5 – Rechte nicht garantiert
Der Globale Rechtsindex des IGB

Bangladesch

Die Mitgliedsorganisationen des IGB in Bangladesch sind der Bangladesh Free Trade Union Congress (BFTUC), der Bangladesh Jatyatabadi Sramik Dal (BJSD), die Bangladesh Labour Federation (BLF), die Bangladesh Mukto Sramik Federation (BMSF), die Bangladesh Sanjukta Sramik Federation (BSSF) und die Jatio Sramik League (JSL).

Bangladesch ratifizierte 1972 das Übereinkommen Nr. 87 über die Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und den Schutz des Vereinigungsrechtes (1948) und das Übereinkommen Nr. 98 über das Vereinigungsrecht und das Recht auf Kollektivverhandlungen (1949).

Praxis

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Mehrere Verletzungen der Gewerkschaftsrechte bei IGB-Mission nach Bangladesch bestätigt 15-01-2020

Der Besuch einer Delegation von IGB- und IGB-AP in Bangladesch am 15. und 16. Januar 2020 ergab, dass die Verletzungen von Gewerkschaftsrechten in Bangladesch nach wie vor systematisch sind. Bekleidungsverbände berichteten von verschärfter Überwachung durch eine neu gebildete Einheit des Ministeriums für Nationale Sicherheit (NSI), die ihre Aktivitäten überwachen soll. Seit September 2019 wurden die Büros und Mitarbeiter der Verbände, ihrer Mitgliedsorganisationen und Partnerorganisationen von Beamten der neuen Einheit, der Gewerbepolizei und der örtlichen Verwaltung aufgesucht, um ihre Aktivitäten, die Beteiligung der Mitglieder, sowie ihr Budget und die anstehenden arbeitsrechtlichen Fälle unter die Lupe zu nehmen. Ein Bekleidungsverband berichtete, dass mindestens 175 Gewerkschaftsführer und aktive Mitglieder von den Arbeitgebern auf eine schwarze Liste Schwarze Liste Eine von Arbeitgebern zusammengestellte und unter ihnen zirkulierte Liste von Gewerkschaftsmitgliedern und aktiven Gewerkschafter(inne)n, die als Arbeitskräfte boykottiert oder auf andere Weise bestraft werden sollten. gesetzt und 26 von ihnen straf- und zivilrechtlich angeklagt worden seien. Wenig Verbesserungen gab es bei der Eintragung von Gewerkschaften, die auf willkürlichen Anforderungen der örtlichen Behörden beruht, und langsam und wenig transparent ist.
Die Beschäftigten im zivilen und öffentlichen Sektor können keine Gewerkschaften bilden. Das Oberste Gericht entschied 2019 über die Entlassung von achtzig ländlichen Elektrifizierungsarbeitern, die entlassen worden waren, weil sie versucht hatten, eine Gewerkschaft zu bilden. Der Verband PBSKL legt beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen die Entscheidung ein. Gemäß der Verordnung Rural Electrification Board Ordinance dürfen die Beschäftigten ihr Vereinigungs- und Tarifverhandlungsrecht nicht auszuüben.

Regierung beraubt EPZ-Beschäftigte des grundlegenden Schutzes nach bangladeschischem Arbeitsrecht 26-09-2019

Am 26. September 2019 erließ das Büro des Premierministers eine Verordnung, nach der die Rechte der Arbeitnehmer in den Freien Exportzonen (Export Processing Zones, EPZ) des Landes künftig vom bangladeschischen EPZ-Arbeitsgesetz von 2019 statt vom bangladeschischen Arbeitsrecht geregelt werden. Gewerkschaftsführer des Landes sprachen sich gegen zwei getrennte Systeme für die Arbeitnehmer des Landes aus und warnten, dass das im Februar 2019 eingeführte neue Gesetz gegen die Grundrechte der Arbeitnehmer verstoße, insbesondere gegen die Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und das Recht, eine Gewerkschaft zu bilden oder einer Gewerkschaft beizutreten. Durch die Änderungen wird den EPZ-Beschäftigten weiterhin das Recht verweigert, eine Gewerkschaft zu bilden oder einer Gewerkschaft beizutreten, Tarifverhandlungen zu führen oder zu streiken, und es wird erwartet, dass die Änderungen kaum Verbesserungen im Hinblick auf Arbeitsinspektionen bringen werden. Für den Zugang zu den Arbeitsstätten bedarf es auch weiterhin der Genehmigung des geschäftsführenden Direktors der BEPZA.

Polizei geht mit Schlagstöcken gegen protestierende Beschäftigte im Bekleidungssektor vor 15-09-2019

Mindestens 20 Beschäftigte wurden verletzt, als es am 15. September 2019 in Narayanganj zu einem Zusammenstoß zwischen Beschäftigten einer Bekleidungsfabrik und der Polizei kam. Die Beschäftigten der Bekleidungsfabrik Sinha-Opex protestierten dagegen, dass Löhne und Zulagen nicht ausgezahlt wurden sowie gegen die fristlose Entlassung von Beschäftigten in den letzten drei Monaten.
Die protestierenden Arbeitnehmer blockierten eine Autobahn, und bei dem Versuch, sie zu zerstreuen, wurden mehr als 50 Tränengasgranaten und einige Gummigeschosssalven abgefeuert. Die Polizei war auch mit Schlagstöcken gegen sie vorgegangen.

Massenentlassungen von Beschäftigten, die die Bildung einer Gewerkschaft in einem Bekleidungsunternehmen anstreben 18-08-2019

SF Denim Apparels hatte durchweg die Bemühungen zur Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. der Beschäftigten und zur Bildung einer Gewerkschaft in seiner Fabrik in Dhaka behindert. Als die Beschäftigten versuchten, eine Geschäftsstelle der Sommilito Garments Sramik Federation (SGSF) zu bilden, entließ das Unternehmen im Jahr 2018 mehr als hundert von ihnen. Achtunddreißig der Arbeitnehmer leiteten Gerichtsverfahren gegen den Arbeitgeber ein. Währenddessen setzten andere Arbeitnehmer ihre Organisierungsbemühungen fort, die zu fünf weiteren Entlassungen Anfang August 2019 führten.
Dann, ohne Vorwarnung, entließ SF Denim Apparels unter Berufung auf einen „Auftragsmangel“ 701 Arbeitnehmer/innen, als diese nach dem Feiertag „Eid“ am 18. August in die Fabrik zurückkehrten. Aber wie Nazma Akter, der Vorsitzende der SGSF kommentierte, „werden die Beschäftigten offensichtlich wegen ihrer Beteiligung an Gewerkschaftsaktivitäten ins Visier genommen.“

Frauen laut Bericht von Gewerkschaftsbeteiligung abgeschreckt 18-05-2019

In einem am 18. Mai vom Bangladesh Shrama Institute veröffentlichten Bericht über die „Barrieren für die Beteiligung von Frauen in Gewerkschaften und Gewerkschaftsorganisationen” wurde festgestellt, dass zwar sehr viele Frauen in der Bekleidungsindustrie arbeiteten, aber nur wenige sich für eine Mitarbeit in der Gewerkschaftsbewegung entschieden. Der Bericht deckte ferner auf, dass weibliche Beschäftigte von der Verwaltung bei rechtlichen und sozialen Verfahren schikaniert würden, was Tausende von ihnen daran hindere, sich in der Gewerkschaftsbewegung zu engagieren.

Gewerkschaftsmitglieder in der Perfetti Van Melle-Fabrik angegriffen 09-04-2019

Am 9. April 2019 unternahm ein Schlägertrupp einen organisierten Angriff auf Gewerkschaftsmitglieder in deren Betrieb. Dieser Trupp war von einer Arbeitsvermittlungsfirma angeheuert worden, die Personal für die Fabrik in Gazipur, Bangladesch, des in den Niederlanden ansässigen globalen Süßwarenherstellers Perfetti Van Melle beschafft. Die Unternehmensleitung sah zu, als über 20 Angreifer in die Fabrik eindrangen und gezielt auf Gewerkschaftsmitglieder zugingen, sie einschüchterten und mit Schlag- und Holzstöcken auf sie einschlugen.
Die Gewerkschaft brachte 15 zu diesem Zeitpunkt in der Fabrik tätige Arbeitnehmerinnen in Sicherheit, während die Schläger die Fabrik durchstreiften. Die Unternehmensleitung alarmierte weder die Polizei noch meldete sie den Angriff.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft, Kamrul Hasan Palash, sagte, die örtliche Betriebsleitung war gegen die Bildung einer Gewerkschaft für die 250 Festangestellten der Fabrik. „Nachdem wir die Gewerkschaft gegründet hatten, beantragten wir beim Ministerium die gesetzlich vorgeschriebene Eintragung“, sagte er. „Als die Unternehmensleitung davon erfuhr, erlaubte sie mir und vier anderen fünf Tage lang nicht, die Fabrik zu betreten. Ich wurde bedroht.“
Es dauerte fünf Monate, bis die Gewerkschaft endlich den rechtmäßigen Tarifverhandlungsstatus erlangte, was ihr schließlich am 27. Februar gelang. Sie hatte sich um die Aushandlung eines ersten Tarifvertrags bemüht und forderte einen unbefristeten Status für die von dem Unternehmen Rahat ausgeliehenen Arbeitnehmer/innen.

Beschäftigte im Bekleidungssektor sehen sich nach massivem Lohnstreik weiteren Repressionen ausgesetzt 01-04-2019

Als 50.000 Beschäftigte im Bekleidungssektor im Dezember 2018 und Januar 2019 aus Protest gegen die Löhne in den Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
traten, wurden unmittelbar danach mindestens 750 entlassen. Infolge des brutalen Polizeieinsatzes starb ein Arbeitnehmer und über 50 wurden verletzt. Seither sind die Arbeitnehmer laufend mit weiteren Repressalien konfrontiert.
Bis Februar 2019 hatten über 11.600 Arbeitnehmer/innen ihren Arbeitsplatz verloren. Vielen drohten auch Strafanzeigen, nachdem Arbeitgeber und Polizei gegen mehr als 3.000 nicht identifizierte Beschäftigte Klage eingereicht hatten. Etwa 70 Beschäftigte wurden verhaftet, von denen einige gegen Kaution freigelassen wurden. Salauddin Shapon, Generalsekretär des IndustriALL-Bangladesch-Rates nahm dazu Stellung: „Die Verhaftungen richteten sich mit der stillschweigenden Unterstützung der Arbeitgeber gegen Gewerkschaftsführer und Funktionäre, um auf diese Weise die Gewerkschaftsaktivitäten zum Erliegen zu bringen.“ Den Verhafteten werden frei erfundene Anklagepunkte vorgeworfen, die zu langen Gefängnisstrafen führen können. Mindestens zwei Arbeiternehmer wurden wegen versuchten Mordes inhaftiert, worauf eine lebenslange Haftstrafe steht. Der Einsatz von Strafanzeigen gegen eine große Zahl „unbekannter“ Personen ist in Bangladesch eine gängige Praxis, die es der Polizei erlaubt, praktisch jedem mit Verhaftung zu drohen.
Es stellte sich auch heraus, dass die Polizei Häuser durchsucht und wahllos Gummigeschosse abgefeuert hat, was die schweren Verletzungen erklärt. Die Beschäftigten berichteten ferner, dass Vertreter „gelber Gewerkschaften“, die vom Arbeitgeber gegründet oder kontrolliert werden, um die Bildung einer echten Gewerkschaft zu verhindern, an sie herangetreten seien und sie unter Druck gesetzt hätten, damit sie ein Dokument unterzeichnen, in dem sie erklären, dass sie die Verantwortung für die Schäden an den Fabriken übernehmen. Ihnen wurde gesagt, dass sie, wenn sie dieses Schreiben unterzeichnen und dem bangladeschischen Verband der Bekleidungshersteller und -exporteure (Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association, BGMEA) vorlegen, eine einmonatige Kündigungsfrist sowie ihre Löhne zurück erhalten würden, wobei es im Wesentlichen darum ging, die Arbeitnehmer/innen dazu zu bringen, sich für schuldig zu erklären.

