Fidschi

Die Mitgliedsorganisation des IGB in Fidschi ist der Fiji Trades Union Congress (FTUC).
Rechtslage
Vereinigungsfreiheit / Vereinigungsrecht
Vereinigungsfreiheit
Die Vereinigungsfreiheit ist in der Verfassung verankert.
Die Vereinigungsfreiheit ist in der Verfassung verankert, unterliegt aber strengen Bestimmungen.
Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung
Das Gesetz untersagt gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung, enthält aber keinen angemessenen Schutz.
Gesetzliche Hindernisse für die Gründung von Organisationen
- Offizielle Zulasung kann willkürlich, unbegründet oder aus nicht eindeutigen Gründen verweigert werden
- (1) Nach dem neuen Gesetz zur Regelung der Arbeitsbeziehungen von 2007 (Employment Relations Promulgation (ERP)) liegt es im Ermessen des Registerbeamten, die Eintragung einer Gewerkschaft mit einem „unerwünschten“ Namen zu verweigern. (2) Zudem ist in der 2011 verabschiedeten Verordnung Nr. 35 die Löschung und Neueintragung aller bestehenden Gewerkschaften in „wesentlichen nationalen Wirtschaftszweigen“ geregelt.
Beschränkungen des Rechtes der Beschäftigten auf die Gründung von und den Beitritt zu Organisationen ihrer eigenen Wahl
- Beschränkungen des Rechtes der Beschäftigten auf den Beitritt zu der Gewerkschaft ihrer Wahl
- Arbeitnehmer, die mehr als eine berufliche Tätigkeit an verschiedenen Arbeitsplätzen oder in verschiedenen Sektoren ausüben, können nur einer Gewerkschaft als Vollmitglied beitreten.
Beschränkungen des Rechtes der Gewerkschaften auf die Organisation ihrer Verwaltung
- Beschränkungen des Rechtes auf die ungehinderte Festlegung ihrer Satzungen und Bestimmungen
- Abschnitt 184 des Employment Relations (Amendment) Act, 2016 räumt den Behörden die Befugnis ein, in die Ausarbeitung von Gewerkschaftssatzungen einzugreifen.
- Beschränkungen des Rechtes auf die Wahl ihrer Vertreter/innen und auf ungehinderte Selbstverwaltung
- (1) Funktionäre einer eingetragenen Gewerkschaft müssen über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten in einer Branche, einem Gewerbe oder einer Tätigkeit, mit der sich die Gewerkschaft unmittelbar befasst, tätig oder beschäftigt gewesen sein. Das Gesetz verbietet es Nichtstaatsangehörigen auch, vollamtliche Gewerkschafter zu werden. (2) In wesentlichen nationalen Wirtschaftszweigen werden die Wahlen vom Registerbeamten durchgeführt und überwacht. Zudem müssen Gewerkschaftsfunktionäre Beschäftigte des jeweiligen Unternehmens sein.
- Beschränkungen des Rechtes auf die ungehinderte Organisation von Aktivitäten und die Formulierung von Programmen
- Abschnitt 128(3) des Employment Relations (Amendment) Act, 2016, gewährt dem Registrator die übermäßige Befugnis, jederzeit detaillierte und beglaubigte Konten vom Schatzmeister anzufordern.
- Behördliche Befugnis, Gewerkschaften im Alleingang aufzulösen, vorübergehend zu verbieten oder deren Zulassung aufzuheben
- Der Registerbeamte kann nach freiem Ermessen die Eintragung einer Gewerkschaft in von dem Gesetz vorgesehenen Fällen aufheben.
- Sonstige gesetzlich zulässige externe Eingriffe
- Die Rechtsvorschriften sehen einen Ausschluss aus der Gewerkschaft von Mitgliedern, die sich weigern, sich an einem Streik zu beteiligen, vor.
Gruppen von Beschäftigten, die Gewerkschaften laut Gesetz weder gründen noch beitreten oder ein Gewerkschaftsamt bekleiden dürfen bzw. nur mit Einschränkungen
- Sonstige Beamte oder öffentlich Bedienstete
- Das Gesetz zur Regelung der Arbeitsbeziehungen von 2007 gilt nicht für Gefängnisse und Strafvollzugsdienste (außer Kraft gesetzt durch die (Änderungs-)Verordnung für den öffentlichen Dienst (Verordnung Nr. 36).
Tarifverhandlungsrecht
Tarifverhandlungsrecht
Das Tarifverhandlungsrecht ist in der Verfassung verankert.
Das Tarifverhandlungsrecht wird gesetzlich anerkannt, jedoch nicht angemessen begünstigt und gefördert.
Gesetzliche Hindernisse für die Anerkennung von Tarifparteien
- Vorherige Genehmigung oder Billigung der Behörden für Tarifverhandlungen erforderlich
- Gewerkschaften in grundlegend wichtigen nationalen Wirtschaftszweigen müssen einen Antrag beim Premieminister stellen, um als Vertreter der Tarifpartei gewählt werden zu können.
- Übermäßige Bestimmungen bezüglich der Repräsentativität oder Mindestmitgliederzahl von Gewerkschaften mit Blick auf Tarifverhandlungen
- Nach Verordnung Nr. 35 ist in wesentlichen nationalen Wirtschaftszweigen eine Zahl von 75 Arbeitnehmern, die dort arbeiten und dieselben Tätigkeit ausüben, erforderlich, um eine Verhandlungseinheit bilden zu können. Zudem erfolgt die Eintragung einer Gewerkschaft als Vertretung nur, wenn 50% 1 der Beschäftigten in der Verhandlungseinheit für eine bestimmte Gewerkschaft stimmen. In allen anderen Wirtschaftszweigen kann der Registerbeamte die Eintragung gemäß Art. 125 des Gesetzes zur Regelung der Arbeitsbeziehungen von 2007 nach freiem Ermessen verweigern.
- Keine bzw. willkürliche, unklare oder unsinnige Kriterien für die Bestimmung repräsentativer Organisationen
- Im Fall wesentlicher nationaler Wirtschaftszweige hat der Premierminister gemäß Verordnung Nr. 35, Artikel 11 Absatz 1 das Recht, die Zusammensetzung und den Anwendungsbereich einer Verhandlungseinheit zum Zwecke der Abhaltung von Wahlen der Arbeitnehmer für einen Vertreter dieser Verhandlungseinheit festzulegen.
- Umgehung repräsentativer Gewerkschaften und direkte Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern möglich
- Der Begriff „Vertreter“ in Verordnung Nr. 35 kann sich auch auf einen Gewerkschaftsvertreter oder einen gewählten Arbeitnehmervertreter beziehen.
Beschränkungen des Grundsatzes ungehinderter und freiwilliger Verhandlungen
- Obligatorisches verbindliches Schiedsverfahren
Schiedsverfahren
Ein Mittel zur außergerichtlichen Beilegung von Konflikten durch die Einschaltung einer neutralen dritten Partei, die entweder eine Einzelperson oder ein Schiedsgremium sein kann. Bei einem unverbindlichen Schiedsverfahren steht es den Konfliktparteien frei, die daraus resultierende Empfehlung abzulehnen, während sie sich im Falle eines verbindlichen Verfahrens an den Schiedsspruch halten müssen. Als obligatorisches Schiedsverfahren wird ein Prozess bezeichnet, bei dem sich die Parteien nicht freiwillig dafür entscheiden, sondern bei dem es gesetzlich vorgeschrieben ist oder von den Behörden beschlossen wird.
vgl. Schlichtung, Vermittlung
im Falle von Konflikten während laufender Verhandlungen in nicht wesentlichen Diensten - Die Sections 169 und 170, Section 181(c) und Section 191BS des ERA schreiben ein obligatorisches Schiedsverfahren für kollektive Streitigkeiten vor.
- Befugnis der Behörden oder Arbeitgeber, den Inhalt und den Geltungsbereich von Tarifverträgen einseitig aufzuheben, abzuändern oder auszuweiten
- Gemäß Verordnung Nr. 35 sind alle in wesentlichen nationalen Wirtschaftszweigen bestehenden Kollektivverträge 60 Tage nach deren Inkrafttreten null und nichtig und die Parteien müssen vor Ablauf der 60-Tagefrist neue Verträge aushandeln. Ansonsten kann das Unternehmen mittels eines neuen Kollektivvertrags oder anhand von Einzelverträgen einseitig neue Bedingungen einführen. Zudem können Arbeitgeber alle ihre Kollektivverträge neu verhandeln, wenn sie als in einer finanziellen Notlage befindlich gelten. Führen die Verhandlungen nicht zu einem neuen Kollektivvertrag, kann der Arbeitgeber dem Premieminister seinen Vorschlag für einen neuen oder geänderten Kollektivvertrag zur Überprüfung vorlegen und der Premierminister kann eine Entscheidung über die neuen Bedingungen des neuen oder geänderten Kollektivvertrags treffen.
- Authorities’ approval of freely concluded collective agreements
- Gemäß Verordnung Nr. 35 sind alle in wesentlichen nationalen Wirtschaftszweigen bestehenden Kollektivverträge 60 Tage nach deren Inkrafttreten null und nichtig und die Parteien müssen vor Ablauf der 60-Tagefrist neue Verträge aushandeln. Ansonsten kann das Unternehmen mittels eines neuen Kollektivvertrags oder anhand von Einzelverträgen einseitig neue Bedingungen einführen. Zudem können Arbeitgeber alle ihre Kollektivverträge neu verhandeln, wenn sie als in einer finanziellen Notlage befindlich gelten. Führen die Verhandlungen nicht zu einem neuen Kollektivvertrag, kann der Arbeitgeber dem Premieminister seinen Vorschlag für einen neuen oder geänderten Kollektivvertrag zur Überprüfung vorlegen und der Premierminister kann eine Entscheidung über die neuen Bedingungen des neuen oder geänderten Kollektivvertrags treffen.
Bestimmungen, die Tarifverhandlungen und deren Wirksamkeit untergraben
- Fehlen eines geeigneten Verfahrens zur Unterstützung und Förderung des Tarifprozesses
- In den letzten Jahren hat die Regierung die Dreigliedrigkeit systematisch abgebaut, indem sie die dreigliedrige Vertretung in einer Reihe von Gremien durch ihre eigenen Nominierten abschaffte oder ersetzte, unter anderem im Beratungsgremium für Arbeitsbeziehungen.
Streikrecht
Streikrecht
Das Streikrecht wird gesetzlich anerkannt, unterliegt aber strengen Bestimmungen.
Gesetzliche Hindernisse für rechtmäßige Streiks
- Übermäßige Bestimmungen bezüglich der für einen rechtmäßigen Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik erforderlichen Repräsentativität oder Mindestmitgliederzahl - Ein Streik ist zulässig, wenn über 50% der Mitglieder, die ihre Mitgliedsbeiträge entrichtet haben, dafür stimmen.
- Übermäßig lange Ankündigungs- oder Abkühlungsfristen
- Gewerkschaften müssen den für Gewerkschaften zuständigen Registerbeamten (der dem Arbeitsministerium untersteht) 21 Tage im Voraus über eine Streikurabstimmung in Kenntnis setzen. Im Fall der „wesentlichen“ Wirtschaftszweige ist eine weitere 28-tägige Ankündigungsfrist erforderlich.
