Serbia - Eingriffe in die gewerkschaftliche Organisierungsarbeit beim Militär

Obwohl das Vereinigungsrecht im Falle des Militärs gesetzlich geregelt ist, ist es für die Gewerkschaften in der Praxis sehr schwer, dieses Recht wahrzunehmen. Die Erlasse, die sich auf das Vereinigungsrecht in der Armee beziehen, besagen, dass Gewerkschaftsaktivitäten auf Brigade-Ebene stattfinden können und Probleme auf der Ebene des Brigade-Kommandos geklärt werden sollten. Gewerkschaften wie NEZAVISNOST, deren Struktur nicht mit der Organisation der Armee vereinbar ist, stoßen bei ihrer Organisierungsarbeit auf ernsthafte Probleme. Besuche bei einigen Einheiten sind nur mit Zustimmung der Vorgesetzten möglich und nur dann, wenn das Kommando der Ansicht ist, dass die Organisierungsarbeit nicht in militärische Belange eingreift. Dieser Ermessensspielraum wird vom Kommando oft ausgenutzt. Während der gewerkschaftlichen Organisierungskampagne beim Verteidigungsministerium griff das Ministerium direkt ein und untersagte die Verteilung von Flugblättern der Gewerkschaft, da darauf angeblich vertrauliche Informationen stünden (d.h. Informationen über die materielle Situation der Beschäftigten in der serbischen Armee).

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