Massenentlassungen und Drohungen nach Textilarbeiterstreik 01-02-2019

Nach den Textilarbeiterstreiks aufgrund niedriger Löhne im Januar 2019 wurden 7.000 Arbeitskräfte von ihren Arbeitgebern entlassen, von denen die meisten für bekannte westliche Marken produzieren. Zudem wurden Hunderte Textilarbeiter/innen festgenommen und mehr als 30 Gerichtsverfahren eingeleitet.
Die Proteste endeten, nachdem ihnen die Regierung Lohnerhöhungen zugesagt hatte, aber als sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten, mussten viele von ihnen feststellen, dass sie keine Arbeit mehr hatten. Mindestens 750 Beschäftigte verschiedener Betriebe im Produktionszentrum Ashulia fanden an den Werkstoren Mitteilungen samt Fotos ihrer Gesichter vor, um sie über ihre Entlassung zu informieren, wie ein Gewerkschaftsvertreter berichtet.
Die Gewerkschafter, die sich gegenüber der Presse geäußert haben, wollten aus Angst vor Repressalien anonym bleiben. “Die Polizei hat mir gesagt, dass ich keinen Ärger machen soll, andernfalls würde ich verschwinden“, wie einer von ihnen berichtet.
Am 1. Februar 2019 haben Textilarbeiter/innen mit Unterstützung der nationalen Bekleidungsarbeiterföderation NGWF (National Garment Workers Federation) eine Protestkundgebung abgehalten und die Freilassung aller inhaftierten Kolleg/innen, die bedingungslose Rücknahme der Anklagen und die Wiedereinstellung der Entlassenen gefordert.

Internationaler Süßwarenhersteller versucht, Gewerkschaftsgründung zu verhindern 14-01-2019

Der in den Niederlanden ansässige Süßwarenhersteller Perfetti Van Melle hat gegenüber den Beschäftigten in seinem Werk in Gazipur erklärt, dass sie ihren Antrag auf die offizielle Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. ihrer Gewerkschaft zurückziehen müssten. Die große Mehrheit der Beschäftigen des Werkes hatte die Gewerkschaft „Perfetti Van Melle BD Pvt Ltd Employees’ Union“ gegründet und am 11. November 2018 deren Zulassung beantragt. Daraufhin wurden die Arbeitspläne der Gewerkschaftsvertreter geändert, und der Zutritt zu dem Betrieb wurde ihnen verwehrt. Anschließend begannen Unternehmensvertreter, Arbeiter zu Hause aufzusuchen und unter Druck zu setzen, damit sie aus der Gewerkschaft austreten und unterschreiben, dass man sie zum Gewerkschaftsbeitritt gezwungen habe, eine Taktik, die viele Arbeitgeber in Südasien anwenden, um zu unterstellen, dass die Gewerkschaft keine echten Mitglieder hat.
Trotz des ausgeübten Drucks hat die Gewerkschaft nicht aufgegeben und schließlich am 14. Januar 2019 ihre offizielle Zulassung erwirkt.

Ein Textilarbeiter bei Polizeieingriff getötet und 50 verletzt 08-01-2019

Ein Textilarbeiter wurde getötet und 50 wurden verletzt, als die Polizei am 8. Januar 2019 mit Gummigeschossen und Tränengas gegen rund 5.000 protestierende Arbeiter/innen am Stadtrand von Dhaka vorging. Am Tag darauf hat die Polizei Wasserwerfer eingesetzt, um etwa 10.000 streikende Textilarbeiter/innen zu vertreiben, die eine Hauptstraße in Savar außerhalb Dhakas blockierten. Darüber hinaus hat die Polizei Razzien bei einigen Textilarbeiter/innen zu Hause durchgeführt, ihr Eigentum mutwillig beschädigt und sogar mit Gummikugeln auf sie geschossen, wie Zeugen angaben.
Laut Familienangehörigen und Kollegen handelte es sich bei dem getöteten Arbeiter um den 22-jährigen Sumon Mia, der bei Anlima Textile im Bezirk Kornopara in Savar beschäftigt gewesen war. Seine Kolleg/innen gaben an, dass er nicht protestiert hatte, sondern auf dem Weg zur Arbeit zufällig in die Konfrontation zwischen der Polizei und den Demonstranten geraten war. Kollegen haben seinen Leichnam in die Textilfabrik Anlima gebracht und dort eine Demonstration begonnen. Die Polizei war kurz darauf zur Stelle, feuerte Gummigeschosse ab und ging mit Schlagstöcken gegen die Arbeiter vor, um sie zu vertreiben, wobei mindestens elf von ihnen verletzt wurden, darunter zwei durch Schüsse, wie Augenzeugen berichteten.
Die Proteste hatten begonnen, nachdem Berichten zufolge 50.000 Textilarbeiter/innen, die für internationale Marken wie Zara, H&M, Tesco und Walmart produzieren, die Arbeit niedergelegt hatten, um höhere Löhne zu fordern. Sie waren wütend, weil nicht alle die jüngste staatlich verfügte Erhöhung des monatlichen Mindestlohns um 51 Prozent auf 8.000 Taka (94 US$) erhalten hatten, insbesondere ältere Arbeitskräfte. Außerdem hieß es, dass die Erhöhung nicht ausreiche, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken.
Die Unruhen hatten am 9. Dezember 2018 in Naraynaganj begonnen, kurz nach Inkrafttreten des neuen Mindestlohns, und im Bezirk Dhaka war es zu sporadischen Zusammenstößen zwischen Textilarbeitern und der Polizei gekommen, wobei über zahlreiche Verletzte berichtet wurde, vor allem in Mirpur und Gazipur.

Gegen Nichtzahlung ihrer Löhne protestierende Textilarbeiter/innen von der Polizei verletzt 23-09-2018

Am Samstag, 23. September 2018, ist die Polizei mit Schlagstöcken und Tränengas gegen mehrere Hundert protestierende Arbeiter/innen der Textilfabrik Knit and Knitex in Gazipur eingeschritten und hat dabei mindestens zehn Menschen verletzt. Die Proteste hatten am Vortag begonnen, nachdem die Arbeiter lediglich die Hälfte ihrer August-Löhne erhalten hatten. Als Berichte kursierten, denen zufolge einige Beschäftigte durch von der Fabrik bereitgestelltes verschmutztes Wasser erkrankt waren, schlossen sich am Sonntag Arbeiter/innen benachbarter Fabriken dem Protest an, die bei der Blockade der Schnellstraße zwischen Dhaka und Mymensingh mithalfen, woraufhin die Spannungen zunahmen und die Konfrontation gewaltsamer wurde.

Polizei verletzt Jutearbeiter/innen, die gegen ausstehende Lohnzahlungen protestieren 29-08-2018

Am 29. August 2018 wurden mindestens 15 Menschen verletzt, nachdem die Polizei eingeschaltet worden war, um einen Arbeiterprotest bei Amin Jute Mills in Chittagong zu beenden. Den Arbeiter/innen war die Zahlung ihrer seit sechs Monaten ausstehenden Löhne für die Woche zugesagt worden, aber an diesem Morgen wurde ihnen vom Fabrikleiter mitgeteilt, dass sie lediglich drei Wochenlöhne erhalten würden. Als sie daraufhin auf die Straße gingen, hat die Polizei versucht, sie aufzuhalten und 15 von ihnen verletzt. Zwei Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Bei einem ähnlichen Zwischenfall zwei Wochen zuvor hatten am 15. August rund 1.200 Arbeiter/innen der Alhaj Jute Mills im Bezirk Jamalpur demonstriert, um die Zahlung ausstehender Löhne zu fordern. Dabei kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei, woraufhin zehn Beschäftigte in ein Krankenhaus gebracht werden mussten.

Protestierende Autorikscha-Fahrer bei Polizeieingriff verletzt 27-04-2018

Mindestens 20 Autorikscha-Fahrer wurden am 27. April 2018 verletzt, als ihr Protest auf der Dhaka-Sylhet-Schnellstraße von der Polizei beendet wurde. Den dreirädrigen Fahrzeugen war die Nutzung der Schnellstraße verboten worden, und am Tag zuvor hatte die Polizei fünf Fahrzeuge konfisziert, was zu dem Protest geführt hatte. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein, um die Protestierenden zu vertreiben, und es kam zu gewaltsamen Zusammenstößen. Die Fahrer kehrten zurück, um eine Menschenkette auf der Schnellstraße zu bilden, was die Polizei mit dem Einsatz von Platzpatronen und Tränengas erwiderte. Auch Polizeibeamte wurden bei der Aktion verletzt.

Disziplinarmaßnahen nach Protest gegen Arbeitsplatzverluste05-04-2018

Die Textilfabrik Hydroxide Knitwear in Gazipur hat Disziplinarmaßnahmen gegen 57 Arbeiter/innen angekündigt, nachdem mehrere Hundert Beschäftigte am 5. April 2018 gegen die fristlose Entlassung von 400 Kolleg/innen protestiert hatten. Die Betriebsleitung hatte neue Maschinen angeschafft, um die Beschäftigten zu ersetzen und Kosten zu sparen. Die Protestierenden waren Mitglieder der Gewerkschaften National Garments Workers Federation und Ekota Garments Workers Federation.

Führende Textilarbeitergewerkschafter/innen fälschlicherweise unter Mordanklage01-04-2018

Nachdem führende Vertreter/innen und Mitglieder der Textilarbeitergewerkschaft GWTUC (Garments Workers’ Trade Union Centre) am 31. Januar während eines friedlichen Protestes vor den Werktoren von Ashiana Garments Industries Ltd in Dhaka von Vertretern des Arbeitgeberverbandes der Branche (Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association, BGMEA) attackiert worden waren, hat die GWTUC versucht, auf einem örtlichen Polizeirevier Strafanzeige gegen die Angreifer zu erstatten, aber die Polizei weigerte sich, ihre Aussagen aufzunehmen.
Stattdessen hat der BGMEA gegen 12 namentlich genannte Personen, mehrheitlich führende GWTUC-Vertreter/innen, und 150 nicht namentlich genannte Beschäftigte Strafanzeige wegen versuchten Mordes und Vandalismus erstattet. Namentlich genannt wurden GWTUC-Präsident Montu Ghosh; Generalsekretärin Joly Talukdar; Exekutivpräsident Kazi Ruhul Ami; der leitende Funktionär Sadekur Rahman Shamim; der Internationale Sekretär Monzur Moin; der Generalsekretär in der Region Ashulia, K.M. Minu; der Generalsekretär des Bezirks Gazipur, Jalal Hawlader; der Exekutivpräsident in der Region Ashulia, Lutfar Rahman Akash; und der Organisationssekretär in der Region Ashulia, Mohammad Shahjahan.
Die Vorwürfe waren offensichtlich falsch, und von den 12 Beschuldigten waren lediglich drei bei dem Protest bei Ashiana tatsächlich anwesend. Zwei von ihnen, Joly Talukdar, die Generalsekretärin der GWTUC, und Montu Gosh, deren Präsident, hatten sich zum Zeitpunkt der angeblichen Vorkommnisse noch nicht einmal in Dhaka aufgehalten.
Sie wurden acht Wochen lang, bis zum 1. April, gegen Kaution aus der Haft entlassen. An diesem Tag wurden sechs führende GWTUC-Vertreter/innen aufgrund der falschen Anschuldigungen festgenommen - Joly Talukdar, KM Mintu, Monjur Moin, Jalal Howladar, Lutfar Rahman und Md Shahjahan - und im Zentralgefängnis Dhaka inhaftiert. Ein GWTUC-Mitglied befand sich bereits seit Anfang Februar in Haft.
Die Gewerkschaft geht davon aus, dass der wahre Grund für die Festnahmen ihre führende Rolle bei der Kampagne für die Erhöhung des Mindestlohns in der Textilbranche war.

