Croacia - Arbeitgeber greifen in gewerkschaftliche Organisierungsarbeit ein

In der Metallindustrie stoßen die Gewerkschaften bei ihren Organisierungsbemühungen nach wie vor auf zahlreiche Schwierigkeiten. Die Metallarbeitergewerkschaft SMH-IS (Sindikat metalaca Hrvatske-Industrijski sindikat) hat vor allem über vier Unternehmen berichtet, bei denen die Beschäftigten an der Gründung einer Gewerkschaft gehindert wurden, gewöhnlich durch Entlassungsdrohungen.
Auch der Gewerkschaftsbund UATUC (Union of Autonomous Trade Unions of Croatia) kritisiert, dass Beschäftigten mit der Nichtverlängerung ihrer befristeten Verträge oder Beförderungsstopps gedroht wird, falls sie einer Gewerkschaft beitreten. UATUC-Mitgliedsgewerkschaften haben über Fälle berichtet, in denen Beschäftigte diskriminiert wurden, die entweder bereits Gewerkschaftsmitglieder waren oder einen Beitritt erwogen, insbesondere in der Sicherheitsbranche. Laut UATUC komme es zudem nicht selten vor, dass die Arbeitgeber neuen Mitarbeiter/innen beim Einstellungsgespräch nachdrücklich rieten, ihrer gelben Gewerkschaft beizutreten.
Diese Eingriffe in die gewerkschaftliche Organisierungsarbeit sind vor dem Hintergrund der Arbeitsmarktsituation in Kroatien zu sehen, wo mehr als 90 Prozent der Arbeitsverträge befristet sind. Während des Jahres 2016 waren 8,4 Prozent der Beschäftigten mit Verträgen beschäftigt, die eine Laufzeit von weniger als drei Monaten hatten.

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