- Obligatorische Schieds- oder langwierige Schlichtungs- und Vermittlungsverfahren vor einem Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik - Die Sections 191Q, 191R, 191S, 191T und 191AA des ERA schreiben eine obligatorische Schlichtung in als wesentlich qualifizierten Diensten vor.
- Sonstige übertriebene, unsinnige oder ungerechtfertigte Auflagen
- Organisationsbeauftragte müssen dem Arbeitsministerium zusammen mit einer Teilnehmerliste Informationen zu Datum, Ort und Zeit eines Streiks vorlegen.
Verbot oder Einschränkungen bestimmter Arten von Streiks
- Beschränkungen hinsichtlich des Streikziels (z.B. Arbeitskonflikte, wirtschaftliche und soziale Fragen, politische, Sympathie- und Solidaritätsstreiks)
- Das Streikrecht ist für alle Bereiche anerkannt, es sei denn, es geht um die Anerkennung einer Gewerkschaft.
Übermäßige Eingriffe der Behörden oder der Arbeitgeber während eines Streiks
- Befugnis der Behörden oder Arbeitgeber, einen Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik zu verhindern oder zu beenden, indem der Konflikt einem Schiedsverfahren Schiedsverfahren Ein Mittel zur außergerichtlichen Beilegung von Konflikten durch die Einschaltung einer neutralen dritten Partei, die entweder eine Einzelperson oder ein Schiedsgremium sein kann. Bei einem unverbindlichen Schiedsverfahren steht es den Konfliktparteien frei, die daraus resultierende Empfehlung abzulehnen, während sie sich im Falle eines verbindlichen Verfahrens an den Schiedsspruch halten müssen. Als obligatorisches Schiedsverfahren wird ein Prozess bezeichnet, bei dem sich die Parteien nicht freiwillig dafür entscheiden, sondern bei dem es gesetzlich vorgeschrieben ist oder von den Behörden beschlossen wird.
vgl. Schlichtung, Vermittlung
unterzogen wird - (1) Der Arbeitsminister hat das Recht, bereits aufgenommene oder geplante Streiks als rechtswidrig zu erklären. Falls er das tut, wird der Arbeitsstreit einem ständigen Schlichter übergeben und die Arbeitnehmer sind gezwungen, wieder an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren. Das Gesetz zur Regelung der Arbeitsbeziehungen von 2007 enthält auch weiterhin die Möglichkeit der Auferlegung eines obligatorischen Schlichtungsverfahrens auf Anfrage einer der Parteien oder des Arbeitsministers, wenn der Streik als nicht im öffentlichen Interesse betrachtet wird oder er die Wirtschaft gefährden könnte. (2) Zudem heißt es in Verordnung Nr. 35 im Hinblick auf wesentliche nationale Wirtschaftszweige, dass bei Streitigkeiten, die einen bestimmten finanziellen Grenzwert übersteigen, die Regierung ein obligatorisches Schlichtungsverfahren anordnen kann.
Bestimmungen, die die Streikmöglichkeiten oder die Wirksamkeit eines Streiks untergraben
- Übermäßige zivil- oder strafrechtliche Sanktionen für Beschäftigte oder Gewrkschaften, die sich an nicht genehmigten Streiks beteiligen
- Die Abschnitte 250 und 256(a) des ERA sehen strafrechtliche Sanktionen für Beschäftigte vor, die einen ungesetzlichen, aber friedlichen Streik durchgeführt haben (max. 10.000 USD für Einzelpersonen und 50.000 USD für Gewerkschaften). Die Abschnitte 191BQ(1), 256(a), 179 und 191BM des ERA sehen im Falle eines (ungesetzlichen oder möglicherweise sogar rechtmäßigen) friedlichen Streiks in als wesentlich eingestuften Diensten eine Freiheitsstrafe vor.
Einschränkungen oder Verbot von Streiks in bestimmten Sektoren
- Willkürliche Festlegung oder übermäßig lange Liste „wesentlicher Dienste“, in denen Streiks untersagt oder stark eingeschränkt sind
- Aufgrund der Aufnahme des Essential National Industries (Employment) Decree, 2011, in das Arbeitsbeziehungsgesetz (Amendment), 2016, fällt eine Reihe von Branchen, in denen Streiks verboten sein können, nicht unter die Definition wesentlicher Dienste im engeren Sinne des Begriffs, darunter: Gesetzliche Regierungsbehörden; lokale, städtische, städtische oder ländliche Behörden; Arbeitnehmer in leitenden Positionen; der Finanzsektor; Radio-, Fernseh- und Rundfunkdienste; die zivile Luftfahrtindustrie und Flughafendienste (mit Ausnahme der Flugsicherung); die öffentliche Versorgungsindustrie im Allgemeinen; die Kiefer-, Mahagoni- und Holzindustrie; der Metall- und Bergbausektor; Postdienste; und öffentliche Unternehmen im Allgemeinen.
Praxis
Der Fall der Regierung von Fidschi gegen den Gewerkschaftsführer Felix Anthony wird kommenden Monat erneut vor Gericht verhandelt. Der Generalsekretär der National Workers Union wird gemäß dem Public Order Act des arglistigen Verhaltens beschuldigt.
Die Regierung hat behauptet, dass Felix Anthony im April 2019 einem Journalisten wissentlich falsche Informationen bezüglich des Auslaufens von Arbeitsverträgen bei der Wasserbehörde gegeben habe. Der Staat behauptet weiterhin, dass diese Information die Öffentlichkeit in Sorge versetzen sollte.
Herr Anthony plädierte auf nicht schuldig. Im Mai letzten Jahres wurden mehr als 2000 Arbeitsverträge von der Behörde gekündigt, was zu Protesten und zur Verhaftung von Gewerkschaftern und Gewerkschaftsmitgliedern, darunter auch Herrn Anthony, führte.
Die fidschianische Regierung hat fünf Gewerkschaften suspendiert, weil sie es versäumt hatten, ihre geprüften Jahresberichte vorzulegen. Es hieß, dass den Gewerkschaften auch Strafen und die Entfernung aus dem gewerkschaftlichen Melderegister drohten, wenn sie die Rechtsvorschriften weiterhin nicht befolgten. Dem für das gewerkschaftliche Melderegister zuständigen Registerbeamten zufolge wurde den Gewerkschaften „ausreichend Zeit eingeräumt, um ihre Finanzunterlagen vorzulegen“.
Bei den fünf suspendierten Gewerkschaften handelt es sich um die Hot Bread Kitchen Employees Trade Union, die Fiji Maritime Workers Association, die Viti National Union of I-taukei Workers, die BPSS Co Limited Workers and Carpenters Group of Salaries Association und die I-taukei Land Trust Board Workers Union.
Die fidschianische Gesetzgebung sieht keine ausreichenden Garantien für ein ungestörtes Arbeiten der Gewerkschaftsorganisationen ohne ungebührliche Einmischung der Behörden vor. Die Suspendierung von fünf Gewerkschaften veranschaulicht einmal mehr die mangelnde Vereinbarkeit der nationalen Gesetze mit internationalen Normen.
Der Generalsekretär des Fidschi Trades Union Congress (FTUC), Felix Anthony, wurde am 27. Juni 2019 in seiner Wohnung in Lautoka in Polizeigewahrsam genommen. Die Polizei teilte Herrn Anthony mit, dass seine Festnahme im Zusammenhang mit anstehenden Ermittlungen stehe und dass sie ihre Befehle aus Suva erhalten hätten. Die Familie wurde darüber informiert, dass er nach Suva gebracht werde, und wurde gebeten, eine Tasche mit dem Nötigsten zu packen.
Nach einem Treffen mit einem FTUC-Anwalt im Zellenblock des Gerichtshofs von Lautoka wurde Herr Anthony von der Polizei aus Suva abgeführt und nach Suva gebracht. Er wurde im Hauptbüro der Kriminalpolizei zwecks weiterer Befragung über den Streit wegen der Kündigungen bei der Wasserbehörde von Fidschi festgehalten. Der FTUC wurde darüber informiert, dass Herr Anthony wegen angeblichen Verstoßes gegen den Public Order Act von 1969 angeklagt werde. Herrn Anthony wird vorgeworfen, einem Reporter gegenüber falsche Aussagen in Bezug auf das Auslaufen von Arbeitsverträgen für Arbeitnehmer bei der Wasserbehörde von Fidschi gemacht zu haben, „was darauf abzielte, die Öffentlichkeit in Sorge zu versetzen“.
Herr Anthony wurde später auf Kaution freigelassen, bis zu dem anfänglich für den 15. August vorgesehenen Gerichtstermin. Am 2. September erschien Felix Anthony vor dem Amtsgericht von Suva, wo er im Hinblick auf den Vorwurf des arglistigen Verhaltens zwecks Schüren öffentlicher Sorge auf nicht schuldig plädierte. Im Falle einer Verurteilung könnte er mit einer Geldstrafe von bis zu 2.500 US-Dollar belegt und für drei Jahre ins Gefängnis geschickt werden. Sein Fall wurde auf Ende des Monats vertagt.
Der Minister für Arbeitsproduktivität und Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
, Praveen Bala, behauptete, man habe sich in keiner Weise in die Gewerkschaften oder die Durchführung ihrer Aktivitäten eingemischt, eine Aussage, die der FTUC heftig bestritt.
Die fidschianische Polizei verweigerte dem Fidschi Trades Union Congress (FTUC) erneut die Erlaubnis, einen Protestmarsch durchzuführen.
Laut FTUC sei kein Grund für die Ablehnung des Antrags auf einen Protestmarsch am Samstag, den 10. August, angeführt worden.
Die Gewerkschaften hatten geplant, während des Protestmarsches die anhaltenden Schikanen gegen Arbeitnehmer und Gewerkschafter zur Sprache zu bringen. Des Weiteren wollten sie andere Themen ansprechen, darunter den nationalen Mindestlohn, das Streikrecht, arbeitsrechtliche Reformen und die Auferlegung von Einzelverträgen sowie Fragen im Zusammenhang mit der Federated Airline Staff Association und den Beschäftigten im Bergwerk von Vatukoula.
In seiner Rede auf der Internationalen Arbeitskonferenz (IAK) im Juni 2019 erläuterte Rajeshwar Singh, Generalsekretär der fidschianischen Vereinigung öffentlicher Bediensteter Fiji’s Public Service Association, wie die Tarifverhandlungsrechte untergraben wurden, seit alle öffentlichen Dienste in Fidschi als systemrelevant eingestuft wurden, wodurch ihnen das Recht auf Arbeitskampfmaßnahmen genommen wurde.
Er erläuterte wie der Gewerkschaftsdachverband
Gewerkschaftsdachverband
Dachorganisation auf nationaler, regionaler oder Bezirksebene, die sich aus ihren Mitgliedsgewerkschaften zusammensetzt; bezeichnet häufig einen Verband oder Dachverband eines Landes.
öffentlicher Dienst, Confederation of Public Sector Unions (CPSU), seit 2017 versucht habe, sich gemäß dem Gesetz über Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
(Änderung) als Verband eintragen zu lassen, aber daran gehindert worden sei, was einen direkten Verstoß gegen das Vereinigungsrecht darstelle.