Repressionen gegen Elektrizitätsarbeiter wegen versuchter Gewerkschaftsgründung 31-01-2018

Auch der Antrag von Beschäftigten im Elektrizitätssektor auf die Gründung einer Gewerkschaft wurde wiederholt abgelehnt. In den Statuten der Energiebehörde BREB (Bangladesh Rural Electrification Board) steht ausdrücklich geschrieben, dass die 37.000 Elektrizitätsarbeiter kein Recht auf eine Gewerkschaftsvertretung haben. Die Elektrizitätsarbeitergewerkschaft PBSKL (Palli Bidyut Sramik Koromchari League) kämpft seit langem vor Gericht um ihre Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. , aber obwohl sie immer wieder recht bekommen hat, hat sich die BREB den Entscheiden widersetzt und stets Berufung eingelegt, zuletzt beim Obersten Gerichtshof.

Die BREB hat zudem versucht, diejenigen auszuschalten, die sich aktiv um die Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. der Gewerkschaft bemüht haben. Nach einem Treffen mit der Bauarbeiter-Internationale (BHI) im August 2017 wurden vier PBSKL-Vertreter von der BREB an einen anderen Standort strafversetzt, weg von ihren Familien und Gemeinschaften. Andere Beschäftigte wurden wegen ihrer Gewerkschaftsaktivitäten monatelang suspendiert.
Bei seinem Kongress im Oktober 2017 hat das internationale Bündnis von Elektrizitätsarbeitergewerkschaften „Global Power Trade Unions“ eine Entschließung verabschiedet, mit der die PBSKL unterstützt und die Regierung von Bangladesch dringend aufgefordert wird, den in der Verfassung des Landes verankerten Rechten Geltung zu verschaffen. Gleichzeitig hat die BHI den IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Direktor in Bangladesch schriftlich auf das anstehende Gerichtsverfahren sowie auf das Verhalten der Geschäftsführung gegenüber den Beschäftigten, die ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
wahrnehmen wollten, hingewiesen.

Textilarbeiter/innen nach friedlichem Protest angegriffen 16-08-2017

Mehr als 50 Textilarbeiter/innen der Haesong Corporation Ltd wurden bei einem Angriff von angeheuerten Schlägern während eines friedlichen Protestes gegen den Textilhersteller am 16. August 2017 verletzt.

Das Sit-in und den Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
außerhalb des Firmensitzes des koreanischen Unternehmens in Hizalhati, Gazipur, hatte die nationale Bekleidungsarbeiterföderation NGWF (National Garment Workers Federation) organisiert. Unter den Verletzten befanden sich auch die Generalsekretärin und die Vizepräsidentin der Gewerkschaft. Zudem wurde ein NGWF-Organisator entführt und erst um neun Uhr abends freigelassen. Die örtliche Polizei hat sich geweigert, die Anzeigen der Beschäftigten im Zusammenhang mit der Entführung und den Angriffen aufzunehmen.

Bei dem Protest ging es um einen noch nicht beendeten Konflikt mit dem Unternehmen Haesong, das am 4. April 2017 218 Beschäftigte entlassen hatte, die für ihren nicht genommenen Jahresurlaub 2016 eine Bezahlung verlangten.
Am 22. Juni kam eine schriftliche Vereinbarung zwischen den Beschäftigten und der Betriebsleitung zustande, die die Zahlung aller ausstehenden Beiträge und gesetzlichen Ausgleichszahlungen bis zum 4. Juli zusagte. Als dies nicht geschah, wurde die Frist bis zum 4. August verlängert. Als die Zahlungen auch dann noch nicht erfolgt waren, wurde am 16. August der Protest organsiert, bei dem es zu den Übergriffen kam.

Gewaltsame Angriffe auf und Strafanzeigen gegen Textilarbeiter/innen wegen versuchter Gewerkschaftsgründung27-05-2017

Am 27. Mai 2017 haben lokale Schläger Beschäftigte und führende Vertreter der Gewerkschaft, die bei den zur Azim-Gruppe gehörenden Textilfabriken Orchid und Savar in Chittagong gegründet werden sollte, vor den Toren der beiden Fabriken, die in demselben Gebäude untergebracht sind, bedroht und tätlich angegriffen. Die Anträge auf die Zulassung einer Gewerkschaft in den Betrieben waren wiederholt aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt worden.

Die Gewalt dauerte auch in den Tagen darauf an, als Beschäftigte und führende Gewerkschaftsvertreter erneut verprügelt und gewarnt wurden, dass man sie töten werde, falls sie weiterhin Gewerkschaften organisierten. Die örtliche Polizei sah zu, wie führende Gewerkschaftsvertreter angegriffen wurden.

Die Angreifer gingen sogar zu den Gewerkschaftern nach Hause und bedrohten Familienmitglieder. Die Frau eines Gewerkschaftsvertreters wurde mit dem Messer bedroht, und der Bruder eines anderen wurde entführt, später aber wieder freigelassen. Viele Gewerkschafter suchten aus Angst vor weiteren Angriffen und Gewalt gegenüber ihren Familien Zuflucht im Gewerkschaftsbüro.

Nach den Angriffen erstattete die Geschäftsführung Strafanzeige gegen die 61 beteiligten Arbeiter/innen und führenden Gewerkschaftsvertreter. Achtunddreißig Beschäftigte wurden gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt, aber 22 Menschen wurden inhaftiert.

Unterdessen dauert das Klima der Gewalt an. Rund 200 Arbeiter/innen leben in ständiger Angst vor Angriffen örtlicher Schläger. Darüber hinaus wurden die Beschäftigten von der Geschäftsführung gezwungen, als Bedingung für ihre Rückkehr zur Arbeit ein Dokument zu unterschreiben, in dem sie erklären, dass sie keine Gewerkschaft an ihrem Arbeitsplatz wollen.

Textilarbeiter kämpfen für die Zulassung ihrer Gewerkschaft15-03-2017

Im März 2017 haben die Beschäftigten der Textilfabrik Orchid Sweater in Bangladesch um solidarische Unterstützung gebeten, nachdem ihr Antrag auf die formelle Zulassung ihrer Gewerkschaft wiederholt abgelehnt worden war.

Sie hatten sich seit Februar 2016 um die Zulassung ihrer Gewerkschaft bemüht, aber der zuständige Regierungsbeamte hatte ihren Antrag immer wieder aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt. Die Orchid-Geschäftsführung hat auf ihre Initiative mit der Schikanierung der Beschäftigten reagiert und den Verantwortlichen der Gewerkschaft mit Entlassung gedroht.

Im Januar 2017 haben die Beschäftigten ihren dritten Versuch gestartet und erneut die Zulassung ihrer Gewerkschaft, der Orchid Sweater Workers Union, beantragt. Im März wurde auch dieser Antrag abgelehnt, und die Begründung war wieder vage. Die Gewerkschaften vermuten, dass dies auf den politischen Einfluss des Fabrikeigners, der mächtigen Azim-Gruppe, zurückgeht, zumal Herr Azim früher selbst Parlamentsmitglied war.

Weitere Einschüchterungen und Festnahmen nach Textilarbeiterprotest23-02-2017

Nach den Lohnprotesten von Zehntausenden Textilarbeitern in der Industriestadt Ashulia im Dezember 2016 wurden Streiks gewaltsam beendet, Verhaftungen vorgenommen und rund 1.600 Beschäftigte entlassen.
Die Einschüchterungen und Festnahmen wurden auch im Jahr 2017 fortgesetzt. Gewerkschaftsbüros wurden durchsucht und verwüstet, Gewerkschaftsunterlagen und Ausrüstungsgegenstände wurden gestohlen. Am 10. Februar 2017 wurden neun Mitglieder der unabhängigen Textilarbeiterföderation BIGUF (Bangladesh Independent Garment Workers Union Federation) von den Behörden in Chittagong festgehalten, nachdem die Polizei eine Schulungsveranstaltung unterbrochen hatte. Eine Woche zuvor hatte die Polizei Gewerkschaftsvertreter in den Büros der Textilarbeitervereinigung Bangladesh Revolutionary Garments Workers Federation in Gazipur vier Stunden lang verhört, woraufhin sie ihre Gewerkschaftsaktivitäten aus Angst vor Eingriffen seitens der Polizei einstellten.
Insgesamt wurden 35 Personen verhaftet, hauptsächlich Gewerkschaftsvorsitzende. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat unter Berufung auf Gespräche mit Menschen- und Arbeitnehmerrechtsgruppen, Anwälten und Beschäftigten sowie Polizeiunterlagen erklärt, dass die Umstände vieler der Verhaftungen auf einen politisch motivierten Machtmissbrauch der Polizei als Vergeltungsmaßnahme gegen Gewerkschafter/innen hindeuteten. Die von der Polizei angewandten Taktiken waren nicht neu: Berufung auf das drakonische Gesetz über Sonderbefugnisse, Strafanzeigen gegen unzählige „Unbekannte“, Festnahmen ohne Haftbefehl sowie Schikanierungen und Belästigungen aktiver Gewerkschafter/innen und Beschäftigter im Zuge von „Untersuchungen“.

Die Empörung über den unverhohlenen Angriff auf die Gewerkschaftsbewegung hat zu einer internationalen Kampagne unter Federführung von IndustriALL Global Union und UNI Global Union geführt. Führende Modemarken wie H&M und Zara haben mit dem Boykott Boykott Eine kollektive Weigerung, Waren oder Dienstleistungen eines Arbeitgebers zu kaufen bzw. in Anspruch zu nehmen, um die Missbilligung seiner Praktiken zum Ausdruck zu bringen. Direkte Boykotte dienen der Ausübung unmittelbaren Drucks auf einen Arbeitgeber, während sich ein indirekter oder mittelbarer Boykott gegen einen neutralen Arbeitgeber richtet, um ihn davon abzuhalten, den Arbeitgeber, der die eigentliche Zielscheide des Boykotts ist, zu unterstützen. einer wichtigen Konferenz der Textil- und Bekleidungsbranche in Bangladesch ihre Solidarität mit den Textilarbeiter/innen bekundet. Dank des durch ihre Aktion und die internationale Kampagne ausgeübten Drucks kam am 23. Februar eine dreigliedrige Vereinbarung zwischen dem Bangladesch-Rat von IndustriALL (IBC), dem Arbeitsministerium und dem Arbeitgeberverband Arbeitgeberverband Ein Zusammenschluss von Arbeitgebern zum kollektiven Schutz und zur kollektiven Vertretung ihrer Interessen; kann Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften oder Gewerkschaftsorganisationen führen. der Textilindustrie (Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association) zustande, die die Freilassung der verhafteten Gewerkschafter/innen und Textilarbeiter/innen vorsieht. Die Vereinbarung besagt ferner, dass auch die übrigen Inhaftierten auf freien Fuß gesetzt und die Gerichtsverfahren eingestellt werden.

