die Gewerkschaft mit einer Woche der Proteste vor dem Standort Medellín in der Provinz Antioquia. Unbeirrt hielt das Unternehmen jedoch an seiner Verfolgungspolitik fest.

Entlassung von Piloten bei Avianca20-09-2018

Im Juli 2018 bestätigte der Oberste Gerichtshof die Rechtswidrigkeit des Streiks bei der privaten Fluggesellschaft Avianca unter Zuwiderhandlung gegen das Übereinkommen 87 und die Bemerkungen des IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Sachverständigenausschusses und genehmigte die Entlassung von 107 Piloten, darunter Mitglieder des Vorstands der Gewerkschaft Asociación Colombiana de Aviadores Civiles (Acdac). Die Gewerkschaft hatte im September 2017 einen 51-tägigen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
begonnen und bessere finanzielle Bedingungen, angemessene Arbeitszeiten und weitere Maßnahmen zur Gewährleistung der Flugsicherheit gefordert. Am 20. September 2017 gab das Unternehmen die Verhandlungen mit der Gewerkschaft auf und beantragte beim Arbeitsministerium die Einsetzung eines obligatorischen Schiedsgerichts. Am 6. Oktober erklärte der Oberste Gerichtshof von Bogotá, der erst nach 60 Streiktagen hätte eingreifen dürfen, den Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
für illegal, da der Luftverkehr ein wesentlicher öffentlicher Dienst sei.

Anhaltende gewerkschaftsfeindliche Kampagne von Glencore in Kolumbien 02-08-2018

Das multinationale Unternehmen Glencore, das Kohle abbaut und transportiert, betreibt dauerhaft eine Politik der Umweltzerstörung und der Verletzung von Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten in Kolumbien. Über die Tochtergesellschaft Prodeco betreibt Glencore fünf verschiedene Standorte mit eigener Rechtsperson, und zwar zwei Kohlebergwerke, eine Eisenbahnlinie und einen Hafenterminal. Die in der Gewerkschaft Sintracarbon zusammengeschlossenen Arbeiter prangern die Missbräuche an, denen die Arbeiter der verschiedenen Bergwerke ausgesetzt sind, in denen unterschiedliche Arbeitsbedingungen gelten, und daß ihnen die Möglichkeit verweigert wird, als Gewerkschaft mit einem gemeinsamen Arbeitgeber gemeinsame Verhandlungen zu führen. Die unterschiedlichen Rechtspersonen der Standorte stellen die Gewerkschaft vor erhebliche Schwierigkeiten bei der Lösung von Problemen und der Identifikation eines verantwortlichen Verhandlungspartners. Darüber hinaus setzte Glencore im Laufe des Jahres 2018 die Politik der Behinderung der Arbeitnehmer bei der freien Wahl der Gewerkschaft, der sie beitreten wollen, fort und leitete Disziplinarmaßnahmen zur Förderung von Austritten aus der Gewerkschaft ein. Mit einer Kombination aus Drohungen und Anreizen ist es Glencore gelungen, viele Gewerkschaftsmitglieder zum Austritt zu bewegen. Diese Situation ist weder neu noch der Regierung unbekannt. Prodeco musste in den letzten Jahren für seine schlechten Arbeitspraktiken annähernd 500.000 Dollar an Bußgeldern zahlen, hält aber an seiner feindlichen Haltung gegenüber Arbeitnehmerrechten fest.

Hafengesellschaft von Barranquilla überweist Beiträge nicht an Gewerkschaft 31-12-2017

In der Hafengesellschaft von Barranquilla gilt der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
für alle Beschäftigten des Unternehmens, da die Gewerkschaft mehr als ein Drittel aller Beschäftigten des Unternehmens organisiert hat. Das Unternehmen hat der Gewerkschaft jedoch nicht die Gewerkschaftsbeiträge für alle ausgezahlt, die vom Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
profitieren, obwohl die kolumbianische Gesetzgebung dies vorsieht (Artikel 471 Arbeitsgesetz, Artikel 69 des Gesetzes 50 von 1990).

Rechtswidrige Einbehaltung von Gewerkschaftsbeiträgen bei Movilizamos S.A. 31-12-2017

Das Unternehmen Movilizamos S.A. überweist die Gewerkschaftsbeiträge der angeschlossenen Arbeitnehmer nicht an die Nationale Gewerkschaft der Beschäftigten der Transport- und Logistikbranche Kolumbiens (SNTT). Im Jahr 2017 forderte die Gewerkschaft das Unternehmen auf, genaue Informationen über den Gesamtbetrag der einbehaltenen Beiträge zu geben, erhielt vom Unternehmen jedoch weder diese Auskunft noch die Gewerkschaftsbeiträge.

Kolumbianische Arbeitgeber manipulieren Gewerkschaftswahlen 31-12-2017

Einige Fälle der Einmischung der Arbeitgeber in die Wahlfreiheit der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer im Jahr 2017 sind belegt. Eine der Methoden der Arbeitgeber ist beispielsweise die Gründung von Gewerkschaften, die der Arbeitgeber selbst kontrolliert, deren Mitglieder Sitze in den Arbeitnehmervertretungsgremien einnehmen. In anderen Gremien, in denen eine Arbeitnehmervertretung vorgesehen ist, konnten sich die Arbeitgeber Kolumbiens mehrfach erfolgreich in die Wahlen einmischen, wie beispielsweise zum Ausschuss für das Zusammenleben am Arbeitsplatz, der für die Vorbeugung gegen Belästigung am Arbeitsplatz zuständig ist (Entschließung 652/2012) und zum Paritätischen Ausschuss für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (COPASST), der für die Überwachung und Kontrolle von Risikofaktoren am Arbeitsplatz zuständig ist, um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern.

Günstlingswirtschaft in kolumbianischen Unternehmen beim Umgang mit Gewerkschaften31-12-2017

In einigen Unternehmen des öffentlichen und privaten Sektors, in denen mehrere Gewerkschaften nebeneinander bestehen, ist die Präferenz der Arbeitgeber für eine von ihnen wohlbekannt, entweder weil sie die Entscheidungen nicht kritisiert oder weil der Arbeitgeber ein besonderes Interesse daran hat, eine Gewerkschaftsorganisation gegenüber den anderen zu stärken, um den Reiz der Mitgliedschaft in autonomen Gewerkschaften zu verringern.
Hier einige augenfällige Beispiele aus dem Jahr 2017:
Im Unternehmen Bancamía bestehen die Gewerkschaften SINTRAMIA, OTRAMIC und ASEFINCO nebeneinander. Das Unternehmen bevorzugte die SINTRAMIA, indem es den Beschäftigten, die dieser Gewerkschaft angehörten, Tarifleistungen auch ohne die Existenz eines Tarifvertrags gewährte und diesen Beschäftigten leichter Urlaub gewährte als den Mitgliedern der beiden anderen Gewerkschaften. Im Gegensatz hierzu wurden die Arbeitsbedingungen der ASEFINCO-Mitglieder verschlechtert, und es kommt zu willkürlichen Disziplinarverfahren gegen sie, die ohne weitere Begründung Sanktionen nach sich ziehen.
In der Hafengesellschaft von Buenaventura wurden den Mitgliedern der Hafengewerkschaft Unión Portuaria bessere Arbeitsbedingungen und gewerkschaftliche Leistungen angeboten, wodurch die SNTT-Mitglieder diskriminiert wurden.
Den Mitgliedern von SINTRALAB im Unternehmen ALPINA S.A. wurden im Jahr 2017 systematisch Freistellungen für Gewerkschaftsarbeit mit der Begründung verweigert, dass Freistellungen über die andere im Unternehmen bestehende Gewerkschaft SINTRALPINA beantragt werden müssten.

Gewerkschaftsfeindliche Haltung von Indupalma 31-12-2017

Das Unternehmen Industrial Agraria la Palma Limitada (Indupalma) versuchte 2017 die Gewerkschaftsaktionen der Mitglieder der Gewerkschaft der Vertragsarbeiter in der Agrarindustrie (UGTTA) zu unterbinden und zu kontrollieren, und zwar durch öffentliche Mitteilungen, die diese Aktionen als „rechtswidrig und unrechtmäßig“ verurteilten. So ließ der Arbeitgeber eine Urabstimmung über einen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
unter den Gewerkschaftsmitgliedern nicht zu und hinderte sie daran, die Büros des Unternehmens zu betreten, um Gewerkschaftstätigkeiten auszuführen.

Das Unternehmen bevorzugte zudem die Gewerkschaft der direkt beschäftigten Arbeitnehmer und setzte sich damit über die Existenz und Verbindung der UGTTA im und zum Unternehmen hinweg.

Belästigung am Arbeitsplatz und Diskriminierung von gewerkschaftlich organisierten Arbeitskräften in einzelnen Unternehmen31-12-2017

Im Bergbauunternehmen CHM müssen Beschäftigte, die Mitglieder der Gewerkschaft SINTRACHANEME sind, selbst bei gesundheitlich bedingten Einschränkungen Schwerstarbeit leisten, was ihren Gesundheitszustand weiter verschlechtert, wie die Gewerkschaft im Jahr 2017 berichtete. Darüber hinaus greifen direkte Vorgesetzte gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer verbal an und bedeuten ihnen, dass sie keinerlei Achtung erwarten könnten, solange sie Mitglied der Gewerkschaft blieben.
Im Unternehmen Recaudo Bogotá werden die der Gewerkschaft SINTRARECAUDO angehörenden Arbeiternehmer ständig aufgefordert, sich unter Verletzung eines ordnungsgemäßen Verfahrens gegen Anschuldigungen zu verteidigen. Über das gesamte Jahr 2017 wurden sie abgemahnt oder gar entlassen. In diesem Unternehmen werden gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer belästigt und gezwungen, Aufgaben zu übernehmen, die nicht ihrer Position entsprechen.
Bei DHL in der Freien Exportzone von Bogotá werden den wenigen Arbeitnehmern, die der Gewerkschaft SNTT angehören und Pakete sowie andere Sendungen transportieren, längere Auslieferungsrouten als den anderen Mitarbeitern des Unternehmens zugeteilt, und sie müssen eine Zahl von Lieferungen zustellen, die über dem Durchschnittswert des Unternehmens liegt. Darüber hinaus werden sie ständig zur aufgefordert, Rechenschaft abzulegen, und es gibt Abmahnungen und Entlassungen.
Das Unternehmen SMITCO in der Stadt Santa Marta forderte während des Jahres 2017 die der Gewerkschaftsorganisation SNTT angeschlossenen Beschäftigten fortwährend ohne stichhaltige Begründungen auf, Rechenschaft abzulegen, und es werden ohne ordnungsgemäßes Disziplinarverfahren Abmahnungen und Entlassungen ausgesprochen. Einige gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte erhielten bis zu fünf Abmahnungen für mehrere Tage.
Im Unternehmen CIAMSA, Azúcares y Mieles S.A., wurden die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verschlechtert, die Mitglieder der SNTT-Gewerkschaft Buenaventura sind, indem sie nicht die gleiche Lohnerhöhung wie die anderen Arbeitnehmer im Unternehmen erhielten. Im Jahr 2017 entließ das Unternehmen vier Mitarbeiter. Einer von ihnen gehörte dem Ausschuss für Beschwerden und Forderungen an.
Das Unternehmen BIMBO de Colombia bot nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern über das gesamte Jahr hinweg bessere Arbeits- und Entgeltbedingungen an, und zwar über einen Kollektivvertrag. In diesem Unternehmen werden gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer belästigt, ungerechtfertigt zur Ordnung gerufen und mit Disziplinarmaßnahmen konfrontiert, die in Abmahnungen und Entlassungen münden. Gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer im Unternehmen werden beim Zugang zu Wohngeld im Vergleich zu nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern benachteiligt.

Gewerkschaftsfeindliche Entlassungen zur Verhinderung der Gründung von Gewerkschaften 31-12-2017

In Kolumbien weigern sich Unternehmen oft, eine förmliche Mitteilung über die Gründung einer Gewerkschaft anzunehmen, und reagieren mit der Entlassung von Arbeitnehmern, die einer solchen Gewerkschaft beigetreten sind, um die Organisation zu destabilisieren und diejenigen, die sich nicht gewerkschaftlich organisiert haben, klar zu zeigen, zu welchen Mitteln das Unternehmen greifen kann, falls sie sich für einen Beitritt entscheiden sollten.

Genau dies geschah im Unternehmen Buenaventura Medio Ambiente, wo die Gewerkschaft SINTRABMA im Jahr 2016 gegründet worden war. Unmittelbar nach ihrer Gründung wurden drei Vorstandsmitglieder entlassen. Im 2017 stieg die Zahl der Entlassungen in diesem Unternehmen auf neun.

Unverhohlene Gewerkschaftsfeindlichkeit bei Profamilia 30-12-2017

Das Unternehmen Profamilia führte 2017 einseitig einen „Nebenleistungsplan“ ein, der bessere Nebenleistungen als der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
gewährte und gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer diskriminierte. Bei Profamilia werden zudem Personalchefs geschult, um Beitritte zur Gewerkschaft zu verhindern, und den gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten wird Geld angeboten, wenn sie aus der Gewerkschaft austreten.

Es kommt häufig zu Belästigungen am Arbeitsplatz, und gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte werden ohne triftigen Grund entlassen. Dies war der Fall des Verwalters der Profamilia-Klinik in Bogotá, der der Gewerkschaft 2017 beitrat, und am selben Tag, an dem die Gewerkschaft den Beitritt dieses Arbeitnehmers meldete, wurde ihm das Misstrauen ausgesprochen, um seinen Arbeitsvertrag kündigen zu können. Obwohl der betroffene Arbeitnehmer Beweise für das Misstrauen gegen ihn vom Arbeitgeber verlangte und um eine Gelegenheit bat, sich zu verteidigen, suspendierte ihn das Unternehmen vom Dienst, zahlte ihm sein Gehalt und entließ ihn einen Monat später aus angeblich gutem Grund.

Angriff gegen Gewerkschaftsführer der ADIDA 21-12-2017

Omar Arango Jiménez, Rechnungsprüfer der Lehrergewerkschaft von Antioquía (ADIDA), wurde am 21. Dezember 2017 Opfer eines Attentats. Es geschah in der Nähe des Sitzes der Gewerkschaft, während er mit mehreren Mitgliedern der Organisation beschäftigt war. Unerkannte Täter näherten sich ihm, entwendeten sein Mobiltelefon und gaben einige Schüsse ab, die den Gewerkschaftsführer glücklicherweise nicht trafen.

Ermordung von Simana-Mitglied Orlando de Jesús Caicedo Madroñero17-11-2017

Orlando de Jesús Caicedo Madroñero war Lehrer am Schulzentrum El Cancino und seit 23 Jahren Mitglied der Lehrergewerkschaft von Nariño (Simana). Der Lehrer, der in der regionalen Integrationsbewegung (MIR) und in verschiedenen Projekten mit Gewerkschaften und Bauernorganisationen mitgewirkt hatte, wurde am 17. November 2017 in der Gemeinde Samaniego, Nariño, von bewaffneten Männern auf Motorrädern ermordet.

Ermordung von José Luis López Vela, Gewerkschaftsführer der UTP14-11-2017

José Luis López Vela, der dem Vorstand der Gewerkschaft der Beschäftigten im Strafvollzug (UTP) angehörte, wurde am 14. November 2017 ermordet. Er hatte das städtische Gefängnis von Jamundí verlassen und wurde in der Gegend von Las Veraneras bei El Guabal von mehreren bewaffneten Personen gepackt.

Angriff gegen Gewerkschaftsführer der Sintrainagro 30-10-2017

Alfonso Viafara Caicedo, Vorsitzender des Ortsverbandes Pradera der Nationalen Gewerkschaft der Agrarindustrie (Sintrainagro), erhielt am 30. Oktober 2017 auf seinem Mobiltelefon Drohungen. Am 10. November desselben Jahres, als Alfonso mit seiner Familie zu Hause war, wurden sechs Schüsse in Richtung seines Hauses abgegeben.

Bußgelder und Angriffe gegen Taxifahrergewerkschaft während Arbeitsniederlegung 23-10-2017

Am 23. Oktober 2017 legten die Taxifahrer der nationalen Gewerkschaft der Taxifahrer und Fahrer öffentlicher Verkehrsbetriebe (Sinaltax-Bogotá) die Arbeit nieder. Zur Vergeltung verhängten die Verkehrsbehörden eine hohe Zahl von Ordnungsgeldern (110 Bescheide insgesamt) gegen Taxifahrer, die ihr Taxi zum Zweck des Protestes eingesetzt hatten, und zwar wegen Behinderung des Straßenverkehrs. Während der Arbeitsniederlegung versuchte das Mobile Einsatzkommando (ESMAD) mehrfach unter Einsatz unverhältnismäßiger Gewalt, die Taxifahrer von der Avenida de las Américas in Bogotá zu vertreiben.

Drohungen gegen die Utraclaro-Vorsitzende 20-10-2017

Yuli Higuera, Vorsitzende der Gewerkschaft bei Claro und der IKT-Branche (Utraclaro), wurde am 20. Oktober 2017 in Bogotá über einen Flyer in einem Blumengesteck bedroht. Sie erhielt die Drohung, nachdem wegen der Verletzungen von Arbeits- und Gewerkschaftsrechten Beschwerde eingereicht worden war, und die Drohung erstreckte sich auf den gesamten Gewerkschaftsvorstand und deren Familienangehörige.

Anschlag auf Gewerkschaftsführer der SUTIMAC 20-10-2017

Omar Romero Díaz, Gewerkschaftsführer der Gewerkschaft SUTIMAC (Baustoff-Industrie), wurde am 20. Oktober 2017 Opfer eines Anschlags in der Ortschaft Yumbo, Valle. Auf dem Weg nachhause wurde sein Fahrzeug von zwei Männern auf einem Motorrad aus angegriffen, und es wurde auf ihn geschossen. Dank der schnellen und rechtzeitigen Reaktion einer der Begleitpersonen blieb der Gewerkschaftsführer unverletzt.

Drohungen gegen Sintraunicol-Mitglieder 13-10-2017

Am 13. Oktober 2017 wurde Gabriel Becerra, Nixon Padilla und Andrés Álvarez, Mitglieder der Arbeiter- und Angestelltengewerkschaft der Hochschulen Kolumbiens (Sintraunicol) an der Universidad Cooperativa de Colombia, in Bogotá, sowie anderen Führern sozialer Verbände in einem Flyer der Gaitanischen Selbstverteidigung Kolumbiens gedroht.

Attentat und Morddrohung gegen USO-Gewerkschaftsführer 11-10-2017

Luis Alberto Galvis Martínez, Führer der Gewerkschaft USO, wurde am 11. Oktober 2017 Opfer eines Attentats. Eine Person beschädigte mit einer Stichwaffe die Reifen seines Fahrzeugs, zertrümmerte den Rückspiegel und ein Fenster des Wohnhauses des Gewerkschaftsführers. Die Polizei nahm diese Person gefangen, die sich an den Gewerkschaftsführer und seinen Schwager wandte und ihnen drohte, sie beide unentgeltlich umzubringen.

Weigerung des Arbeitsministeriums, SNTT-Vorstand offiziell einzutragen 27-09-2017

Das Büro des Arbeitsministeriums in der Gemeinde Funza weigerte sich, den nationalen Vorstand der Nationalen Transportarbeitergewerkschaft (SNTT) offiziell zu registrieren, der am 27. September 2017 gewählt worden war. Inspektorin Andrea Isabel Carillo Blanco rechtfertigte ihre Weigerung mit der Erklärung, es könnten nur zehn Mitglieder eingetragen werden.

Die Gewerkschaft beantragte Rechtsschutz, und die Inspektorin wurde per Gerichtsbeschluss gezwungen, die 18 gewählten Mitglieder zu registrieren. Zudem wurde ein Disziplinarverfahren wegen willkürlicher Eingriffe in die Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
gegen die Inspektorin eingeleitet.

Drohungen gegen ASTRACAN-Gewerkschaftsführer 23-09-2017

Am 23. September 2017, während Pedro Emilio Guerra, Vorsitzender der Vereinigung der Landarbeiter von Nariño (ASTRACAN), einer Mitgliedsorganisation von Fensuagro, mit anderen Gewerkschaftsführern aus der Region auf dem Hauptplatz der Gemeinde Peñol, Nariño, gerade eine Veranstaltung durchführte, näherte sich ihm eine unbekannte Person und bedrohte ihn öffentlich.

Gewerkschaftsfeindliche Verfolgung und Drohungen gegen Gewerkschaftsführer nach Einreichung einer Beschwerde 30-08-2017

Die Gewerkschaft der gemeinnützigen Stiftung Pascual Bravo (Sintraplús) nahm eine Prüfung der Einstellungsprozesse und der Ressourcen des öffentlichen Verkehrs vor und stellte gewisse Unregelmäßigkeiten fest. Daraufhin reichte sie entsprechende Beschwerden ein, einige auch gemeinsam mit der Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten des Verkehrsverbundes des Aburrá-Tals (Sintrametro). Es wurde berichtet, dass die Arbeitnehmer zwischen Juli und August 2017 verfolgt und belästigt wurden und dass gegen den Gewerkschaftsvorsitzenden, John Fredy Pulgarín, und den Gewerkschaftsführer John Fredy Zabala Drohungen erhoben wurden.

Drohungen gegen Sintracol-Vorsitzenden in Apartadó 16-08-2017

Richard Monterroza ist Vorsitzender der Nationalen Gewerkschaft der Arbeitnehmer in der Agroindustrie von Kolumbien (Sintracol), einer Mitgliedsgewerkschaft von Fensuagro, mit Sitz in der Gemeinde Apartadó in der Subregion Urabá Antioquía. Der Gewerkschaftsführer erhielt im Mai und im August 2017 Drohungen von paramilitärischen Gruppierungen.