Als jüngstes Beispiel führte er an, dass das Schiedsgericht im März 2019 die streikenden Fluglotsen von Fiji Airports Limited (ATC) zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz aufgefordert hatte. Kurz nach der Entscheidung des Gerichts suspendierte der geschäftsführende Vorsitzende des Unternehmens 22 ATC-Mitarbeiter. Als vermeintliche Übergangsbedingung wurde ihr Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
durch das geänderte Essential National Industry Decree von 2014 beendet und es mussten Verhandlungen zwischen dem ATC-Personal und Airports Fiji Limited über einen neuen Vertrag geführt werden. Bis Juni 2019 hatten die ATC-Mitarbeiter noch immer keinen offiziellen Vertrag.
Auch die ILO selbst äußerte sich sehr kritisch über die fidschianische Regierung und ihr Versagen bei der Umsetzung der mit ihr 2016 vereinbarten Reformen. Des Weiteren warnte sie die Regierung vor der anhaltenden Schikanierung und Inhaftierung von Gewerkschaftern.
Der Fidschi Trades Union Congress (FTUC) wies darauf hin, dass es vier Jahre her sei, dass die Regierung einen gemeinsamen Umsetzungsbericht unterzeichnet habe, der sich mit Fragen der Reform des Arbeitsrechts und wesentlichen Fragen im Hinblick auf systemrelevante nationale Branchen befasste und den Gewerkschaften einen gleichberechtigten Platz am Verhandlungstisch einräumte. Doch bis jetzt sei nichts umgesetzt worden. Der FTUC verwies auf das jüngste Beispiel der Wasserbehörde, die im Mai mehr als 2.000 Arbeitsverträge gekündigt hat, was zu Protesten und der anschließenden Verhaftung von Gewerkschaftsführern und -mitgliedern geführt hat.
Fidschianische Gewerkschafter mussten einen für den 3. Mai 2019 geplanten Massenprotest absagen, nachdem die Polizei hart durchgegriffen hatte und mehr als 30 Menschen verhaftet worden waren.
Für Samstag, den 4. Mai war ebenfalls ein Protestmarsch geplant, aber die fidschianische Verkehrsbehörde weigerte sich, eine Genehmigung zu erteilen und argumentierte, dass dies den sicheren Verkehrsfluss behindern würde. Die Gewerkschaft war der Ansicht, dass ihr keine Alternative geblieben sei, da die Polizei nirgendwo eine Versammlung von Menschen zuließ, auch nicht auf Privatgrundstücken, wie z. B. Gewerkschaftseigentum.
Felix Anthony, Generalsekretär des Gewerkschaftsbunds Fiji Trades Union Congress (FTUC), wurde am 1. Mai 2019 zusammen mit rund 30 weiteren Gewerkschaftern verhaftet. Felix Anthony nahm an einem trilateralen Treffen mit Vertretern der Regierung, der Arbeitgeber und der Internationalen Arbeitsorganisation in Suva teil, als die Polizei den Konferenzraum betrat und ihn festnahm. Die Generalsekretäre der Fijian Teachers’ Association und der Fiji Nurses’ Union sowie der für Lautoka zuständige Gewerkschaftsbeauftragte für industrielle Beziehungen der National Union of Workers waren ebenfalls unter den im Laufe des Tages festgenommenen Personen.
Die Maßnahmen der Regierung zielen offenbar in erster Linie darauf ab, eine für die kommenden Tage geplante öffentliche Demonstration zum Schutz der Beschäftigten der Wasserbehörde Water Authority of Fiji zu stoppen und Felix Anthony daran zu hindern, 28 dieser Arbeitnehmer bei einer Gerichtsverhandlung am 2. Mai zu vertreten.
Die Verhaftungen fielen ferner mit der Jahrestagung der Asiatischen Entwicklungsbank zusammen, die vom 1. bis 5. Mai in Fidschi stattfand. Die Gewerkschaften hatten eine Reihe von landesweiten Demonstrationen und Veranstaltungen geplant, die mit dem Gipfeltreffen zusammenfielen. Sie wollten die Aufmerksamkeit auf eine Reihe von Themen lenken, darunter der Mindestlohn, Arbeitsrechtreformen und das Streikrecht sowie der große Konflikt bei der Wasserbehörde von Fidschi, bei dem Hunderte von Arbeitnehmern im Zuge des zunehmenden Einsatzes von Leih- und Zeitarbeit entlassen worden waren. Die verhafteten Gewerkschafter wurden zum Aufruf des FTUC zu einem landesweiten Protest am 3. Mai und zu einem für Samstag, den 4. Mai geplanten Protestmarsch befragt.
Felix Anthony wurde nach 48 Stunden ohne Anklage freigelassen, aber die Repressionen gegen die Gewerkschafter gingen weiter. Die verhafteten Arbeitnehmer wurden gegen Kaution freigelassen, nachdem sie ihre Pässe abgegeben hatten und wegen rechtswidriger Versammlung angeklagt worden waren, während Vorstandsmitglieder anderer FTUC-Mitgliedsorganisationen von der Polizei angewiesen wurden, Anhörungen beizuwohnen.
Am 2. Mai 2019 durchsuchte die fidschianische Polizei den Hauptsitz des Fidschi Trades Union Congress (FTUC) in Suva, während sich dessen Generalsekretär Felix Anthony noch immer in Haft befand.
Anthony war am Vortag bei Protesten gegen den Stellenabbau beim Wasserversorgungsunternehmen des Landes und im Vorfeld von Protesten zu einer Reihe von Beschäftigungsfragen, die für das darauffolgende Wochenende vorgesehen waren, verhaftet worden. Der FTUC-Vorstand hatte eine Sitzung abgehalten, um die Aussichten für die Fortsetzung der Proteste zu erörtern, die während der Durchsuchung unterbrochen wurden.
Es schien kein triftiger Grund für die Durchsuchung vorzuliegen, abgesehen von Abschreckung bzw. Einschüchterung. Die Gewerkschaften hatten, wie im fidschianischen Gesetz vorgeschrieben, eine Genehmigung für die Durchführung ihres Protestmarsches und ihrer Kundgebung beantragt.
Der Stadtrat von Lautoka hat seinen Gesundheitsbeauftragten Rouhit Karan Singh am 19. Oktober 2018 suspendiert, weil er während der normalen Arbeitszeit Aktivitäten verrichtet habe, die nichts mit seiner Stadtratsarbeit zu tun hatten. Es hieß, dass er während der Arbeitszeit Gewerkschaftsaktivitäten verrichtet habe. Rouhit ist auch Vorsitzender der Vereinigung kommunaler Beschäftigter Fidschis (Fiji Local Government Association).
Es stellte sich später heraus, dass Singh suspendiert wurde, weil er gegenüber den Medien erwähnt hatte, dass der Stadtrat von Lautoka nicht zu Verhandlungen mit der Gewerkschaft bereit sei. Der Gewerkschaftsbund Fiji Trades Union Congress (FTUC) hat seine Suspendierung und die Untersuchung seiner Aktivitäten als gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung
Gewerkschaftsfeindliche diskriminierung
Jede Praxis, die eine/n Beschäftigte/n oder eine Gruppe von Beschäftigten aufgrund einer früheren, gegenwärtigen oder zukünftigen Gewerkschaftsmitgliedschaft, legitimer Gewerkschaftsaktivitäten oder der Inanspruchnahme von Gewerkschaftsdiensten benachteiligt; beinhaltet Entlassungen, Versetzungen, Degradierungen, Belästigungen und Ähnliches
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und als Versuch, Kommunalbeschäftigten Angst zu machen, verurteilt.
Im September 2018 wurde dem Gewerkschaftsbund Fiji Trades Union Congress (FTUC) mitgeteilt, dass sein Antrag auf die Organisation eines Marsches am 29. September in Suva abgelehnt worden sei. Es war bereits das zweite Mal, dass ihm während des Jahres 2018 eine Genehmigung verweigert worden war.
Beim ersten Mal hatte der Stadtrat von Suva den FTUC darüber unterrichtet, dass er den Sukuna Park nicht für eine am 24. Februar 2018 geplante Kundgebung nutzen könne, da man Coca-Cola dort eine Werbeveranstaltung genehmigt habe. Als der FTUC darauf hinwies, dass er seinen Antrag früher als Coca-Cola gestellt habe, schien der Stadtrat nachzugeben, aber nur unter der Bedingung, dass die Polizei der Veranstaltung in dem Park zustimmt. Die Polizei hat die Genehmigung dann in letzter Minute mit einer einzeiligen Mitteilung verweigert.
Im September hat der Stadtrat von Suva dem FTUC mitgeteilt, dass der Sukuna Park vor kurzem zu einem Freizeitpark erklärt worden sei, weshalb keine Kundgebung genehmigt werde, es sei denn, der FTUC erhalte eine Genehmigung des Ministeriums für Lokalverwaltung. Es war erneut die Polizei, die das letzte Wort hatte und die Genehmigung verweigerte.
Mit den Kundgebungen sollte Gewerkschaftsforderungen in Bezug auf den Mindestlohn, Tarifverhandlungen, das Streikrecht, dreigliedrige Verfahren, die Überprüfung des Arbeitsgesetzes und den Konflikt mit dem Flughafendienstleister Air Terminal Services (ATS) Nachdruck verliehen werden. Die Bemühungen, diese Fragen im Rahmen des Beirates für Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
anzusprechen, seien auf taube Ohren gestoßen, so der FTUC.
Der Gewerkschaftsbund Fiji Trades Union Congress (FTUC) hat im September 2018 berichtet, dass Beamten, Lehr- und Krankenpflegekräften sowie Beschäftigten in regierungseigenen Einrichtungen und Banken nach wie vor individuelle Verträge aufgezwungen würden. Diese Verträge können mit nur einmonatiger Ankündigungsfrist widerrufen werden, was die Beschäftigten in eine sehr schwierige Lage bringt. Sie fühlten sich jedoch gezwungen, diese Verträge zu unterschreiben, weil sie Angst hätten, schikaniert zu werden oder ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Die Vereinigung öffentlich Bediensteter (Fiji Public Services Association) hat sich den Bemerkungen des FTUC angeschlossen und ergänzt, dass die Gewerkschaften im öffentlichen Sektor ins Visier genommen würden, um das Mitspracherecht ihrer Mitglieder zu schwächen.
Im Februar 2018 hat der FTUC dem Minister für Lokalverwaltungen, Parveen Bala, zugeschriebene Erklärungen verurteilt, wonach die Stadträte nicht mit Gewerkschaften verhandeln würden, sondern mit den Beschäftigten direkt, wobei Gewerkschaften als „Dritte“ bezeichnet wurden. Der FTUC hat darauf hingewiesen, dass keine einzige Stadtvertretung in Fidschi einen Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
mit den Gewerkschaften unterschrieben habe, obwohl die Gewerkschaften zahlreiche diesbezügliche Versuche unternommen hätten.
Der Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes Fiji Trades Union Congress (FTUC), Felix Anthony, wurde am 24. Januar 2018 zu einer polizeilichen Vernehmung einbestellt, nachdem der auf einer Kundgebung zur Unterstützung der Beschäftigten des Flughafendienstleisters Air Terminal Services (ATS) gesprochen hatte, die mehr als einen Monat lang von ihrem Arbeitgeber ausgesperrt worden waren. Die Polizei warf ihm „Wirtschaftssabotage“ und damit einen Verstoß gegen das Gesetz über die öffentliche Ordnung vor. Er wurde am 25. Januar erneut befragt und durfte anschließend gehen.
Die Vorwürfe basierten offenbar auf der Tatsache, dass Felix Anthony in seiner Rede die Möglichkeit eines landesweiten Streiks angesprochen hatte, falls der Konflikt andauere. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) hat seine Vernehmung als gezielte Einschüchterungsmaßnahme bezeichnet.