Festnahmen, Suspendierungen und angedrohte gerichtliche Verfolgung nach Textilarbeiterstreik 05-01-2017

Die Behörden ließen bei einem einwöchigen Textilarbeiterstreik im Bezirk Ashulia in der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka im Dezember 2016 nicht lange mit Vergeltungsmaßnahmen gegen die daran beteiligten Beschäftigten auf sich warten. Ashulia ist ein wichtiges Zentrum für die Textilproduktion, auf das Bekleidungsunternehmen überall auf der Welt zurückgreifen, einschließlich westlicher Riesen wie Zara, Gap und H&M. Mit dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
sollte der Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns von 68 USD auf 190 USD pro Monat Nachdruck verliehen werden.

Die Ministerpräsidentin erließ eine Anweisung, mit der die Streikenden an ihren Arbeitsplatz zurückbeordert wurden, und der Arbeitsminister warnte, dass hart gegen die Anstifter vorgegangen werde. In den Wochen nach dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
wurden mindestens elf führende Gewerkschaftsvertreter/innen und Arbeitnehmerrechtsverfechter/innen im Rahmen des Gesetzes über Sonderbefugnisse aus dem Jahr 1974 inhaftiert, das zu Kriegszeiten erlassen worden war. Die meisten waren Mitglieder der Textilarbeiterföderationen Bangladesh Garment and Industrial Workers’ Federation (BGIWF)’s, Shadin Bangla Garments Workers Federation (SBGWF) und Bangladesh Independent Garment Workers Union Federation (BIGUF).

Als Reaktion auf die Streiks stellte der Arbeitgeberverband Arbeitgeberverband Ein Zusammenschluss von Arbeitgebern zum kollektiven Schutz und zur kollektiven Vertretung ihrer Interessen; kann Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften oder Gewerkschaftsorganisationen führen. der Textilindustrie (Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association, BGMEA) die Produktion in 59 Fabriken vorübergehend ein. Zwei von den Streiks betroffene Fabriken, Windy Apparels Ltd. und Fountain Garments Ltd., haben Strafanzeige gegen 239 Beschäftigte erstattet, während die Hemeem-Gruppe Anzeige gegen 1.000 Arbeiter/innen erstattet haben soll. Bis Anfang Januar 2017 waren mehr als 1.600 Beschäftigte suspendiert worden, und die Polizei hatte Verfahren gegen 600 Arbeiter/innen und führende Gewerkschafter/innen angestrengt.
Viele Textilarbeiter/innen hatten zu große Angst, um an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, und einige gingen sogar aufs Land zurück, um der Verfolgung durch die Polizei zu entgehen. Die meisten örtlichen Gewerkschaftsbüros in Ashulia wurden geschlossen oder verwüstet.

Weitere gewerkschaftsfeindliche Entlassungen bei Chevron15-12-2016

Im Dezember 2016 hat der internationale Branchenverband IndustriALL Global Union über die Entlassung von 145 Beschäftigten der Ölgesellschaft Chevron in Bangladesch berichtet. Im Mai 2015 hatten die Beschäftigten versucht, eine Gewerkschaft zu gründen und unbefristete Verträge gefordert. Die überwiegende Mehrheit der 500-köpfigen Belegschaft war mit „befristeten“ Verträgen eingestellt worden. Die Gewerkschaftsorganisatoren waren damals unverzüglich entlassen worden, zum Teil per SMS, und anschließend folgten weitere Entlassungen. Das Unternehmen hat die kollektiven Forderungen der Beschäftigten nach festen Verträgen und der Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. ihrer Gewerkschaft während des gesamten Jahres 2016 weiter ignoriert.

Gewerkschaftsfeindlichkeit bei Bekleidungsfabrik27-07-2016

Die Bekleidungsfabrik Habib Fashions hat versucht, die Gründung einer Gewerkschaft zu verhindern und dann ihre Tore geschlossen. Die Sommolito Garment Sramik Federation (SGSF) hat am 30. Juni 2016 die Zulassung einer Gewerkschaft in dem Betrieb bei der zuständigen staatlichen Stelle beantragt, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, u.a. durch die Verkürzung der übermäßig langen Arbeitszeit. Die Beschäftigten wurden beispielsweise gezwungen, während des Ramadan im Juni von 6 Uhr morgens bis 22:00 Uhr zu arbeiten, um die Aufträge fristgerecht zu erfüllen.

Die SGSF wurde von der staatlichen Zulassungsstelle über bestimmte Einwände bezüglich ihres Antrages unterrichtet, woraufhin sie begann, Korrekturen vorzunehmen. Während sie daran arbeitete, traf die Fabrikleitung am 19. Juli 2016 mit führenden Vertreter/innen der SGSF zusammen und forderte sie auf, den Zulassungsantrag zurückzuziehen. Als die SGSF dies ablehnte, begann die Fabrikleitung in der Nacht vom 27. Juli 2016 mit der Verlagerung von Maschinen und kündigte ab August 2016 die vorübergehende Schließung der Fabrik an, da es angeblich keine Aufträge gebe. Die in Dhaka ansässige Fabrik war jedoch ein Subunternehmen zahlreicher Betriebe, die für internationale Marken produzieren, und hatte nach wie vor volle Auftragsbücher. Die SGSF ging davon aus, dass die Fabrikschließung ausschließlich darauf abzielte, die Gründung der Gewerkschaft zu verhindern und von künftigen Organisierungsversuchen abzuschrecken.

Zulassung von Gewerkschaften nach wie vor mit Hindernissen verbunden15-06-2016

Drei Jahre nach dem Einsturz des Fabrikgebäudes „Rana Plaza“, bei dem 1.200 Menschen ums Leben kamen, hält sich die Regierung immer noch nicht an den Nachhaltigkeitspakt für Bangladesch, der gemeinsam mit der Europäischen Union und mit Unterstützung der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
konzipiert wurde, um die Arbeitnehmerrechte und den Arbeitsschutz in der Textilindustrie zu verbessern. Das Fazit einer im Januar 2016 veröffentlichten Auswertung von IGB, IndustriALL Global Union und Uni Global Union lautet, dass „die Regierung von Bangladesch und die Textilindustrie immer noch viel zu viel tun müssen, nicht nur, um die Sicherheit zu gewährleisten, sondern auch, um die grundlegende Achtung der Gesetze zu garantieren, einschließlich sowohl nationaler als auch internationaler Arbeitsnormen.“

Eine hochrangige dreigliedrige Delegation der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
, die Mitte April 2016 in das Land gereist ist, hat Besorgnis bezüglich der Zulassung von Gewerkschaften geäußert. Aus vom Solidarity Centre in Dhaka zusammengestellten Zahlen ging hervor, dass die Regierung während des Jahres 2015 73 Prozent der gestellten Anträge abgelehnt hat. Bis Mitte April 2016 waren 13 Anträge eingereicht, jedoch nur drei bewilligt und die große Mehrheit abgelehnt worden.

In lediglich rund 10 Prozent der mehr als 4.500 bangladeschischen Textilfabriken gibt es laut Human Rights Watch zugelassene Gewerkschaften. Das Arbeitsgesetz besagt, dass sich 30 Prozent der Belegschaft für die Gründung einer Gewerkschaft aussprechen müssen, was überzogen ist, und legt umfangreiche Zulassungsverfahren fest, während die Regierung über vage Befugnisse verfügt, wenn es darum geht, die Zulassung einer Gewerkschaft aufzuheben. Darüber hinaus können die Fabriken Gewerkschaften und deren Mitglieder ungestraft bedrohen und attackieren. Die Zulassungsverweigerung von Gewerkschaften im Textil- und Bekleidungssektor war einer der Punkte, die der IGB in seiner im April 2016 bei der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
erhobenen Klage im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
angesprochen hat.

Im Anschluss an den IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Delegationsbesuch vom April in Bangladesch hat die Internationale Arbeitskonferenz der Regierung des Landes im Juni 2016 empfohlen, „Standardverfahren einzuführen, um den Zulassungsprozess zu einer reinen Formalität zu machen, die nicht von Ermessenbefugnissen abhängt und nicht darauf abzielt, der Zulassung Steine in den Weg zu legen.“

Gewerkschaftsfeindlichkeit und ungerechtfertigte Entlassung bei Telekom-Unternehmen07-04-2016

Am 11. Februar 2016 wurde ein aktiver Gewerkschafter unvermittelt von Banglalink, dem zweitgrößten Telekom-Unternehmen in Bangladesch, entlassen. Die Beschäftigten von Banglalink hatten am 7. Februar die Zulassung ihrer Gewerkschaft Banglalink Employees Union (BLEU) beim zuständigen Regierungsbeamten beantragt und ihren Arbeitgeber am selben Tag über die Gewerkschaftsgründung unterrichtet. Am darauffolgenden Tag sprach sich die Geschäftsführung gegen die Gewerkschaft aus, da sie angeblich das Wachstum des Unternehmens behindern würde. Die plötzliche Entlassung des aktiven Gewerkschafters drei Tage später führte zu heftigen Protesten der Beschäftigten. Bei den anschließenden Zusammenstößen wurde der Organisierungssekretär der Gewerkschaft verletzt und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden, was zu weiteren Protesten und zur vorübergehenden Schließung der Unternehmensbüros führte.

Anschließend wurden Gewerkschaftsmitglieder eingeschüchtert und verfolgt, woraufhin sich zwei Gewerkschaftsvertreter gezwungen sahen, ihr Amt niederzulegen. Die Gewerkschaft BLEU hat sich wiederholt um eine Lösung bemüht, aber das Unternehmen lehnte einen Dialog ab. Stattdessen hat die Geschäftsführung die Beschäftigten unter Druck gesetzt, von ihrem freiwilligen Abfindungsprogramm Gebrauch zu machen und von sich aus zu kündigen, wobei sie mit Umstrukturierung und Stellenabbau drohte.

Am 7. März 2016 hat die Regierung die Beschwerde der Gewerkschaft gegen Banglalink wegen unlauterer Arbeitspraktiken abgewiesen. Begründet wurde dies mit der Unzulässigkeit der Beschwerde, da die Gewerkschaft nicht zugelassen sei, und die führenden Gewerkschaftsvertreter wurden davor gewarnt, ohne Zulassung Gewerkschaftsaktivitäten zu verrichten. Der Zulassungsantrag wurde am 7. April mit der Begründung abgelehnt, dass die Gewerkschaft nicht 30 Prozent der Belegschaft vertrete, obwohl es Belege dafür gab, dass sie in der Tat 35 Prozent der Beschäftigten vertrat. Von behördlicher Seite berief man sich auf angebliche Diskrepanzen bei den Unterschriften und es hieß, dass die Gewerkschaft keine Belege für die Einnahme der Mitgliedsbeiträge vorgelegt habe, was keine gesetzliche Zulassungsvoraussetzung ist.