Ermordung eines Lehrers und Asoinca-Mitglieds 15-08-2017

Juan José Argumero Campo, ein Lehrer, Erzieher und aktives Mitglied der Gewerkschaft der Lehrkräfte und Erzieher von Cauca (Asoinca), wurde am 15. August 2017 von Unbekannten ermordet, die ihm auf seinem Weg zur Arbeit in der Indigenen Bildungseinrichtung des Quintana-Reservats, nördlich von der Stadt Popayán, auflauerten.

Ermordung von Fernando Asprilla, Mitglied der Asintracampic 09-08-2017

Am 9. August 2017 wurde Fernando Asprilla, Mitglied des Verbandes der Landarbeiter von Piamonte, Cauca (Asintracampic), seinerseits Mitglied Nationalen Bundes der Agrar-Gewerkschaften (Fensuagro), in der Gemeinde Piamonte, Cauca, ermordet. Der Bauern- und Gewerkschaftsführer war ein ehemaliger Präsident des Gemeindevorstandes der Dorfgemeinschaft La Tigrera, der die soziale und politische Bewegung „Patriotischer Marsch“ koordinierte und vertrat.

Ermordung von Nidio Dávila, Mitglied von ASTRACAN 06-08-2017

Am 6. August 2017 wurde Nidio Dávila in der Gemeinde El Rosario, Nariño, ermordet. Er war Bauernführer, Verfechter der Menschenrechte und Mitglied der Ortsverbandes Rosario des Verbandes der Landarbeiter von Nariño (ASTRACAN), seinerseits Mitglied des Nationalen Bundes der Agrar-Gewerkschaften (Fensuagro). Zudem wurde allen Personen gedroht, die mit dem freiwilligen Ersatz unzulässiger Kulturen in dieser Gemeinde einverstanden seien und sich weiterhin hierfür einsetzen, wie es im Rahmen der Umsetzung der zwischen der Regierung und den FARC unterzeichneten Vereinbarungen vorgesehen ist. Nach Angaben der Anwohner stammten die Täter aus den Kreisen der „Gaitanischen Selbstverteidigung Kolumbiens".

Verbot von gewerkschaftlichen Veröffentlichungen bei Bancamía 01-08-2017

Im August 2017 untersagte die Bank Bancamía im Zuge der Tarifverhandlungen die Veröffentlichung von Informationen über die zu diesem Zweck im Unternehmen platzierten Tafeln und entfernte die in den verschiedenen Filialen der Bank ausgehängten Dokumente. Die Bank ließ keine Werbung oder den Versand von Rundbriefen seitens der Gewerkschaft innerhalb der Bank zu. Sie verbot ferner das Aufhängen von Gewerkschaftsplakaten in den Büros.

Drohungen gegen USO-Gewerkschaftsführer in Orito 31-07-2017

José Socimo Erazo, Vorsitzender des Ortsverbandes Orito der Unión Sindical Obrera (USO), wurde am 31. Juli 2017 Opfer einer Drohung. Ein Mann kam ins Büro von der USO in Orito und teilte ihm mit, dass ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden sei, weil er Unregelmäßigkeiten bei Arbeitsplatzwechseln gemeldet habe.

Ermordung eines Lehrers und ADIDA-Mitglieds 27-07-2017

Manuel Jaime Arango Maya war Rektor der Bildungseinrichtung Rafael Uribe Uribe in Medellín und Mitglied der Lehrergewerkschaft von Antioquía (ADIDA). Manuel wurde am 27. Juli 2017 vor der Bildungseinrichtung San Juan Bosco im Stadtteil Campo Valdés ermordet.

Ermordung von Alberto Román Acosta, Vorsitzender des Ortsverbandes Guacarí der Sintrainagro 01-07-2017

Am 1. Juli 2017 erschossen zwei Berufskiller auf Motorrädern in der Gemeinde El Cerrito, Valle, den Präsidenten der Nationalen Gewerkschaft der Agrarindustrie (Sintrainagro) aus Guacarí, Alberto Roman Acosta, meldete die CUT.

Bimbo verbietet der Gewerkschaft, die Arbeitnehmer zu informieren01-07-2017

Im Juli 2017 untersagte das kolumbianische Unternehmen Bimbo der Gewerkschaft die Verteilung eines Rundbriefes und die Bereitstellung von Informationen an die Beschäftigten zu einem Zeitpunkt, als über einen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
abgestimmt werden sollte.

Ermordung von Mauricio Vélez López, Gewerkschaftsführer der Sintraunal 21-06-2017

Am 21. Juni wurde in der Gemeinde Buenos Aires, Cauca, Mauricio Vélez López, der nationale Vizepräsident von Sintraunal, ermordet. Laut Anzeige der Gewerkschaft betraten 10 bis 12 Männer, ganz in Schwarz, vermummt, mit Handschuhen und Gummistiefeln, ohne jedweden Ausweis, das Haus, in dem er sich aufhielt, und nahmen ihn mit. Sein Leichnam wurde in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages gefunden.

Drohgraffitis und Raubüberfall auf den Sitz der ASPU-UT 13-06-2017

Am 6. Juni 2017 tauchten an den Wänden des Sitzes der Hochschullehrergewerkschaft der Universität Tolima (ASPU-UT) auf dem Campus der Universität Tolima Graffitis mit Drohungen auf. Diese Drohungen wurden von einer Gruppe von Vermummten aufgesprüht. ASPU-UT berichtete ferner, dass ihr Sitz am 13. Juni 2017 überfallen wurde und meldete einen Laptop mit Informationen über den Verband und seine Mitglieder als gestohlen. Aktenschränke waren aufgebrochen worden, was die Vermutung nahelegte, dass bestimmte Informationen gesucht worden waren.

Gewerkschaftlich organisierte Lehrkräfte während des nationalen Lehrerstreiks ermordet 10-06-2017

Der kolumbianische Gewerkschaftsverband des Bildungssektors (Fecode) verurteilte mehrere Verbrechen gegen Lehrkräfte, die während des nationalen Lehrerstreiks begangen wurden.

Washington Otero Cedeño, Lehrer und Mitglied der Lehrergewerkschaft von Córdoba (Ademacor), wurde am 6. Juni 2017 ermordet, als er die Bildungseinrichtung Sabalito im ländlichen Gebiet der Gemeinde Puerto Escondido, Córdoba, verließ.

Juan Artunduaga war als Lehrer an der Bildungseinrichtung José Eustasio Rivera im Ortsteil Bruselas der Gemeinde Pitalito tätig und Mitglied der Lehrergewerkschaft des Departements Huilas (ADIH). Nachdem er mehrere Tage lang vermisst worden war, wurde sein Leichnam am 7. Juni 2017 in der Gemeinde Paletara, Cauca, gefunden.

Am 8. Juni 2017 wurde Johana Alarcón, Lehrerin am Schulzentrum Gabriela Mistral und Mitglied der SUTEV, ermordet. Die Lehrerin wurde in Cali, Valle, getötet, wo Unbekannte sie mit vier Schüssen töteten, als sie zuhause eintraf.

Angriff gegen ADIH-Mitglied 07-06-2017

Am 7. Juni 2017 wurde ein bewaffneter Überfall auf Joel Riaño Quimbaya, Lehrer und Mitglied der Lehrergewerkschaft von Huila (ADIH), in der Ortschaft Pitalito, Huila, verübt.

Gewerkschaftsführer aus Antioquía geht wegen mangelnder Sicherheit ins Exil 01-06-2017

Laut CUT-Antioquía wurde ein Gewerkschaftsführer aus dem Bergbau, der auch an Menschenrechtsplattformen im Aburrá-Tal teilnahm, in den letzten Jahren bedroht und sah sich in der ersten Jahreshälfte 2017 gezwungen, ins Exil zu gehen.

Festnahmen während Protestaktion beim transnationalen Unternehmen Mansarovar 22-05-2017

Am 22. Mai 2017 wurden 40 Beschäftigte des transnationalen Unternehmens Mansarovar, darunter fünf Gewerkschafter der Unión Sindical Obrera (USO), von der Polizei verhaftet und bis zum nächsten Tag festgehalten.

Attentat gegen den Sintrabgsalinas-Vorsitzenden vor dem Hintergrund von Drohungen und einem Streik 22-05-2017

Nach über 50 Tagen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
wurden am 21. April 2017 zwölf Mitglieder der Angestellten- und Arbeitergewerkschaft der Big Group Salinas Colombia (Sintrasale) und der Nationalen Gewerkschaft der Beschäftigten der Big Group Salinas de Manaure (Sintrabgsalinas) bedroht. Am 22. Mai 2017 wurde der Vorsitzende der letztgenannten Organisation, Carlos Andrés Gómez Galván, Opfer eines Attentats.

Ermordung von César Augusto Leguizamon Frankis von der UTP 15-05-2017

César Augusto Leguizamon Frankis arbeitete in Gefängnissen und Haftanstalten und war Mitglied der Gewerkschaft der Beschäftigten in Haftanstalten (UTP) in Tolima. Als er am 15. Mai 2017 das Gefängnis von Picaleña in Ibagué-Tolima verließ, wurde er mit drei Schüssen von Unbekannten auf einem Motorrad niedergestreckt. In einem Drohflugblatt bekennt sich die bewaffnete Gruppierung Clan del Golfo zu dieser Tat.

Zwei Bauern und Mitglieder der Fensuagro ermordet 14-05-2017

Am 14. Mai 2017 wurden die Bauern Calet Morales und Diomar Valverde aus der Gemeinde Puerto Asís in Putumayo ermordet. Sie waren Mitglieder der Fensuagro.

Ermordung eines Gewerkschaftsführers der Astracava 13-05-2017

Am 13. Mai 2017 wurde Mario Andrés Calle Correa, der Präsident der Vereinigung der Landarbeiter vom Cauca-Tal (Astracava), einer Mitgliedsgewerkschaft von Fensuagro, durch drei Schüsse aus einer Feuerwaffe erschossen. Das Verbrechen ereignete sich im Bezirk Santa Rosa de Tapias, Gemeinde Guacarí, Valle, Ortsteil Alto Pomares.

Drohungen gegen CGT-Führer 12-05-2017

Enrique Albeiro Franco Valderrama und Luis Alberto Pinzón Zamora, Gewerkschaftsführer des Ortsverbandes Antioquía der Confederación General del Trabajo (CGT), wurden am 12. Mai 2017 von der Gaitanischen Selbstverteidigung Kolumbiens bedroht.

Polizeiliche Unterdrückung des Protestes von Sinaltrainal bei Colombina S.A. 11-05-2017

Am 11. Mai 2017 hielten die Mitglieder der Gewerkschaft Landwirtschaft und Nahrungsmittel (Sinaltrainal) eine Informationsveranstaltung über den Forderungskatalog ab, den sie dem Unternehmen Colombina S.A. in Cota, Cundinamarca, vorlegen wollten. Laut einer Mitteilung von Sinaltrainal drangen zwei Beamte von der Nationalen Polizei vermummt und ohne Dienstmarken in den Veranstaltungsort ein, trieben die Anwesenden auseinander und entfernten die Fahnen der Gewerkschaft. Danach trafen weitere 13 Polizeibeamte ein, die behaupteten, von der Geschäftsleitung von COLOMBINA S.A. gerufen worden zu sein, weil eine nicht identifizierte Gruppe von Personen den Ein- und Ausgang der Arbeitnehmer verhinderte, was nach Angaben der Gewerkschaft nicht der Fall war.

Unterdrückung eines Protestes von Asotrasdimene bei Ecopetrol Barrancabermeja 10-05-2017

Am 10. Mai 2017 kettete sich eine Gruppe von 16 Gewerkschaftern des Vereins der kranken und arbeitsunfähigen Beschäftigten der Bergbau- und Energieindustrie (Asotrasdimene), die von ECOPETROL in Barrancabermeja, Santander, entlassen worden waren, vor dem Firmengelände an, um gegen die ungerechtfertigte Entlassung von Arbeitnehmern mit gesundheitlichen Problemen zu protestieren. Bereits am Tag des Beginns ihrer Protestaktion wurden die Demonstranten gewaltsam von ihrem Posten vertrieben.

Drohungen einer paramilitärischen Gruppierung gegen Gewerkschaftsbund CUT Valle 09-05-2017

Am 9. Mai 2017 ging im Geschäftssitz des Gewerkschaftsdachverbandes CUT Valle ein Drohbrief einer paramilitärischen bewaffneten Gruppierung namens "Gaitanische Selbstverteidigung Kolumbiens“ ein. In dem Dokument wurden verschiedene soziale und gewerkschaftliche Organisationen der Region zu militärischen Zielen erklärt.

Anschlag auf Mitglieder der SEUP-S.I. 09-05-2017

Am 9. Mai 2017 wurden Liseth Muñoz und Mauricio Naranjo, Mitglieder der Gewerkschaft der Angestellten von Strafvollzugsanstalten (SEUP-S.I.), Opfer eines Angriffs in der Ortschaft Caucasia, Antioquia, und wurden verletzt. Der Anschlag wurde verübt, als sie zwei Häftlinge in einem Transport nach Medellín begleiteten.

Drohung gegen Gewerkschaftsführer der Sinaltrainal 28-04-2017

Enrique José Arévalo, Präsident des Sinaltrainal-Ortsverbandes Barranquilla, wurde am 28. April 2017 Opfer einer Morddrohung. Am Eingang des Gewerkschaftsbüros wurde ein Karton mit einem Trauerkranz, einem Foto von Enrique José und Fotos seiner beiden Töchter und seiner Mutter sowie einer Morddrohung gefunden.

Drohungen gegen Sintrasaludcol-Gewerkschaftsführer aus Barranquilla und Cali 25-04-2017

Eric de Jesús Amador Toro und Rodrigo Medina, Führer der Nationalen Gewerkschaft des Gesundheitssektors in Kolumbien (Sintrasaludcol), erhielten 2017 mehrere Drohungen, nachdem sie Beschwerden gegen Saludcoop/Cafesalud eingereicht hatten. Eric de Jesús, Gewerkschaftsführer des Ortsverbandes Barranquilla, wurde am 16. März 2017 bedroht, vermutlich von der Guerilla-Gruppierung Ejército de Liberación Nacional (ELN – Nationale Befreiungsarmee). Rodrigo Medina, Gewerkschaftsführer des Ortsverbandes Cali, wurde am 25. April 2017 ebenfalls bedroht.

Drohungen gegen zwölf Mitglieder von Sintrasales und Sintrabgsalinas während eines Streiks 21-04-2017

Am 21. April 2017, mitten in einem mehr als 50 Tage dauernden Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
in den Salinen, wurden gegen zwölf Mitglieder der Arbeiter- und Angestelltengewerkschaft der Big Group Salinas Colombia (Sintrasales) und der Nationalen Gewerkschaft der Big Group Salinas de Manaure (Sintrabgsalinas) Drohungen ausgesprochen. Zu den Bedrohten gehören Luis Eduardo Porras Deluque, Robin Ramos Julio, Ricardo Francisco Barliza Gamarra, Oneida Mejía Iguarán und José Marquez, Mitglieder von Sintrabgsalinas, sowie Carlos Humberto Fernández Manjarrés, Carlos Andrés Gómez Galván, José Damián Ducand, Jary Bolaños Blanco, Alex Eloy Martínez Pinedo, Amilcar Rafael Aldana Mendoza und Carmen Alfaro Fonseca Mendoza, allesamt Mitglieder von Sintrasales.

Attentat auf Gewerkschaftsführer der Funtramiexo 21-04-2017

Francisco Ramírez Cuellar, Gewerkschaftsführer des Gewerkschaftsbundes Bergbau, Energie, Metall, Chemie, Rohstoffförderung, Verkehr und verwandte Industriebranchen Kolumbiens (Funtramiexco), wurde am 21. April 2017 Opfer eines Anschlags in seinem eigenen Büro.

Drohungen gegen Gewerkschaftsführer der Sintraunicol 18-04-2017

Carlos Arturo Molina, Gewerkschaftsführer der Arbeiter- und Angestelltengewerkschaft der Hochschulen Kolumbiens (Sintraunicol), im Departement Quindío, erhielt am 18. April 2017 eine Drohung. Diese Drohung wurde mit seiner Unterstützung bei der Organisation des Friedensprozesses begründet. Sie veranlasste Arturo Molina zum Rücktritt vom Gewerkschaftsvorsitz.

Drohungen einer paramilitärischen Gruppierung gegen Lehrkräfte und Mitglieder des ADE wegen Friedensseminaren 17-04-2017

Am 17. April 2017 wurden drei von der paramilitärischen Gruppierung „Schwarze Adler“ unterzeichnete Briefe in der Bildungseinrichtung Benjamín Herrera in Bogotá aufgefunden. Sie enthielten Morddrohungen gegen die Führer des Bezirksverbandes der Pädagogen (ADE). Laut David Cerero Chitiva, einem Mitglied des Verbandes, hatten die bedrohten Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülern Seminare und Forschungsarbeiten zu den Friedensabkommen durchgeführt.

Einbruch in die Wohnung von Fensuagro-Gewerkschaftsführer und Drohungen gegen seine Familie 17-04-2017

Huber de Jesús Ballesteros, nationaler Gewerkschaftsführer des Nationalen Bundes der Agrar-Gewerkschaften (Fensuagro) und derzeit Mitglied der sozialen und politischen Bewegung „Patriotischer Marsch“, erhielt am 17. April 2017 eine Drohung von der paramilitärischen Gruppierung „Autodefensas Unidas de Colombia“ (Vereinigte Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens). Einige Wochen später, am 8. Mai, brachen Unbekannte in sein Haus in Cauca ein, ließen Türen und Fenster offen, stahlen aber nichts. Am nächsten Tag erhielt er eine weitere Nachricht, in der gedroht wurde, seine Frau und seine Tochter zu vergewaltigen und mit der bestätigt wurde, dass man am Vortag in seinem Haus gewesen sei. Am 7. Juni wurden Huber und seine Tochter erneut von den „Autodefensas Unidas de Colombia“ bedroht und darauf hingewiesen, dass die Friedensabkommen nicht umgesetzt würden; zudem erklärten sie ihn zum militärischen Ziel. Sie sagten ihm, sein Personenschutz sei ihnen egal, und sie wüssten, dass seine Tochter und seine Frau nicht sicher wären. Abschließend erklärten sie, sie würden ihn zur Rückkehr ins Gefängnis verurteilen, aus dem er ihrer Ansicht nach niemals hätte entlassen werden dürfen.

Edinson Montenegro, Mitglied der UTP, ermordet 12-04-2017

Edinson Montenegro arbeitete in der Haftanstalt von Tuluá und war aktives Mitglied der Gewerkschaft der Beschäftigten in Haftanstalten (UTP). Der Gewerkschaftsführer hatte Korruptionsfälle in der Haftanstalt gemeldet. Er wurde am 12. April 2017 von einer Person getötet, die wenige Minuten später in Tuluá gefangen genommen wurde.

Drohungen gegen Gewerkschaftsführer von Sintraime, CUT und Fensuagro in Cesar 07-04-2017

Am 7. April 2017 wurde per E-mail eine Drohung der Gaitanischen Selbstverteidigung Kolumbiens (AGC - Autodefensas Gaitanistas de Colombia) an namhafte Vertreter der Gewerkschaften und an Menschenrechtler in der kolumbianischen Provinz Cesar verschickt. Zu den bedrohten Gewerkschaftsführern gehören Javier Martínez Cabello, Präsident der Metallgewerkschaft Sintraime und Sekretär für Menschenrechte der Provinz Cesar der Central Unitaria de Trabajadores (CUT), sowie Elvia Jiménez, Gewerkschaftsführerin im Nationalen Bund der Agrar-Gewerkschaften (Fensuagro).

Drohungen gegen Mitglieder von Astrazonacal 06-04-2017

Gerardo Barona Avirama, Luis Elmer Fernández und María Elena Gómez, Mitglieder des Arbeitnehmerverbandes für die Einrichtung von bäuerlichen Schutzzonen in Caloto (Astrazonacal), einer Mitgliedsorganisation von Fensuagro, und Menschenrechtsaktivisten, wurden am 6. April 2017 von den „Schwarzen Adlern“ bedroht und als „Korrupte und Banditenführer, die sich mit den FARC-EP treffen“ bezeichnet.

Mobiles Einsatzkommando ESMAD schlägt Protestaktion der öffentlichen Bediensteten gewaltsam nieder 30-03-2017

Am 30. März 2017, als die Gewerkschaftsdachverbände und die Verbände der öffentlichen Bediensteten der nationalen Regierung den dritten nationalen Forderungskatalog für den staatlichen Sektor vorlegten, demonstrierten die Staatsbediensteten in Bogotá wegen des Fernbleibens von Finanzminister Mauricio Cárdenas vom Verhandlungstisch. Die Protestaktion wurde vom Mobilen Einsatzkommando (ESMAD) niedergeschlagen, das gewaltsam gegen die Demonstration einschritt, sie auflöste und dabei umstehende Demonstranten tätlich angriff.

Niederschlagung einer Demonstration der Gewerkschaft des Krankenhauses San Francisco durch Mobiles Einsatzkommando 30-03-2017

Am 2. März 2017 demonstrierten Mitglieder der Gewerkschaft des Krankenhauses San Francisco (SINTRASANFRANCISCO) vor dem Bürgermeisteramt der Stadt Ibagué. Laut Yesid Camacho, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft ANTHOC, traf das Mobile Einsatzkommando (ESMAD) während der Demonstration am Versammlungsort ein, um die Demonstranten, von denen die meisten Frauen waren, gewaltsam zu vertreiben, und es gab Versuche, einige der Demonstranten festzunehmen.