Mitglieder der Gewerkschaft Federated Airline Staff Association (FASA) wurden am 16. Dezember 2017 vom Flughafendienstleister Air Terminal Services (ATS) ausgesperrt, als sie von einer Anteilseignerversammlung zurückkamen. Den Beschäftigten gehören 49 Prozent der ATS-Anteile, der Regierung Fidschis 51 Prozent.
Das Bodenverkehrspersonal am internationalen Flughafen Nadi, darunter Gepäckabfertiger, Check-in-Personal, Ingenieure und Catering-Personal, hatte an einer dringend einberufenen Versammlung zur Beratung über Missmanagement, skandalöse Bedingungen, sexuelle Belästigung und seit elf Jahren eingefrorene Löhne und Gehälter teilgenommen. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass sie und ihre Mitglieder ins Visier genommen wurden, weil sie das Missmanagement seitens des Geschäftsführers kritisiert hatten. Insgesamt wurden 220 Beschäftigte ohne Bezahlung suspendiert.
Nach einer entschiedenen internationalen Kampagne zur Unterstützung der Beschäftigten hat das Arbeitsgericht am 20. Januar 2018 die Beendigung der Aussperrung
aussperrung
Eine Form des Arbeitskampfes, bei der der Arbeitgeber seinen Beschäftigten die Arbeitsaufnahme verweigert oder den Betrieb vorübergehend schließt.
und die Rückkehr aller ATS-Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz angeordnet.
Das Gericht hat ferner die Auszahlung sämtlicher Löhne, Gehälter und sonstigen Bezüge für die Zeit der Aussperrung aussperrung Eine Form des Arbeitskampfes, bei der der Arbeitgeber seinen Beschäftigten die Arbeitsaufnahme verweigert oder den Betrieb vorübergehend schließt. angeordnet. Die Gewerkschaft FASA hat den Entscheid begrüßt, und die Beschäftigten waren froh, an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu können, wobei die Gewerkschaft jedoch anmerkte, dass ihre ursprünglichen Beschwerden bisher nicht aufgegriffen worden seien.
Die staatliche Brandschutzbehörde (National Fire Authority, NFA) hat versucht, die freie und unabhängige Gewerkschaft der Feuerwehr und anderer öffentlich Bediensteter, die Fiji Public Service Association (FPSA), durch die Einrichtung der Fire Service Union (FSU), einer „betriebseigenen“ Gewerkschaft, der auch Manager und freiwillige Feuerwehrleute angehören, zu untergraben.
Als die FPSA im Oktober 2016 versucht hat, über eine 15-prozentige Lohnerhöhung für die Feuerwehrleute zu verhandeln, hat die NFA dies nicht nur abgelehnt, sondern einige Feuerwehrleute unter Druck gesetzt, der FSU beizutreten. Einige mit befristeten Verträgen eingestellte Feuerwehrleute gaben an, dass man ihnen höhere Löhne angeboten und eine Festanstellung versprochen habe, wenn sie zur FSU überwechselten. Denjenigen, die lediglich in einer amtierenden Position tätig waren, wurde mitgeteilt, dass ihre Ernennung nur dann bestätigt werde, wenn sie der betriebseigenen Gewerkschaft beiträten.
Es wurde ferner berichtet, dass die „Mitgliedsbeiträge“ für die FSU von den Gehältern der Beschäftigten abgezogen würden, obwohl deren Führungsriege nicht gewählt und die Gewerkschaft selbst nicht offiziell zugelassen ist. Falls dies stimmt, würde damit gegen das Gesetz verstoßen, aber obwohl das Ministerium für Arbeit, Produktivität und Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
informiert war, wurden keinerlei Maßnahmen ergriffen.
Dies stand in krassem Widerspruch zu dem Beschluss der NFA Anfang des Jahres 2016, die Beiträge der FPSA-Mitglieder nicht automatisch von den Löhnen und Gehältern abzuziehen, obwohl alle anderen staatlichen Behörden und Einrichtungen gerade wieder zu diesem System zurückkehrten. Im Anschluss an Beschwerden und eine Intervention des Ministers für die Lokalverwaltungen wurde das System des automatischen Beitragsabzugs später jedoch wieder eingeführt.
Am 29. August 2016, fast zwei Jahre nach einer Beschwerde des IGB und der Bau- und Holzarbeiter-Internationale (BHI) über die Verweigerung der Gewerkschaftsrechte bei drei staatlichen forstwirtschaftlichen Betrieben, Fiji Pine, Tropik Wood Industries und Tropik Wood Products, hat der „Forest Stewardship Council (FSC)“ seinen Beschluss bekannt gegeben, weiterhin mit allen drei Betrieben zusammenzuarbeiten und somit deren gewerkschaftsfeindliche Praktiken zu dulden.
Die Beschwerde bezog sich auf den Beschluss der damaligen Regierung, den Erlass bezüglich wesentlicher staatlicher Industrien unmittelbar vor einem geplanten Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
auf die Forstwirtschaft auszuweiten. Durch den Erlass wurden die in dem Sektor vertretenen Gewerkschaften durch „nicht-gewerkschaftliche Verhandlungseinheiten“ ersetzt und legale Streiks praktisch unmöglich gemacht. In der Beschwerde hieß es, dass der Beschluss gegen das Recht der Beschäftigten auf Vereinigungsfreiheit
Vereinigungsfreiheit
Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und Tarifverhandlungen verstoße. Der IGB und die BHI hatten zudem auf schwere Verfahrensfehler bei der Beschlussfassung verwiesen. Der FSC hat seither nichts unternommen, um die betroffenen forstwirtschaftlichen Betriebe dazu zu veranlassen, ihre Praktiken zu ändern bzw. in gutem Glauben zu verhandeln.
Nach der Billigung des geänderten Arbeitsbeziehungsgesetzes im Jahr 2016 wurde ein Beschäftigter in Nadi suspendiert, weil er Gewerkschaftsbeitrittsformulare an seine Kollegen verteilt hatte. Das fragliche Unternehmen, Tolls Construction Fiji Ltd, erklärte, dass Manueli Yawayawa gegen die Unternehmensregeln verstoßen habe, weil er die Geschäftsführung nicht über seine Absicht, eine Gewerkschaft zu gründen, informiert hatte. Der Unternehmensvertreter Luke Mataika gab an, dass Yawayawa zudem die Arbeit am Vunabaka-Projekt auf der Insel Malolo behindert habe. Angaben des Unternehmens zufolge sei dies der Grund dafür gewesen, dass Yawayawa die Insel verlassen musste.
Im März 2016 wurde Manueli Yawayawa von Toll Constructions Fiji Ltd suspendiert, weil er versucht hatte, eine Gewerkschaft zu gründen. Er war dabei, Beitrittsformulare an seine 200 Kollegen zu verteilen, als die Unternehmensleitung ihn zum Verlassen des Geländes aufforderte. Der Arbeitgeber begründete seine Suspendierung damit, dass er die Arbeitsabläufe gestört habe. Manueli Yawayawa hat darauf hingewiesen, dass die Beschäftigten eine Reihe von Problemen mit dem Unternehmen hätten und dass Verhandlungen mittels einer Gewerkschaft die beste Lösung für sie wären.
Nach dem Besuch einer Delegation der IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
haben sich die Regierung, der Arbeitgeberverband
Arbeitgeberverband
Ein Zusammenschluss von Arbeitgebern zum kollektiven Schutz und zur kollektiven Vertretung ihrer Interessen; kann Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften oder Gewerkschaftsorganisationen führen.
Fiji Commerce and Employers Federation und der Gewerkschaftsbund Fiji Trades Union Congress u.a. auf Folgendes verständigt: Wiedereinführung des automatischen Abzugs der Gewerkschaftsbeiträge von den Löhnen, Verkürzung der bei Streiks einzuhaltenden Ankündigungsfrist von 28 Tagen auf 14 Tage, Bitte um technische Unterstützung der IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
bei der Festlegung der wesentlichen Dienste und Wirtschaftsbereiche, Streichung sämtlicher Verweise auf Verhandlungseinheiten im geänderten Arbeitsbeziehungsgesetz und Möglichkeit für die Beschäftigten, Gewerkschaften ungehindert zu gründen bzw. beizutreten (einschließlich einer Betriebsgewerkschaft
Betriebsgewerkschaft
Damit kann entweder eine Unternehmensgewerkschaft oder eine gelbe Gewerkschaft gemeint sein
).
Vom 25. bis 28. Januar 2016 hat eine dreigliedrige Delegation der IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
Fidschi besucht. Der Nationale Sekretär des Gewerkschaftsbundes Fiji Trades Union Congress (FTUC) hat tiefe Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass Teile des Erlasses aus dem Jahr 2011 über die Beschäftigung in wesentlichen nationalen Wirtschaftsbereichen (engl. Abk. ENID) durch die Änderung von 2015 in das Arbeitsbeziehungsgesetz übernommen würden. Vor allem sehe dieser neue Entwurf in bestimmten Unternehmen den Ersatz von Gewerkschaften durch betriebliche “Verhandlungseinheiten“ bei Tarifverhandlungen vor. Die gesetzliche Verweigerung des Rechtes der Beschäftigten in Verhandlungseinheiten, sich externe Unterstützung am Verhandlungstisch zu erbitten, sei ein Mittel zur Schwächung ihrer Verhandlungsmacht. Die Verhandlungseinheiten gemäß dem ENID zielten auf die Untergrabung der Gewerkschaften ab und seien in der Tat dazu benutzt worden, und sie würden in gewerkschaftlich organisierten staatlichen Betrieben weiterhin zu diesem Zweck gefördert. Angesichts des anhaltenden Drucks und der Einschüchterungen am Arbeitsplatz sei das Recht der Beschäftigten auf die Gründung von Gewerkschaften reine Theorie. Zudem hätten die extrem hohe Zulassungsgebühr für neu gegründete Gewerkschaften und die für eine zur Umwandlung von Verhandlungseinheiten in Gewerkschaften erforderliche Mehrheit den FTUC zu der Überzeugung veranlasst, dass der ENID nach wie vor negative Auswirkungen auf die Gewerkschaftsbewegung habe.
Der Generalsekretär der Staatsbedienstetenvereinigung Fiji Public Service Association (FPSA) hat die Position des FTUC unterstützt und zudem die Weigerung von Tarifverhandlungen seitens der Regierung verurteilt, ebenso wie die Behinderungen bei der Wiedereinführung des automatischen Abzugs der Gewerkschaftsbeiträge von den Löhnen und Gehältern in einer Vielzahl wesentlicher nationaler Wirtschaftsbereiche sowie in bestimmten Kommunen und Behörden.
Die Pacific Fishing Employees Union und die Fiji Sugar and General Workers Union haben ihre Fusion beantragt. Der Gewerkschaftsregistrator, Taito Waqa, hat auf diesen Antrag nicht reagiert und die Angelegenheit aus unersichtlichen Gründen dem Generalstaatsanwalt übergeben.
Per Wahldekret aus dem Jahre 2014, dem der Präsident der Republik Fidschi am 28. März 2014 zugestimmt hat, dürfen sich Gewerkschaftsfunktionäre keiner politischen Partei anschließen oder in einer politischen Partei ein Amt ausüben. Sie dürfen sich ebenfalls nicht als Kandidaten für Parlamentswahlen nominieren lassen.