Der Banglalink-Fall wurde in einer Klage des IGB bei der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
sowie bei einer Beschwerde von UNI Global Union bei der OECD angeführt.

Gewerkschaft bei Mobiltelefongesellschaft nicht anerkannt05-04-2016

Die Beschäftigten von Grameenphone, das dem norwegischen Unternehmen Telenor gehört, haben mehr als zwei Jahre lang für die Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. ihrer Gewerkschaft gekämpft. Die Grameenphone Employees Union wurde im Juni 2012 gegründet, nachdem über 200 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren hatten. Die Regierung hat ihren Zulassungsantrag aber mehrfach aus formalen Gründen abgelehnt. Nach einem längeren Gerichtsverfahren wurde die zuständige Behörde schließlich angewiesen, die Gewerkschaft zu registrieren. Die Regierung verweigerte der Gewerkschaft jedoch die formelle Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. , und das Unternehmen reichte beim Obersten Gerichtshof einen Antrag zur Aussetzung der Registrierungsanordnung ein, dem stattgegeben wurde. Anschließend erließ die Regierung neue Vorschriften, mit denen die Definition von „Beschäftigten mit Aufsichtsfunktion“ ausgeweitet wurde, um allen darunter fallenden Arbeitnehmern eine Gewerkschaftsmitgliedschaft zu untersagen. Zudem wurden Mobiltelefone zu einem unerlässlichen öffentlichen Dienst erklärt, so dass die Regierung eingreifen kann, um Streiks und Demonstrationen zu begrenzen oder zu verbieten.

Sieben Demonstranten verletzt, als sie die Wahrheit über Todesfälle auf bangladeschischen Abwrackwerften forderten 01-04-2016

Am 1. April 2016 wurden sieben Menschen, darunter ein 16-jähriger Junge, vom Wachpersonal verletzt, das das Feuer auf die Demonstranten eröffnete. Sie hatten gegen den Tod des Arbeiters Mohammad Sumon bei dem bangladeschischen Abwrackunternehmen Kabir Steel protestiert. Der Mann man war am 28. März 2016 von einem Lastwagen, der Stahlschrott von Kabir Steel in Chittagong transportierte, überfahren worden und auf der Stelle tot gewesen. Die Betriebsleitung hatte seinen Leichnam nach drinnen gebracht und sich geweigert, ihn seinen Angehörigen zu übergeben, woraufhin Sumons Familie und Kollegen ihren Protest begannen und die Schnellstraße zwischen Dhaka und Chittagong außerhalb des Werkes etwa zwei Stunden lang blockierten, um die Bestrafung der Verantwortlichen zu fordern. Das betriebliche Wachpersonal folgte der Anweisung von Kabir Steel und eröffnete das Feuer auf die Demonstranten, wobei sieben von ihnen verletzt wurden: Nurun Nabi (20), Delwar (24), Usman (25), Munna (20), Musammat Shahnaz (25), Shabuddin (18) und Samir Ahad (16).

Mohammad Sumon war lediglich einer von vielen bangladeschischen Beschäftigten, die seit Anfang 2016 auf Abwrackwerften ums Leben gekommen waren. Am 20. Januar starb Akkas Mian (42) bei der Asad-Werft in Madam Bibir Hat, Sitakunda Upazila, als eine Eisenplatte auf ihn fiel; am 3. März starb Mohammad Shafiqul Islam Shikder (34), als er auf der Werft OWW, die Mahsin Badsha gehört, eine Klimaanlage aus einem Schiff ausbaute; und am 15. März verstarb Mohammad Morselin (20) im Krankenhaus, nachdem er am 12. März auf der Abwrackwerft SL in Kumira bei der Arbeit von einem Schiff gefallen war.

Zulassung von Gewerkschaften bei drei Textilfabriken der Azim-Gruppe verweigert 31-03-2016

Am 31. März 2016 wurden drei Anträge von Bekleidungsarbeiter/innen auf die Zulassung von Gewerkschaften bei drei zur Azim-Gruppe gehörenden Fabriken (Savar Sweater Ltd., Savar Sweater. Ltd.-A und Orchid Sweater Ltd.) gleichzeitig abgelehnt. Alle drei Gewerkschaften gehörten der unabhängigen Textilarbeiterföderation BIGUF (Bangladesh Independent Garment Workers Union Federation) an, die ihnen Anfang Februar bei der Antragstellung geholfen hatte.

Nachdem sie den Ablehnungsbescheid erhalten hatten, reagierten die Gewerkschaften mit einer detaillierten Antwort, in der sie auf alle angesprochenen Punkte eingingen. Im Falle des Betriebes „Savar Sweater Ltd.-A“ war der Antrag mit der Begründung abgelehnt worden, dass keine derartige Fabrik existiere, obwohl die Beschäftigten über Werksausweise verfügten, auf denen der Name der Fabrik eindeutig vermerkt war. Im Falle der anderen beiden Fabriken hieß es, dass die Gewerkschaft nicht die gesetzlich vorgeschrieben 30 Prozent der Belegschaft vertrete, was gemessen an den IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Normen übermäßig viel ist, wobei keinerlei Erklärung dafür abgegeben wurde, wie man zu diesem Schluss gelangt war. Angaben der Gewerkschaften zufolge vertreten sie wesentlich mehr als das Minimum von 30 Prozent.

Polizei greift Krankenpflegepersonal an30-03-2016

Am 30. März hat eine Gruppe von Krankenpfleger/innen im Zentrum von Dhaka protestiert. Als sie der Aufforderung des Polizeipräsidenten, Krishnapada Roy, die Straße zu räumen, nicht folgten, um ihre legitime Versammlung fortzusetzen, ging die Polizei mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Tränengas gegen sie vor.

Sie forderten von der Regierung die Anwendung der vereinbarten, auf dem Dienstalter basierenden Auswahlkriterien bei der Einstellung von rund 10.000 neuen Krankenpfleger/innen im Rahmen der Kommission für den öffentlichen Dienst. Die Kommission hatte diese Kriterien ignoriert, als sie die Stellen in einem Rundschreiben vom 28. März offen ausgeschrieben hatte, ohne das Dienstalter zu berücksichtigen.

Energieriese Chevron entlässt Beschäftigte per SMS, um sie einzuschüchtern und von einem Gewerkschaftsbeitritt abzuschrecken 16-03-2016

Am 16. März 2016 hat IndustriALL ihre Beschwerde gegen Chevron-Bangladesch wiederholt, nachdem sie mehr als ein Jahr lang ignoriert worden war. Im vergangenen Jahr hatte IndustriALL schriftlich die Einstellung der Mobbing- und Einschüchterungskampagne gegen die Beschäftigten der Niederlassung des Multis in Bangladesch gefordert, aber damit offenbar nichts bewirkt.

Wegen Gewerkschaftsgründung entlassen29-02-2016

Am 29. Februar 2016 wurden fünf Beschäftigte von Panorama Apparels Ltd, einer Textilfabrik in Gazipur, entlassen oder zur Kündigung gezwungen. Alle fünf hatten Ämter in einer noch nicht zugelassenen Gewerkschaft inne. Als sich die fünf bei der zuständigen staatlichen Stelle über ihre ungerechtfertigte Entlassung beschwerten, stellte diese fest, dass keine Rechtsverletzung vorliege, da die Beschäftigten freiwillig gekündigt hätten. Dieser Beschluss basierte auf den Behauptungen der Fabrikleitung und auf den Kündigungsschreiben, die sie gezwungen worden waren, zu unterschreiben. Mit den Beschäftigten oder ihrer Gewerkschaft sprach die Behörde nicht.

Kurz darauf wurde der Zulassungsantrag der Gewerkschaft abgelehnt. Die Regierung behauptete, dass die Gewerkschaft keine Sitzungen mit ihrer Muttergewerkschaft, der Akota Garment Workers’ Federation (AGWF), abgehalten habe, wie angegeben; dass die beiden Personen, die den Vorsitz bzw. den stellvertretenden Vorsitz der Gewerkschaft übernommen hatten, derzeit nicht in der Fabrik arbeiteten; dass 551 Gewerkschaftsmitglieder nicht identifiziert werden könnten; dass sie nicht 30 Prozent der Belegschaft vertrete und dass ihre Vorstandsmitglieder nicht ordnungsgemäß aufgelistet worden seien. All diese Behauptungen waren entweder falsch oder unzureichend für die Ablehnung des Zulassungsantrages.

Die Gewerkschaft bat zwei der Markenunternehmen, die bei der Fabrik Waren beziehen, einzugreifen, woraufhin eine Schlichtungssitzung anberaumt wurde. Einige Tage vor der Sitzung wurden die fünf Entlassenen von örtlichen Politikern auf Geheiß der Fabrikleitung aufgefordert, zuzugeben, dass sie im Gegenzug für eine Abfindungszahlung freiwillig gekündigt hätten. Sie lehnten dies ab, die Schlichtungssitzung fand statt, und die Fabrikleitung erklärte sich bereit, die Beschäftigten wieder einzustellen und einige Grundregeln bezüglich der Beziehungen zur AGWF einzuhalten. Die Beschäftigten befürchteten im Falle ihrer Rückkehr in die Fabrik jedoch Repressalien. All dies ereignete sich unmittelbar vor einem geplanten dreigliedrigen Delegationsbesuch der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
in dem Land und in der Fabrik.

Gewerkschaftsfeindlichkeit und Polizeigewalt gegen Bekleidungsarbeiter 26-07-2015

Zehn Beschäftigte der Bekleidungsfabrik Green Life Clothing Ltd in Zamgora in der Freien Exportzone Ashulia nördlich von Dhaka wurden am 26. Juli 2015 verletzt, als die Polizei mit Schlagstöcken gegen eine Gruppe von Demonstranten vorging, die die Wiedereröffnung der Fabrik forderten. Die Fabrik war auf unbestimmte Zeit geschlossen worden, um einen Teil der Produktionseinheiten in eine andere dem Betrieb gehörende Fabrik zu verlegen. Die Beschäftigten vermuteten, dass die Fabrik vorübergehend geschlossen worden war, um die Gewerkschaft zu zerschlagen.

Chevron entlässt Gewerkschaftsorganisatoren 31-05-2015

Im Mai 2015 hat der in den USA ansässige Öl- und Gasriese Chevron den Beschluss seiner Beschäftigten, eine Gewerkschaft zu gründen, mit der Entlassung der Organisatoren erwidert.

Chevron Bangladesch hatte 463 Beschäftigte, von denen jedoch nur 37 fest angestellt waren. Der Rest arbeitete, zum Teil 20 Jahre lang, mit immer wieder verlängerten befristeten Verträgen, womit gegen das Arbeitsrecht des Landes verstoßen wurde, das befristete Arbeitsverhältnisse auf drei Monate begrenzt. Die Geschäftsführung hatte die wiederholten sowohl mündlichen als auch schriftlichen Forderungen der Beschäftigten nach einer Änderung ihrer inakzeptablen Beschäftigungsbedingungen über viele Jahre hinweg ignoriert. Nach jahrelangen Einschüchterungen beschlossen die Beschäftigten schließlich, im Einklang mit den gesetzlichen Verfahren eine Gewerkschaft in dem Betrieb zu gründen. Die neue Gewerkschaft der Chevron-Beschäftigten hat am 14. April 2015 offiziell ihre Zulassung bei den Arbeitsbehörden beantragt. Von den 463 Beschäftigten traten ihr 218 bei. Am 20. Mai gingen 75 von ihnen vor das Arbeitsgericht, um ihr Recht auf eine Festanstellung durchzusetzen.

