Malasia - Führender Gewerkschaftsvertreter kurz vor dem Beginn von Tarifverhandlungen entlassen

INFINEON Technologies (Malaysia) Sdn Bhd hat am 13. Dezember 2016 Muhammad Zulfadlee Thye Bin Abdullah entlassen, den Vorsitzenden der Gewerkschaft Infineon Technologies Malaysia Workers Union (Kesatuan Pekerja Pekerja Infineon Technologies (M) Sdn Bhd). Ihm wurde vorgeworfen, am 18. Oktober 2016 eine Krankheit „simuliert“ zu haben und somit ohne triftigen Grund nicht zur Arbeit erschienen zu sein. Tatsächlich war Zulfadlee vier Tage lang, vom 18. bis 21. Oktober, wegen Gallensteinen krankgeschrieben. Das Problem schien darin zu bestehen, dass er in letzter Minute beschlossen hatte, kurz an einer Gewerkschaftsaktivität teilzunehmen, die von Kollegen an diesem Tag organisiert worden war. Sechs weitere Mitglieder des Gewerkschaftsvorstandes, darunter der stellvertretende Vorsitzende und der Sekretär, wurden ebenfalls aufgrund der Gewerkschaftsaktivität, an der über 40 Kollegen teilnahmen, ins Visier genommen und mit Disziplinarmaßnahmen konfrontiert. Außer den führenden Gewerkschaftsvertretern wurde niemand wegen der Teilnahme an dieser vom MTUC-Ortsverband Selangor organisierten Veranstaltung bestraft. Zulfadlee hatte 18 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet und sich nichts zuschulden kommen lassen. Als er gegen seine Entlassung protestierte, lehnte der Arbeitgeber seine Wiedereinstellung mit der Begründung ab, dass er eine schwere Verfehlung begangen habe.

Der Gewerkschaftsbund MTUC hat darauf hingewiesen, dass die Gewerkschaft kurz davorstand, Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag bei INFINEON zu beginnen und dass die Disziplinarmaßnahmen vermutlich Angst verbreiten sollten.

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