Drohung gegen USO-Vizepräsidenten auf Twitter 23-03-2017

Am 23. März 2017 tauchte ein Tweet in den sozialen Netzwerken auf, der als Drohung verstanden wurde: „@JuanpTello: @Las2Orillas dank demokratischer Sicherheit genießen gewerkschaftlich organisierte Guerillas wie @PalmaEdwin den Luxus, zu Hause zu sein und nicht in einer Grube.“ Es sei darauf hingewiesen, dass Edwin Palma Egea, Vizepräsident der Unión Sindical Obrera (USO), am selben Tag einen Artikel auf dem Portal las 2Orillas veröffentlicht hatte.

Angriff auf ASTCABAL-Mitglied 14-03-2017

Víctor Manuel Muñoz Córdoba, Mitglied der Vereinigung der Landarbeiter der Gemeinde Balboa (ASTCABAL), einer Mitgliedsgewerkschaft der Nationalen Einheitlichen Bundes der Agrar-Gewerkschaften (Fensuagro-CUT), wurde am 14. März 2017 im Bezirk La Planada der Stadt Balboa, Cauca, angegriffen. Das öffentliche Verkehrsmittel, in dem er unterwegs war, wurde von vermummten Personen angehalten, die die Insassen des Fahrzeugs mit Schusswaffen bedrohten. Als Víctor beschließt, aus dem Fahrzeug zu springen und zu fliehen, feuern die Täter drei Schüsse auf ihn ab und eines der Geschosse trifft ihn in den rechten Arm. Er wirft sich zur Seite und fällt einen Abhang hinunter in den Turbio-Fluss, dem er folgt, bis er Hilfe findet und in ein Krankenhaus gebracht wird.

Rechtswidrige Verwendung von Schutzverträgen zur Schwächung von Gewerkschaften10-03-2017

Die kolumbianische Gesetzgebung sieht die Möglichkeit der Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten mittels sogenannter Pactos Colectivos (kollektiver Vereinbarungen) vor (Artikel 481 des Arbeitsgesetzes). Allerdings hat sich in der Praxis gezeigt, dass diese Möglichkeit in Unternehmen, in denen es Gewerkschaften gibt, oftmals als Strategie zur Bekämpfung von Gewerkschaften eingesetzt wird und die Möglichkeit von Tarifverhandlungen vereitelt.

Modus operandi ist, dass eine Verhandlung mit den nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten vorgetäuscht wird oder schlicht und einfach gar nicht existiert und gleiche oder bessere Leistungen als im Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
vorgesehen zugestanden werden. Um in den Genuss solcher Vorteile zu kommen, darf der Beschäftigte nicht gewerkschaftlich organisiert sein. Es hat sich gezeigt, dass die Zahl der Mitglieder einer Gewerkschaft zurückgeht, stagniert oder sogar alle Mitglieder austreten, wenn Pactos Colectivos aufgezwungen werden.

Im Jahr 2016 hatten folgende 37 Gewerkschaften Beschwerde beim Arbeitsministerium wegen unrechtmäßiger Verwendung von Pactos Colectivos eingelegt, die derzeit noch in Verwaltungsinstanzen anhängig sind:

1. Sinaltrainbec vs. Cervecería del Valle S.A.
2. SINALTRACEBA vs. BAVARIA
3. SINTHOL vs. Club Campestre el Rodeo
4. Sindicato de trabajadores de cajas de compensación familiar (SINALTRACAF) vs. Comfenalco Cartagena
5. Sinaltradihitexco vs. Tejidos de punto Linda Lana
6. SINALTRAINBEC subdirectiva Cartagena vs. Maltería Tropical S.A.
7. SINALTRAINBEC subdirectiva Tocancipá vs. Bavaria S.A.
8. SINTRACORPAUL vs. Corporación de Fomento Asistencial del Hospital Universitario San Vicente de Paul (Corpaul)
9. Sindicato de trabajadores de empresas de servicios públicos domiciliarios de Norte de Santander (SINTRAEMSPDNS) vs. Aguas Kpital Cúcuta S.A. E.S.P.
10. Sindicato Nacional de la Industria Lechera (SINTRAINDULECHE) vs. Proleche S.A.
11. Sindicato Nacional de Trabajadores del Sistema Alimentario (SINTRALIMENTICIA) vs. Comercial Nutresa S.A.S.
12. SINTRALIMENTICIA vs. Industrias de alimentos ZENÚ S.A.S.
13. SINTRANUTRESA vs. Comercial Nutresa S.A.
14. Sindicato Nacional de Trabajadores de la Promotora Turística del Caribe S.A. (SINTRAPROTUCARIBE) vs. Promotora Turística del Caribe S.A. (PROTUCARIBE)
15. Sindicato Nacional de la Industria Química y/o Farmacéutica de Colombia Seccional Cartagena (SINTRAQUIM) vs. Abocol S.A.
16. Sindicato de Trabajadores de la industria textil (SINTRATEXTIL) seccional Medellín vs. Leonisa S.A.
17. ASEFINCO vs. Bancamía
18. SINPRISA vs. Caracol
19. SINPROSEG vs. Seguridad Atlas
20. SINTRALPLA vs. Alpla
21. SINTRABRINKS vs. Brinks
22. SINTRAIMAGRA vs. Sociedad Mejía
23. SINTRAPULCAR vs. Protisa
24. UNTRAEMIS vs. Grupo Emi
25. SINTRAOSI vs. Medisanitas
26. UNITRAPELPAK vs. Pelpak S.A.
27. UNISINTRAGAL vs. Gaseosas Lux
28. SINTRABRINSA vs. Brinsa S.A.
29. SNTT vs. Sociedad Portuaria Regional de Buenaventura S.A.
30. SNTT vs. DHL
31. USTI vs. ALPLA S.A.
32. USTI vs. Simens
33. USTI vs. Fiberglass
34. SINALTRABIMBO vs. Bimbo de Colombia S.A.
35. SINTRAIME vs. Dimantec Ltda.
36. SINTRAPROF vs. Profamilia
37. UTIBAC vs. AJE de Colombia

Sprengstoffanschlag auf den Sitz der Sintrainagro in Ciénaga 08-03-2017

Am 8. März 2017 wurde ein Anschlag vor dem Sitz des Ortsverbandes der Nationalen Gewerkschaft der Agrarindustrie (Sintrainagro) in Ciénaga im Departement Magdalena verübt, der mehrere Gebäudeschäden verursachte. Zu diesem Zeitpunkt fand gerade ein Treffen zwischen nationalen und örtlichen Gewerkschaftsführern teil. Der Sprengsatz explodierte unter dem Fahrzeug des Sintrainagro-Gewerkschaftsführers Medardo Cuesta Quejada, das vor dem Gewerkschaftshaus geparkt war.

Ermordung der Geschwister Anzola Tejedor, Landarbeiter und Mitglieder der Sintragrim 05-03-2017

Die Geschwister José Antonio und Luz Ángela Anzola Tejedor, Landarbeiter und Mitglieder der Gewerkschaft der Selbständigen Landarbeiter von Meta (Sintragrim), die wiederum Mitglied des Nationalen Bundes der Landwirtschafts-Gewerkschaften (Fensuagro) ist, wurden am 5. März 2017 in ihrem Haus in der Gemeinde Mesetas, Meta, ermordet. Der Gewerkschaftsvorsitzende David Martínez sagte: "Die Leute, die ins Haus kamen, waren vermummt und bewaffnet. Sie kamen nachts und gaben sich als illegale Gruppierung aus“.

Drohungen gegen Gewerkschaftsführer der USO Barrancabermeja 05-03-2017

Am 4. und 5. März fotografierten Unbekannte das Wohnhaus von Daniel Sosa, Vorsitzender des USO-Ortsverbandes Barrancabermeja. Seit August 2016 werden Drohungen, die er und andere USO-Führer in derselben Stadt erhalten, gemeldet.

Drohung gegen USO-Gewerkschaftsführer und –mitglieder 04-03-2017

Am 4. März 2017 erhielten die Führer der Union Sindical Obrera (USO) von Huila, Rudesindo Charry, José Orlando Salazar, Nelson Molano und Antonio Celis eine telefonische Drohung auf ihren Mobiltelefonen. In dieser Drohung wurden alle Mitglieder der USO zum militärischen Ziel erklärt.

Festnahme und Morddrohung gegen Cristóbal Guamanga, Gewerkschaftsführer der Sinpeagric 03-03-2017

Cristóbal Guamanga ist Gewerkschaftsführer der Gewerkschaft der Kleinbauern im Departement Cauca (Sinpeagric). Die Gewerkschaft ist Mitglied der Fensuagro. Dieser soziale und bäuerliche Führer wurde Opfer von Drohungen und Verfolgung. Im Januar 2017 wurden Cristóbal und andere soziale Führer von Mitgliedern der Nationalen Armee festgenommen. Am 3. März 2017 wurde eine Morddrohung gegen ihn und Mitglieder anderer sozialer und politischer Organisationen ausgesprochen.

Fensuagro und andere Organisationen erhalten Morddrohungen 03-03-2017

Am 3. März 2017 erreichte eine E-Mail mit dem Betreff „Todesurteil für Guerillas“ mehrere Führer von sozialen Verbänden, Gewerkschaften und anderen Organisationen, darunter auch der Nationale Bund der Agrar-Gewerkschaften (Fensuagro). Die Drohung stammte von einer illegalen bewaffneten Gruppierung namens „Schwarze Adler“ (“Águilas Negras”).

Abbau von Sicherheitsvorkehrungen für Gewerkschaftsführer der CGT trotz fortgesetzter Drohungen 01-03-2017

In der zweiten Jahreshälfte 2016 und im ersten Quartal 2017 wurden die Sicherheitsvorkehrungen für einige Gewerkschaftsführer der CGT-Region Antioquía, die in Medellín, Rionegro und Bello arbeiten, gesenkt. Hiervon betroffen sind der Vorsitzende Rubén Darío Gómez Hurtado, der Generalsekretär Jorge Iván Diez Vélez, der Sekretär für Menschenrechte und Vorsitzende des UTP-Ortsverbandes Bello, Luis Alberto Pinzón, und der Stellvertretende Sekretär Gerardo de Jesús Sánchez Zapata. Die Maßnahmen zum Schutz des Vorsitzenden der CGT-Region Urabá, Albeiro Franco Valderrama, wurden ebenfalls teilweise abgebaut. Dies geschah trotz der Tatsache, dass über das Jahr 2016 hinweg und im Mai 2017 Drohungen gegen die Führungsspitze der CGT-Antioquía eingegangen waren.

Physische Übergriffe und Festnahmen während Protestaktionen der USO 28-02-2017

Am 28. Februar 2017 stellte die Unión Sindical Obrera (USO) die Aktionen in den Orten Barrancabermeja, Bucaramanga, Cartagena, Casabe, Canta Gallo, Putumayo, Meta und Sabana de Torres ein, mit denen 1500 Beschäftigte gegen das Outsourcing Outsourcing vgl. Contracting Out bei ECOPETROL S.A. protestiert hatten. Nach Angaben der USO-Führer war in einigen Gebieten, in denen die Protestaktionen stattfanden, Militär in Stellung gegangen.

In Cartagena wurden die Proteste vom Mobilen Einsatzkommando (ESMAD) und der Marineinfanterie niedergeschlagen. Hierbei wurden drei Beschäftigte verletzt und vier festgenommen. Der Gewerkschaftsführer Wilmer Hernández von der USO wurde mit dem Gewehrkolben geschlagen. In Bucaramanga kam es im Bürogebäude des Kolumbianischen Erdölinstituts zu Zusammenstößen zwischen dem Mobilen Einsatzkommando und der Polizei einerseits und den Demonstranten andererseits.

Paramilitärische Gruppierung droht Asogras-Vorsitzendem mit Mord 27-02-2017

Am 27. Februar 2017 erhielt die Sekretärin der Asociación Agraria de Santander (Asogras) eine Drohung von der paramilitärischen Gruppierung „Los Urabeños“, in der Cesar Augusto Tamayo, Präsident der Gewerkschaft, und alle Gewerkschaftsmitglieder zu militärischen Zielen erklärt wurden. In der Drohung wurde dies mit deren Teilnahme an Sitzungen und Foren für den Frieden begründet.

Festnahmen während Protestaktion der USO in Cartagena 27-02-2017

Am 27. Februar 2017 wurden im Verlauf eines Protesttages wegen mangelnder Garantien in den Einstellungsverträgen und Lohnsenkungen fünf Arbeitnehmer und Mitglieder des Ortsverbandes Cartagena der Unión Sindical Obrera (USO) vom Mobilen Einsatzkommando (ESMAD) verhaftet und des Widerstands gegen die Staatsgewalt, der Behinderung öffentlicher Straßen und Sachbeschädigung beschuldigt. Sie wurden später freigelassen.

Angriffe auf USO-Gewerkschaftsführer in Cartagena während eines Protesttages 27-02-2017

Am 27. Februar 2017, als die Leiharbeiter der Ölindustrie einen Protesttag organisierten, um gegen den Mangel an Garantien und willkürliche Lohnkürzungen zu protestieren, wurde Alexander Escobar, Wilmar Hernández und Rodolfo Vecino, Gewerkschaftsführern des Ortsverbandes Cartagena der Unión Sindical Obrera (USO), der Zutritt zur Raffinerie von Cartagena verwehrt, und sie wurden von der ESMAD angegriffen.

Drohungen gegen den Vorstand der USO in Sabana 26-02-2017

Am 26. Februar 2017 wurden an den Wohnorten der Vorstandsmitglieder des Ortsverbandes der Gewerkschaft Unión Sindical Obrera (USO) in Sabana de Torres, Magdalena Medio, Drohbriefe wegen der Gewerkschaftsarbeit hinterlassen. Neben Eduen Orlando Mitchell, Präsident der USO in Sabana de Torres, wurde Deiver Parra und José Daniel Pérez González, Gewerkschaftsführer des CUT-Ortsverbandes Santander, gedroht.

Attentate auf Sinatra-Gewerkschaftsführer 23-02-2017

Over Fuentes, Präsident des Ortsverbandes Apartadó der Agrarindustriegewerkschaft Sinatra, wurde am 23. Februar 2017 auf dem Weg zu einem Treffen mit Landarbeitern im Bezirk Rio Grande de Turbo überfallen. Die rechtzeitige Reaktion seines Begleitschutzes sorgte dafür, dass Over die Schüsse von zwei unbekannten Personen unbeschadet überstand. Gegen diesen Gewerkschaftsführer wurden in den letzten zwei Jahren vier Anschläge verübt.

Mordanschlag auf Fensuagro-Mitglied 16-02-2017

Auf Edwin Jair Jair Solís Muñoz, ein Mitglied des Nationalen Bundes der Agrar-Gewerkschaften (Fensuagro), wurde am 16. Februar 2017 in der Nähe seiner Wohnung in der ländlichen Gegend außerhalb der Stadt Sucre, Cauca, ein Mordanschlag verübt. Schwarz gekleidete Männer mit Kapuzen und Gewehren schossen mehrfach auf ihn. Edwin konnte sich in Sicherheit bringen.

ASPU-Vorstand in Cauca in Sammeldrohung eingeschlossen 09-02-2017

Am 9. Februar 2017 wurde eine von den Schwarzen Adlern unterschriebene kollektive Drohung per E-Mail an verschiedene Gewerkschaftsorganisationen und Bürgerverbände in Popayán und im Departement Cauca verschickt. Zu den Empfängern gehörten ASOINCA, ASPU, CIMA, ACIN, Ruta Pacífica de las Mujeres, ACIT, COCOCAUCA und Junta Patriótica. Die Schwarzen Adler kündigen an, dass sie die Aktivisten für Menschenrechte und soziale Akteure, die den Friedensprozess unterstützten, ausrotten würden. Konkret benannt wird in der Drohmail der Vorstand des Ortsverbandes Cauca der Gewerkschaft der Hochschuldozenten (ASPU), der sich aus Präsident Diego Cáceres, Vizepräsident Luis Reinel Vásquez, Schatzmeister José Omar Zúñiga, Rechnungsprüfer Luis Evelio Zúñiga, Sekretärin Olga Lucia Sanabria und den Vorstandsmitgliedern Mario Delgado, Stella Pino und Cesar Alfaro Mosquera zusammensetzt.

Attentat auf Sinaltrainal-Gewerkschaftsführer 09-02-2017

Am 9. Februar 2017 wurde Alfonso Barón Sánchez, Vorsitzender der Nationalen Gewerkschaft der Nahrungsmittelverarbeitung (Sinaltrainal) im Departement Cesar, Opfer eines Attentats, als er in seinem Haus im Viertel La Popa in der Stadt Valledupar ankam. Der Führer der sozialen Bewegung und aktive Gewerkschafter wurde von vier Personen abgefangen, die auf zwei Motorrädern unterwegs waren und ihn mit Schusswaffen angriffen.

Morddrohungen gegen Gewerkschaftsführung der Sintrainagro, Ortsverband Ciénaga 09-02-2017

Am 9. Februar 2017 erhielten Alfonso Mendoza Álvarez und José Borja Escalante, Führer des Ortsverbandes Ciénaga der Nationalen Gewerkschaft der Agrarindustrie (Sintrainagro), Morddrohungen. Die paramilitärische Gruppierung Comando Urbano „Los Rastrojos“ (Stadtkommando „Die Stoppeln“) drohte ihnen mit dem Tode und forderte sie auf, das Gebiet zu verlassen.

Drohungen gegen Gewerkschaftsführer der Sintraviescols nach Klage gegen Arbeitgeber 03-02-2017

Am 3. Februar 2017 erhielten neun Gewerkschaftsführer der Nationalen Gewerkschaft der Beschäftigten in Überwachungsdiensten, im Begleitschutz und verwandten Branchen (Sintraviescols), im Valle del Cauca, sowie ein Führer vom CUT-Ortsverband Valle Drohungen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Sintraviescols in Tarifverhandlungen und hatte eine Klage (Beschwerde beim Arbeitsministerium) gegen einen der Arbeitgeber eingereicht. Die Drohung wurde am Wohnsitz des Gewerkschaftsvorsitzenden zurückgelassen. Unter den bedrohten Führern befanden sich Jhonson Torres, Vizepräsident des CUT Valle; Oscar Montaño, Carlos Gómez, Julián Rocha und Silvio Sánchez, Mitglieder des CUT Valle; und die Sintraviescols-Gewerkschaftsführer Jaime Cárdenas (Vorsitzender), Eduard Lenis (Schatzmeister), Carlos Zúñiga (stellvertretender Vorsitzender), John Paz (Generalsekretär) und Omar Caicedo (Ausschussvorsitzender).

Mordanschlag auf Gewerkschaftsführer der Sintramienergética 01-02-2017

Am 1. Februar 2017 wurde Augusto Almeida, Sekretär für Mitgliederwerbung in der Nationalen Gewerkschaft für Bergbau, Petrochemie, Agrotreibstoffe und Energie (Sintramienergética), Ortsverband El Paso, Opfer eines Attentats, als er seine Wohnung verließ, um sich zu seinem Arbeitsplatz in das Bergwerk El Descanso vom Bergwerksunternehmen Drummond zu begeben. Der Gewerkschaftsführer bemerkte einige Unbekannte, die begannen, auf ihn zu schießen, es gelang ihm jedoch glücklicherweise, sich in seine Wohnung zu retten, aber die Geschosse durchbohrten die Eingangstür. Die Gewerkschaft verwies auf die Tatsache, dass es zu diesem Attentat kam, nachdem die Schutzmaßnahmen für die Gewerkschaftsführer der Sintramienergética, Sintraime und Funtramiexco abgebaut worden waren und kritisierte den Abbau scharf.

Einbruch in Wohnung des Gewerkschaftssekretärs der USO in Barrancabermeja 26-01-2017

In der Stadt Barrancabermeja verschafften sich am 26. Januar 2017 unbekannte Personen Zugang zur Wohnung von Ludwing Gómez Almeida, Sekretär des Nationalen Vorstandes der Unión Sindical Obrera (USO). Sie entwendeten einen Laptop und einen professionellen Fotoapparat mit wichtigem Beweismaterial zur Unterstützung laufender Klagen.

Drohung gegen den Vorsitzenden der Gewerkschaft der Kommunikationsarbeiter 22-01-2017

Andrés Felipe Bonilla Maya, Vorsitzender der Gewerkschaft der Kommunikationsarbeiter (Unión Sindical de Trabajadores de las Comunicaciones), wurde am 22. Januar 2017 in Cali, Valle, bedroht. Die Drohung kam, nachdem der Gewerkschaftsführer am 19. Januar ein Video veröffentlicht hatte, in dem er die Beschäftigten einlud, der Gewerkschaft beizutreten. Im Drohbrief wurde sogar erwähnt, dass man wisse, wo seine Kinder wohnten.

Morddrohungen gegen Simana-Gewerkschaftsführerin 16-01-2017

Lucia Patricia Hidalgo Bastidas, Lehrerin und Gewerkschaftsführerin in der Lehrergewerkschaft von Nariño (Simana), wurde am 16. Januar 2017 in Pasto, Nariño, bedroht. Ein Umschlag mit einer Morddrohung wurde am Gewerkschaftssitz des CUT-Ortsverbandes in Nariño hinterlassen.