Artikel 113 des Wahldekrets verbietet es Gewerkschaftern (die fälschlich als öffentliche Bedienstete angesehen werden) sogar, politische Kampagnen durchzuführen. Nach dem Dekret ist es ebenfalls verboten, Kampagnenmaterial in einem Gewerkschaftsbüro zu verteilen oder auszulegen. Jede Person, die gegen dieses Verbot verstößt, kann zu einer Strafe von $50.000, zu 10 Jahren Haft oder zu beidem verurteilt werden.
Artikel 115 geht noch weiter und verbietet es allen Organisationen, die ausländische Gelder oder Unterstützung erhalten, „Kampagnen durchzuführen oder sich an Kampagnen zu beteiligen (einschließlich der Veranstaltung von Debatten, öffentlichen Foren, Tagungen, Gesprächen, Podiumsdiskussionen oder der Veröffentlichung von Materialien), die in Verbindung mit Wahlen oder Wahlkampfthemen stehen.“ Da zahlreiche Organisationen der Zivilgesellschaft in Fidschi finanzielle Mittel oder Unterstützung aus dem Ausland erhalten (d.h. von ausländischen Regierungen, der UN und von internationalen NGO), wird dieses Gesetz zur Folge haben, dass nahezu alle kritischen Stimmen im Land zum Schweigen gebracht werden. Auch hier gilt, dass alle diejenigen, die den Mut zu einer Debatte über für die Wähler wichtige Probleme haben, mit einer Strafe von $50.00, 10 Jahren Haft oder beidem rechnen müssen. Artikel 115(2) verbietet ebenfalls allen Bürgern, denen nicht speziell eine Genehmigung erteilt wurde, die Durchführung von Kampagnen zur Aufklärung von Wählern oder zur Wählerregistrierung. Es darf bezweifelt werden, dass irgendeine Person oder Organisation diese Ausnahmegenehmigung erhält.
Der Abschlussbericht der multinationalen Beobachtergruppe (MOG) über die Parlamentswahlen 2014 in Fidschi, veröffentlicht im April 2015, hat Kritik an dem Verbot für Gewerkschaftsfunktionäre geäußert, die sich als angebliche öffentlich Bedienstete nicht aktiv in der Landespolitik engagieren dürfen. Der Bericht weist darauf hin, dass dieses Verbot nicht für den Premierminister, die Minister und den Oppositionsführer gilt, während auf der anderen Seite zahlreiche Bewohner Fidschis effektiv vom politischen Prozess ausgeschlossen werden. Hier wird besonders auf den Ausschluss von Gewerkschaftsfunktionären verwiesen und festgestellt, dass „das Verbot der Mitgliedschaft in einer politischen Partei für Gewerkschaftsmitglieder eine Einschränkung der politischen Freiheit ist“.
Der Abschlussbericht der MOG empfiehlt, diese Klausel des Wahldekrets aufzuheben.
Am 25. März 2015 haben der Minister für Arbeit, Produktivität & industrielle Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
, Jioji K. Konrote, der CEO der Fiji Commerce & Employers Federation, Nesbitt D. F. Hazelman, und der Generalsekretär des Fiji Trade Union Congress, Felix Anthony, eine Vereinbarung über die Anwendung der Gesetzgebung zur Regelung der Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
(Employment Relations Promulgation - ERP) als wichtigste Grundlage für die Gestaltung der Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Land unterzeichnet.
Diese Vereinbarung ist das Ergebnis einer IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Direktmission nach Fidschi im November 2014 sowie einer Empfehlung zur Einsetzung einer Untersuchungskommission, die einer Beschwerde der Arbeitnehmerdelegation nachgehen sollte. Gegenstand dieser Beschwerde war die Missachtung des 1948 angenommenen IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommens 87 über die Vereinigungsfreiheit
Vereinigungsfreiheit
Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und den Schutz des Vereinigungsrechtes seitens der Regierung.
Die Vereinbarung bestätigt nicht nur die zentrale Rolle von ERP für die industriellen Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
, sondern auch die Ergebnisse der Überprüfung des Arbeitsrechts im Rahmen des ERAB-Mechanismus (ERAB = Employment Relations Advisory Board), um die Einhaltung der grundlegenden IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen zu gewährleisten. Ebenfalls wird festgelegt, dass alle weiteren von den Parteien bezeichneten Probleme und Empfehlungen im Rahmen des ERAB-Mechanismus angesprochen und verhandelt werden und dass die Regierung den automatischen Einzug der Gewerkschaftsbeiträge wieder einführt.
Im März 2014 hat das Amtsgericht Nadi das Verfahren gegen den Gewerkschafter Daniel Urai und fünf andere eingestellt, denen ein rechtswidriger Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
zur Last gelegt worden war.
Die sechs Gewerkschafter, Mitglieder der Gewerkschaft für das Gastgewerbe (National Union of Hospitality, Catering and Tourism Industries Employees), waren im Rahmen der Gesetzgebung zur Regelung der Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
im Zusammenhang mit einem angeblich rechtswidrigen Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
im Sheraton-Fiji-Resortkomplex am 31. Dezember 2013 angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft ließ die Anklage gegen die Gewerkschafter nach der Überprüfung der Fakten und Beweise fallen.
Die Fiji Sugar Corporation (FSC), die staatliche Gesellschaft, der die Zuckerfabriken des Landes gehören und die für deren Verwaltung zuständig ist, lehnt Verhandlungen mit der Gewerkschaft weiterhin ab und untersagt Gewerkschaftsvertretern den Zutritt zum Betriebsgelände, wobei sie sich auf Artikel 145 des Gesetzes zur Regelung der Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
aus dem Jahr 2007 stützt.
Im Januar 2015 haben der IGB, die Internationale Union der Lebensmittelarbeiter-Gewerkschaften (IUL) und Fair Trade International Folgendes an Premierminister Bainimarama geschrieben:
“Wir sind nach wie vor zutiefst beunruhigt über die ernsthaften Beschränkungen der Vereinigungsfreiheit
Vereinigungsfreiheit
Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und der Tarifverhandlungen seitens der Regierung, die auch von der Internationalen Arbeitsorganisation kritisiert wurden. Zudem weigert sich die Regierung in ihrer Funktion als Eignerin und Verwalterin der Fiji Sugar Corporation weiterhin, die Gewerkschaft, die die Beschäftigten in der Zuckerindustrie vertritt, anzuerkennen und den abgeschlossenen Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
einzuhalten. An dieser Situation hat sich seit 2011 nichts geändert.
Als die Beschäftigten versuchten, ihr Streikrecht im Zusammenhang mit den Löhnen wahrzunehmen, wurden die Polizei und das Militär eingeschaltet, und die Beschäftigten berichteten, dass sie so lange schikaniert und eingeschüchtert wurden, bis sie sich gezwungen sahen, ihre Aktion zu beenden. Dieses Vorgehen der Regierung gefährdet den Erfolg der Zuckerrohrerzeuger, die gegenwärtig von Fairtrade profitieren. Eine IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Delegation, die Fidschi im Oktober 2014 besucht hat, hat ernsthafte Verstöße gegen das Recht auf Vereinigungsfreiheit
Vereinigungsfreiheit
Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
mit direkten und ernsthaften Auswirkungen auf die Beschäftigten des Landes bestätigt und die Regierung dringend zum Handeln aufgerufen.
Wir appellieren an die neue Regierung, sich umgehend mit dieser Situation zu befassen und insbesondere:
1. im Einklang mit Fidschis Verpflichtungen im Rahmen ratifizierter IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen und den Feststellungen der IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
ihre Gesetze und Erlasse zu überarbeiten, um den Beschäftigten die Wahrnehmung ihres Rechtes auf Vereinigungsfreiheit
Vereinigungsfreiheit
Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und auf Tarifverhandlungen zu ermöglichen;
2. Verhandlungen in gutem Glauben mit den Gewerkschaften der Beschäftigten in der Zuckerindustrie zu beginnen, um so bald wie möglich einen neuen Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
abzuschließen;
3. die mehr als 30 Konflikte in der Zuckerindustrie im Zusammenhang mit Verstößen gegen den Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
und ungerechtfertigte Disziplinarmaßnahmen beizulegen, die (zum Teil seit mehr als fünf Jahren) beim Arbeitsgericht anhängig sind;
4. das neue Wahlgesetz zu reformieren, damit Gewerkschaftswahlen und die Eintragung von Gewerkschaften weiterhin in den Zuständigkeitsbereich des Gewerkschaftsregistrators und nicht der Wahlkommission fallen, deren Beschlüsse nicht anfechtbar sind.”
Der Gewerkschaftsregistrator und für Arbeitsfragen zuständige Staatssekretär, Taito Waqa, hat es im November 2014 abgelehnt, die Wiedereinsetzung von Daniel Urai und Felix Anthony in führende Gewerkschaftspositionen anzuerkennen.
Sowohl Urai als auch Anthony hatten ihre Positionen beim Gewerkschaftsbund Fiji Trades Union Congress (FTUC) aufgegeben, um im November 2014 an den Parlamentswahlen teilzunehmen. Nach den Wahlen wurden beide von den Vorständen ihrer jeweiligen Gewerkschaft wieder in ihre ursprünglichen Positionen eingesetzt. Der Gewerkschaftsregistrator erkannte dies jedoch nicht an und ordnete eine Überprüfung an.
Urai wurde einstimmig erneut als Präsident des FTUC eingesetzt und Anthony als Generalsekretär sowohl des FTUC als auch der Zuckerarbeitergewerkschaft Fiji Sugar and General Workers Union.
Die Kontaktmission der IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
nach Fidschi hat im November 2014 berichtet, dass der geänderte Arbeitsbeziehungserlass von 2011 dazu geführt habe, dass 15.000 öffentlich Bedienstete nicht mehr unter die Arbeitsbeziehungsverordnung fallen und somit u.a. das Recht auf Urlaubsansprüche, Mutterschutz, Gewerkschaftsrechte und Gerichtsverfahren verloren haben.
Die Regierung hat zudem die Möglichkeit des automatischen Abzugs der Gewerkschaftsbeiträge von ihren Löhnen und Gehältern abgeschafft.
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst berichten, dass sie aus Angst vor Repressalien ihres Arbeitgebers vor Gewerkschaftsaktivitäten zurückschreckten. In vielen Fällen hat die Regierung Gewerkschaftsaktivitäten der Beschäftigten dadurch verhindert, dass eine Freistellung für Gewerkschaftssitzungen und Schulungen nicht genehmigt wurde. Darüber hinaus weigert sich die Regierung, die für den öffentlichen Dienst zuständige Gewerkschaft (Public Service Union) anzuerkennen, und die Beschäftigten fürchten, dass Kontakte zu der Gewerkschaft zum Verlust ihres Arbeitsplatzes führen könnten.
Berichten zufolge hat dies verheerende Auswirkungen auf die Vereinigung für den öffentlichen Dienst (Fiji Public Sector Association) und die Lehrervereinigung (Fijian Teachers’ Association), die beide zahlreiche Mitglieder verloren haben.
In dem Bericht von Amnesty International vom August 2014 über die Menschenrechtslage in Fidschi (Fiji: Play Fair: A human rights agenda) wird über Einschüchterungen, Schikanierungen und Verhaftungen von Gewerkschaftern berichtet.
