Tailandia - Führende Gewerkschaftsvertreter mehr als ein Jahr lang ausgesperrt

TRW Steering and Suspension, das eine Produktionsanlage in einem der Industriegebiete von Rayong betreibt, beschäftigt 150 fest angestellte Arbeitskräfte und 250 Leiharbeiter/innen (die nach thailändischem Arbeitsrecht nicht berechtigt sind, der in der Anlage vertretenen Industriegewerkschaft beizutreten). Am 30. März 2012 nahm der Arbeitgeber ohne Verhandlungen mit der Gewerkschaft im Alleingang eine Lohnerhöhung vor, die jedoch nicht den Erwartungen der Belegschaft entsprach, woraufhin sie aus Protest Überstunden verweigerte. Die Gewerkschaft forderte anschließend branchenübliche Lohnerhöhungen. Am 20. April habe TRW Berichten der Beschäftigten zufolge eine Aussperrung der drei führenden Gewerkschaftsvertreter, einschließlich des Vorsitzenden, angekündigt. TRW behauptete, dass sie die Belegschaft zu einer Drosselung des Produktionstempos veranlasst hätten, womit dem Unternehmen Schaden zugefügt und gegen die internen Regeln verstoßen werde. In einem Brief an die örtlichen Vertreter der Gewerkschaft warf das Unternehmen ihnen vor, es gemeinsam mit einigen Beschäftigten in der Produktion auf die Verlangsamung der Produktion abgesehen zu haben. Die Aussperrung dauert auch über ein Jahr nach ihrem Beginn noch an. Trotz zahlreicher Vermittlungssitzungen unter Beteiligung der Arbeitsbehörde der Provinz und des Arbeitsgerichtes wurden die Beschäftigten unter Druck gesetzt, das Angebot des Arbeitgebers anzunehmen, ihre Beschwerde zurückzuziehen und zu kündigen. Zwei der ausgesperrten Gewerkschafter bestanden auf ihrer Wiedereinstellung, während sich der ausgesperrte Vorsitzende der Gewerkschaft aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gezwungen sah, das Angebot des Arbeitgebers anzunehmen und zu kündigen. Die nach wie vor ausgesperrten Gewerkschafter sind der Ansicht, dass die Arbeitsgerichte und die Arbeitsbehörde der Provinz nicht wirklich um ihre Wiedereinstellung bemüht sind, sondern sie dazu drängen, das Angebot des Arbeitgebers anzunehmen und zu kündigen. Der Fall ist weiterhin ungeklärt.

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