Morddrohungen gegen USO-Gewerkschaftsführer und seine Familie in Cartagena 10-01-2017

Am 10. Januar 2017 wurde in der Wohnung des nationalen Sekretärs des Paritätischen USO-Ecopetrol-Ausschusses für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und ehemaligen Gewerkschaftsführers des Ortsverbandes Cartagena des Gewerkschaftsbundes USO ein brauner Umschlag mit Morddrohungen gegen den USO-Gewerkschaftsführer Luis Eduardo Cervantes Martínez aufgefunden. Zeitgleich wurde im Haus der Kinder von Luis Eduardo ein Umschlag mit ähnlichem Inhalt gefunden. Die Morddrohung war von den Schwarzen Adlern (Águilas Negras) unterzeichnet.

Ermordung von Aldemar Parra García, Mitglied der Sintramienergética 07-01-2017

Aldemar Parra García, der in der sozialen Bewegung eine Führungsposition innehatte, Menschenrechte aktiv verteidigte und Mitglied der Nationalen Gewerkschaft für Bergbau, Petrochemie, Agrotreibstoffe und Energie (Sintramienergética) im Ortsverband von El Paso, Cesar, war, wurde am 7. Januar 2017 von zwei Motorradfahrern getötet, die mehrere Schüsse auf ihn abfeuerten.

Morddrohungen gegen Gewerkschaftsführer und Mitglieder der Astracatol 06-01-2017

Am 6. Januar 2017 erhielten mehrere Menschenrechtsorganisationen im Departement Tolima Drohungen, darunter der Verband der Landarbeiter von Tolima (Astracatol). Die Drohungen richteten sich gegen mehrere Führer dieser Gewerkschaft: Antonio García, Jailer González, Maribel Oviedo, Luis Eduardo Olaya, Luis Eduardo Olaya; einigen weiteren Mitgliedern wurde ebenfalls gedroht: Elmer García, Jorge Eliécer Ramírez, Luis Carlos Forero Murcia, Hernán Torres Rueda, Ernesto Soto, Edwin Leguizamón, Gustavo Yanguma und dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Tolima des Gewerkschaftsdachverbandes CUT, Nelson Moreno. Die Drohungen stammten von den Vereinigten Selbstverteidigungskräften Kolumbiens, einer paramilitärischen Gruppierung dieser Region.

Drohungen gegen CUT-Gewerkschaftsführer in Cauca 03-01-2017

Oscar Gerardo Salazar Muñoz setzt sich für die Verteidigung der Menschenrechte ein, ist ein Bauern- und Gewerkschaftsführer und engagiert sich sozial und politisch. Er ist Lehrer und Mitglied der Gewerkschaft des Bildungssektors in Cauca (SUTEC) sowie stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes des Gewerkschaftsbundes CUT in Cauca. Am 3. Januar 2017 erhielt er auf seinem Mobiltelefon Drohungen, die besagten, dass man sein Engagement für den Frieden beenden werde und er nunmehr ein militärisches Ziel sei.

Angriffe auf das Leben, die Freiheit und die Integrität von Gewerkschaftern in Kolumbien31-12-2016

Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2016 wurden mindestens 266 Fälle von Angriffen auf das Leben, die Freiheit und die Integrität von Gewerkschaftern in Kolumbien gemeldet, darunter 19 Morde, 17 Angriffe mit oder ohne Verletzungen und 186 Drohungen. Trotz der zur Bekämpfung der gegen Gewerkschaften gerichteten Gewalt ergriffenen Maßnahmen sind die Gewerkschaftsorganisationen auch weiterhin Opfer von Gewalt. Im Jahr 2016 setzte sich die Tendenz des Rückgangs der gegen Gewerkschaften gerichteten Gewalt, die in den letzten Jahren zu verzeichnen war, weiter fort, doch war ein Anstieg um 31 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen und die dokumentierten Fälle sind zahlreich und besorgniserregend. Eine vorläufige Analyse der Fälle zeigt, dass einige der Drohungen in Zusammenhang mit Gegebenheiten standen, in denen die Gewerkschaften an der Spitze pädagogischer Prozesse für den Frieden und von Kampagnen zur Unterstützung des Übereinkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und den Farc-EP standen.

Gewerkschaftsfeindlichkeit beim Lebensmittelunternehmen Ramo30-12-2016

Während des Jahres 2016 war in dem Werk des Lebensmittelunternehmens Ramo in Mosquera im Departement Cundinamarca ein Ortsverband der kolumbianischen Gewerkschaft für die Bäckereibranche (SINALTRABIMBO) vertreten, den der Arbeitgeber mit verschiedenen gewerkschaftsfeindlichen Mitteln versuchte, zu zerschlagen. Die Gewerkschaftsvorsitzende wurde kontinuierlich gemobbt, was Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit hatte und sie schließlich zum Verlassen des Betriebes und damit der Gewerkschaft veranlasste. Nachdem die Gewerkschaft dadurch bereits geschwächt war, leitete das Unternehmen gerichtliche Schritte ein, um der SINALTRABIMBO in Mosquera ihre Rechtsstellung zu entziehen. Obwohl sich Ramo damit nicht durchsetzen konnte, hatten die Maßnahmen des Unternehmens bereits die erwünschte Wirkung erzielt. Nahezu alle Beschäftigten waren aus der Gewerkschaft ausgetreten, so dass ihr die Existenzgrundlage fehlte. Während des Jahres 2015 hatte das Unternehmen bereits einen Konkurs vorgetäuscht, um sich der Gewerkschaftsmitglieder zu entledigen.

Ungerechtfertigter Einbehalt des Gewerkschaftsbeitrags von Asefinco30-12-2016

Im Jahr 2016 wandte ein Bankzentrale kleiner Händler den automatischen Rabatt auf den Gewerkschaftsbeitrag für die Beschäftigten, die der Asociación Sindical de Empleados Bancarios del Sector Financiero Colombiano (Asefinco) angeschlossen sind, an, überwies der Gewerkschaft aber nur knapp 70 % des Betrages. Die Gewerkschaft hat die Listen und die Belege über die Abzüge angefordert, um diesen unrechtmäßigen Einbehalt gerichtlich nachweisen zu können, doch das Unternehmen hat sich geweigert, die genannten Informationen zu liefern.

Physische Übergriffe und Festnahmen während Protestaktionen der USO 28-12-2016

Am 28. Februar 2017 stellte die Unión Sindical Obrera (USO) die Aktionen in den Orten Barrancabermeja, Bucaramanga, Cartagena, Casabe, Canta Gallo, Putumayo, Meta und Sabana de Torres ein, mit denen 1500 Beschäftigte gegen das Outsourcing Outsourcing vgl. Contracting Out bei ECOPETROL S.A. protestiert hatten. Nach Angaben der USO-Führer war in einigen Gebieten, in denen die Protestaktionen stattfanden, Militär in Stellung gegangen.

In Cartagena wurden die Proteste vom Mobilen Einsatzkommando (ESMAD) und der Marineinfanterie niedergeschlagen. Hierbei wurden drei Beschäftigte verletzt und vier festgenommen. Der Gewerkschaftsführer Wilmer Hernández von der USO wurde mit dem Gewehrkolben geschlagen. In Bucaramanga kam es im Bürogebäude des Kolumbianischen Erdölinstituts zu Zusammenstößen zwischen dem Mobilen Einsatzkommando und der Polizei einerseits und den Demonstranten andererseits.

Drohungen gegenüber Gewerkschaftsorganisationen in Cali 12-12-2016

In Cali, Valle, wurde am 12. Dezember 2016 verschiedenen sozialen und gewerkschaftlichen Organisationen gedroht, darunter CUT, Sintraunicol, Sintrahospiclinicas, CGT und Sintraemcali, und zwar mittels einer schriftlichen Nachricht von Seiten der Selbstverteidigungsgruppe Autodefensas Gaitanistas de Colombia. In der Nachricht wurde Bezug genommen auf die Arbeit, die diese Organisationen im Hinblick auf pädagogische Arbeit und Unterstützung des Friedensprozesses zwischen der Regierung und den Farc-EP geleistet haben.

Gewerkschaftsfeindliche Entlassungen und Gewalt bei Petromil 06-12-2016

Zehn Beschäftigte des multinationalen Unternehmens Petromil in El Crucero, Gemeinde Sahagún, Córdoba, die beschlossen, sich der Gewerkschaft Unión Sindical Obrera de la Industria del Petróleo (USO) anzuschließen, wurden unter Verstoß gegen sämtliche Rechtsvorschriften fristlos entlassen. Einige wurden sogar telefonisch über ihre Entlassung informiert. Dies führte zu einer Protestmaßnahme, die 51 Tage lang anhielt und bei der es zu konstanten Mobilmachungen kam. Am 3. Dezember 2016 wurden auf Antrag des Bürgermeisters von Sahagún, der städtischen Inspektorin und des Polizeikommandanten die Gemeinschaft und die Arbeitnehmer, die an der genannten Aktion teilnahmen, durch Kräfte der Bereitschaftspolizei (Escuadrón Móvil Antidisturbios (ESMAD)) vertrieben.

Gewerkschaftsfeindliche Entlassungen bei Sparta Minerals SAS23-11-2016

Im November 2016 entließ das Unternehmen Sparta Minerals SAS, Inhaberin der Mine Nechí, im Genzgebiet zwischen Amagá und Fredonia (Antioquia) sechs Beschäftigte, die die Gewerkschaft Unión Sindical Minera del Suroeste Antioqueño (Usmis) gebildet hatten, um sich vor den Ausschreitungen dieses Unternehmen zu schützen. Das Unternehmen ist seit Dezember 2014, als es die Mine von Sator, einer Tochtergesellschaft der in mehreren Ländern Lateinamerikas tätigen Gruppe Argos übernommen hatte, in der Region präsent. Die sieben Arbeitnehmer erhielten einen Brief, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass das Unternehmen ihre Dienste nicht mehr benötige, weshalb sie, kaum drei Tage nachdem sie die Gewerkschaft gebildet hatten, unter Auszahlung der ihnen gesetzlich zustehendenden Abfindung ohne zulässigen Grund entlassen wurden. Es liegt auf der Hand, dass es sich um eine Vergeltungsmaßnahme handelt, da die sieben Entlassenen Mitglieder des Vorstands der Gewerkschaft, darunter auch der Vorsitzende, sind.

Gewerkschaftsfeindliche Entlassungen im mexikanischen Verlag Fondo de Cultura Económica 23-11-2016

Im November 2016 entließ der mexikanische Verlag Fondo de Cultura Económica (FCE) an seinem Hauptsitz in Bogotá sechs Mitarbeiter fristlos, einen Tag, nachdem sie der Gewerkschaft Sintraongs beigetreten waren. Die Arbeitnehmer von FCE begannen kurz nach Eintritt des neuen, aus Mexiko entsandten Geschäftsführers, der betriebliche Änderungen auferlegte und eine Arbeitspolitik einführte, die sich durch erhöhten Druck auf die Beschäftigten bemerkbar machte, damit sie ihre Leistungen und die Verkäufe verbessern, Mobbing zu spüren. Dies erzeugte Angst und ein schlechtes Arbeitsklima. Zudem strich er auch den vor langer Zeit festgelegten Jahresendbonus. Am nächsten Tag erhielten die sechs gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten Briefe von der Geschäftsleitung, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass ihre Arbeitsverhältnisse aufgrund einer angeblichen betrieblichen Umstrukturierung beendet würden. Für Sintraongs besteht kein Zweifel daran, dass es sich um eine eindeutig gewerkschaftsfeindliche Maßnahme handelt, da die einzigen, die im Zuge dieser angeblichen betrieblichen Umstrukturierung entlassen wurden, diese sechs waren, die sich gewerkschaftlich organisiert hatten. Außerdem wurden die sechs Stellen zur Neubesetzung ausgeschrieben. Die Ironie dabei ist, dass der Verhaltens- und Ethikkodex von FCE von seinen Mitarbeitern verlangt, die Menschenrechte zu achten und zu fördern.

Willkürliche Verhaftungen während eines Protests in San Martín26-10-2016

Am 26. Oktober 2016 erklärten sich die Gemeinden von San Martin, Cesar, im Bürgerstreik als Protestmaßnahme gegen die Anwendung der Technologie des Hydraulic Fracturings oder Frackings, eines für die Gesundheit und die Umwelt schädlichen Verfahrens zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen. Um den Protest aufzulösen, ging die Bereitschaftspolizei (ESMAD) gegen die Teilnehmer vor und sorgte für mehrere Verletzte. Ferner wurden 10 willkürliche Verhaftungen vorgenommen, darunter der Gewerkschaftsführer der USO der Sektion Meta, Moisés Barón, der am nächsten Tag wieder freigelassen wurde.

Drohungen gegenüber Mitgliedern von ASTDEMP21-10-2016

Im Oktober 2016 zeigte der Verband Asociación Santandereana de Servidores Públicos (ASTDEMP) das Missmanagement in Bezug auf öffentliche Mittel, Mobbing am Arbeitsplatz und gewerkschaftliche Verfolgung an. Am 21. Oktober 2016 erhielt der Vorsitzende der ASTDEMP-Unterdirektion Barrancabermeja, César Pabón, über sein Handy eine Textnachricht mit einer Todesdrohung gegenüber den Gewerkschaftern aufgrund der von ihnen erstatteten Anzeigen. Es hieß, sie seien zu strategischen Zielen erklärt worden.

Angriffe auf das Leben von Gewerkschaftsführern der SINDESS23-09-2016

Am 22. September 2016 wurde Libaniel Franco Castañeda, Schatzmeister der Gewerkschaft Sindicato Nacional de la Salud y la Seguridad Social (SINDESS), Dagua, Opfer eines Angriffs, als bewaffnete Männer auf das Auto schossen, in dem er sich befand. Da der Gewerkschafter sowie auch andere Kollegen des medizinischen Zentrums bereits Drohungen erhalten hatten, war er Teil eines Sicherheitsprogramms.

Drohungen und Angriff auf Führer der USO13-09-2016

Am 13. September 2016 wurde Alexander Castro Peñaloza, Leiter der Gewerkschaft Unión Sindical Obrera de la Industria del Petróleo (USO), Geschäftsstelle Zentrum, Opfer eines Angriffs, als er sich in einer Sitzung mit den Beschäftigten eines Subunternehmens befand. Kurz zuvor hatten er sowie auch John Alexander Rodríguez Quintero, Führer der USO (Nationaler Vorstand), Drohungen erhalten.

Übermäßiger Polizeieinsatz zur Unterdrückung eines gewerkschaftlichen Protests von Lehrkräften30-08-2016

Im August 2016 starteten 7.000 Mitglieder des Lehrerverbands Asociación de Institutores del Cauca (ASOINCA) aufgrund des ihnen zustehenden mangelhaften Gesundheitsdienstes eine unbefristete Arbeitsniederlegung. Im Rahmen dieses Streiks, der 27 Tage dauerte, fanden mehrere Mobilisierungen statt, an denen Schüler und Mitglieder der allgemeinen Gemeinschaft teilnahmen. Während dieser Mobilisierungen fanden merhere Übergriffe der Polizeikräfte statt. Die Demonstranten denunzierten den übermäßigen Einsatz von Gewalt seitens der nationalen Polizei und der Bereitsschaftspolizei (ESMAD).

Drohungen gegen den Vorstand der USO in Cartagena 09-08-2016

In Cartagena, Bolívar, erhielt der Gewerkschaftsverband Unión Sindical Obrera de la Industria del Petróleo (USO) am 9. August 2016 eine kollektive Drohung seitens der Selbstverteidigungsgruppe Autodefensas Gaitanistas de Colombia. Die Gewerkschafter wurden aufgrund ihrer Arbeit zugunsten des Friedens zu Angriffszielen erklärt.

Gewerkschaftsfeindlichkeit bei Postobón01-08-2016

Postobón, das zum Konglomerat Organización Ardila Lülle gehört, verfolgt gemeinsam mit dem multinationalen Unternehmen PepsiCo eine Strategie, die auf die Zerschlagung der Gewerkschaften abzielt. Bis August 2016 hatte das Unternehmen an 27 Produktionsstandorten im ganzen Land mehr als 3.000 Gewerkschaftsmitglieder entlassen.
Nach der Beendigung der Tarifverträge und der Abschaffung der Gewerkschaften hat das Unternehmen eine Umstrukturierung durchgeführt und vier Großbetriebe eingerichtet, mit denen die Geschäftstätigkeiten mit über Vermittlungsagenturen eingestellten Beschäftigten, ohne soziale Absicherung und unter schlechten Arbeitsschutzbedingungen fortgeführt wurden.

Tränengas und Schüsse bei einer Demonstration in Puerto Cayao31-07-2016

Im Juli 2016 führten 700 Beschäftigte des Unternehmens SACYR Colombia E.U. mit Hilfe der Gewerkschaft Unión Sindical Obrera de la Industria del Petróleo (USO) in Puerto Cayao, Cartagena, einen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
gegen das Unternehmen durch. Sie forderten die Wahrung der Arbeitnehmerrechte. Fünf Tage später wurde zusammen mit anderen Arbeitnehmern der Region die Durchführung einer Mobilisierung beschlossen. Zielpunkt der Mobilisierung war ein Ort, an dem sich eine andere Gruppe Arbeitnehmer befand, die die Ankunft der anderen erwartete, um eine Mahnwache abzuhalten. Aber nach kaum 500 Metern wurden sie von Beamten der Bereitschaftspolizei und der nationalen Polizei mit Tränengas, Betäubungsbomben und Schüssen angegriffen und zurückgeschlagen.

Polizeimaßnahmen gegen Streik bei Compass Group16-05-2016

Am 16. Mai 2016 traten 400 Mitglieder der Lebensmittelgewerkschaft Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria de la Alimentación (SINALTRAINAL), Beschäftigte der multinationalen Compass Group, einem britischen Unternehmen, das Dienstleistungen im Nahrungsmittelbereich für das Kohleunternehmen Drummond Ltd. erbringt, in den Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
, da die vor längerer Zeit abgeschlossenen Konventionalabkommen nicht eingehalten wurden. Sie forderten die Einstellung der Repression und die Achtung ihrer Rechte. Vier Tage danach forderte Drummond Ltd. einen Polizeieinsatz an, um die Arbeitnehmer, die an ihren Arbeitsplätzen verblieben waren, gewaltsam zu entfernen.

Drohungen gegen Mitglieder von Anthoc, Sektion Santander-Nord10-05-2016

Am 17. Februar 2016 wurde Aristides Hernandez Duarte, der als Vorsitzender der Nationalen Gewerkschaft Asociación Nacional Sindical de Trabajadores (Anthoc), Unterdirektion Santander Nord, fungiert, von der paramilitärischen Gruppe Los Rastrojos Comando Urbanos, gedroht. Am 11. April erhielt er eine Drohung von der bewaffneten Gruppe Clan Usuga. Zu dieser Drohung kam es im Zusammenhang mit einer Reihe von Anzeigen, die Arístides in Anbetracht der Korruption in Verbindung mit der Einstellung neuer Geschäftsführer und von neuem Dienstleistungspersonal in verschiedenen sozialen Staatsunternehmen eingereicht hatte. Am 9. Mai 2016 erhielten Arístides und Germán Orlando González Gelves, ebenfalls Gewerkschaftsführer von Anthoc in der Geschäftsstelle Santander Nord, erneut Drohungen.

Schüsse am Gewerkschaftssitz in Cartagena de Indias06-05-2016

Am 6. Mai 2016 fand am Sitz der Gewerkschaft Sindicato Único de Trabajadores de la Industria de los Materiales de Construcción (Sutimac) im Stadtviertel Barrio Nuevo Bosque von Cartagena de Indias ein bewaffneter Angriff statt. Zu jenem Zeitpunkt nahmen Manuel Fernández Leguia, Generalsekretär der Sutimac, Vorsitzender der Geschäftsstelle Cartagena und stellvertretender Vorsitzender der CUT Bolívar, Ricardo Escobar, Vorstand Sutimac Cartagena und Jorge Álvarez, Vorsitzender der Geschäftsstelle Cartagena und nationaler Schatzmeister von Sintrasodexo, an einer Sitzung unter mehreren Gewerkschaften teil. Am Sitz der Gewerkschaft befanden sich ferner die politische Leiterin der Unión Patriótica, Imelda Cotes Daza, die mit einer Gruppe junger Menschen Friedenserziehung durchführte. Bei dem Angriff wurde der Begleitschutz von Manuel Fernández, Donaldo Chisica Franco, verletzt, der ebenfalls der Sinproseg und der Unsintraseg angeschlossener Gewerkschafter ist.

Drohungen gegen Mitglieder der Sintramienergética 20-04-2016

Am 20. April 2016 gingen Drohungen gegen den Vorstand der nationalen Gewerkschaft Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria Minera, Petroquimica, Agrocombustibles y Energetica (Sintramienergética), Sektion La Jagua de Ibirico, sowie auch gegen Mitglieder des nationalen Vorstands der Gewerkschaft und Vorstandsmitglieder ein, unter anderem Alfredo Tovar, Ricardo Machado, Gustavo Benjumea, Álvaro Rincón und Wilder Martínez. Die Drohungen gingen inmitten eines Tarifverhandlungsprozesses ein, als die Gewerkschaft den Forderungskatalog verabschiedet hatte, um ihn dem transnationalen Unternehmen Glencore, vertreten durch Carbones de la Jagua, vorzulegen. Das Unternehmen fördert in diesem Gebiet des Landes zusammen mit dem Bergbaukonsortium Consorcio Minero del Cesar C.M.U. Kohle.

