3 – Regelmäßige Rechtsverletzungen
Der Globale Rechtsindex des IGB

Georgien

Die Mitgliedsorganisation des IGB in Georgien ist die Georgian Trade Union Confederation (GTUC).

Georgien ratifizierte 1999 das Übereinkommen Nr. 87 über die Vereinigungsfreiheit und den Schutz des Vereinigungsrechtes (1948) und 1993 das Übereinkommen Nr. 98 über das Vereinigungsrecht und das Recht auf Kollektivverhandlungen (1949).

Praxis

Browse by:

Gerechtigkeit für 56 rechtswidrig entlassene Chemiearbeiter 04-02-2020

Der Oberste Gerichtshof Georgiens hat am 29. Januar die Entscheide zweier untergeordneter Gerichte bestätigt und den Chemiebetrieb Rustavi Azot angewiesen, 56 Beschäftigte wieder einzustellen und die ihnen zustehenden Löhne für die letzten drei Jahre auszuzahlen.
Das Verfahren hatte drei Jahre gedauert und drei Instanzen durchlaufen, da der Betrieb jedes Mal in die Berufung gegangen war, wenn die Gerichte zugunsten der Beschäftigten entschieden hatten. Die Beschäftigten wurden während des gesamten Verfahrens von der Gewerkschaft TUMMCIWG (Trade Union of Metallurgy, Mining and Chemical Industry Workers of Georgia) vertreten, einer Mitgliedsorganisation von IndustriALL Global Union.
Jetzt muss Rustavi Azot alle 56 Arbeitskräfte wieder einstellen und ihnen die Löhne für die letzten drei Jahre in Höhe von insgesamt 2.000.000 GEL (700.000 USD) nachzahlen.
Die Beschäftigten waren im Januar 2017 entlassen worden, als die Verträge von 350 der 2.300 Beschäftigten im Zuge eines Eigentümerwechsels nicht verlängert wurden. Während sich die meisten von ihnen für eine Entschädigung seitens des Unternehmens in Höhe von 1.200 GEL (415 USD) entschieden, gingen 56 Beschäftigte vor Gericht, um zu ihrem Recht zu kommen.
Nach den Massenentlassungen Anfang 2017 hat der Betrieb auf die Proteste gegen die rechtswidrigen Entlassungen mit gewerkschaftsfeindlichen Maßnahmen reagiert. Die mit den verbliebenen Beschäftigten abgeschlossenen neuen Verträge haben deren Arbeitsbedingungen erheblich verschlechtert. Im Februar 2017 hat die Gewerkschaft TUMMCIWG die Unterdrückung von Gewerkschaftsmitgliedern in dem Betrieb verurteilt, und IndustriALL hat eine internationale Solidaritätsaktion zur Unterstützung der Beschäftigten von Rustavi Azot durchgeführt.

Tschechisches Energieunternehmen verweigert georgischen Beschäftigten Rechte 25-07-2019

Energo-Pro Georgia, ein tschechisches Wasserkraftunternehmen, hat sich weiter geweigert, auf die Forderungen der Beschäftigten einzugehen und mit der georgischen Energiearbeitergewerkschaft, einer Mitgliedsorganisation von IndustriALL Global Union, zusammenzutreffen.
Die georgische Gewerkschaft hat eine Kampagne für Würde und Respekt bei der Arbeit, die Anerkennung der Gewerkschaft und Löhne gefordert, die zur Deckung der Lebenshaltungskosten ausreichen und einen Inflationsausgleich beinhalten.
Der Gewerkschaftsvorsitzende, Amiran Zenaischwili, stellt fest: „Nach unserer Protestaktion im April, haben wir dem zuständigen Ministerium geschrieben und unsere Beschwerden mit Blick auf niedrige Löhne, Arbeitsschutz und Gewerkschaftsfeindlichkeit übermittelt und die Regierung gebeten, bei dem Konflikt zu vermitteln. Die Regierung hat einen Vermittler benannt, der mit der Gewerkschaft und mit dem Arbeitgeber zusammengetroffen ist. Wir warten jetzt auf eine Antwort. Die gewerkschaftsfeindliche Kampagne des Unternehmens geht unterdessen weiter, und seit April herrscht ein offener Konflikt.“
Die tschechische IndustriALL-Mitgliedsorganisation OS KOVO, die Mitglieder bei dem tschechischen Maschinenbaubetrieb Litostroj Engineering hat, einer Tochter von Energo-Pro, hat versucht, diesen zu einer Intervention zu veranlassen, jedoch die Antwort bekommen, dass es keinen Einfluss auf die örtliche Geschäftsführung in Georgien habe.