Die Geschäftsführung reagierte auf die Zulassung der Gewerkschaft aggressiv. Am 26. Mai schaltete sie die Polizei und die Sicherheitskräfte ein, um das Gewerkschaftsbüro zu versperren. Die Beschäftigten demonstrierten daraufhin vor dem Büro. Einen Tag später, am 27. Mai 2015, entließ Chevron 17 Beschäftigte, deren Namen auf einer Liste verzeichnet wurden, die außerhalb des Büros angebracht wurde. Auf der Liste standen alle gerade gewählten Führungsmitglieder der neuen Gewerkschaft, u.a. ihr Vorsitzender, Saiful Islam, ihr Generalsekretär, Kamaluddin, und ihr Organisationssekretär, Hasanur Rahman Manik.

Als die für die Branche zuständige Gewerkschaft, die Bangladesh Chemical, Energy and Allied Workers’ Federation (BCEAWF), die Wiedereinstellung der Entlassenen, ihre Festanstellung und die Zulassung einer Gewerkschaftsgründung forderte, argumentierte Chevron, dass das Unternehmen nicht für die Missstände verantwortlich sei, da die Beschäftigten bei einem Arbeitsvermittler angestellt seien.

40 Beschäftigte bei Zusammenstoß mit der Polizei verletzt 31-05-2015

Mindestens 40 Beschäftigte der Möbelfabrik Otobi wurden am 5. Mai 2015 bei einem Zusammenstoß mit der Polizei am Rande der Hauptstadt verletzt. Die Beschäftigten demonstrierten vor ihrer Fabrik, um erneut die Zahlung von zwei ausstehenden Monatslöhnen zu fordern, nachdem frühere Forderungen ignoriert worden waren. Als die Beschäftigten aufgebrachter wurden und Berichten zufolge Wurfgeschosse einsetzten, reagierte die Polizei mit Gewalt, feuerte Gummigeschosse ab und warf Tränengaskanister. Mindestens 40 Beschäftigte mussten in örtlichen Krankenhäusern behandelt werden.

Nach Streik wegen Sicherheitsbedenken entlassen31-05-2015

Am 1. Mai 2015 wurden zwei Beschäftigte entlassen, nachdem sich die Belegschaften der Textilbetriebe NRN Knitting and Garments Ltd und Natural Sweater Village Ltd-2 an einer Protestaktion beteiligt hatten, mit der die Behörden aufgefordert werden sollten, das Gebäude zu inspizieren, in dem ihre Fabriken untergebracht waren, um festzustellen, ob es nach einem Erdbeben noch sicher war. Nach den ersten beiden Entlassungen hat die Gewerkschaft Garment Workers Trade Union Centre am 2. Mai weitere Proteste organisiert, um die Wiedereinstellung ihrer KollegInnen zu fordern. Am 3. Mai wurden daraufhin weitere 27 Beschäftigte entlassen, und die Fabrik wurde geschlossen, weil es angeblich nicht genügend Aufträge gab.

Keine Gerechtigkeit für ermordeten Gewerkschaftsführer drei Jahre nach seinem Tod 05-04-2015

Drei Jahre nach der Folter und Ermordung des Textilarbeiterführers Aminul Islam waren seine Mörder immer noch nicht vor Gericht gebracht worden. Aminul war 39 Jahre alt und verschwand am 4. April 2012. Sein Leichnam wurde einige Tage später gefunden und wies Folterspuren auf. Er war betrieblicher Gewerkschaftsvertreter in einer bangladeschischen Freien Exportzone, Organisator für das Bangladesh Centre for Workers’ Solidarity (BCWS) und Vorsitzender des lokalen Ausschusses der Textilarbeiterföderation BGIWF (Bangladesh Garment and Industrial Workers Federation) in den Bezirken Savar und Ashulia in Dhaka. Er hatte versucht, die Arbeitsbedingungen von rund 8.000 Beschäftigten der Shanta-Gruppe, eines Textilunternehmens in Dhaka, zu verbessern.

Trotz deutlicher internationaler Reaktionen, einschließlich einer Anhörung im US-Kongress, scheint wenig unternommen worden zu sein, um seine Mörder vor Gericht zu bringen. Als die USA im Jahr 2013 die Handelspräferenzen für Bangladesch unter Berufung auf Menschen- und Arbeitnehmerrechtsverletzungen aussetzten, ließ die bangladeschische Regierung Strafanzeigen gegen zwei Textilarbeiterführer fallen, die mit ihm zusammengearbeitet hatten, und kündigte an, dass die Suche nach den für seinen Tod Verantwortlichen intensiviert werde. Tatsächlich wurde jedoch eine gegen eine Verdächtigen eingeleitete Untersuchung eingestellt, und es wurden keine weiteren Schritte unternommen, um den Fall aufzuklären.

Seine Frau berichtet, dass Aminul es aus Angst, abgehört zu werden, nicht wagte, offen am Telefon zu sprechen und dass er willkürliche Anrufe von den Nachrichtendiensten erhalten habe, sogar mitten in der Nacht.

Führende Gewerkschaftsvertreter angegriffen und entlassen, weil sie Sicherheitsbedenken geäußert hatten 02-04-2015

Am 2. April 2015 hat die Geschäftsführung der Bekleidungsfabrik D&D gewerkschaftsfeindliche Beschäftigte angewiesen, mehrere führende Gewerkschaftsvertreter, einschließlich des Vorsitzenden, tätlich anzugreifen. Der Grund war eine Beschwerde der Gewerkschaft vom 16. März im Rahmen des Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch, der zufolge sich der Betrieb nicht an die Sicherheitsvorschriften gehalten habe. Bei einer im Rahmen des Abkommens durchgeführten Inspektion am 19. März wurde dies bestätigt.

Die in der Fabrik vertretene Gewerkschaft, die der Textilarbeiterföderation BGIWF (Bangladesh Garment and Industrial Workers Federation) angehört, wurde im Dezember 2014 zugelassen, und am 14. Januar 2015 hat sie mit Blick auf Tarifverhandlungen einen Forderungskatalog vorgelegt. Im Laufe der folgenden drei Monate hat die Geschäftsführung kontinuierlich führende Vertreter der Gewerkschaft versetzt, Basismitgliedern mit einer Erhöhung der Produktionsziele gedroht, falls sie mit einem der Gewerkschaftsführer redeten, von ihr kontrollierte Scheingewerkschaften in der Fabrik ins Leben gerufen und zahlreiche Beschäftigte gezwungen, eine Petition zur Ablehnung der Gewerkschaftsforderungen zu unterschreiben. Die Gewerkschaftsführer erhielten zudem anonyme Anrufe, bei denen ihnen mit Gewalt gedroht wurde.

Nach den Angriffen vom 2. April forderte die D&D-Geschäftsführung die Kündigung von neun führenden Gewerkschaftsvertretern. Als sie sich weigerten, schaltete sie die Polizei ein, die denen, die sich einer Kündigung widersetzten, mit einer Festnahme drohte. Bis auf den Gewerkschaftsvorsitzenden, der gewaltsam vom Betriebsgelände entfernt und bedroht wurde, willigten sie ein. Beschwerden und Wiedereinstellungsforderungen gegenüber dem Arbeitgeberverband Arbeitgeberverband Ein Zusammenschluss von Arbeitgebern zum kollektiven Schutz und zur kollektiven Vertretung ihrer Interessen; kann Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften oder Gewerkschaftsorganisationen führen. der Textilindustrie (Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association, BGMA) waren vergeblich. Es war monatelanger Druck seitens der Abnehmer auf Drängen der am Bangladesch-Abkommen beteiligten Parteien erforderlich, um die D&D-Geschäftsführung dazu zu veranlassen, die Gewerkschafter wieder einzustellen, was sie schließlich am 15. Dezember 2015 tat.

Weitverbreitete Gewerkschaftsfeindlichkeit in Textilfabriken01-04-2015

IIm April 2015 hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) einen Bericht über die Arbeitnehmerrechte in bangladeschischen Textil- und Bekleidungsfabriken veröffentlicht (“Whoever Raises Their Head, Suffers the Most: Workers’ Rights in Bangladesh’s Garment Factories”). Der Bericht basiert auf Gesprächen mit mehr als 160 Beschäftigten in 44 Fabriken und dokumentiert zahlreiche Rechtsverletzungen und gewerkschaftsfeindliche Taktiken der Arbeitgeber. Trotz der jüngsten Arbeitsrechtsreformen, so Human Rights Watch, müssten Beschäftigte, die versuchen, Gewerkschaften zu gründen, mit Drohungen, Einschüchterungen, Entlassung und zum Teil körperlichen Angriffen seitens der Fabrikleitung oder zu diesem Zweck angeheuerter Dritter rechnen.

Eine führende Gewerkschaftsvertreterin bei einer Fabrik in Gazipur berichtet beispielsweise, dass sie, als sie und andere im Januar 2014 eine Gewerkschaft gründen wollten, brutal angegriffen und Dutzende entlassen wurden. Ein Gewerkschaftsvorsitzender in einer anderen Fabrik wurde verprügelt, als er zusammen mit seiner Frau, die ebenfalls angegriffen wurde, von der Arbeit kam. „Sie wurde auf den Kopf und den Rücken geschlagen. Ihre Arme wurden schwer verletzt und bluteten. In einem ihrer Finger wurden mehrere Knochen gebrochen. Sie musste 14 Mal am Kopf genäht werden. Als sie auf Mira einschlugen, drohten sie ihr mit noch mehr Prügel, falls sie Interesse an Gewerkschaftsaktivitäten hätte.“ Ein anderer Organisator, dem von Schlägern ein Bein gebrochen wurde, sagte: „Einer der Schläger schrie mich an, dass er mir die Zunge abschneiden würde, wenn ich noch einmal den Namen der Gewerkschaft in den Mund nehme.“

Die Folge dieser Taktiken ist, dass es trotz der jüngsten Arbeitsrechtsreformen in weniger als 10 Prozent der Textil- und Bekleidungsfabriken eine Gewerkschaft gibt, und das vor dem Hintergrund der jüngsten Katastrophen in der bangladeschischen Textil- und Bekleidungsindustrie (des Brandes in der Fabrik Tazreen im Jahr 2012 und des Einsturzes des Rana-Plaza-Gebäudes im Jahr 2013) mit Hunderten Toten. „Wenn Bangladesch eine weitere Katastrophe wie die von Rana Plaza verhindern will, dann muss das Arbeitsrecht wirksam in Kraft gesetzt und sichergestellt werden, dass die Textilarbeiter/innen das Recht haben, ihre Besorgnis über die Sicherheit und die Arbeitsbedingungen zu äußern, ohne Repressalien oder ihre Entlassung fürchten zu müssen“, so Phil Robertson, der stellvertretende Asien-Direktor von Human Rights Watch.