Felix Anthony und Daniel Urai vom Gewerkschaftsbund FTUC wurden verhaftet und wegen einer Vielzahl von Straftaten unter Anklage gestellt, einschließlich Aufruhr, weil sie für die Arbeitnehmerrechte eingetreten waren. Urai wurde zuletzt im Januar 2014 im Zusammenhang mit einem Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
im Hotel Sheraton in Nadi festgenommen. Er hatte mit dem Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
jedoch nichts zu tun, und die Anklage wurde seither fallengelassen.
Kenneth Zinck, Daniel Urai und Felix Anthony haben sich immer wieder bei der Polizei über Schikanen, Drohungen und körperliche Misshandlungen durch das Militär seit 2011 beschwert. Die Polizei ist diesen Vorwürfen jedoch nicht nachgegangen. Felix Anthony wurde im Jahr 2012 von einer Gruppe von Personen körperlich misshandelt. Obwohl er diesen Vorfall 2012 selbst bei der Polizei gemeldet hatte, wurde zwei Jahre lang nichts unternommen.
Der Beschluss, den Vorfall doch zu untersuchen, wurde erst nach der Veröffentlichung des Berichtes von Amnesty International im August 2014 gefasst. Dieser Bericht fiel mit den Vorbereitungen auf die Kontaktmission der IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
nach Fidschi im Oktober 2014 sowie auf die Wahlen im November 2014 zusammen, bei denen Felix Anthony als Vorsitzender der People’s Democratic Party kandidierte.
In einem Bericht des Verwaltungsrates der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
) heißt es, dass es durch die Verordnung über Wirtschaftszweige von nationaler Bedeutung (Essential National Industries Decree 2011, ENID) unmöglich für die Gewerkschaften geworden sei, Aktivitäten in den designierten Wirtschaftszweigen zu verrichten.
Die ENID bewirkt u.a. Folgendes, sie:
untersagt den Gewerkschaften, die Beschäftigten bei Tarifverhandlungen zu vertreten;
schreibt eine hohe Mindestmitgliederzahl (75 Beschäftigte) für die Einrichtung einer Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
vor und begrenzt die Gültigkeit der Registrierung einer Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
auf nur zwei Jahre (obwohl die zeitliche Begrenzung von Tarifverhandlungen drei Jahre beträgt);
erklärt laufende Tarifverträge für ungültig;
untersagt die Bezahlung von Überstunden, auch im Falle von Wochenendarbeit, Arbeit an freien Tagen und an öffentlichen Feiertagen;
hebt Mindestlöhne, Arbeitsumstände und -bedingungen in den designierten Wirtschaftszweigen auf;
untersagt sämtliche Streiks, Bummelstreiks oder Maßnahmen, die negative Auswirkungen auf den Arbeitgeber haben;
schreibt vor, dass alle Mitglieder, Amtsträger, Vertreter und Vorstandsmitglieder der Gewerkschaft bei dem designierten Unternehmen beschäftigt sein müssen.
Die designierten Wirtschaftszweige sind all diejenigen, die als von nationaler Bedeutung für die Volkswirtschaft oder das Bruttoinlandsprodukt betrachtet werden und an denen der Staat eine Mehrheitsbeteiligung und ein grundlegendes Interesse hat. Dazu gehören die Finanzindustrie, die Telekommunikationsbranche, die Zivilluftfahrt, die öffentlichen Versorgungsunternehmen, Kommunalbeschäftigte, die staatliche Feuerwehr und die Holzindustrie.
Die Staatsbedienstetenvereinigung Fiji Public service Association (FPSA) berichtet, dass sie bei der Steuer- und Zollbehörde, der Wasserbehörde, der Flughafengesellschaft, der staatlichen Feuerwehr, der Holzgesellschaft Fiji Hardwood Corporation und der Gemeindeverwaltung von Nasinu all ihre Mitglieder verloren habe, insgesamt mehr als 600. Die Verfahren für den automatischen Abzug der Gewerkschaftsbeiträge von den Löhnen und Gehältern waren ursprünglich für über 25.000 Mitglieder abgeschafft und anschließend nur zum Teil wieder eingeführt worden.
Im Oktober 2014 hat die IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
eine Kontaktmission nach Fidschi entsandt, um von den Gewerkschaften des Landes erhobene Klagen im Zusammenhang mit der ENID zu untersuchen.
Im Anschluss an umfangreiche dreigliedrige Konsultationen kam die Mission zu dem Schluss, dass Fidschi umgehend Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Recht auf Vereinigungsfreiheit
Vereinigungsfreiheit
Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und auf Tarifverhandlungen ergreifen müsse. Konkret heißt es, dass die ENID zur Aufhebung der Zulassung von Gewerkschaften, zur Annullierung von Tarifverträgen, zur Angst vor Arbeitsplatzverlusten aufseiten der Arbeitnehmervertreter, zu einem ernsthaften Machtungleichgewicht im Tarifprozess und, da die ENID keine gerichtliche Überprüfung zulässt, zur Einstellung von Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit ENID-Unternehmen geführt habe.
Es wurde ferner berichtet, dass die im Rahmen der ENID eingerichteten Tarifeinheiten alle auf eine generelle Strategie hingewiesen hätten, die darauf abziele, einfach an den zuvor mit den Gewerkschaften vereinbarten Bedingungen festzuhalten, während von den Arbeitgebern beantragte Änderungen angesichts der ungleichen Machtverhältnisse und Kapazitäten akzeptiert werden müssten.
Artikel 154 der Wahlverordnung aus dem Jahr 2014 besagt, dass die Wahlbehörde des Landes für die Abhaltung der Wahlen aller eingetragenen Gewerkschaften zuständig ist. Zudem erhält die Wahlkommission die Befugnis, Regeln für die Nominierung der Kandidaten, die Durchführung der Abstimmung, die Stimmenauszählung und die Auswertung der Ergebnisse sowie für die Erhebung und Beurteilung von Beschwerden und Einsprüchen festzulegen.
Artikel 17(8) besagt, dass die Beschlüsse des Vorsitzenden der Wahlkommission bezüglich einer Beschwerde endgültig und verbindlich sind. Die Verordnung schließt jegliche gerichtliche Überprüfung explizit aus. Ohne die Möglichkeit einer gerichtlichen Überprüfung wird die Glaubwürdigkeit der Kommission grundlegend in Frage gestellt.
Der Gewerkschaftsbund FTUC hat darauf hingewiesen, dass die Wahlverordnung rückschrittlich sei und im Widerspruch zu den Verpflichtungen des Landes gemäß IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen Nr. 87 über die Vereinigungsfreiheit
Vereinigungsfreiheit
Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.
vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
stehe, das Fidschi im Jahr 2001 ratifiziert hat. Sie widerspricht zudem der Verordnung zur Regelung der Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
aus dem Jahr 2007, die besagt, dass die Statuten der Gewerkschaften eine geheime Abstimmung für die Wahl ihrer Amtsträger vorsehen müssen. Nach Ansicht des FTUC zielt die Wahlverordnung darauf ab, dem Staat die Möglichkeit zu geben, die Gewerkschaften zu kontrollieren.
Im Mai 2014 hat Rajeshwar Singh, der geschäftsführende Nationale Sekretär des FTUC, Folgendes festgestellt:
"Es ist bekannt, dass die Regierung die Absicht hat, die Gewerkschaften zu vernichten, und die Verordnungen über Wirtschaftszweige von nationaler Bedeutung bzw. über politische Parteien machen deutlich, wie weit sie gehen würde, um dieses Ziel zu erreichen.
Wer sich der Entwicklung der Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
in diesem Land bewusst ist, weiß, dass wir Rückschritte machen. Gemäß dem Arbeitsgesetz, das vor der Verordnung zur Regelung der Arbeitsbeziehungen
Arbeitsbeziehungen
Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.
vgl. sozialer Dialog
von 2007 galt, waren die Beamten des Arbeitsministeriums verpflichtet, Gewerkschaftswahlen zu beaufsichtigen. Als die neue Verordnung von 2007 dann aber im Jahr 2006 vom Parlament verabschiedet wurde, wurde die Aufsichtsfunktion des Arbeitsministeriums gestrichen, da das Parlament erkannte, dass der Gewerkschaftsregistrator dann die Tätigkeit der Gewerkschaften beaufsichtigen wird und dass es sich bei den Gewerkschaften um demokratische Arbeitnehmerorganisationen handelt, die ihren Mitgliedern gegenüber rechenschaftspflichtig sind und über geeignete Regeln verfügen, die nicht unangemessen, undemokratisch oder ungesetzlich sind."
Die Fiji Sugar Corporation (FSC), die staatliche Gesellschaft, der die Zuckerfabriken des Landes gehören und die für deren Verwaltung zuständig ist, hat Verhandlungen mit der Gewerkschaft kategorisch abgelehnt, routinemäßig gegen das Arbeitsgesetz verstoßen und frühere Tarifverträge ignoriert. Die Zuckerarbeiter haben sieben Jahre lang keine Lohnerhöhung erhalten, und viele von ihnen leben in Armut. Nachdem die Gewerkschaft mit einem Streik
Streik
Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.
vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
gedroht hatte, kündigte die FSC eine symbolische Lohnerhöhung an, die bei weitem nicht ausreicht, um den mehr als 40% igen Rückgang der Reallöhne der Zuckerarbeiter in den letzten sieben Jahren auszugleichen.
Die FSC-Geschäftsführung hat in sämtlichen Betrieben Sitzungen abgehalten, um die Gewerkschaftsmitglieder einzuschüchtern und davon abzuhalten, an der Streikurabstimmung teilzunehmen. Die FSC hat sogar damit gedroht, die Namen derjenigen, die sich an der Urabstimmung beteiligen, an die Regierung (seit 2006 eine Militärdiktatur) weiterzuleiten. Seit die Abstimmung am 23. Juli begann, waren Polizisten und Militärangehörigen an den Abstimmungsorten zugegen, um die Beschäftigten zu bedrohen und einzuschüchtern. Der Justizminister, der Architekt vieler repressiver Erlasse, mit denen den Beschäftigten und der Bevölkerung insgesamt grundlegende Rechte entzogen wurden, hat den Gewerkschaften jetzt mittels der staatlich beherrschten Medien gedroht. Die letzte Drohung lautete, dass die Regierung eingreifen werde, um die Fabriken im Falle eines Streiks am Laufen zu halten, was so ausgelegt wurde, dass Soldaten als Ersatzarbeitskräfte mobilisiert werden und/oder dass die Regierung den Erlass über wesentliche staatliche Industrien (Essential National Industries ‒ ENI) auch auf die Zuckerindustrie anwendet.
Daniel Urai, dem Präsidenten des Fiji Trades Union Congress (FTUC), wurde am 6. März 2012 eine Reise nach Großbritannien untersagt. Ohne Genehmigung der Staatsanwaltschaft sind ihm lediglich Reisen auf die äußeren Inseln Fidschis erlaubt. Am 7. Mai 2012 wurde ihm gegen Hinterlegung einer Kaution eine Auslandsreise gestattet. Am 25. September 2012 wurde er daran gehindert, zu einer internationalen Gewerkschaftskonferenz nach Peking zu fliegen. Er wurde von den Sicherheitskräften aufgehalten, als er in die Maschine einsteigen wollte und durfte erst nach deren Abflug wieder gehen.
Am 12. Juni 2012 gaben die Behörden den Entzug der Sendelizenz des Fernsehsenders Fiji TV bekannt, weil er Kommentare der Opposition, u.a. von FTUC-Generalsekretär Felix Anthony, gesendet hatte.