Drohungen gegen Mitglieder der Sintrainal in Bugalagrande20-04-2016

In Bugalagrande, Valle, wurden am 20. April 2016 Flugblätter verteilt, in denen die Selbstverteidigungsgruppe Autodefensas Gaitanistas de Colombia verschiedene Gewerkschaftsorganisationen und -führer zu Angriffszielen erklärten, darunter die Sinaltrainal und mehrere ihrer Mitglieder: Javier Correa, Edgar Páez, Diego Rodríguez, Rafael Esquivel, Onofre Esquivel, Mauricio Valencia Tamayo Wilson Riaño, Álvaro Varela. In dem Flugblatt werden auch die CUT Valle, Anthoc, Sutep, Wilson Sáenz und José Sánchez genannt.

Führendes Mitglied der Gewerkschaft im Gesundheitswesen ermordet 12-04-2016

Die Central Unitaria de Trabajadores (CUT) hat am 12. April 2016 den Mord an Oswaldo Hernández Gutiérrez verurteilt, des Vorsitzenden des Ortsverbandes San Sebastián de Buenavista der Sindicato Nacional de la Salud y Seguridad Social (SINDESS) in der Provinz Magdalena.

Das Attentat ereignete sich in der Nacht vom 7. April, als der Gewerkschafter gerade sein Haus betreten wollte und mehrfach in den Kopf und Hals geschossen wurde. Er wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus in Valledupar gebracht, wo er operiert wurde aber in den frühen Morgenstunden des 10. April seinen Verletzungen erlag.

Der Gewerkschafter hatte als Techniker im Krankenhaus E.S.E. Rafael Paba Manjarrez in San Sebastián gearbeitet und sich unermüdlich für die Rechte und Interessen der Gesundheitsbeschäftigten in Magdalena eingesetzt.

Ungewöhnliches Interesse am Erhalt von gewerkschaftlichen Informationen 04-04-2016

Am 4. April 2016 erhielt die Universität Tolima einen Brief vom Senator der Republik Guillermo Santos Marín, in dem der Rektor Herman Muñoz Nungo um detaillierte Informationen über die Personen gebeten wird, die Mitglieder der Gewerkschaft der Universität sind, sowie die Namen derer, die sich innerhalb der letzten fünf Jahre der Gewerkschaft angeschlossen haben. Der Senator Guillermo Santos Marín hatte gegenüber der Bildungseinrichtung keinerlei abwehrende oder fördernde Haltung, weshalb sein ungewöhnliches Interesse am Erhalt gewerkschaftlicher Informationen unbegreiflich ist.

Antigewerkschaftliche Praktiken in der Clínica las Vegas01-04-2016

Im Januar 2016 nahm die Gewerkschaft Sindicato de Trabajadores de la Salud y la Seguridad Social (SINTRASASS) das Tarifverhandlungsverfahren mit der Clínica Las Vegas auf. In der Phase der direkten Absprachen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer/innen konnte keine Einigung erzielt werden, weshalb die Clínica Las Vegas vor der Abstimmung über Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
oder Streitschlichtung unter den Beschäftigten ein Dokument an die Mitarbeiter/innen verteilte, in dem es hieß, dass diejenigen, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind oder aus der Gewerkschaft austreten, eine Lohnerhöhung erhalten würden. Ab diesem Moment und im Laufe der darauffolgenden drei Monate verlor die Gewerkschaft 20 % ihrer Mitglieder. Der Stand ging von 135 Mitgliedern im Januar 2016 auf 108 Mitglieder im April 2016 zurück. Dabei blieb nicht unbemerkt, dass alle Kündigungen dasselbe Format hatten und nicht der Gewerkschaft ausgehändigt wurden, sondern allesamt im Dokumentationszentrum der Klinik hinterlegt waren.

Drohungen gegenüber Vorständen von Anthoc in Barranquilla01-03-2016

Am 1. März 2016 erhielten die Gewerkschaftsvorstände der Asociación Nacional Sindical de Trabajadores (Anthoc) in Barranquilla, Héctor Alvis, Heriberto Tovar, Alberto Marquez, Osiris Fernández, Juan de la Torre, Esquide Sandoval, Victor Dirruyeiro und Napoleón Nugo am Sitz der Gewerkschaft eine Schachtel, die den Kopf eines Hundes und eine Drohung enthielt. Für Heriberto Tovar, dem Vorsitzenden der gewerkschaftlichen Unterdirektion, dessen Name ebenfalls auf dem Zettel stand, besteht kein Zweifel daran, dass die Drohungen eine Antwort auf den Kampf sind, den die Gewerkschaft aufgrund der Formalisierung von Beschäftigung im Gesundheitssektor von Atlántico durch Anzeigen und Beschwerden bei Stellen der Justiz und beim Arbeitsministerium losgetreten hatte. Dabei handelt es sich um Anzeigen gegen die Vergabe von Arbeit an Subunternehmen, konkret in 24 Krankenhäusern des öffentlichen Netzes der Gemeinden des Departements, wo die Einstellungen auch weiterhin über den rechtswidrigen Einsatz sogenannter SAS und Cooperativas de trabajo asociado (Arbeitergenossenschaften) erfolgt. Ferner wurden Klagen wegen Korruptionsvorfällen eingereicht, die die Ressourcen im Gesundheitswesen geschmälert haben.

Protest von Justizbediensteten brutal unterdrückt01-02-2016

Am 1. Februar 2016 gingen etwa 300 Einsatzkräfte der Spezialeinheit Esmad gewaltsam gegen Justizbedienstete vor, die vor den Zivil- und Familiengerichten im Zentrum von Bogotá protestierten.
Ihr Protest richtete sich gegen die Vereinbarung 10445 des Obersten Justizrates (CSJ), mit der Servicezentren für die Zivil- und Familiengerichte eingerichtet worden waren.
Während der Esmad-Aktion kam es zu Schlägen und zum Einsatz von elektrischen Pistolen, wobei mehrere Menschen verletzt wurden, einschließlich einer schwangeren Frau.

Lehrergewerkschafterin ermordet25-11-2015

Am 20. November 2015 hat der kolumbianische Gewerkschaftsbund Central Unitaria de Trabajadores (CUT) den Mord an Marceli Méndez Bertel verurteilt, der Ortsverbandsvorsitzenden der Lehrervereinigung Asociación de Educadores de Sucre (ADES) in Sincelejo. Die Gewerkschafterin war am Nachmittag des 17. November beim Betreten ihres Hauses in der Gemeinde Sincelejo von mehreren bewaffneten Personen angegriffen und mehrfach beschossen worden.

SEATECH verletzt Streikrecht 12-11-2015

Am 30. Oktober 2015 hat der Thunfischverarbeiter Seatech International seine Produktion gestoppt und sein Werk in Cartagena, Kolumbien, zwei Wochen lang geschlossen. Die mehr als 1000 Beschäftigten, größtenteils Frauen, standen während dieser Zeit ohne Arbeit und Einkommen da.

Aus Protest gegen diese Maßnahme beschlossen 125 Frauen, Mitglieder der Lebensmittelarbeitergewerkschaft Unión Sindical de Trabajadores de la Industria Alimenticia (USTRIAL), einen friedlichen Sitzstreik Sitzstreik Eine Form des Arbeitskampfes, bei der sich die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz hinsetzen, jedoch keine Arbeit verrichten.

vgl. Streik
in dem Werk abzuhalten. Drei Tage später wurden sie von der mobilen Einsatzpolizei, die die Betriebsleitung angefordert hatte, unter Einsatz von Tränengas vertrieben.

USO-Gewerkschafter bedroht04-08-2015

Im August 2015 wurde der IGB über die kontinuierlichen Drohungen und Schikanierungen gegenüber Héctor Sánchez Gómez, stellvertretender Vorsitzender des kommunalen Aktionskomitees von Rubiales in Puerto Gaitán im Departamento del Meta und führender Vertreter der Gewerkschaft Unión Sindical Obrera (USO), unterrichtet.

Den vorliegenden Informationen zufolge erhielt Herr Sánchez am 1. Juni 2015 um 17:00 Uhr während eines Besuchs beim Anwaltskollektiv „José Alvear Restrepo“ (CAJAR) einen Anruf von einem Mann aus der Gemeinde Santa Helena in Puerto Gaitán, der ihn warnte, dass man ihm neun Millionen Pesos für seine Ermordung angeboten habe. Der Mann riet Herrn Sánchez dringend davon ab, angesichts der drohenden Gefahren in seine Heimatregion zurückzukehren.

In den Monaten April und Mai 2015 wurde Herr Sánchez zudem wiederholt von Kriminalpolizisten in Zivil verfolgt und fotografiert, während er seiner Gewerkschaftsarbeit nachging.

Krankenhaus in Villavicencio untergräbt Streikrecht 23-07-2015

Der kolumbianische Gewerkschaftsbund CGT hat Besorgnis über den Entscheid des Obersten Gerichtes von Villavicencio geäußert, dem zufolge der Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
von Beschäftigten des Provinzkrankenhauses in Villavicencio am 26. Mai 2015 rechtswidrig und nicht friedlich gewesen sei. Die Streikenden hatten die Zahlung von drei ausstehenden Monatslöhnen gefordert.

Laut Gerichtsentscheid muss die Gewerkschaft der Krankenhausbeschäftigten der Krankenhausverwaltung nahezu vier Milliarden Pesos an Schadenersatz für durch die Arbeitsniederlegung angeblich verursachte wirtschaftliche Schäden zahlen.

Die CGT-Führungsspitze hat das Gerichtsurteil verurteilt und als Versuch bezeichnet, Gewerkschaften einzuschüchtern, die um die Achtung ihrer Rechte, wie etwa auf die fristgerechte Zahlung der Löhne, bemüht sind.

Festnahme31-07-2014

Am 21. Juli 2014 wurde am Flughafen Yariguíes in Barrancabermeja Rafael Rodríguez, Schatzmeister des dortigen Ortsverbandes der Erdölarbeitergewerkschaft Unión Sindical Obrera (USO) und Unterhändler der Gewerkschaft bei den Verhandlungen mit dem Erdölunternehmen Ecopetrol, festgenommen. Dazu ließ Rafael Rodríguez verlauten, dass bei der Durchleuchtung seines Handgepäcks vor seinem Abflug zu Verhandlungen in Bogotá eine Splittergranate gefunden worden sei und er sich nicht erklären könne, wie dieser Sprengkörper in seinen Koffer geraten ist. Laut dem Kollegen war dies von Kriminellen inszeniert worden, die ihn belasten wollten. 2013 war Rafael Opfer eines Anschlags, bei dem gedungene Mörder ihr Ziel verfehlten. Mit der jetzigen kriminellen Inszenierung wurde ein weiterer Anschlag auf ihn unternommen, der sich gegen seine Integrität und seinen guten Namen richtete und bei dem er als Verbrecher dastehen sollte. Damit sollte erreicht werden, seiner Gewerkschaftsarbeit die Legitimation zu entziehen und die laufenden Tarifverhandlungen zu untergraben.

Antigewerkschaftliche Verwendung eines Kollektivpakts bei Aguas Capital07-07-2014

Als das Privatunternehmen Aguas Capital 2005 das öffentliche Wasserleitungs- und Abwassersystem von Cúcuta übernahm, hegten die Beschäftigten die Hoffnung, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verbessern würden. Aber genau das Gegenteil war der Fall und sie erhielten 10 bis 15% weniger Lohn. Und in diesem Stil ging es auch in den darauffolgenden Jahren weiter.

Dann kamen die rechtlichen Probleme der Brüder Nule, Mehrheitsaktionäre von Aguas Capital, dazu, die viele Schwierigkeiten nach sich zogen, die das Unternehmen zwar letztendlich irgendwie lösen konnte, aber die Bedingungen der Beschäftigten wurden immer noch prekärer. Deshalb schlossen sich 25 Beschäftigte zu einer Gewerkschaft zusammen, um für ihre Forderungen zu kämpfen. Sie bildeten die Subdirektion der Gewerkschaft Sindicato de Trabajadores y Empleados de Servicios Públicos Domiciliarios von Nord-Santander, ein Ortsverband der CTC, die innerhalb kürzester Zeit 100 Mitglieder hatte.

Sie legten ihre Forderungen vor, aber das Unternehmen weigerte sich nicht nur, darüber zu verhandeln, sondern verschloss ihnen auch sämtliche Türen, indem es ihnen nicht erlaubte, Informationen zu verbreiten oder Aushänge anzubringen und sie wurden regelrecht stigmatisiert, erzählt Jonathan Díaz, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft. Darüber hinaus wurden 20 Beschäftigte mit befristeten Verträgen entlassen, nur weil sie mit den Leuten von der Gewerkschaft Kontakt hatten.

Da sie zum öffentlichen Dienst gehören, konnten sie nicht streiken und beschlossen daher, das Schiedsgericht um eine Lösung des Konflikts anzurufen, was das Unternehmen aber verzögerte. Deshalb reichten sie den Fall beim CETCOIT ein, einer von der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
anerkannten Konfliktlösungsinstanz. So gelang es ihnen, das Unternehmen dazu zu bringen, über die Forderungen zu verhandeln und im November 2013 einen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
für die 110 gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten zu unterzeichnen. Die wichtigste Errungenschaft dieses Tarifvertrags war die Festlegung der Löhne bei Aguas Capital Cúcuta auf einem Niveau, das über dem gesetzlichen Mindestlohn lag.

Aber nur ein paar Tage später startete das Unternehmen eine groß angelegte Kampagne, um für einen pacto colectivo für die nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten zu werben und führte das Argument ins Feld, dass sie dieselben Leistungen wie die des Tarifvertrags hätten, aber mit dem Vorteil, keinen Mitgliedsbeitrag an die Gewerkschaft entrichten zu müssen. Tatsächlich war der pacto abgesehen von einigen geänderten Überschriften eine exakte Kopie des Tarifvertrags.

Die Gewerkschaft wartete erst einmal ab, um zu sehen, wie die Belegschaft auf den Pakt reagierte, um Konfrontationen zwischen den Beschäftigten zu vermeiden. Als das Unternehmen einige Punkte des Pakts nicht einhielt, sorgte dies für Unmut, was die Gewerkschaft ausnutzte, um einen der wichtigsten Befürworter des Pakts zu überzeugen, der daraufhin öffentlich von diesem zurücktrat und trotz des Drucks, der auf ihn ausgeübt wurde, der Gewerkschaft beitrat. Er erhielt sogar Drohanrufe auf seiner Durchwahlnummer im Unternehmen, um ihn dazu aufzufordern, aus der Gewerkschaft auszutreten. Auch der juristische Beistand war Opfer von Drohungen und Verfolgung.

Von da an kippte das Kräfteverhältnis und mit einer nachhaltigen Kampagne gelang es der Gewerkschaft, dass sich viele vom Pakt abwandten und der Gewerkschaft beitraten, die derzeit 295 Mitglieder zählt, also über ein Drittel der Beschäftigten des Unternehmens. Auf diese Weise konnte dem Kollektivpakt ein Ende gesetzt und der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
auf alle Beschäftigten ausgeweitet werden. Außerdem wurden die befristeten Arbeitsverträge abgeschafft, so dass nun alle Arbeitsverträge bei Aguas Capital Cúcuta unbefristet sind.

Antigewerkschaftliche Verwendung eines Kollektivpakts bei BBWA 07-07-2014

Die spanische Bank BBVA übernahm nach der Fusion mit Gran Ahorrar im Jahr 2005 auch deren Kollektivpakt. Zudem „erbte“ sie auch den Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
, der mit drei Gewerkschaften geschlossen worden war und immer noch gilt, nämlich mit ACEB (der ältesten und mehrheitlichen), UNEB und SintraBBWA (Gewerkschaft im Unternehmen), die damals 2.500 Mitglieder unter den insgesamt 5.200 Mitarbeitern hatte, so dass der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
für das gesamte Personal der Bank galt.

Nach der Fusion wurde die Bank Modernisierungsmaßnahmen unterworfen und ihre technologische Plattform verbessert, was wiederum Tür und Tor für einen Abbau von Arbeitsplätzen und eine Änderung der Beschäftigungspolitik öffnete. Das Arbeitspensum nimmt immer mehr zu und die „freiwilligen“ Regelungen, die dazu dienen, sich langjähriger Mitarbeiter zu entledigen, bürgern sich immer mehr ein. Zudem werden Mitarbeiter im Zuge verschärfter Disziplinarverfahren entlassen. Auf diese Weise konnte sich die Bank von etwa 600 Beschäftigten trennen, überwiegend Gewerkschaftsmitglieder, so María Consuelo Bautista, vom nationalen Vorstand der ACEB.

„Die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten hatten eigentlich nur zwei Optionen: Entweder akzeptierten sie 20% mehr Abfindung, damit sie die Bank verließen, oder sie wurden sowieso entlassen, in diesem Fall aber nur mit knapp der gesetzlichen Abfindung, weshalb es viele vorzogen, von der Regelung zu profitieren und zu gehen. Dazu kommt noch, dass die Filialleiter einen Bonus erhalten, wenn es ihnen gelingt, Gewerkschaftsmitglieder loszuwerden“, merkt Bautista an.

Parallel dazu wurde eine Politik der Auslagerung von Arbeitsplätzen mittels Zeitarbeitsagenturen auf den Weg gebracht, was dazu führte, dass die BBVA heute, acht Jahre später, praktisch ein Drittel ihres Personalbestands in den verschiedenen Bereichen ihres Finanzgeschäfts über Subunternehmen beschäftigt.

Infolgedessen bleibt den Gewerkschaften nicht einmal mehr ein Drittel der Mitarbeiter, was es dem Unternehmen ermöglichte, einen pacto colectivo, also einen Kollektivpakt einzuführen. Dies geschah im April 2006, als eine Gruppe von Mitarbeitern vorgeladen und dazu gebracht wurde, die Dokumente zur Erneuerung des Pakts zu unterschreiben, was eindeutig mit antigewerkschaftlicher Absicht geschah, so María Consuelo Bautista.

In der Tat sind nun einige Gewerkschaften, die vor einigen Jahren zusammengenommen die Mehrheit hatten, in der Minderheit. 80% des Personals der Bank fallen unter den Kollektivpakt und der Rest unter den Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
, wobei allerdings bedenklich ist, dass Erstere weniger Leistungen als Letztere haben. Unserer Einschätzung nach gewährt die Bank Vergünstigungen für unterschiedliche Konzepte, die sich auf insgesamt 3 Millionen US-Dollar pro Jahr belaufen können. Das sind jedoch subjektive und voreingenommene Einschätzungen, da diejenigen, die der Gewerkschaft angehören, dies schlecht beurteilen können und nie irgendwelche Boni erhalten, meint Bautista. Zudem stehen denjenigen, die unter den Pakt fallen, mehr Erziehungs- und Mutterschaftsbeihilfen zu.

Die Leute bleiben aufgrund ihres kämpferischen Engagements in der Gewerkschaft und weil der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
einen Punkt enthält, den der Pakt nicht hat, nämlich die Stabilitätsklausel, die noch von vor 1990 herrührt. Die Klausel besagt, dass eine gerechtfertigte Entlassung vor Gericht nachzuweisen ist. Bei der Aushandlung des Tarifvertrags im Jahr 2009 wollte die Bank diese Klausel eliminieren, aber die drei Gewerkschaften setzten sich vereint für ihre Beibehaltung ein.

„Dennoch“, so Bautista, „haben die Richter in einigen Entlassungsfällen zugunsten des Unternehmens geurteilt. Die Stabilitätsklausel kann uns das Unternehmen aber nicht ganz wegnehmen.“

Auf alle Fälle herrscht unter den Mitgliedern des Pakts ziemlicher Aufruhr, denn es wird ihnen immer mehr Leistung abverlangt, sie müssen immer noch höher gesteckte Ziele erreichen, denn andernfalls werden sie abgestraft oder entlassen. Die Gewerkschaftsmitglieder haben dagegen in dieser Hinsicht weniger Druck, was ein guter Grund ist, auf den Pakt zu verzichten und der Gewerkschaft beizutreten.

Ein weiterer von den Gewerkschaften kritisierter Punkt ist, dass die im Arbeitsgesetz vorgesehenen Vorschriften bei der Erneuerung des Kollektivpakts (für den Zeitraum 2013 - 2015) nicht eingehalten wurden. Das Unternehmen hatte eine Umfragefirma damit beauftragt, festzustellen, inwiefern der Pakt durchführbar ist, auf eine Vorankündigung jedoch verzichtet. Es ließ die Beschäftigten lediglich zur Wahl ihrer Delegierten einberufen, und mit diesen Delegierten wurde dann der neue „pacto“ unterzeichnet.

Antigewerkschaftliche Verwendung eines Kollektivpakts bei Ecopetrol07-07-2014

‘Vereinbarung 01 von 1977’ ist der Name eines Arbeitgeberleistungsplans, der seit 37 Jahren für die nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten von Ecopetrol gilt und eigentlich einem Kollektivpakt gleichkommt, obwohl es ein Schema betrieblicher Leistungen ist, das sich von dem des Tarifvertrags unterscheidet.

„Ich bezeichne das als einen De-facto-Pakt“, so Edwin Palma, stellvertretender Vorsitzender der USO, „weil er nie mit den Beschäftigten ausgehandelt wurde und nicht nach der vom Arbeitsgesetz dafür vorgesehenen Vorgehensweise verfahren wurde. Es war von Anfang an eine vom Vorstand von Ecopetrol vorgegebene Vereinbarung, die vorteilhaftere Arbeitsbedingungen im Gegenzug dafür, dass die Beschäftigten keiner Gewerkschaft beitreten, enthielt. Deshalb konnte die USO bei Ecopetrol auch nicht wachsen. Weniger als ein Drittel der Gesamtbelegschaft ist der Gewerkschaft angeschlossen. Dass wir heute stark sind, verdanken wir der Tatsache, dass von den 30.000 ausgelagerten Arbeitskräften, die in den verschiedenen Tochtergesellschaften von Ecopetrol beschäftigt sind, 20.000 der USO angehören.“

Von der Vereinbarung 01 sind über 6.000 Beschäftigte erfasst, während es beim Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
knapp 3.000 sind. „Aber das Kuriose ist, dass davon ausgegangen wird, dass diese 6.000 Beschäftigten vertrauenswürdig und leicht steuerbar sind, was bedeutet, dass sie die Zahl der operativen Arbeitnehmer praktisch verdoppeln, was absurd ist“, fügt Palma hinzu.