Auch bei der im Januar 2016 vom IGB, von IndustriALL und UNI Global Union vorgenommenen Auswertung des Bangladesch-Nachhaltigkeitspaktes wurde Kritik geübt. Der Nachhaltigkeitspakt wurde von der Europäischen Union und der Regierung von Bangladesch mit Unterstützung der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
) ins Leben gerufen, um die Arbeitnehmerrechte und den Arbeitsschutz in der Textil- und Bekleidungsindustrie des Landes zu verbessern. Wie aus der Auswertung hervorgeht, bleibt das bangladeschische Arbeitsgesetz aus dem Jahr 2013 jedoch hinter den internationalen Arbeitsnormen in Bezug auf Tarifverhandlungen und Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
zurück, und trotz Anmerkungen der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
wurde während des Jahres 2015 nichts unternommen, um entsprechende Änderungen vorzunehmen. Unterdessen sind Gewerkschaften in den Freien Exportzonen (FEZ Freie Exportzone Ein besonderes Industriegebiet eines Landes, in dem importierte Materialien vor ihrer erneuten Ausfuhr verarbeitet werden; soll vor allem ausländische Investoren anziehen, denen besondere Anreize wie die Ausnahme von bestimmten Handelsbarrieren, Steuern, Regeln und/oder arbeitsrechtlichen Bestimmungen geboten werden. ) nach wie vor verboten, während die Sozialausschüsse nicht über dieselben Privilegien verfügen und keine Tarifverhandlungen stattfinden. „Die Beweise sind zwingend und eindeutig: Es ist immer noch extrem schwer für die Beschäftigten in Bangladesch, ihre grundlegenden Arbeitnehmerrechte wahrzunehmen. Die Tatsache, dass viele von ihnen nicht in der Lage sind, Gewerkschaften zu gründen oder beizutreten und Tarifverhandlungen über ihre Arbeitsbedingungen zu führen, bedeutet, dass Fortschritte bei der Gebäudesicherheit und beim Brandschutz sowie bei anderen Beschäftigungsbedingungen nicht nachhaltig und künftige Tragödien unvermeidbar sein werden.“

GewerkschafterInnen verprügelt09-02-2015

Am 22. Februar 2014 wurden fünf GewerkschaftsorganisatorInnen schwer verletzt, als rund zwei Duzend Angreifer sie schlugen, traten und zu Boden warfen, als sie in einem Schlafsaal mit den dort untergebrachten Arbeitern sprachen. Einer der Organisatoren wurde weggeschleppt, verprügelt und in der Nähe bewusstlos zurückgelassen. Er und eine Organisatorin mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die OrganisatorInnen, die alle mit der Bangladesh Federation of Workers Solidarity zusammenarbeiten, wollten Beschäftigte unterstützen, die für die Zahlung des Mindestlohns in ihrer Fabrik gekämpft und die Gewerkschaft um Hilfe gebeten hatten. In der Fabrik, die für westliche Marken produziert, sind rund 4.500 Menschen beschäftigt, von denen sich viele am 18. Februar 2014 an einem Lohnprotest beteiligt hatten, der letztendlich von der Polizei beendet worden war.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung09-02-2015

Golgar Hussein, der Generalsekretär der Gewerkschaft der Beschäftigten von Berger Paints Bangladesh, wurde am 4. Dezember 2013 aufgrund seiner Gewerkschaftsaktivitäten entlassen. Die Gewerkschaft in Kalurghat, Chittagong, hat trotz jahrelanger Eingriffe und Einschüchterungsmaßnahmen seitens der Betriebsleitung und regelmäßiger Verstöße gegen die Arbeitsgesetze und den Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
überlebt. Zwischen 2000 und 2011 wurden elf Mitglieder und Amtsträger der Gewerkschaft aufgrund ihrer Gewerkschaftsaktivitäten entlassen. Nach der Entlassung Golgars setzte die örtliche Betriebsleitung die Beschäftigten unter Druck, am 27. Januar 2014 Gewerkschaftswahlen abzuhalten.

Arbeitgeber lehnt Verhandlungen mit repräsentativen Gewerkschaften ab31-12-2014

Die Azim-Gruppe, einer der größten und einflussreichsten Arbeitgeber des Landes, hat sich während des gesamten Jahres 2014 konsequent geweigert, Gewerkschaften in der Bekleidungsfabrik Global Garments anzuerkennen. Erst nachdem eine US-amerikanische Gewerkschaft amerikanische Einkäufer unter Druck gesetzt hatte, nicht mehr bei der Azim-Gruppe zu kaufen, erklärte sie sich schließlich im Dezember 2014 bereit, eine Gewerkschaft zuzulassen.

Regierung verweigert Zulassung von Gewerkschaften30-11-2014

Es gab zahlreiche Berichte über Gewerkschaften in der Bekleidungsindustrie, deren Anträge auf Zulassung vom Staat und/oder von Fabrikbesitzern abgelehnt oder hinausgezögert wurden.

Basic Apparels in Uttara entließ beispielsweise 72 Beschäftigte und Gewerkschaftsmitglieder, darunter drei Vorstandsmitglieder, nachdem sie im September 2013 einen Zulassungsantrag gestellt hatten. Im Februar 2014 war noch nicht über den Antrag entschieden worden.

In einem im August 2014 veröffentlichten Bericht heißt es, dass in nur zwei Prozent der Fabriken, deren Management den Arbeitgeberverbänden Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association (BGMEA) und Bangladesh Knitwear Manufacturers and Exporters Association (BKMEA) angehört, Gewerkschaften vertreten sind.

In 73 Prozent der BGMEA- und BKMEA-Fabriken und in 89 Prozent der Fabriken, die diesen Verbänden nicht angehören, gibt es jedoch Mitbestimmungsgremien, denen Vertreter sowohl der Fabrikeigener als auch der Belegschaft angehören. Die Gewerkschaften bezeichnen diese Gremien als „Marionetten“ der Fabrikeigner, da sie diese begünstigen.

Ende November 2014 erklärte der Staatsminister für Arbeit, Mujibul Haque Chunnu, dass mehrere Gewerkschaften seines Erachtens schlecht für den Bekleidungssektor seien, wie das Beispiel Kambodschas gezeigt habe, dessen Textilindustrie nach der Zulassung zu vieler Gewerkschaften erheblichen Schaden genommen habe.

Gewerkschafter bedroht und angegriffen18-09-2014

Körperliche Gewalt, sexuelle Belästigung, tätliche Angriffe und Entlassungen werden oft eingesetzt, um Arbeitnehmer von der gewerkschaftlichen Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. abzuhalten. Darüber wird besonders oft in der Bekleidungsindustrie (RMG = ready-made garments) berichtet. Belegschaftsmitglieder, die Gewerkschaften in RMG-Fabriken in Gazipur, Ashulia und Tongi in Dhaka sowie in Potanga und Nasirabad in Chittagong gründen wollten, wurden geschlagen, eingeschüchtert, bedroht (einschließlich Morddrohungen), entlassen und von Fabrikmanagern und Vorarbeitern gezwungen, selbst zu kündigen. Einige Fabrikbesitzer haben lokale Verbrecherbanden angeheuert, um die Arbeiter sogar in ihren eigenen Häusern zu bedrohen oder anzugreifen. Viele weibliche Arbeitskräfte berichten, sie seien bedroht und sexuell belästigt worden.

Eine Arbeiterin erzählt, dass Belegschaftsmitglieder in ihrem Betrieb die Formulare für die Zulassung einer Gewerkschaft dem Fabrikbesitzer vorgelegt und dieser die Unterlagen in den Papierkorb geworfen und gedroht habe, er werde eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft niemals zulassen. Bei einem durch Unbekannte ausgeführten Überfall (wobei einer der Täter eine Schere als Waffe benutzte) wurden zwei ihrer Kolleginnen angegriffen, die sich ebenfalls an der Gewerkschaftsgründung beteiligen wollten. Zwei Wochen später bekam sie von einigen Männern, darunter ein bekannter Gangster und der Bruder des Fabrikbesitzers, Besuch in ihrem Haus und wurde bedroht. Danach willigte sie ein, ihre Arbeit zu kündigen.

In einer anderen Fabrik kündigte ein Aufseher an, jede Frau, die sich einer Gewerkschaft anschließt, werde ohne Kleidung auf die Straße geworfen. In einem anderen Werk erklärte ein Aufseher, eine Arbeiterin, die sich für die Gründung einer Gewerkschaft eingesetzt hatte, habe seinen Betrieb „verschmutzt“, sie solle deshalb gehen und in einem Bordell arbeiten. Ein Gewerkschaftsorganisator in einem anderen Werk erzählt, er sei telefonisch aufgefordert worden, nicht mehr zur Arbeit zu erscheinen; sollte er sich weigern, werde man ihn umbringen. Als er am nächsten Tag trotzdem im Betrieb erschien, wurde er von einer Gruppe von Männern eingekreist, die ihn verprügelten und mit Messern attackierten.

Am 22. Februar 2014 wurden ein Textilarbeiterführer und vier Gewerkschaftsorganisatoren der Bangladesh Federation for Workers Solidarity, darunter zwei Frauen, von etwas zwei Dutzend Männern angegriffen, als sie eine Rede vor der Belegschaft des Bekleidungsunternehmens Chunji Knit Ltd hielten. Alle fünf Gewerkschaftsvertreter wurden verprügelt, getreten und zu Boden geworfen. Eines der Opfer wurde von der Gruppe getrennt, schwer zusammengeschlagen und ganz in der Nähe bewusstlos auf die Straße geworfen. Eine weibliche Gewerkschaftsorganisatorin wurde ebenfalls geschlagen, die Kleider wurden ihr vom Leib gerissen, und ihr wurde eine Vergewaltigung angedroht. Der Textilarbeiterführer wird vermisst.

Am 26. August 2014 wurde eine weibliche Gewerkschaftsvorsitzende direkt vor einem Werk der Azim Group mit einer Eisenstange angegriffen und am Kopf verletzt, die Wunde musste mit mehr als 20 Stichen genäht werden. Am 10. November 2014 wurde eine weibliche Gewerkschaftsorganisatorin in einem anderen Betrieb der Azim Group von Angreifern zu Boden geworfen und geschlagen, einer ihrer männlichen Kollegen wurde vertrieben und verprügelt. Eine andere Gewerkschafterin konnte noch in den Betrieb gelangen, wurde dann aber aus der Tür und aus dem Aufnahmeradius der Kameras gedrängt.

Am 18. September 2014 berichteten Belegschaftsmitglieder der Lifestyle Fashions Maker Ltd, dass sie mit Eisenstangen und Bambusstöcken von 20-25 Personen nach einer Auseinandersetzung über die Gründung einer Gewerkschaft angegriffen wurden. Nach diesem Angriff gab es mindestens 30 Verletzte.

Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen haben berichtet, dass es praktisch keine Reaktion der Polizei auf die Angriffe auf Gewerkschafter einschließlich Entführung, Folter und Mord an dem Arbeitsaktivisten Aminul Islam im April 2012 gegeben habe. Im April 2014 war niemand wegen dieses Mordes verhaftet oder verurteilt worden.

Polizei beendet Streik mit Tränengas und Schlagstöcken31-08-2014

Im August 2014 setzte die Polizei Tränengas ein und stürmte eine Bekleidungsfabrik mit 400 Beschäftigten in Dhaka, in der ein Hungerstreik begonnen hatte, um die Zahlung ausstehender Löhne und ihres Urlaubsgeldes zu fordern.