Am 21. September wurde eine Demonstration zur Forderung nach „gerechten Löhnen für alle" trotz vorheriger Genehmigung verboten.
Parmesh Chand, der ständige Sekretär der Kommission für den öffentlichen Dienst, hat am 9. Mai 2012 die Einstellung des automatischen Abzugs der Gewerkschaftsbeiträge von den Löhnen und Gehältern bekannt gegeben.
Im Januar 2012 wurde Rajeshwar Singh, Vorstandsmitglied bei Air Terminal Services, aus dem Vorstand ausgeschlossen, weil er Gewerkschaften unterstützt hatte, die australische Touristen wegen des Militärregimes zum Boykott Boykott Eine kollektive Weigerung, Waren oder Dienstleistungen eines Arbeitgebers zu kaufen bzw. in Anspruch zu nehmen, um die Missbilligung seiner Praktiken zum Ausdruck zu bringen. Direkte Boykotte dienen der Ausübung unmittelbaren Drucks auf einen Arbeitgeber, während sich ein indirekter oder mittelbarer Boykott gegen einen neutralen Arbeitgeber richtet, um ihn davon abzuhalten, den Arbeitgeber, der die eigentliche Zielscheide des Boykotts ist, zu unterstützen. Fidschis aufgefordert hatten.
Das Essential National Industries Decree (ENID) hat die Mitgliedsbasis der Transport Workers Union (TWU), die Kabinen-, Gepäckabfertigungs- und technisches Personal vertritt, stark betroffen. Rund 90% der TWU-Mitglieder sind bei Air Pacific beschäftigt. Artikel 2 des ENID definiert eine „Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
“ als eine Gruppe von mindestens 75 beim selben Arbeitgeber beschäftigten Arbeitern. Nur das Kabinenpersonal umfasst mehr als 75 Arbeiter.
Alle anderen Gruppen erreichen diese Schwellen nicht und sind daher nicht berechtigt, neue Tarifeinheiten zu bilden. Diese Arbeiter haben individuelle Verträge, die von der Geschäftsleitung aufgesetzt und den Arbeitern aufgezwungen werden. Der Einzug von Gewerkschaftsbeiträgen wurde ebenfalls abgeschafft. Mit dem Ausschluss der nicht zum Kabinenpersonal gehörenden Mitglieder verlor die Gewerkschaft über Nacht 50% ihrer Mitglieder – rund 250 Arbeiter. Das Kabinenpersonal verfügt über eine Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
, die von der Geschäftsleitung anerkannt wird. Gemäß Artikel 7 des ENID können nicht bei Air Pacific beschäftigte Führungskräfte und Mitarbeiter der TWU die Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
nicht vertreten und in ihrem Namen Tarifverhandlungen führen. Es wurde gemeldet, dass die Mitglieder stark unter Druck stehen, aus der TWU auszutreten. Innerhalb der im ENID vorgesehenen 60 Tage zwang Air Pacific den Beschäftigten einen neuen Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
auf, der die Löhne verwässerte und bisherige Fortschritte in Bezug auf die Überstundenvergütung, Verpflegungs- und Bekleidungszuschüsse, Jahres- und Krankenurlaub usw. rückgängig machte.
Es gibt bei Air Pacific 78 Piloten, also gerade genug, um gemäß ENID eine neue Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
zu bilden. Das Dekret gab den Parteien 60 Tage Zeit, einen neuen Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
auszuhandeln. Die Gewerkschaft unterzeichnete am 9. November um 4 Uhr morgens nach langwierigen und schwierigen Tarifverhandlungen einen Vertrag mit Air Pacific. Die Situation zwang die Gewerkschaft, im Rahmen des neuen Vertrages erhebliche Zugeständnisse zu akzeptieren. Hierzu gehören Verringerungen beim Jahres- und Krankenurlaub und die Abschaffung des Sonderurlaubs bei langer Dienstzeit. Der Vertrag enthält außerdem tiefe Einschnitte bei den Reisekosten- und Verpflegungszuschüssen, was die Gesamtvergütung der Piloten erheblich reduziert. Die Gewerkschaft verhandelte mit der Gesellschaft auf der Grundlage der alten Zahlen, die eine schlechte Rentabilität widerspiegelten. Unmittelbar nach Abschluss der Verträge zwischen Air Pacific und den verschiedenen Tarifeinheiten gab Air Pacific gegenüber dem Vorjahr stark verbesserte Gewinnzahlen bekannt. Die Gewerkschaft ist überzeugt, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Gewinnergebnisse absichtlich gewählt war und dass die Gewerkschaft bewusst getäuscht wurde. Währen die Ergebnisse früher veröffentlicht worden, wären die Argumente für die Anwendung des ENID auf Air Pacific nicht stichhaltig gewesen.
Air Pacific ist auch ein wichtiger Kunde von Air Terminal Services (ATS), das die Bodenabfertigungsdienste im Nadi International Airport erbringt, darunter Bandwartung, Catering und Bordservice, Frachtvertrieb und -umschlag. Eigentümer von ATS sind die Regierung der Fidschi-Inseln (51%) und die Beschäftigten (49%). Seine Arbeitnehmer werden von der Federated Airlines Staff Association (FASA) vertreten, die einen Sitz im ATS-Verwaltungsrat hat.
Rajeshwar Singh, der FTUC-Vertreter im ATS-Verwaltungsrat, wurde am 31. Dezember aus diesem Amt entfernt, nur wenige Tage, nachdem er einstimmig wiedergewählt worden war. Die Regierung behauptete, er habe wegen eines Treffens mit australischen Gewerkschaftern, die auf einen Boykott Boykott Eine kollektive Weigerung, Waren oder Dienstleistungen eines Arbeitgebers zu kaufen bzw. in Anspruch zu nehmen, um die Missbilligung seiner Praktiken zum Ausdruck zu bringen. Direkte Boykotte dienen der Ausübung unmittelbaren Drucks auf einen Arbeitgeber, während sich ein indirekter oder mittelbarer Boykott gegen einen neutralen Arbeitgeber richtet, um ihn davon abzuhalten, den Arbeitgeber, der die eigentliche Zielscheide des Boykotts ist, zu unterstützen. drängten, gegen seine treuhänderische Pflicht gegenüber dem ATS-Verwaltungsrat verstoßen. Singh streitet nicht ab, an dem Treffen teilgenommen zu haben, aber widerspricht der Behauptung, er habe sich für einen Boykott Boykott Eine kollektive Weigerung, Waren oder Dienstleistungen eines Arbeitgebers zu kaufen bzw. in Anspruch zu nehmen, um die Missbilligung seiner Praktiken zum Ausdruck zu bringen. Direkte Boykotte dienen der Ausübung unmittelbaren Drucks auf einen Arbeitgeber, während sich ein indirekter oder mittelbarer Boykott gegen einen neutralen Arbeitgeber richtet, um ihn davon abzuhalten, den Arbeitgeber, der die eigentliche Zielscheide des Boykotts ist, zu unterstützen. ausgesprochen. Die FASA vermeldete, dass Versammlungserlaubnisse regelmäßig grundlos verweigert würden und dass in einigen Fällen in der Vergangenheit Erlaubnisse zunächst erteilt und dann im letzten Moment widerrufen worden seien, nachdem die Gewerkschaft die Kosten für das Versammlungslokal übernommen hatte. Die Gewerkschaftsmitglieder sind außerdem überzeugt, dass ihre Telefone überwacht werden, und achten daher sehr darauf, was sie sagen.
Der Sugar Cane Growers Council (Rat der Zuckeranbauer) wurde 2009 aufgelöst. Mit der Zerstörung dieser verschiedenen Organisationen, so die Gewerkschaften, sind die Zuckeranbauer innerhalb der Branche völlig ins Abseits geraten. Die Fiji Sugar Corporation (FSC) übt hier inzwischen ein absolutes Monopol aus. Da sie zudem nicht mehr zur Kooperation in Branchenfragen verpflichtet ist, hat die FSC begonnen, wichtige Informationen, auf die die Anbauer im Rahmen der Partnerschaftsbestimmungen Anspruch haben, zurückzuhalten. Darüber hinaus wurde die National Farmers Union – die größte Gewerkschaft, welche die Zuckeranbauer vertritt –, 2011 an der Durchführung ihrer allgemeinen Generalversammlung und der Generalversammlungen ihrer lokalen Gliederungen gehindert. Diese Versammlungen, die im Allgemeinen vor Beginn der Erntezeit abgehalten werden, dienen als Forum zur Diskussion der Probleme der Bauern mit Beginn der Ernte. In den letzten Monaten konnten überhaupt keine Versammlungen abgehalten werden. Außerdem wurde 2010 der automatische Beitragseinzug gestoppt.
In 2010 wurde die Labasa Cane Producers Association (LCPA), die Zuckerrohranbauer in der nördlichen Division des Landes abdeckt, gegründet. Nach Gewerkschaftsangaben ist die LCPA keine repräsentative Organisation von Zuckerrohranbauern, sondern steht unter dem Einfluss der FSC. Die Gewerkschafter beharrten außerdem darauf, dass sie bezüglich der Gründung der LCPA nicht konsultiert worden seien. Die FTUC vermeldet zudem, dass das Militär Bauern eingeschüchtert und bedroht habe, damit sie der LCPA beitreten – während dieselbe Regierung die FSC angewiesen habe, den Einzug der Mitgliedsbeiträge von NFU-Mitgliedern einzustellen. Den Bauern wurde außerdem gesagt, dass sie, wenn sie der LCPA beiträten, einen höheren Preis für das der FSC gelieferte Zuckerrohr bekommen würden – was dann freilich nicht eintrat. Die NFU gibt zudem an, dass Bauern, die keine Mitglieder der LCPA sind, der Zugang zu Dienstleistungen vorenthalten wird.
Die LCPA wurde gemäß dem Industrial Organisations Act (Gesetz über Industrieunternehmen) gegründet. Artikel 3.1 (iii) der LCPA-Satzung legt fest, dass Funktionsträger eines anderen Branchenverbandes oder einer politischen Partei kein LCPA-Amt innehaben können – was bedeutet, dass kein Gewerkschaftsfunktionär je Mitglied des LCPA-Direktoriums werden kann. Ähnliche Zuckerrohranbau-Verbände sind in den anderen Landesteilen in Planung, aber noch nicht gegründet. Die westliche Division dürfte als Nächstes an der Reihe sein.
Seit 2009 sind die Zuckerraffinerien vom Militär besetzt, das die Kontrolle über viele Aspekte ihres Betriebs übernommen hat – einschließlich des Personalwesens. Laut Berichten der Fiji Sugar and General Workers Union (FSGWU) hat das Militär die Befugnis an sich gezogen, Arbeiter zu disziplinieren und zu entlassen. Der Vorsitzende des FSGWU-Ortsverbands in Ba wurde am 18. Februar 2011 gemeinsam mit Felix Anthony, dem nationalen Sekretär des Gewerkschaftsbund (Fiji Trades Union Congress, FTUC), und dann erneut am 22. Juni von Offizieren zusammengeschlagen. In Verbindung mit dem zweiten Angriff auf den Vorsitzenden wurde dieser ohne Lohnfortzahlung für zwei Wochen von seiner Arbeit suspendiert und von seiner Tätigkeit als Lokomotivführer auf die Stelle eines allgemeinen Beschäftigten in der Gleisabteilung versetzt (was eine Lohnkürzung von USD 4,17 auf USD 3,64 pro Stunde bedeutete). Als Grund für die Versetzung gab das Militär seinen Status als Gewerkschaftsführer an.