In der Regel werden die in der Vereinbarung enthaltenen Leistungen jedes Mal, wenn Tarifverhandlungen mit der USO geführt werden, geändert, so der Vorstand. Was das Unternehmen mit der USO aushandelt, wird dann auch gleich in die Vereinbarung aufgenommen und manchmal sogar verbessert, so dass die Bedingungen der Vereinbarung besser als die des Tarifvertrags sind. So sind beispielsweise einige Leistungen der Vereinbarung, wie u.a. Schulungen im Ausland, Stipendien für die Beschäftigten und Beihilfen, attraktiver. „Es ist ein Instrument, das sich beträchtlich auf den gewerkschaftlichen Organisationsgrad bei Ecopetrol auswirkt“, fügt er hinzu.

Deshalb hat der nationale Vorstand der USO dieses Jahr im Rahmen seiner politischen Strategie den Beschluss gefasst, rechtliche Schritte einzuleiten, um der Vereinbarung 01 ein Ende zu setzen und damit die Wahrnehmung der Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
bei Ecopetrol sicherzustellen, ein Kampf, der allerdings voraussetzt, dass es gelingt, über ein Drittel der Beschäftigten gewerkschaftlich zu organisieren.

Die Herausforderung besteht darin, die 6.000 nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten, die ja offiziell vertrauenswürdige und verlässliche Mitarbeiter sind, davon zu überzeugen, dass derzeit eine ganze Reihe von Arbeitnehmerrechten verletzt wird, u.a. durch Mobbing am Arbeitsplatz, überhöhtes Arbeitspensum usw. „In den letzten vier Monaten haben wir diese Arbeitnehmer begleitet und konnten unseren Mitgliederstand beträchtlich erhöhen“, so Palma Egea, der berichtet, dass die USO auch vorhat, Schritte gegen zwei weitere Unternehmen der Erdölindustrie einzuleiten, bei denen ebenfalls ein Kollektivpakt existiert, nämlich Terpel und Wadford, bei denen die USO jeweils Mitglieder hat.

Antigewerkschaftliche Verwendung eines Kollektivpakts bei Ave Colombiana07-07-2014

Ave Colombiana ist ein Unternehmen, das Elektronikartikel herstellt. Es wurde vor 50 Jahren von einem Italiener gegründet und gehört nun seinen Kindern. Das Werk befindet sich auf der Strecke Zipaquirá-Nemocón, wo 150 Mitarbeiter beschäftigt sind, von denen 28 der Branchengewerkschaft Sintramental, Sektion Zipaquirá, und gleichzeitig der Basisgewerkschaft Sintrabel angehören.

Im Jahr 2005 als das Unternehmen in Schwierigkeiten steckte und Insolvenz anmeldete, verhielten sich die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer äußerst entgegenkommend und froren die tarifvertraglichen Leistungen ein, um das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu retten. Nichtsdestotrotz profitierte das Unternehmen von der internen Spaltung, die 2009 innerhalb der Gewerkschaft entstanden war, um den nicht gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern einen Kollektivpakt aufzuerlegen, der dieselben Leistungen wie der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
enthielt.

Das war ein harter Schlag für die Gewerkschaft, meint John Fredy González, der Vorsitzende der Sintrametal Zipaquirá, da viele Mitglieder austraten, um von dem Pakt zu profitieren, da sie dann dieselben Leistungen erhielten, aber keinen Mitgliedsbeitrag an die Gewerkschaft entrichten mussten.

Und gleichzeitig begann der Druck und das Mobbing gegenüber den Gewerkschaftsmitgliedern. Wer keinen Kündigungsschutz hatte, wurde entlassen und das war ein weiterer Grund, der die Leute von einem Gewerkschaftsbeitritt abhielt. González selbst war Opfer von Verfolgung und Mobbing als er den Vorsitz der Organisation übernahm.

„Die Gewerkschaftskollegen haben Angst, den Vorsitz der Gewerkschaft zu übernehmen, aber ich habe keine. Dafür studiere ich Rechtswissenschaften. Ich kenne die Gesetze und habe somit mehr Instrumente an der Hand, um mich selbst und die Gewerkschaft verteidigen zu können“, sagt er.

Die Verhandlungen über den Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
endeten im Februar ohne Vertragsabschluss, weshalb die Sache derzeit beim Schiedsgericht liegt.

Antigewerkschaftliche Verwendung eines Kollektivpakts bei Colpensiones07-07-2014

Colpensiones ist ein den Arbeits- und Finanzministerien unterstelltes staatliches Industrie- und Handelsunternehmen, das 2011 gegründet wurde, um das Pensionssystem, das vormals der Sozialversicherung entsprach, zu verwalten. Das Unternehmen nahm seine Tätigkeit mit 60 Beschäftigten auf, aber ein Jahr später waren dort bereits 1.100 Arbeitnehmer/innen im ganzen Land, überwiegend ehemalige Beschäftigte der Sozialversicherung und der Sozialversicherungsanstalt Caja Nacional de Previsión Social (Cajanal), beschäftigt.

Zu dieser Zeit wurde der pacto colectivo abgeschlossen, allerdings ohne die erforderlichen rechtlichen Schritte, d.h. es fand im Vorfeld keine Arbeitnehmerversammlung statt und es hatte auch keine Verhandlungen über einen Forderungskatalog gegeben. Das Unternehmen ließ den Kollektivpakt einfach eines Tages als einen freiwilligen Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu Arbeitsbeginn von jedem Mitarbeiter unterschreiben, was auch eine einschränkende Anmerkung umfasste, die besagte, dass der/die Arbeitnehmer/in nicht mehr in den Genuss der Leistungen des Pakts kommt, falls er/sie der Gewerkschaft beitreten sollte. Die Leistungen umfassen eine halbe Prämie im Juni, eine Leistungsprämie und zwei zusätzliche Urlaubstage.

Die 1.100 Beschäftigten wurden dem enormen Arbeitspensum, das bei Colpensiones von Anfang an anfiel, nicht gerecht. Die Vorhersagen trafen nicht zu und statt der erwarteten 80.000 bis 100.000 Anträge (Rentenanträge) gingen circa 300.000 ein. Zudem funktionierte die installierte Softwareanwendung nicht richtig. Folglich stiegen Arbeitspensum und Überstunden der Beschäftigten (die bis heute noch nicht ausgezahlt wurden), die Arbeitszeit wurde auf Samstage und selbst Sonntage ausgeweitet, wobei bei Nichterscheinen Entlassung drohte. Zudem wurden über eine Zeitarbeitsfirma 600 neue Arbeitnehmer/innen mit Werkverträgen eingestellt, die dieselben Tätigkeiten wie das restliche Personal ausführten, allerdings ohne jegliche Beschäftigungssicherheit.

In Anbetracht dieser Situation kam im Juli 2013 eine Gruppe von 30 Beschäftigten, überwiegend junge Leute, heimlich zusammen, um die Basisgewerkschaft Sintracolpensiones zu gründen, die ihren Mitgliederstand mit Unterstützung der CUT ausweiten konnte. Heute hat sie laut Informationen von Johnny Erazo, einem Studenten der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Arbeitsrecht, der dem Vorstandsausschuss angehört, 99 Mitglieder.

Das Unternehmen hat die Gewerkschaft anerkannt und den Dialog aufrechterhalten, seine Haltung in Bezug auf obligatorische Überstunden und Samstagsarbeit geändert und das Mobbing und die Entlassungen etwas zurückgenommen, aber die Verhandlungen über die Forderungen, die die Gewerkschaft im Februar dieses Jahres gestellt hat, kommen nicht voran. Die wichtigste Forderung ist, dass die Gewerkschafter in den Genuss der Leistungen des Kollektivpakts kommen sollen und eine Lohnanpassung durchgeführt wird, da es Beschäftigte gibt, die dieselbe Arbeit leisten und dafür teilweise bis zu einer Million Pesos weniger verdienen.

Der Kollektivpakt wurde bisher nicht überarbeitet, da die davon erfassten Beschäftigten keine Gelegenheit erhalten, sich zu versammeln, um darüber zu diskutieren. Sie akzeptieren einfach, was der Arbeitgeber ihnen vorgibt. „Das Ziel ist, dass wir in zwei oder drei Jahren eine Mehrheitsgewerkschaft sind und dafür sorgen können, dass der pacto abgeschafft wird. Ausschlaggebend ist deshalb, was in den laufenden Verhandlungen passiert“, fügte Johnny Erazo hinzu.

Antigewerkschaftliche Verwendung eines Kollektivpakts bei Bimbo07-07-2014

Bimbo ist ein multinationales mexikanisches Backwarenunternehmen, das vor 18 Jahren nach Kolumbien kam. Es hat Betriebe in Tenjo (Cundinamarca), Cali und Soledad (Atlántico).

Die Basisgewerkschaft Sintrabimbo wurde 2005 mit 25 der 400 Beschäftigten, die das Unternehmen damals hatte (heute sind es 3.300), gebildet. Laut Máximo Zamora Ruiz, dem Vorsitzenden der Gewerkschaft, wurde sie als Antwort auf die vom Unternehmen zur Kostenreduktion eingeführte Beschäftigungspolitik gegründet. Diese Politik beinhaltete neben anderen Regelverstößen obligatorische Überstunden ohne Überstundenvergütung, Einstellung neuer Arbeitnehmer zum Mindestlohn, während die dienstälteren mehr verdienten, Entlassung von Beschäftigten, die seit fünf oder mehr Jahren im Unternehmen waren, ohne vorherige Abmahnung.

Innerhalb weniger Monate zählte die Gewerkschaft 90 Mitglieder, woraufhin das Unternehmen auf Bestechung zurückgriff und die Hälfte dieser Mitglieder dazu brachte, aus der Gewerkschaft auszutreten. Diejenigen, die keinen Kündigungsschutz hatten, wurden entlassen. Diese Gegenmaßnahmen waren so heftig, dass sich die Gewerkschaft aus Angst, dass weniger als 25 Mitglieder übrig bleiben würden (Mindestmitgliederzahl, mit der eine Basisgewerkschaft funktionieren kann), der Gewerkschaft Hotel, Gaststätten und Tourismus des Gewerkschaftsbunds CGT anschloss.

Ein Monat nach Gründung der Gewerkschaft und als diese gerade erst Verhandlungen über den ersten Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
aufgenommen hatte, führte das Unternehmen ein Programm für nicht dieser Gewerkschaft angehörende Beschäftigte ein, in dessen Rahmen diese Mitarbeiter Geschenke, in erster Linie Elektrohaushaltsgeräte, erhielten, was die Beschäftigten davon abhielt, der Gewerkschaft beizutreten. Sechs Monate später, als die laufenden Verhandlungen über den Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
noch nicht abgeschlossen waren, versammelte das Unternehmen die nicht gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten und ließ sie unter Zusage gewisser Vergünstigungen, aber unter der Bedingung, dass sie der Gewerkschaft nicht beitreten, einen Kollektivpakt unterschreiben.

Schließlich wurde auch der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
mit der Gewerkschaft abgeschlossen, der aber letztlich mit dem Kollektivpakt identisch war, ein harter Schlag für die Gewerkschaft, die 34 Mitglieder verlor und schließlich nur noch 19 hatte. Die Gewerkschaft suchte daraufhin den Schutz einer anderen Branchengewerkschaft, da es mit der der CGT Schwierigkeiten gab. Sie schloss sich der UTA (Unión Trabajadora de Alpina) an, über die sie ihre Forderungen stellte, doch die Sache endete vor dem Schiedsgericht, da das Unternehmen sich weigerte, darüber zu verhandeln. Als der Schiedsspruch noch nicht gesprochen war, wurden den 19 Gewerkschaftsmitgliedern die Leistungen des Pakts entzogen und Lohnerhöhungen gestoppt. Diese Situation hielt zwei Jahre an. In dieser Zeit blieben der Gewerkschaft nur noch sieben Mitglieder, die vom Unternehmen und den restlichen Beschäftigten vollständig diskriminiert wurden.

Deshalb entschied ein Gericht aus Tenjo zugunsten der Gewerkschaft und ordnete gerichtlichen Schutz an, um der Gewerkschaft die Möglichkeit zu geben, ihr Recht auf Gleichheit und Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
wahrzunehmen. Auch in zweiter Instanz wurde zugunsten der Gewerkschaft entschieden, was Bimbo dazu zwang, die im Rahmen des Kollektivpakts gewährten Rechte auf alle auszuweiten und den Gewerkschaftern alles auszuzahlen, was es ihnen vorenthalten hatte. Dieser Sieg brachte der Gewerkschaft mehr Mitglieder ein. Jetzt waren es schon über 25, die beschlossen, die Betriebsgewerkschaft Betriebsgewerkschaft Damit kann entweder eine Unternehmensgewerkschaft oder eine gelbe Gewerkschaft gemeint sein „wieder aufleben zu lassen“. Im September 2011 gründeten sie Sinaltrabimbo und reichten ihren Forderungskatalog ein. Das Unternehmen erklärte sich einverstanden, darüber zu verhandeln, unter der Bedingung, dass der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
durch den Kollektivpakt gedeckelt ist.

Derzeit zählt Sinaltrabimbo 200 Mitglieder und wird Forderungen einreichen. Die Verhandlungen darüber werden allerdings nicht einfach sein, da aufgrund des Kollektivpakts kein Verhandlungsspielraum vorhanden ist.

Antigewerkschaftliche Verwendung von Kollektivpakten (pactos colectivos) 07-07-2014

Kollektivpakte (pactos colectivos) werden von den Unternehmen dazu verwendet, um die Gewerkschaften zu schwächen oder deren Gründung im Unternehmen zu verhindern. 2013 wurden im Arbeitsministerium 204 Kollektivpakte eingetragen, und in den letzten zehn Jahren wurden durchschnittlich 190 Pakte pro Jahr ausgehandelt.

In 20% der Unternehmen, die 2013 Kollektivpakte annahmen, fanden gleichzeitig Verhandlungen über einen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
mit einer Gewerkschaft statt. Vor diesem Hintergrund haben es die Gewerkschaften sehr schwer, da ihre Mitglieder gemobbt und diskriminiert werden. Bestenfalls erzielen sie über die Tarifverhandlungen genau dieselben Leistungen wie die unter den Pakt fallenden Beschäftigten, mit dem Unterschied, dass die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer Mitgliedsbeiträge an die Gewerkschaft entrichten und die Nutznießer des Kollektivpakts nicht.

In den drei Jahren (2010 - 2013) der Regierung von Juan Manuel Santos hat zwar die Zahl der abgeschlossenen Tarifverträge und der darunter fallenden Beschäftigten zugenommen, aber die Tarifverhandlungen stehen auch weiterhin völlig am Rande des Systems der Arbeitgeber-/Arbeitnehmerbeziehungen des Landes und nur knapp 9,3% der Erwerbstätigen, die in die Ausgleichskasse einzahlen, sind fallen unter einen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
.

Und in Relation zur Zahl der Unternehmen, in denen es einen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
gibt (1.449) beträgt der Prozentsatz lediglich 0,4%. Hinzu kommt noch erschwerend, dass die Tarifverträge in kaum der Hälfte dieser Unternehmen mit echten Gewerkschaften und mit Arbeitnehmern, die bei diesen Verhandlungen über wirkliche Handlungsfreiheit verfügen, abgeschlossen werden.

Verstöße gegen das Recht auf Vereinigungsfreiheit: gewerkschaftsfeindliche Entlassungen30-06-2014

Im Dezember 2014 unternahmen William de Jesús Muñoz Zea und Lina Marcela González López, Mitglieder der Gewerkschaft der Emtelco-Beschäftigten ASOTRAEMTELCO, mehrere in Übereinstimmung mit der Verfassung stehende Aktionen, da sie von der Emtelco S.A ohne ordentliches Kündigungsverfahren entlassen worden waren. Die dagegen eingelegte Verfassungsklage wurde abgewiesen, so dass die Gewerkschaft den ordentlichen Rechtsweg beschritt.

Am 29. Juni 2014 wurde die Gewerkschaft der Tablemac-Beschäftigten SINTRATABLEMAC gegründet, und am 1. Juli wurde mehreren Gründungsmitgliedern und dem Vorsitzenden ohne triftigen Grund gekündigt. Der Arbeitgeber, die Tablemac MDF S.A.S., argumentierte, dass er von der Gewerkschaftsgründung nichts gewusst habe. Die Verfassungsklage wurde unter Anordnung ihrer Wiedereinstellung zugunsten der gekündigten Arbeitnehmer entschieden.

Im Juni 2014 wurde gegen das Unternehmen Sodimac Colombia S.A. eine Verfassungsklage angestrengt, da von ihr gegen Juliana Ramírez Moreno aufgrund ihres Beitritts zur Gewerkschaft der Sodimac-Beschäftigten SINTRASODIMAC Druck ausgeübt worden war, der den Tatbestand einer Verfolgung von Gewerkschaftsmitgliedern erfüllte.

Anschlag auf Gewerkschaftsführer der Sinaltrainal18-06-2014

José Onofre Esquivel Luna, stellvertretender Vorsitzender der Sinaltrainal, Sektion Bugalagrande, wurde am 17. Juni 2014 in Medellín Opfer eines von motorisierten Auftragsmördern verübten Anschlags. Er blieb jedoch unverletzt.

Einer der Angreifer wurde dank des schnellen Handelns der Sicherheitseskorte, die den Gewerkschaftsführer zu dessen Schutz begleitet hatte, getötet und ein weiterer wurde verletzt. Letzterer wurde festgenommen und zwei weiteren Angreifern gelang die Flucht. Außerdem erlitt ein Busfahrer, der durch Zufall vorbeigekommen war, eine Schussverletzung am Bein.

Anschlag auf Sekretär der CUT Bolívar19-05-2014

Das rechtzeitige Eingreifen einer Sicherheitseskorte verhinderte den Tod des Gewerkschaftsführers Luis Alberto Plazas Vélez, der in Cartagena Opfer eines Anschlags wurde, jedoch unverletzt blieb.

Plazas Vélez ist Lehrer, Mitglied der Lehrergewerkschaft Sindicato Único de Educadores de Bolívar und seit sechs Jahren Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes CUT Bolívar. Zudem leitet er die Organisation und Mobilisierung der in der UGTI Bolívar zusammengeschlossenen informell beschäftigten Arbeitnehmer/innen in Cartagena.

Der Übergriff fand am 16. Mai 2014 statt. Einer der beiden Auftragsmörder, die von einem Motorrad aus schossen, wurde von einem Schuss, den ein Mitglied der Eskorte zur Abwehr des Angriffs abgefeuert hatte, in die Brust getroffen und starb.

Noch ein Vertreter der Palmarbeiter ermordet15-05-2014

Der Nationale Vorstand der Landarbeitergewerkschaft Sindicato de Trabajadores de la Industria Agropecuaria (SINTRAINAGRO) hat die Ermordung, am 9. Mai 2014, von Tomás Rodríguez Cantillo, Arbeitnehmervertreter und Mitglied des Verhandlungsausschusses auf der Emma Perfecta Lacouture gehörenden Palmplantage Candelaria y Arrocera, verurteilt. Der Mord wurde begangen, als sich SINTRAINAGRO-Mitglieder darum bemühten, die laufenden Tarifverhandlungen voranzubringen.

Gewerkschaft verurteilt gewerkschaftsfeindliche Praktiken bei Agroban 06-05-2014

Im April 2014 entschied sich die Landarbeitergewerkschaft Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria Agropecuaria (SINTRAINAGRO) bei Agroban in der Region Urabá zum Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
, nachdem die Betriebsleitung einen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
mit einer Minderheitsgewerkschaft Minderheitsgewerkschaft Eine Gewerkschaft, die nur eine Minderheit der Beschäftigten in einer Tarifeinheit vertritt. unterzeichnet und die zuvor von der wirklichen Arbeitnehmervertretung unterschriebene Vereinbarung ignoriert hatte.

Die Gewerkschaft hat eine Erklärung veröffentlicht, in der sie das unverantwortliche Verhalten von Claudia Argotes, der gesetzlichen Vertreterin des Unternehmens Agroban SAS, Plantage Las Chelas, verurteilt, nachdem sie einen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
mit der Gewerkschaft SINTRACOL unterzeichnet hatte, obwohl bereits eine Vereinbarung mit der SINTRAINAGRO bestand, die die Mehrheit der Beschäftigten des Unternehmens vertritt.

Laut SINTRAINAGRO versuche Agroban, die Bestimmungen des geltenden Vertrages zu verwässern, womit es gegen den Tarifprozess und Regierungserlass 89 aus dem Jahr 2014 verstoße.

Landrechtler in Choco ermordet25-04-2014

Jesús Adán Quintó war einer der Anführer beim Kampf für die Landrechte der schwarzen Gemeinschaften entlang des Flusses Atrato, Mitglied des Menschenrechtsressorts der Provinz und Menschenrechtssekretär der CGT. Obwohl bekannt war, dass Jesús Adán Drohungen erhalten hatte, hatte die Nationale Schutzeinheit (UNP) die Maßnahmen zu seinem Schutz verringert.

Die CGT hatte wiederholt gefordert, die Schutzmaßnahmen wieder auszuweiten, aber keine Antwort erhalten. Der Menschen- und Gewerkschaftsrechtsverfechter wurde am 9. April 2014 in der Gemeinde Turbo in der Region Urabá in Antioquia ermordet.

