Bangladesh - Führende Textilarbeitergewerkschafter/innen fälschlicherweise unter Mordanklage

Nachdem führende Vertreter/innen und Mitglieder der Textilarbeitergewerkschaft GWTUC (Garments Workers’ Trade Union Centre) am 31. Januar während eines friedlichen Protestes vor den Werktoren von Ashiana Garments Industries Ltd in Dhaka von Vertretern des Arbeitgeberverbandes der Branche (Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association, BGMEA) attackiert worden waren, hat die GWTUC versucht, auf einem örtlichen Polizeirevier Strafanzeige gegen die Angreifer zu erstatten, aber die Polizei weigerte sich, ihre Aussagen aufzunehmen.
Stattdessen hat der BGMEA gegen 12 namentlich genannte Personen, mehrheitlich führende GWTUC-Vertreter/innen, und 150 nicht namentlich genannte Beschäftigte Strafanzeige wegen versuchten Mordes und Vandalismus erstattet. Namentlich genannt wurden GWTUC-Präsident Montu Ghosh; Generalsekretärin Joly Talukdar; Exekutivpräsident Kazi Ruhul Ami; der leitende Funktionär Sadekur Rahman Shamim; der Internationale Sekretär Monzur Moin; der Generalsekretär in der Region Ashulia, K.M. Minu; der Generalsekretär des Bezirks Gazipur, Jalal Hawlader; der Exekutivpräsident in der Region Ashulia, Lutfar Rahman Akash; und der Organisationssekretär in der Region Ashulia, Mohammad Shahjahan.
Die Vorwürfe waren offensichtlich falsch, und von den 12 Beschuldigten waren lediglich drei bei dem Protest bei Ashiana tatsächlich anwesend. Zwei von ihnen, Joly Talukdar, die Generalsekretärin der GWTUC, und Montu Gosh, deren Präsident, hatten sich zum Zeitpunkt der angeblichen Vorkommnisse noch nicht einmal in Dhaka aufgehalten.
Sie wurden acht Wochen lang, bis zum 1. April, gegen Kaution aus der Haft entlassen. An diesem Tag wurden sechs führende GWTUC-Vertreter/innen aufgrund der falschen Anschuldigungen festgenommen - Joly Talukdar, KM Mintu, Monjur Moin, Jalal Howladar, Lutfar Rahman und Md Shahjahan - und im Zentralgefängnis Dhaka inhaftiert. Ein GWTUC-Mitglied befand sich bereits seit Anfang Februar in Haft.
Die Gewerkschaft geht davon aus, dass der wahre Grund für die Festnahmen ihre führende Rolle bei der Kampagne für die Erhöhung des Mindestlohns in der Textilbranche war.

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