Das Militär verhörte den Gewerkschaftsvorsitzenden 2011 monatlich und beschuldigte ihn, die Zuckerindustrie der Fidschi-Inseln zu sabotieren. Laut seiner Aussage bedrohten ihn die Soldaten mit den Worten: „Ein falscher Schritt, und wir bringen dich um“. Im Juni 2011 erklärte der Commissioner für die westliche Division (ein ziviler Posten, der von einem Oberstleutnant besetzt ist) auf einer Sitzung mit Zuckerarbeitern, dass es keine sie vertretende Gewerkschaft mehr gäbe. Im November 2011 äußerte Personalmanager Subril Goundar gegenüber dem Gewerkschaftspräsidenten, dass er ihn nicht mehr als Arbeitnehmervertreter anerkennen würde. Bei mehreren Anlässen rief Goundar Arbeiter in sein Büro, um sie zu entlassen oder zu disziplinieren; eine Untersuchung oder Hinzuziehung von Gewerkschaftsvertretern gab es dabei nicht. Die Mechanismen zur Beilegung von Beschwerden und zur stufenweisen Disziplinierung im Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
, der nach wie vor in Kraft ist, werden ignoriert. Arbeiter, die dabei ertappt werden, dass sie mit dem Gewerkschaftsvorsitzenden sprechen, wurden von der Geschäftsleitung und dem Militär mit Disziplinarmaßnahmen und Entlassung bedroht.
Obwohl der Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
jährliche Lohnerhöhungen vorsieht, hat es laut Herrn Khalil seit mehreren Jahren keine Lohnerhöhung gegeben. Darüber hinaus wird laufend gegen die Überstundenregelungen verstoßen, und den Arbeitern wird entweder kein Überstundenzuschlag (der anderthalb- bis zweifache Stundensatz) gezahlt oder ihre Überstunden werden ihnen überhaupt nicht vergütet. Tatsächlich wird der Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
häufiger missachtet als eingehalten. Es wurden Klagen wegen Entlassungen und anderen Verstößen gegen den Tarifvertrag
Tarifvertrag
Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.
vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
eingeleitet, doch die entsprechenden Gerichtsverfahren werden langsam oder überhaupt nicht bearbeitet. Das Ministerium, das der Empfänger der Klagen ist und als Schlichter fungiert, wird häufig erst nach monatelanger Verzögerung tätig.
Das Essential Industries Decree (Dekret über die wesentlichen nationalen Industrien) von 2011, das gegenwärtig den Finanzsektor, die Telekommunikation, die zivile Luftfahrt und den öffentlichen Dienst abdeckt, beschränkt die Rechte der Gewerkschaften in schwerwiegender Weise. Am 13. September verurteilte IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Generaldirektor Juan Somavia das Dekret öffentlich und erklärte: „Durch Verhängung dieses Dekrets hat die Regierung denselben Mangel an Desinteresse für die Ansichten der internationalen Gemeinschaft deutlich gemacht wie für die Rechte und Wünsche ihres eigenen Volkes, nämlich nach Abschaffung dieses und anderer restriktiver Arbeitsdekrete, der Rückkehr zum Dialog mit Gewerkschaften und Arbeitgebern, dem Ende der Übergriffe und Belästigungen gegenüber Gewerkschaftern und der sofortige Wiederherstellung grundlegender bürgerlicher Freiheiten.“
Im Jahre 2011 tauchten Memos auf, die nahelegen, dass das Dekret für das Regime von einer Anwaltskanzlei in den USA verfasst wurde, deren Honorar teilweise durch Air Pacific, die nationale Fluggesellschaft der Fidschi-Inseln, bezahlt wurde. Sechsundvierzig Prozent der Aktien an der Gesellschaft hält die australische Fluggesellschaft Qantas.
Zwei Artikel des Dekrets über die wesentlichen nationalen Industrien (Essential National Industries Decree) haben sich besonders verheerend auf die Gewerkschaften in den betreffenden Sektoren ausgewirkt. Artikel 2 des Dekrets legt fest, dass eine Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
aus 75 oder mehr Mitgliedern bestehen muss. In vielen Fällen gibt es weniger als 75 Arbeiter in einer Tätigkeitskategorie, wodurch diesen Arbeitern das Recht genommen wird, im Geltungsbereich des Dekrets eine Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
zu bilden. Artikel 7 legt fest, dass die Vertreter der Tarifeinheit
Tarifeinheit
Eine Gruppe von Beschäftigten innerhalb eines bestimmten Unternehmens, einer Einrichtung, Branche oder Berufsgruppe, die eine geeignete Einheit für Tarifverhandlungszwecke darstellt.
vgl. Verhandlungsführer/in
Beschäftigte des Arbeitgebers sein müssen, mit dem sie verhandeln. Auf den Fidschi-Inseln gibt es in den meisten Fällen kaum Führungskräfte, institutionelle Strukturen oder Expertise auf lokaler Ebene; vielmehr sind die Gewerkschaftsleitung und technischen Kapazitäten auf der nationalen Gewerkschaftsebene zusammengeführt. Diese Personen sind Beschäftigte der Gewerkschaft und nicht eines der Arbeitgeber, bei denen ihre Mitglieder beschäftigt sind. Die Beziehung zwischen der Gewerkschaftsführung und den einfachen Mitgliedern wird durch das Dekret praktisch aufgelöst. Gewerkschaftsvertretern, die versuchen, die Tarifverhandlungen der neuen, unerfahrenen Tarifeinheiten zu unterstützen, drohen im Rahmen dieses Gesetzes hohe Geldbußen und Haftstrafen.
Arbeitgeber in Sektoren, die noch nicht einmal unter das Dekret fallen, haben sich darauf berufen, um die Abschaffung des Beitragsabzuges, einseitige Veränderungen von Tarifverträgen und die Weigerung zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu begründen.
Die Gewerkschaften verzeichnen Massenaustritte, da viele Arbeitnehmer entweder keinen Sinn darin sehen, einer Institution anzugehören, die sie nicht wirksam vertreten kann, durch ihre Geschäftsleitungen unter Druck gesetzt werden, die Gewerkschaft zu verlassen, oder aus der allgemeinen Furcht austreten, dass Gewerkschaftsengagement heute auf den Fidschi-Inseln ein gefährliches Unterfangen ist. Das Dekret untersagt zudem den automatischen Abzug der Gewerkschaftsbeiträge von den Löhnen und Gehältern der Beschäftigten (sofern der Arbeitgeber diesem nicht zustimmt). Einige Gewerkschaftsführer prognostizieren, dass ihre Gewerkschaften nicht in der Lage sein dürften, finanziell noch lange durchzuhalten, wenn sich die Situation nicht schnell ändert.
Die Notstandsverordnungen (Public Emergency Regulations, PER) von 2009 gaben dem Regime keinerlei Kontrollen unterliegende Befugnisse, die öffentliche Versammlungsfreiheit auf den Fidschi-Inseln stark einzuschränken. Im Jahre 2011 versagte das Regime Anträgen auf Durchführung von Versammlungen selektiv seine Genehmigung. Ausrede hierfür war, die die Versammlungen einberufenden Personen seien Gegner der Regierungspolitik. In anderen Fällen widerrief die Polizei zuvor erteilte Genehmigungen und löste die Versammlungen auf.
In extremsten Fall wurden der Präsident des Fiji Trades Union Congress (FTUC), Daniel Urai, und Nitin Goundar, ein Organisator der National Union of Hospitality, Catering and Tourism Industries Employees (NUHCTIE), verhaftet, inhaftiert und unter Berufung auf die PER angeklagt, sich in dem Hotel, in dem sie arbeiteten, mit Gewerkschaftern getroffen zu haben, um Tarifverhandlungen vorzubereiten. Der Fall ist zum Jahresende noch anhängig, obwohl die Regierung die vorgeschriebenen Offenlegungen – darunter die Bezeichnung der Person oder Personen, die die beiden des Verstoßes gegen die PER bezichtigen (was zur weiteren Verfolgung des Falles vorgeschrieben ist) – bisher nicht geleistet hat.
Es bleibt weiter unklar, ob diejenigen, die im Rahmen der PER angeklagt wurden, nach deren Außerkraftsetzung weiter strafrechtlich verfolgt werden. Aus Gewerkschaftskreisen verlautet, dass die Regierung unmittelbar nach dem Besuch von Guy Ryder, dem Exekutivdirektor der IAO
Internationale Arbeitsorganisation
Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.
vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
für den Bereich „Normen und grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit“ im August 2011 ein faktisches Verbot von Gewerkschaftsversammlungen erlassen hat. Praktisch alle Anträge werden entweder abgelehnt oder es wird vor dem vorgesehenen Versammlungsdatum einfach nicht darauf reagiert. Dies ist keine bloße Unannehmlichkeit, sondern hat weit reichende Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften (außer in den sehr seltenen Fällen, wo Arbeitgeber trotz PER weiter mit den Gewerkschaften zusammenarbeiten).
Im Dezember 2006 wurden die Notstandsbestimmungen (Public Emergency Regulations) erlassen und seitdem immer wieder verlängert. Sie schränken die Grundrechte stark ein, beispielsweise das Recht auf Versammlungsfreiheit. Sie erlauben es insbesondere dem Militär, sich an Arbeitsplätzen aufzuhalten, wodurch die Arbeitskräfte eingeschüchtert werden. Dies war beispielsweise der Fall bei einer Umstrukturierung der Fiji Sugar Corporation.
Diese Bestimmungen haben auch direkte Auswirkung auf die Möglichkeit der Gewerkschaften, ihre Aktivitäten frei zu organisieren. Für jede Versammlung oder gewerkschaftliche Tätigkeit muss eine Erlaubnis beantragt werden. Am 20. August hat sich ein Polizeipräfekt in Lautoka dieser Notstandsbestimmungen bedient, um eine Genehmigung für eine Versammlung der Gewerkschaft der Zuckerindustrie (Fiji Sugar and General Workers Union) abzulehnen.
Auch wenn die Gesetze keine individuellen Arbeitsverträge begünstigen, sind sie in der Praxis weit verbreitet und werden zu Lasten von Tarifverträgen gefördert. Die Arbeitgeber neigen dazu, insbesondere neuen diplomierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Fachpersonal in den wichtigsten Industriezweigen vorteilhafte Angebote zu unterbreiten, um so individuelle Arbeitsverträge zu fördern. Diese Praxis schränkt die Möglichkeiten für Tarifverhandlungen stark ein und schwächt die Gewerkschaften.
Funktionäre, die in ihrer Gewerkschaft eine verantwortliche Position innehaben, mussten zwischen ihrem Arbeitsplatz und ihrer Gewerkschaftsfunktion wählen. Der Ständige Sekretär für Bildung hat beispielsweise einer hochrangigen Beamtin im Schulministerium, die Direktorin in einer Sekundarschule auf den Fidschis geworden ist, gleichzeitig aber auch stellvertretende Sekretärin der Lehrergewerkschaft Fidschis war, erklärt, dass sie sich zwischen ihrer Beschäftigung im Ministerium und ihrer Position in der Gewerkschaft entscheiden muss. Bei Vertragsverlängerungen bei Funktionären kann auch deren Gewerkschaftsengagement berücksichtigt werden.