In einem wenige Tage vor seinem Tod gegebenen Interview hatte Jesús Adán Quinto gesagt, dass er sich bedroht fühle und um seine Sicherheit fürchte, nachdem bereits mehrere Attentate auf ihn verübt worden waren. Er hatte zudem schwere Beschuldigungen im Zusammenhang mit dem Drogenhandel in der Region Urabá erhoben.

Bombenanschlag auf Gewerkschaft im öffentlichen Dienst 17-04-2014

Am 16. April 2014 wurde ein Brandbombenanschlag auf den Hauptsitz der SINTRAEMCALI, der Gewerkschaft für öffentlich Bedienstete in Cali, Kolumbien, verübt. Der Anschlag ereignete sich nur wenige Tage nach einem wichtigen Gerichtsurteil am 11. April, mit dem der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und Vizepräsident Angelino Garzón angewiesen wurden, sich für Verbrechen zu entschuldigen, die während der Regierungszeit des früheren Präsidenten Álvaro Uribe an den Gewerkschaften SINTRAEMCALI, SINTRAUNICOL und SINTRATELEFONOS begangen worden waren.

In den frühen Morgenstunden des 21. Mai 2014 wurde der Wagen des SINTRAEMCALI-Vizepräsidenten José Reyes in Brand gesetzt. Bei dem Versuch, das Feuer zu löschen, erlitt der Gewerkschafter Verbrennungen zweiten Grades an Armen und Beinen.

Die SINTRAEMCALI ist aufgrund ihrer Organisierungsaktivitäten im Zuge der Massenentlassungen im öffentlichen Dienst Calis im Jahr 2004 zu einer besonderen Zielscheibe paramilitärischer Gruppen geworden. In den seither vergangenen zehn Jahren wurden mindestens 15 SINTRAEMCALI-Mitglieder ins Exil gezwungen, acht getötet und mehr als 100 bedroht. Die Gewerkschaft war zudem Zielscheibe der „Operation Drache“, eines von der Regierung unterstützten Mordkomplotts gegen den damaligen SINTRAEMCALI-Präsidenten und heutigen Senator Alexander López Maya und andere Menschenrechtsverfechter in der Region. Der Prozess gegen mehrere Angehörige der kolumbianischen Streitkräfte läuft noch.

Prosegur setzt „kollektiven Pakt“ mit Drohungen durch 19-03-2014

Im März 2014 hat der spanische Multi Prosegur erneut einen „kollektiven Pakt“ durchgesetzt, indem er die Beschäftigten bestochen und bedroht hat. Allen gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten, die bereit waren, sich von der Gewerkschaft und dem Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
zu distanzieren und den im Dezember 2013 von dem Unternehmen verlängerten sogenannten kollektiven Pakt zu akzeptieren, wurden zwei Millionen Pesos geboten.

Fidel Hugo Alfonso, der Vorsitzende der SINTRAVALORES, der Betriebsgewerkschaft Betriebsgewerkschaft Damit kann entweder eine Unternehmensgewerkschaft oder eine gelbe Gewerkschaft gemeint sein bei Prosegur, hat das Vorgehen des Unternehmens scharf verurteilt und die Staatsanwaltschaft aufgefordert, wegen der Verletzung des Vereinigungsrechtes, einer nach dem Strafgesetz zu ahnenden Zuwiderhandlung, strafrechtlich gegen den gesetzlichen Vertreter des Unternehmens vorzugehen. Er hat zudem eine Verwaltungsbeschwerde beim Arbeitsministerium eingereicht, in der er dem Unternehmen Diskriminierung, Behinderung des Vereinigungsrechtes und Verletzung des Tarifvertrages vorwirft.

Morddrohungen gegen Gewerkschafter bei Worldtex Caribe06-03-2014

Am 2. März 2014 haben die Beschäftigten des Textilbetriebes Worldtex Caribe, das in der Freien Exportzone La Candelaria in Mamonal, Cartagena, mehr als 400 Menschen beschäftigt, Morddrohungen gegen die Vorsitzenden und drei weitere Mitglieder der beiden bei dem Betrieb vertretenen Gewerkschaften SINTRATEXTIL und ASTRATEC verurteilt.

Die in einem Pamphlet ausgesprochenen Morddrohungen erfolgten im Anschluss an eine friedliche Demonstration der Beschäftigten aus Protest gegen eine nur 1,94%ige Lohnerhöhung für 2014 und die Weigerung des Betriebes, sich mit den im März 2013 unterbreiteten Forderungen zu befassen.

Bombenanschlag auf führende Gewerkschafterin vereitelt11-02-2014

Am 10. Februar 2014 hat die Confederación General del Trabajo (CGT) den geplanten Anschlag auf Elsa María Páez, Vorstandsmitglied der CGT und der Gewerkschaft UTP, verurteilt.

Der Vorfall ereignete sich am 9. Februar um 22:00 Uhr, als ihr Sicherheitsdienst auf dem Dach ihres Wagens eine hochexplosive Granate entdeckte, die in einem Huhn versteckt war. Die Gewerkschafterin wollte gerade ihren minderjährigen Sohn in ihrem Haus im Stadtzentrum ins Bett bringen. Dank der Präzision und Schnelligkeit ihres Sicherheitsdienstes wurde durch die Bombe niemand verletzt und kein Schaden angerichtet.

Elsa María Páez war bereits früher wiederholt bedroht worden und hatte vor über einem Jahr eine Morddrohung erhalten.

Führende Vertreter der SINTRACARBON erhalten Drohungen in Riohacha24-01-2014

Zwischen Juli 2012 und Januar 2013 erhielten der Vorsitzende und der Schatzmeister des nationalen Vorstands der Kohlearbeitergewerkschaft Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria del Carbón (SINTRACARBON) in der Gemeinde Riohacha, Departement La Guajira, gegen ihre Familien gerichtete Drohungen. Die Gewerkschafter gehörten dem Ausschuss an, der die Gewerkschaft bei den Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen Carbones del Cerrejón Limited vertreten hat. Laut Gewerkschaft wurde mit diesen Druckmaßnahmen darauf abgezielt, die Bemühungen der SINTRACARBON um die Wahrung der Arbeitnehmerrechte und die Entwicklung der Region einzudämmen. Der Forderung nach Maßnahmen zum Schutz der Familien wurde im Hinblick auf ihre besonderen Bedürfnisse nicht positiv, kohärent und wirksam entsprochen.

Gewerkschaftsvorsitzende erhält Drohungen in Bucaramanga24-01-2014

Die Regionalsvorsitzende der Vereinigung öffentlicher Dienste von Santander, Asociación Santandereana de Servidores Públicos (ASTDEMP), in der Gemeinde Bucaramanga, Departement Santander, hat Drohungen erhalten.

Am 8. April 2013 wurde im Hauptsitz der Gewerkschaft ein Umschlag gefunden, der ein Pamphlet enthielt, in dem sie zu einem militärischen Ziel und einer öffentlichen Feindin erklärt wurde. Zudem wurden ihr zwei Puppen geschickt, die ihre beiden Töchter darstellten, eine ohne Arm und die andere ohne Bein und im Gesicht und am Körper mit rotem Lack bespritzt. Die Drohung war vom Comando Urbano de los Rastrojos unterzeichnet. Für die Gewerkschaftsführerin gelten zwar bereits spezielle Schutzvorkehrungen, aber sie hat nun auch um Schutzmaßnahmen für ihre Töchter gebeten, bisher jedoch noch keine Antwort erhalten.

Gewerkschaftsführer in Galapa ermordet24-01-2014

Narciso Beltrán, Mitglied der Landarbeitervereinigung Asociación de Trabajadores del Campo (Asotracampo), einer Mitgliedsorganisation des Nationalen Landwirtschaftsverbandes FANAL (Federación Agraria Nacional), der wiederum dem Gewerkschaftsbund CGT angeschlossen ist, wurde am 12. April 2013 in der Kommune Galapa, Atlántico, ermordet.

Beltrán war zwangsumgesiedelt worden, und ein Teil seiner Arbeit konzentrierte sich auf den Kampf um die Rückgabe des Landes. Narciso wurde angeblich von den selbst ernannten Streitkräften gegen die Rückgabe von Land (Ejército Anti Restitución de Tierras) (einer illegalen bewaffneten Gruppe), der Landbesitzer angehören, die mit Drogenhandel und paramilitärischen Gruppen in Verbindung stehen, ermordet. Sein Vater ist stellvertretender Vorsitzender von Asotracampo.

Zum kollektiven Projekt dieser Vereinigung gehört die Vertretung von über 130 Familien, die seit 2001 einen Teil des Gutshofs El Tamarindo besetzt halten, sowie auch die Verteidigung des Rechtes auf Land mittels einer gerechten Landrückgabe.

Laut Amnesty International erhielten diese Bauern Drohungen von paramilitärischen Gruppen, darunter eine gegen einen Landwirt gerichtete Drohung vom 9. April, in der es hieß: „Egal wie, aber ihr werdet hier verschwinden, denn dieses Land hat einen Besitzer“.

Lehrer in Bolívar ermordet24-01-2014

Leonardo García Morera, Lehrer und Mitglied der Lehrergewerkschaft SUTEV (Sindicato Único de Trabajadores de la Educación del Valle), wurde am 13. Februar 2013 in der Gemeinde Bolívar, Valle del Cauca, ermordet.

Leonardo war in den letzten Jahren im staatlichen Bildungswesen tätig gewesen und hatte Grundschulklassen in der Bildungseinrichtung Institución Educativa El Naranjal, Sitz Benjamín Agredo der Stadtgemeinde Bolívar-Valle, Gemeinde El Catre, unterrichtet.

Er verschwand am 13. Februar und wurde in den Abendstunden tot aufgefunden. Der Lehrer hatte Sozialarbeit in der indigenen Gemeinschaft Embrera geleistet und in letzter Zeit mit einer internationalen Organisation Geldmittel verwaltet, um diese Arbeit fortzusetzen. Nach seiner Ermordung sagte eine leitende Mitarbeiterin der Bildungseinrichtung, in der er gearbeitet hatte, dass es Drohungen gegen Leonardo und andere Lehrkräfte gegeben habe, was den zuständigen Behörden gemeldet worden sei.

Gewerkschaftsfeindlichkeit bei der Zuckerfabrik Ingenio La Cabaña 24-01-2014

Die Zuckerfabrik La Cabaña hat sich der Formalisierung der Arbeitsbeziehungen Arbeitsbeziehungen Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.

vgl. sozialer Dialog
widersetzt und sich mithilfe der Einstellung von Arbeitnehmern über Subunternehmen geweigert, die Sektion der Landarbeitergewerkschaft Sintrainagro (Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria Agropecuaria) anzuerkennen und im Dezember 2012 über die von ihr gestellten Forderungen zu verhandeln. Zudem wurden die Familien der Beschäftigten unter Druck gesetzt. Am 3. Januar 2013 wurden 86 Beschäftigte der Zuckerfabrik La Cabaña entlassen, darunter auch der Vorstand der Gewerkschaft. Der Gewerkschaft angehörende Arbeitnehmer erhielten am 28. Dezember Drohungen und der aktive Gewerkschafter Juan Carlos Pérez Muñoz wurde in der Gemeinde Corinto, Cauca, ermordet. Im März 2013 traten etwa 400 der Sintrainagro angehörende Zuckerarbeiter in der Zuckerfabrik La Cabaña in den Hungerstreik.

Verstoß gegen das Recht auf Tarifverhandlungen20-01-2014

Im Jahr 2012 gründeten die Beschäftigten der Unternehmen Dimantec und Trateccol, Subunternehmer von Gecolsa, das wiederum Auftragnehmer des Multis Drummond ist, den SINTRAIMEM-Ortsverband Valledupar. Der Gründungseintrag wurde am 28. März 2012 beim Arbeitsministerium hinterlegt. Nach Ablauf der im ersten Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
(2012-2013) festgelegten Frist wurde im November 2013 ein Forderungskatalog vorgelegt, und es wurden Tarifverhandlungen aufgenommen. Eine Einigung wurde jedoch nicht erzielt. Bei einer Vollversammlung entschied die Gewerkschaft, kein Schiedsgericht einzusetzen, sondern die Basis zur Streikabstimmung aufzurufen. Da dieser Forderungskatalog den Unternehmen Trateccol und Dimantec vorgelegt worden war, die als Subunternehmen für Gecolsa tätig waren und letzteres Unternehmen Trateccol übernommen hatte, beschloss die Gewerkschaft, den ursprünglichen Forderungskatalog zurückziehen und ihn nur Dimantec vorzulegen, um nur mit einer Firma verhandeln zu müssen. Dimantec erklärte das Vorgehen der Gewerkschaft für „missbräuchlich“ und verzögerte den Beginn von Tarifverhandlungen bis zum Jahresende 2013. Anfang 2014 beschloss Dimantec dann in willkürlicher Weise, dass Gewerkschaftsmitglieder und Nichtgewerkschaftsmitglieder aufgrund des fehlenden Tarifvertrages nicht dieselbe Lohnerhöhung für 2014/2015 erhalten würden. Erstere würden eine Erhöhung von 3,6% erhalten, während Nichtgewerkschaftsmitglieder 4,5% mehr Lohn erhalten würden, wie vom Staat festgelegt. Diese eindeutige und offensichtliche Diskriminierung der gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten stellte einen eklatanten Verstoß gegen die grundlegenden Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechte sowie gegen den Grundsatz „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ dar.

Gewerkschaftsführer von Sicherheitskräften angegriffen15-01-2014

Am 10. Januar 2014 haben Beschäftigte des Wasserkraftwerks Central Hidroeléctrica de Caldas (CHEC), die der Elektrizitätsarbeitergewerkschaft SINTRAELECOL-CUT angehören, einer Mitgliedsorganisationen von IndustriALL Global Union, eine Demonstration organisiert, um die Inkraftsetzung ihres Tarifvertrages zu fordern. Die Demonstranten verurteilten ferner die Übergriffe der Empresas Públicas de Medellín (EPM) in Caldas.

Die Demonstranten wurden von der mobilen Einsatztruppe Escuadrón Móvil Antidisturbios brutal angegriffen und verprügelt. Dabei kamen Sprengsätze zum Einsatz, durch die mehrere Beschäftigte und ihre Familien schwer verletzt wurden, darunter der Präsident der Regionalsektion des kolumbianischen Gewerkschaftsdachverbands CUT und der SINTRAELECOL in Caldas, Arturo Óscar Orozco, der sich aufgrund schwerer Augenverletzungen weiterhin in kritischem Zustand im Krankenhaus befindet. Berichten zufolge habe er sein linkes Auge verloren und die Ärzte kämpften darum, sein rechtes Auge zu retten und sein Gesicht zu rekonstruieren.

Dies ist der vierte Mordanschlag auf Óscar Orozco, der von den staatlichen Sicherheits- und Justizbehörden und vor allem von der Staatsanwaltschaft kontinuierlich verfolgt wurde. Letztere hat seine Rolle als führender Vertreter der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft bewusst ignoriert und versucht, ihn zu verurteilen, wobei behauptet wurde, dass er die Anschläge auf ihn selbst inszeniert habe.

Brauereigewerkschaftsführer ermordet 15-01-2014

Ever Luis Marín Rolong, ein führender Vertreter der Brauereigewerkschaft SINALTRACEBA auf regionaler Ebene, wurde am 4. Januar 2014 von Unbekannten ermordet, die sechs Schüsse auf ihn abgaben, als er in der Stadt Soledad auf einen Bus wartete. Am Tag darauf erhielt der Präsident der SINALTRACEBA, Rafael Maldonado Gamboa, Morddrohungen von paramilitärischen Gruppen, als die Gewerkschaft gerade ihre Vollversammlung abhielt.

Verhaftung eines Gewerkschaftsführers der USO13-12-2013

Am 2. November 2013 wurde der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft USO (Unión Sindical Obrera), Darío Cárdenas Pachón, in Villavicencio, Meta, mit Gerichtsbeschluss festgenommen. Ihm werden Behinderung öffentlicher Verkehrswege, Beschädigung natürlicher Ressourcen und schwere Sachbeschädigung vorgeworfen.

Die USO wiederholte, dass seine Verhaftung ein juristisch eingefädeltes Manöver gegen die Ausübung von Gewerkschaftstätigkeiten sei, das mit einer Flugblatt- und Verunglimpfungskampagne sowie mit Drohungen gegen Gewerkschaftsführer und deren Familien einhergehe.

Gewerkschaftsfeindlichkeit bei BioFilm13-12-2013

Am 9. November 2013 berichtete die Gewerkschaftsorganisation SINTRABIOFILM über die systematische Verfolgung, Behinderung und Vereitelung der Gewerkschaftsarbeit und -vertretung im Unternehmen BIOFILM S.A. Die Gewerkschaft bekräftigte, dass sich das Unternehmen geweigert habe, über ihre Forderungen zu verhandeln und dass die Gewerkschaftsführer Drohungen seitens krimineller Gruppen erhalten hätten.

Präsident der CUT in Caldas entgeht Mordanschlag 10-12-2013

IndustriALL Global Union hat den Anschlag auf Óscar Arturo Orozco, den Präsidenten der Regionalsektion des kolumbianischen Gewerkschaftsdachverbands CUT und der Elektrizitätsarbeitergewerkschaft SINTRAELECOL in Caldas, verurteilt.

Zu dem Anschlag kam es, als sich Óscar Orozco in der Nacht des 13. November in seinem Wagen auf dem Weg nach Hause befand. Ein Autofenster wurde von Kugeln getroffen und Orozco erlitt Schnittwunden am Hals und an der linken Hand. Er hat unmittelbar danach der Staatsanwaltschaft Bericht erstattet und ein Ballistikgutachten gefordert.

„Dieser bedauerliche Zwischenfall ist der letzte in einer langen Reihe von Anschlägen, die wir in den letzten Monaten verurteilt haben, und wir erwarten von der Regierung, dass sie für unsere körperliche Unversehrtheit sorgt und unser Leben schützt. Wir fordern eine Untersuchung dieser Übergriffe und dass die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden", so Óscar Orozco.

Auf Orozco, einen bekannten Streiter für soziale und gewerkschaftliche Anliegen im Departamento Caldas, wurden in den letzten Jahren vier Anschläge verübt, u.a. durch Briefbomben. Am 4. August 2012 wurden der Präsident und mehrere Gewerkschaftssekretäre der CUT in Caldas Opfer eines Anschlages, als sie sich auf dem Weg zu einem Treffen mit Fischern und Bergleuten im Bezirk Arauca befanden. Es wurde jedoch keinerlei Versuch unternommen, den Wagen, in dem sie sich befanden, oder den Vorfall überhaut zu untersuchen. „Ein Jahr später haben die Behörden die Opfer dann sogar selbst beschuldigt, positive Untersuchungsergebnisse gefälscht zu haben. Wir fordern all diejenigen, die uns unterstützen, auf, diesen Fall zu verfolgen, da es so aussieht, als müssten die Opfer des gescheiterten Mordanschlags, nachdem sie mit dem Leben davongekommen sind, nun damit rechnen, von der Staatsanwaltschaft hinter Gitter gebracht zu werden", so ein Sprecher der Gewerkschaft.

Minengewerkschaftsführer bedroht17-10-2013

Im Oktober 2013 meldete die Escuela Nacional Sindical de Colombia Drohungen gegenüber dem Vorsitzenden des Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria Minera, Petroquímica, Agrocombustibles y Energética (Sintramienergética), Sektion Zaragoza, Fredy Urrutia. Die Drohungen begannen Anfang Juni mitten in dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
, den die Gewerkschaft ausgerufen hatte, da mit der Operadora Minera SAS der Unternehmensgruppe Colpatria keine Einigung im Hinblick auf eine Lohnerhöhung und bessere Bedingungen für Gesundheit und Transport erzielt werden konnte.

Nestlé-Beschäftigte im Hungerstreik17-10-2013

Am 10. Oktober 2013 ketteten sich Beschäftigte von Nestlé, die dem Sindicato Nacional de Trabajadores del Sistema Agroalimentario (Sinaltrainal) angehörten, an das Pförtnerhaus der Fabrik in Bugalagrande und traten in Hungerstreik, um zu fordern, dass das multinationale Unternehmen den Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
einhält und die Würde der Arbeitnehmer und der Gewerkschaft respektiert.

Ermordung eines Gewerkschafters in Cali17-10-2013

Am Freitag, den 27. September wurde Fernando Florez Viveros in seinem Haus im Viertel Simón Bolívar in der Stadt Cali ermordet. Viveros war Vorsitzender der Gewerkschaft SINDOEPAL, einer Mitgliedsorganisation der CTC Valle.

Gewerkschaftsfeindliche Praktiken bei Pacific Rubiales Energy 24-09-2013

Die Gewerkschaft USO (Unión Sindical Obrera) hat am 30. Mai 2013 ein Gerichtsverfahren gegen den Erdölmulti Pacific Rubiales Energy angestrengt. Angaben der Gewerkschaft zufolge verstößt das Unternehmen systematisch gegen die Gewerkschaftsrechte der Ölarbeiter in der Region Puerto Gaitán. Mehr als 3000 USO-Mitglieder wurden entlassen, weil sie für bessere Arbeitsbedingungen gestreikt hatten.

Zahlreichen Erfahrungsberichten zufolge müssen die Beschäftigten beweisen, dass sie ihre USO-Mitgliedschaft aufgegeben haben, bevor die in der Region Puerto Gaitán tätigen Ölunternehmen sie einstellen.