„Die Polizei hat uns mit Tränengas und Schlagstöcken gezwungen, die Fabrik zu verlassen“, berichtet Moshrefa Mishu vom Tuba-Group-Sramik-Sangram-Komitee, das 15 Bekleidungsgewerkschaften vertritt. Einige Beschäftigte hatten blutende Kopfwunden, andere tränende Augen.

Polizei greift Protestierende an07-08-2014

Am 7. August 2014 hat die Polizei Beschäftigte des Textilunternehmens Tuba Group nach einem elftägigen Hungerstreik für die Zahlung ihrer ausstehenden Löhne und Id-Zulage daran gehindert, ihren Betrieb zu betreten. Die Polizei setzte Gummigeschosse, Tränengas und Wasserwerfer ein, um die aufgebrachten Beschäftigten von dem Betriebsgelände in der Hauptstadt zu vertreiben. Moshrefa Mishu und Joly Talukder, führende Vertreterinnen der Textilarbeiter/innen, wurden verhaftet.

Generalsekretär der Transportarbeitergewerkschaft zu Tode gehackt05-05-2014

Am 5. Mai 2014 wurde die Leiche des Generalsekretärs der Busfahrergewerkschaft in Jhenaidah auf der Baro-Brücke in Arappur gefunden. Er war am Tage zuvor von einer Bande zu Tode gehackt worden, die von der Presse als „unbekannte Übeltäter“ bezeichnet wurde.

Die Führung der Busfahrergewerkschaft von Jehnaidah rief als Reaktion auf den Mord zum Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
auf.

Arbeitgeber greift in Gewerkschaftswahlen ein 17-03-2014

Berger Paints, ein Farbenhersteller mit einem Marktanteil in Bangladesch von mehr als 65 Prozent, hat den Generalsekretär der Betriebsgewerkschaft Betriebsgewerkschaft Damit kann entweder eine Unternehmensgewerkschaft oder eine gelbe Gewerkschaft gemeint sein bei Berger Paints entlassen, unmittelbar bevor er zum dritten Mal in Folge wiedergewählt werden sollte. Anschließend setzte das Unternehmen die übrige Belegschaft unter Druck, kurz darauf eine Gewerkschaftswahl abzuhalten. Angaben von IndustriALL zufolge sei das Wahlergebnis „durch die offensichtliche Entlassungsgefahr bei einem zu lautstarken Einsatz für die Beschäftigten erheblich beeinflusst worden.“

Polizeigewalt26-11-2013

Im November 2013 hat der Mindestlohnrat eine 77-prozentige Erhöhung des Mindestlohns auf 5.300 Taka (68 US-Dollar) angekündigt, was die Arbeitgeber jedoch behaupteten, nicht zahlen zu können. Am 11. November 2013 protestierten die Beschäftigten gegen die Weigerung der Arbeitgeber, die höheren Mindestlöhne und den vom Mindestlohnrat festgelegten Satz, nach wie vor der niedrigste für Textilarbeiter/innen weltweit, zu zahlen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Gummigeschosse ein, um die Proteste zu beenden, wobei mehr als 50 Menschen verletzt wurden. Rund 250 Fabriken wurden in der Industriezone Ashulia am Rande der Hauptstadt Dhaka geschlossen.

Polizeigewalt in Textilfabrik Rana Plaza05-06-2013

Die Polizei eröffnete das Feuer auf Beschäftigte, die nahe der ehemaligen Fabrik Rana Plaza für angemessenere Löhne demonstrierten und die von der Regierung und dem Verband der Bekleidungshersteller und -exporteure Bangladeschs (BGMEA) zugesagte Zahlung ausstehender Löhne forderten. Lokalen Medienberichten zufolge sollen 50 Menschen von der Polizei verletzt worden sein. Die Zahl der Todesopfer der Brandkatastrophe von Rana Plaza beträgt Berichten zufolge nunmehr 1.130.

Gewalt und Eingriffe in Demonstrationen13-05-2013

Am 13. Mai 2012 protestierten Beschäftigte der Ha-Meem Group gegen Gewaltakte der Betriebsleitung gegenüber der Belegschaft. Die Polizei griff in die Demonstrationen ein, wobei mindestens 100 Beschäftigte verletzt wurden.

Mindestens 100 Textil-, Bekleidungs- und Verpackungsbetriebe in Ashulia wurden am 11. Juni 2012 einen Tag lang geschlossen, nachdem Hunderte Beschäftigte von Artistic Design, einer Verpackungsanlage der Ha-Meem Group in Narasinghapur, für eine Lohnerhöhung demonstriert hatten. Tausende Beschäftigte der Bekleidungsfabriken entlang der Schnellstraße zwischen Narasinghapur und Banglabazar schlossen sich der Demonstration an. Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen die Beschäftigten vor, um die Straße zu räumen, wobei zehn Menschen verletzt wurden.

Im Juli 2012 schossen die Sicherheitskräfte auf drei Beschäftigte, die für Lohnerhöhungen demonstriert hatten.

Am 16. September 2012 setzte die Polizei Gummigeschosse und Tränengas gegen Tausende Bekleidungsarbeiter/innen ein, die in einer wichtigen Industriezone außerhalb Dhakas für eine Verkürzung der Arbeitszeit demonstrierten. Bei den Zusammenstößen wurden zwei Polizisten und ungefähr 50 Beschäftigte verletzt.

Gewalt und Eingriff in Tarifverhandlungen12-02-2013

Am 12. Februar 2012 wollten der Präsident und der Generalsekretär der Gewerkschaft der Beschäftigten bei Coats Bangladesh Ltd. (CBLEU) Verhandlungen über einen Arbeitskonflikt Arbeitskonflikt vgl. Arbeitskampf im Industriegebiet Tejgaon in Dhaka beginnen. Die Betriebsleitung konfiszierte ihre Mobiltelefone und hielt sie gewaltsam über Nacht fest.

Gewerkschafter ermordet01-07-2012

Im Juli 2012 wurden zwei Arbeiter in der Akij-Bidi-Fabrik im Bezirk Daulatpur, Mintu Hossain und Rokibul Islam (Letzerer ein führendes Gewerkschaftsmitglied), von staatlichen Wachleuten getötet und 35 verletzt. Dem Vernehmen nach eröffneten die Wachleute das Feuer auf die demonstrierenden 3.000 Beschäftigten, die vor dem Werksgelände für eine Auszahlung überfälliger Löhne und eine generell bessere Bezahlung demonstriert hatten. Der Fabrikdirektor, Khurshid Alam, hatte den Befehl zum Schießen gegeben. Alam wurde zwar in der Zwischenzeit festgenommen, doch ist unklar, wie sein Fall weiter behandelt wird.

Aminul Islam, ein Organisator beim bangladeschischen Zentrum für Arbeitnehmersolidarität, wurde im April 2012 tot aufgefunden. Er war 2010 von der Polizei und dem Nachrichtendienst verhaftet und gefoltert worden. Den vorliegenden Informationen zufolge war Aminul Islam kein Opfer von zielloser Gewalt, sondern er wurde gezielt wegen seiner Gewerkschaftsarbeit getötet. Der Mord an ihm sollte zweifellos als klare Botschaft an Gewerkschaften und NGOs verstanden werden, nicht gegen niedrige Löhne, mörderische Arbeitszeiten und erbärmliche Arbeitsbedingungen, für die die Bekleidungsindustrie berüchtigt ist, zu protestieren. Einige Verdächtige wurden inzwischen verhört, aber verhaftet, geschweige denn strafrechtlich verfolgt, wurde bisher noch niemand. Es wird davon ausgegangen, dass Geheimdienstmitglieder in den Mord verwickelt sind. Am beunruhigendsten ist jedoch, dass Bangladeschs Premierministerin Sheik Hassina der BBC gegenüber Zweifel geäußert hat, dass Aminul Islam jemals ein Arbeitnehmerrechtsaktivist war. Ferner sagte sie, niemand habe vor Islams Tod jemals von ihm gehört.

Gewalt und Eingriffe in Streiks30-01-2012

Am 30. Januar 2012 wurden mindestens 40 Beschäftigte vom Sicherheitspersonal der Textilbetriebe Rashida Knitting and Ware Limited und Megha Textile Ltd in der freien Exportzone Ishwardi angegriffen und verletzt, als sie gegen fristlose Entlassungen und die Nichtzahlung des Urlaubsgeldes protestierten.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung30-01-2012

Die Beschäftigten von Rosita Knitwears (Pvt.) Ltd. und M/S Megatex Knitters (Pvt.) Ltd. in der FEZ Freie Exportzone Ein besonderes Industriegebiet eines Landes, in dem importierte Materialien vor ihrer erneuten Ausfuhr verarbeitet werden; soll vor allem ausländische Investoren anziehen, denen besondere Anreize wie die Ausnahme von bestimmten Handelsbarrieren, Steuern, Regeln und/oder arbeitsrechtlichen Bestimmungen geboten werden. Ishwardi begannen am 30. Januar 2012 mit Protesten gegen gravierende Arbeitnehmerrechtsverletzungen, wobei es u.a. um die sexuelle Belästigung einer Arbeitnehmerin und verschiedene Unstimmigkeiten bezüglich jährlicher Lohnerhöhungen und Urlaubstage ging. Das Ergebnis der Unruhen war, dass insgesamt 291 Beschäftigte, darunter die Vorsitzenden der Arbeitnehmerorganisation (WWA) von Rosita und Megatex, entlassen wurden. Nach Verhandlungen mit internationalen Abnehmern und dem Inhaber von Rosita and Megatex, der South Ocean Group, haben die beiden Firmen eingewilligt, die WWA-Vorsitzenden Helal (Rosita) und Belal (Megatex) sowie die weiteren 289 Beschäftigten wieder einzustellen und bei der FEZ Freie Exportzone Ein besonderes Industriegebiet eines Landes, in dem importierte Materialien vor ihrer erneuten Ausfuhr verarbeitet werden; soll vor allem ausländische Investoren anziehen, denen besondere Anreize wie die Ausnahme von bestimmten Handelsbarrieren, Steuern, Regeln und/oder arbeitsrechtlichen Bestimmungen geboten werden. -Behörde (BEPZA) beantragt, dass sie von der „Schwarzen Liste” der FEZ Freie Exportzone Ein besonderes Industriegebiet eines Landes, in dem importierte Materialien vor ihrer erneuten Ausfuhr verarbeitet werden; soll vor allem ausländische Investoren anziehen, denen besondere Anreize wie die Ausnahme von bestimmten Handelsbarrieren, Steuern, Regeln und/oder arbeitsrechtlichen Bestimmungen geboten werden. gestrichen werden. Allerdings hat die BEPZA die Genehmigung der Wiedereinstellung verweigert und dies damit begründet, dass dies früher nicht üblich gewesen sei und die Bestimmungen der BEPZA eine Wiedereinstellung von gekündigten Beschäftigten an ihrem früheren Arbeitsplatz nicht vorsähen. Natürlich gibt es keine gesetzliche oder sonstige Bestimmung, nach der die Wiedereinstellung von entlassenen Beschäftigten verboten ist (und sollte es auch nicht geben). Abgesehen davon gab es bereits frühere Fälle von Wiedereinstellungen.

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