Prosegur leitet Strafverfahren gegen Gewerkschafter ein31-08-2013

Im August 2013 reichte das multinationale Unternehmen strafrechtliche Klage wegen Beleidigung gegen acht gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte ein und forderte eine Entschädigungszahlung von 500.000 USD von ihnen. Die Beschäftigten, gegen die sich die Klage richtet, sind Fidel Alfonso, Vorsitzender von Sintravalores, und sieben führende Vertreter dieser Gewerkschaft in Medellín. Zwei Funktionäre von Prosegur beschuldigen sie aufgrund einiger Ausdrücke, die sie während einer Sitzung verwendet hatten, der Beleidigung. Zudem werden zwei von ihnen der Sachbeschädigung beschuldigt, da sie angeblich Parolen an die Wände geschrieben haben.

Verhaftung eines Gewerkschaftsführers der CUT25-08-2013

Am 25. August 2013 wurde der Gewerkschaftsführer Hubert de Jesús Ballesteros Gómez festgenommen. Er gehört dem Exekutivausschuss der CUT-Kolumbien an, die dem IGB und dem TUCA angeschlossen ist, und wurde im Rahmen des landesweiten Streiks im Agrarsektor festgenommen.

Drummond erkennt Streikrecht nicht an19-08-2013

Am 19. August 2013 widersetzte sich die Central Unitaria de Trabajadores de Colombia (CUT) den Versuchen des multinationalen Unternehmens Drummond, den Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
, den die Beschäftigten des Unternehmens, insbesondere die in der Gewerkschaft Sintraminergética organisierten Beschäftigten, führten, zu brechen und verurteilte die „Komplizenschaft“ der Arbeitsbehörden mit dem Unternehmen. Zwei hochrangige Mitarbeiter des transnationalen Unternehmens riefen mit Zustimmung des Arbeitsministeriums zu einer Abstimmung über die Beendigung des Streiks auf, ohne zu berücksichtigen, dass die Streikmaßnahme von den bei Drummond organisierenden Gewerkschaften ergriffen worden war und laut Angaben der Gewerkschaft im Einklang mit der Verfassung, den Arbeitsgesetzen und den internationalen Übereinkommen durchgeführt wurde.

Entlassung von Gewerkschaftsführern bei EPS EmdiSalud13-08-2013

Am 13. August 2013 meldete die Confederación General del Trabajo (CGT) das missbräuchliche Vorgehen der Empresa Mutual para el Desarrollo Integral de la Salud ESS (EmdiSalud EPS-S) in Tunja in Form von Massenentlassungen von Beschäftigten und Gewerkschaftsführern als Vergeltungsmaßnahme für die Vorlage einer Reihe von Forderungen.

U-Bahn von Medellín verweigert Verhandlungen mit Beschäftigten31-07-2013

Die U-Bahn der Stadt Medellín nahm sich eineinhalb Monate Zeit, bevor sie schließlich akzeptierte, mit der kürzlich gebildeten Gewerkschaft zu verhandeln. Im Juli 2013 stimmte das Unternehmen lediglich zu, über 2 der 48 von Sintrametro eingereichten Forderungen zu verhandeln, wobei es sich um Forderungen in Bezug auf gesetzliche Bestimmungen handelte, die zu dem Zeitpunkt nicht vom Unternehmen eingehalten wurden. Die Geschäftsleitung blähte die Zahlen für die Gesamtkosten der Forderungen auf, um sie als unhaltbar darzustellen.

Gewerkschaftliche Verfolgung von Zuckerrohrschneidern31-07-2013

Im Juli 2013 begann die Zuckerfabrik Risaralda, die derselben Unternehmensgruppe wie die Fabriken Incauca und Providencia angehört, mit gewerkschaftsfeindlichen Maßnahmen gegen 400 Zuckerrohrschneider und drohte ihnen mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. Die Zuckerfabrik nutzt ihre dominante Position aus und hetzt die Subunternehmen PROCAÑA SAS, MATECAÑA SAS und die Gewerkschaftsorganisation SINTRAIDUBAL dazu auf, die Vertragsarbeiter dazu zwingen, dieser Gewerkschaft beuzutreten, da andernfalls ihr Vertrag nicht verlängert werde.

Coca Cola versucht, die Tarifverhandlungen zu untergraben26-07-2013

Am 26. Juli 2013 entließ der Abfüllbetrieb von Coca Cola in Medellín 132 Vertragsarbeiter, von denen 18 gewerkschaftlich organisiert waren. Laut der Gewerkschaft Sinaltrainal sollten die Entlassungen verhindern, dass die Arbeitnehmer über ihre Forderungen verhandeln und bessere Löhne durchsetzen.

Angriff auf Taxifahrer bei einer friedlichen Versammlung03-07-2013

Am 3. Juli 2013 wurden 16 Taxifahrer, die Mitglieder der Sindicato Nacional de Trabajadores del Transporte (SNTT) sind, während einer friedlichen Demonstration in Cartagena, Kolumbien, von der Polizei angegriffen und festgenommen.

Colpapel Kimberly verweigert Verhandlungen mit der Gewerkschaft30-06-2013

Im Juni 2013 stimmten die Arbeitnehmer dafür, sich an das Schiedsgericht zu wenden, nachdem die Frist für eine direkte Einigung bei den Verhandlungen zwischen der kürzlich gegründeten Gewerkschaft Sintrapulcar-Tocancipá und dem US-amerikanischen multinationalen Unternehmen Colpapel Kimberly abgelaufen war. Die Abstimmung erfolgte in vier Betrieben des Unternehmens in dem Land. Der vom Unternehmen ausgeübte Druck diente offensichtlich dazu, die Arbeitnehmer dazu zu bringen, sich für das Schiedsgericht zu entscheiden und stellte eine Strategie zur Verunsicherung der Gewerkschaft dar.

Eingriffe von Arbeitgebern und gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung31-03-2013

Der Telekommunikationsriese Claro ist bekannt für seine gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten in Kolumbien. Bei dem Betrieb Comcel, der zu dem Konzern gehört, gibt es keine Gewerkschaft. Bei Telmex-Colombia, ebenfalls Teil der Claro-Gruppe, hat die Gewerkschaft (SintraTelmex) lediglich 190 Mitglieder unter den Beschäftigten. Trotz der Schwäche der SintraTelmex hat das Unternehmen jedoch eine Reihe gewerkschaftsfeindlicher Maßnahmen ergriffen, einschließlich der Entlassung führender Gewerkschaftsvertreter.

Nachdem sie angewiesen worden war, wegen der Gründung einer Gewerkschaft unrechtmäßig entlassene Beschäftigte wieder einzustellen, wies die Fundación Universitaria San Martín ihnen untergeordnete Positionen an verschiedenen Orten auf dem Campus zu.

Im März 2013 legten rund 400 Zuckerarbeiter und Mitglieder der Gewerkschaft Sintrainagro bei dem Betrieb La Cabaña in der Region Cauca die Arbeit nieder, nachdem etwa 100 Mitglieder der Gewerkschaft entlassen worden waren und man Juan Carlos Pérez, einen ihrer profiliertesten Gewerkschafter, ermordet hatte.

Gewerkschaftsfeindliches Vorgehen bei Flexo Spring31-03-2013

Im März 2013 verurteilte die Federación Nacional de Trabajadores de la Industria de las Artes Gráficas, Papeleros y Afines (Fenalgrap) das gegen die Gewerkschaft Sindicato de Trabajadores de Flexo Spring S.A.S (Sintraflexospring) gerichtete gewerkschaftsfeindliche Vorgehen. Fenalgrap gibt an, dass das Unternehmen seit der Gründung der Organisation gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte verfolgt und sie unter Druck setzt, um zu verhindern, dass die Organisation mehr Mitglieder gewinnt.

Sodimac verweigert Verhandlungen in gutem Glauben31-01-2013

Im Januar 2013, als die Beschäftigten des Baumaterialunternehmens Sodimac eine Gewerkschaft gründeten (Sintrasodimac), reagierte der Arbeitgeber unverzüglich mit Repressalien und versuchte, den Beschäftigten einen parallelen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
aufzuzwingen, um sie zu einem Austritt aus der Gewerkschaft zu veranlassen.

Missachtung des Tarifvertrages30-11-2012

In der Stadt Pereira begannen im November 2012 sechs Beschäftigte von Multiservicios, eines in Liquidation befindlichen städtischen Unternehmens, einen Hungerstreik, um die Entlassung von 200 Beschäftigten im Widerspruch zu ihrem Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
zu verhindern.

Tesca hat sich geweigert, über die Forderungen der Gewerkschaft zu verhandeln31-08-2012

Im August 2012 weigerte sich Tecsa, ein Subunternehmen der Sociedad Portuaria im Hafen von Buenaventura, über die von der Gewerkschaft Unión Portuaria vorgelegten Forderungen zu verhandeln, bei denen es um Gleichberechtigung im Hinblick auf die Löhne und die Direktbeschäftigung von Arbeitnehmern, die über zwischengeschaltete Unternehmen bereits seit über fünf Jahren für das Unternehmen arbeiteten, ging. Tecsa hat 117 Vertragsarbeiter entlassen, die eine Direktanstellung gefordert hatten und allesamt afroamerikanischer Abstammung und gewerkschaftlich organisiert waren.

Mord an Gewerkschafter(inne)n31-07-2012

Mindestens 18 Gewerkschafter/innen wurden während des Jahres 2012 in Kolumbien getötet und 359 erhielten Morddrohungen.

Im Juli 2012 wurde Eder Tomás Cárdenas Chitiva, ein führender Vertreter der Gewerkschaft SINDISPETROL, in der Stadt Paratebueno, Cundinamarca, ermordet. Er gehörte einer Gruppe von Beschäftigten des spanischen Konzerns Masa Acciona an, die an einer unbefristeten Arbeitsniederlegung teilnahmen, um auf den Beginn von Verhandlungen zu drängen. Angaben von Gewerkschaftsvertretern zufolge haben die Beschäftigten seit dem Beginn der unbefristeten Arbeitsniederlegung Morddrohungen von bewaffneten kriminellen Banden erhalten.

IAO-Empfehlungen immer wieder missachtet31-12-2010

Es mangelt an rechtlichen Instrumenten, mit denen die Umsetzung der Empfehlungen der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Kontrollorgane gewährleistet werden könnte, so dass es weiterhin dem Good Will der Regierung überlassen bleibt, wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen, um Verstöße gegen die IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen zur Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
zu verhindern bzw. zu beenden. Die Gewerkschaftsorganisationen sind daher gezwungen, erneut gerichtliche Verfahren einzuleiten, um auf diese Weise den IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Empfehlungen zur Durchsetzung zu verhelfen. Im Fall der Gewerkschaft der Beschäftigten des kolumbianischen Roten Kreuzes (SINTRACRUZROJA COLOMBIA), die im Jahr 2004 eine Beschwerde beim IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Ausschuss für Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
eingereicht hatte, musste schließlich angesichts der Untätigkeit der Regierung ein gerichtliches Verfahren eingeleitet werden. Seit dem 31. März 2009 wartet man diesbezüglich auf eine endgültige Entscheidung des kolumbianischen Obersten Gerichtshofes.

Streik als Recht der Gewerkschaften und der Gesellschaft31-12-2010

Wie schon in den vorhergehenden Jahren verstärkte sich auch im Jahr 2010 der Trend hin zu Protestaktionen von nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer(inne)n und/oder von Beschäftigten des informellen Sektors. Hierzu zählten beispielsweise die Protestaktionen von Berufskraftfahrern, Transporteuren, Kippwagenfahrern, Mototaxifahrern, Fußballspielern oder der Protest von rund 2.000 Müllsammlern in Bogotá sowie die Protestaktionen von Verkäufern und Händlern des informellen Sektors in verschiedenen kolumbianischen Städten sowie von den im informellen Sektor tätigen Benzinverkäufern und den als Schmuggler arbeitenden Gepäckträgern im Grenzgebiet zu Venezuela. So fanden beispielsweise allein in Medellín und Umgebung rund 15 Protestaktionen von städtischen Busfahrern statt, die häufig bei ihrer Arbeit Erpressungen und Anschlägen auf das Leben, die persönliche Freiheit und die körperliche Unversehrtheit ausgesetzt sind.

Besondere Beachtung verdient der Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
beim transnationalen Milchpulverunternehmen DPA-Nestlé (vormalig Cicolac, ebenfalls unter Leitung von Nestlé) im Februar 2010, an dem sich rund 140 Beschäftigte dieses Unternehmens beteiligten und der 40 Tage andauerte. Auslöser dieses Streiks war u.a. die Weigerung des Unternehmens, auf einen im Dezember 2009 vorgelegten Forderungskatalog einzugehen. Dieser Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
wurde von einer Medienoffensive begleitet, die darauf abzielte, die streikenden Arbeitnehmer/innen herabzuwürdigen und Druck auf sie auszuüben.

Im Oktober 2010 protestierte der Verband der erkrankten Drummond-Beschäftigten ASOTREDP (Asociación de Trabajadores Enfermos de la Drummond-Puerto) vor dem Gebäude des kolumbianischen Ministeriums für Soziale Sicherheit, um auf den schlechten Gesundheitszustand aufmerksam zu machen, den die Minenarbeiter ihrer Arbeit in den Kohleminen dieses multinationalen Unternehmens anlasten. Auch Minenarbeiter aus dem Kohleabbaugebiet im Flussbecken des Sinifaná im Südwesten des Departements Antioquia gingen auf die Straße, nachdem sich in der Gemeinde Amagá ein schweres Grubenunglück mit 74 Toten ereignet hatte.

Im Juni 2010 führten die in der nationalen Bergbau- und Energiegewerkschaft SINTRAMIENERGÉTICA (Sindicato Nacional de Trabajadores de la Industria Minera y Energética) organisierten Arbeitnehmer/innen der im Besitz des schweizerischen multinationalen Unternehmens Glencore befindlichen Mine „Carbones de La Jagua“ in der Gemeinde La Jagua de Ibírico (Departement César) einen 40-tägigen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
durch. Es konnte schließlich eine Einigung erzielt werden, so dass es zur Unterzeichnung eines Tarifvertrages kam. Auch die Gemeinden Segovia und Remedios im Departement Antioquia waren im September 2010 Schauplatz von mehreren Arbeitskämpfen, die in einem als „paro cívico“ bezeichneten Bürgerstreik gipfelten, an dem sich auch die Bevölkerung dieser Gemeinden beteiligte. Bei diesen Arbeitskämpfen ging es um die Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. der Besitzrechte der Belegschaft an dem zum Verkauf stehenden insolventen Unternehmen Frontino Gold Mines. Diese Arbeitskämpfe lassen die schwerwiegenden Probleme des Bergbaus und seine verheerenden Auswirkungen auf Umwelt und Bevölkerung klar zu Tage treten und machen deutlich, wie nationale Interessen von den Interessen des multinationalen Kapitals untergraben werden.

Tarifverhandlungen praktisch nur noch von marginaler Bedeutung31-12-2010

Geht man von mehr als einer Million Betriebe und 19 Millionen Arbeitnehmer(inne)n in Kolumbien aus, so wird deutlich, dass Tarifverhandlungen in der Praxis nur noch von marginaler Bedeutung sind. In den vergangenen acht Jahren nahm die Zahl der Tarifverhandlungen kontinuierlich ab. Die kolumbianische Regierung hat keine Maßnahmen ergriffen, um freie und auf dem Prinzip von Treu und Glauben basierende Tarifverhandlungen zu fördern. Der unter Arbeitgebern weit verbreiteten gewerkschaftsfeindlichen Haltung, die sich in Praktiken manifestiert, die dem Handlungsprinzip von Treu und Glauben und den Vorstellungen von freien Tarifverhandlungen klar zuwiderlaufen, stehen keine angemessenen rechtlichen oder behördlichen Instrumente gegenüber, mit denen ein wirksamer Schutz der Arbeitnehmerrechte bei Tarifverhandlungen gewährleistet werden könnte.

Faktische Straflosigkeit der an Gewerkschafter(inne)n verübten Verbrechen weiterhin an der Tagesordnung31-12-2010

Die faktische Straflosigkeit von Verbrechen, die an Gewerkschafter(inne)n begangen werden, ist nach wie vor ein gravierendes Problem. Die kolumbianische Generalstaatsanwaltschaft untersucht nur 25,5 % der an Gewerkschafter(inne)n begangenen Morde und ermittelt in nicht einmal 3 % der Fälle von anderweitiger gegen die Gewerkschaften gerichteter Gewalt. Auch die Zahl der Verurteilungen ist weiterhin gering, wodurch 98 % der Übergriffe gegen Gewerkschafter/innen faktisch straflos bleiben. Die innerhalb der Generalstaatsanwaltschaft eingerichtete spezielle Untereinheit für die Bearbeitung solcher Fälle konnte bis Februar 2010 keine nennenswerten Erfolge bei ihren Ermittlungen aufweisen. Diese staatsanwaltschaftliche Untereinheit ermittelt offiziell in 1.344 Fällen, in Wirklichkeit sind es jedoch nur 1.150 Fälle, da die Akten zu 194 Fällen nicht auffindbar waren.

Für den Zeitraum von Januar 2002 bis April 2010 vermeldet die kolumbianische Justiz landesweit 296 Urteile, von denen 207 von Richtern gefällt wurden, die auf Fälle von antigewerkschaftlicher Gewalt spezialisiert sind. Die Urteile beziehen sich auf 414 Opfer, von denen 254 Gewerkschafte(inne)n sind; bei weiteren 12 Opfern handelt es sich um Familienangehörige von Gewerkschaftern/innen. Bei den übrigen 148 betroffenen Personen handelt es sich um Zufallsopfer der gegen die Gewerkschaften gerichteten Gewalt, die in keinerlei Verbindung zu den Gewerkschaften standen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die faktische Straflosigkeit solcher Verbrechen immer noch sehr hoch ist, auch wenn die Zahl der gefällten Urteile zugenommen hat. Die Straflosigkeit beim gewaltsamen Verschwindenlassen unliebsamer Personen ist erschreckend hoch – nur ein Urteil auf 218 Fälle. Die Straflosigkeitsquote bei Gewalttaten, die zwar keinen tödlichen Ausgang haben, die aber die Opfer einschüchtern und die gewerkschaftliche Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
somit einschränken, liegt bei fast 100 %.

Praktiken zur Verhinderung von Gewerkschaftsbeitritten30-11-2009

Dienstverträge (auch „Ordenes de Prestación de Servicios“ oder kurz „OPS“ genannt) und zivilrechtliche Verträge machen es den Beschäftigten unmöglich, sich Gewerkschaftsorganisationen anzuschließen, da für sie andere gesetzliche Regelungen als für normale Arbeitnehmer/innen gelten.

Zunahme beim Outsourcing30-11-2009

Unterauftragsvergabe bzw. Outsourcing Outsourcing vgl. Contracting Out boomen weiterhin, vor allem durch die Gründung sogenannter Arbeitskooperativen (Cooperativas de Trabajo Asociado). Die dort Beschäftigten gelten nicht als Arbeitnehmer und genießen folglich nicht die in der Arbeitsgesetzgebung verankerten grundlegenden Arbeitnehmerrechte, sondern unterliegen vielmehr der Gesetzgebung für Kooperativen und nicht den für Arbeitnehmer geltenden arbeitsrechtlichen Regulierungen. Sie können auch keiner Gewerkschaft beitreten, u. a. weil sie nicht als Arbeitnehmer/innen gelten.

Tarifverhandlungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst weiterhin nur eingeschränkt möglich30-11-2009

Die kolumbianische Regierung weigert sich weiterhin, den im öffentlichen Dienst Beschäftigten die volle Ausübung ihres Tarifverhandlungsrechts zu gewährleisten, obwohl die IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen 151 und 154 durch Kolumbien ratifiziert wurden und außerdem im Jahr 2009 die Verordnung Nr. 535 erlassen wurde, die sich aber in Wirklichkeit nur auf die Konzertierung bezieht, einer Situation also, die nicht mit echten Tarifverhandlungen zu vergleichen ist.

Kollektivverträge30-11-2009

Trotz eines leichten Anstiegs bei der Zahl der unterzeichneten Tarifverträge im Jahr 2009 (360 gegenüber 280 im Jahr 2008 laut Zahlen des Ministeriums für Soziale Sicherheit), kommt es weiterhin zu Verstößen gegen das IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen 98. Auch dieses Jahr wurden 221 Kollektivverträge abgeschlossen (die gleiche Zahl wie im Jahr 2008), die von den Arbeitgebern dazu benutzt werden, den nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine bessere Absicherung anzubieten und so zu erreichen, dass diese davon Abstand nehmen, sich einer Gewerkschaft anzuschließen.

Die Gesetzgebung trägt zum Schrumpfen der Gewerkschaftsorganisationen bei30-11-2009

Die kolumbianische Gesetzgebung hat ihren Teil dazu beigetragen, dass die Zahl der Gewerkschaftsorganisationen rückläufig ist, vor allem seit Verabschiedung des Gesetzes Nr. 50/1990, dessen Anwendung in der Praxis es den Beschäftigten mehr oder weniger unmöglich macht, einer Gewerkschaft beizutreten, da ihnen sonst die Nicht-Verlängerung ihrer Arbeitsverträge droht, die auf der Grundlage dieses Gesetzes befristet auf eine Dauer von unter einem Jahr abgeschlossen werden. Diese Situation wurde im Jahr 2002 durch das Gesetz Nr. 789, mit welchem nach Regierungsverlautbarungen die Schaffung neuer Arbeitsplätze angekurbelt werden sollte, noch weiter verschärft.

© ITUC-CSI-IGB 2013 | www.ituc-csi.org | Contact Design by Pixeleyes.be - maps: jVectorMap