Gericht verhängt unbefristetes Streikverbot während der Arbeitszeit für Beschäftigte der U-Bahn17-07-2019

Am 21. Mai 2018 hat das Stadtgericht Tiflis den Beschäftigten der städtischen U-Bahn, Mitgliedern der Gewerkschaft “Ertoba 2013”, Streiks während der Arbeitszeit untersagt. In der Begründung hieß es, dass das Streikrecht zwar ein Grundrecht, aber nicht allgemeingültig sei und dass ein Streik während der Arbeitszeit den Verkehr in der Hauptstadt lahmlegen und den U-Bahn-Betrieb angesichts des offenen Ende des Streiks vollkommen zum Erliegen bringen würde. Dasselbe Gericht hatte bereits am 3. Mai ein Urteil erlassen, dem zufolge der Gewerkschaft “Ertoba 2013” Streiks einen Monat lang untersagt wurden, woran sie sich gehalten und den Streik verschoben hatte.
Am folgenden Tag fand ein Protest zur Unterstützung der U-Bahn-Beschäftigten außerhalb der zentralen U-Bahn-Station statt, den eine lokale Menschenrechtsgruppe, das Solidaritätszentrum — Arbeitnehmerzentrum, das sich für Arbeitnehmerrechte einsetzt, und die Studentenbewegung „Auditorium 115“ organisiert hatten.
Der Entscheid wurde vom georgischen Gewerkschaftsbund GTUC scharf kritisiert, der ihn als Verstoß gegen internationale Arbeitsnormen, insbesondere das Streikrecht und die Vereinigungsfreiheit, bezeichnete.
Die U-Bahn-Fahrer fordern bereits seit 2016 Gehaltserhöhungen. “Ertoba 2013” hat erklärt, dass hohe Luftfeuchtigkeit, Lärm, Vibrationen, Lichtintensität, starke elektrische Felder, hoher Druck und andere Gesundheitsgefahren zu einer Sterblichkeitsrate unter U-Bahn-Fahrern von 60-65 Prozent bis zum Rentenalter beitrügen. Die Fahrer hatten ihre Streikabsicht erstmals im April bekundet, nachdem die Verkehrsgesellschaft Tiflis Gehaltserhöhungen abgelehnt hatte.
Die Fahrer haben ihren Streik am 3. Juni begonnen, um 45 Prozent mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern, was der Bürgermeister von Tiflis als „rechtswidrig“ bezeichnete. Am 5. Juni 2018 kehrten die Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz zurück, nachdem eine Vereinbarung mit dem Bürgermeister und seinem Amt erzielt worden war.

Beschäftigte im georgischen Energiesektor fordern Respekt und menschenwürdige Löhne 09-04-2019

Die georgische Mitgliedsgewerkschaft von IndustriALL Global Union, die Beschäftigte im Energiesektor vertritt, hat eine Kampagne für Respekt und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten von Energo-Pro Georgia begonnen, dem größten Stromerzeuger und -verteiler des Landes.
Beschlossen wurde die Kampagne von Gewerkschaftsmitgliedern bei einem von IndustriALL am 6. und 7. April 2019 in Telawi organisierten Workshop.
Die örtliche Geschäftsführung des tschechischen Unternehmens Energo-Pro Georgia hat sich kontinuierlich geweigert, der Bitte der Gewerkschaft um einen konstruktiven sozialen Dialog nachzukommen und es vermieden, mit führenden Vertretern der Gewerkschaft zusammenzutreffen. Infolgedessen blieben eine Reihe von Fragen ungeklärt, wie etwa Forderungen nach Lohnerhöhungen, Überstundenvergütung und der Vertretung der Gewerkschaft in der Arbeitsschutzkommission.
Die Beschäftigten beschweren sich über die schlechten Löhne bei Energo-Pro Georgia, die wesentlich geringer sind als bei anderen in Georgien tätigen Unternehmen des Energiesektors, einschließlich der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft und anderer Multis aus Russland und der Türkei.
Amiran Zenaischwili, der Vorsitzende der georgischen Energiearbeitergewerkschaft, hat dazu erklärt: “Investitionen in Georgien sollten nicht von den niedrigen Löhnen der Beschäftigten in unserem Land abhängig gemacht werden. Bei unserer Kampagne geht es nicht nur um höhere Löhne, sondern auch um die Würde der georgischen Arbeitskräfte, die mehr Respekt verdienen.”

Regierung greift in GTUC-Angelegenheiten ein06-09-2017

Der IGB hat die politisch motivierte Verleumdungskampagne gegen den georgischen Gewerkschaftsbund GTUC und dessen Vorsitzenden Irakli Petriaschwili verurteilt, die einige prominente politische Persönlichkeiten, darunter regierungsnahe Parlamentsmitglieder, begonnen haben.
Die Kampagne, die u.a. Angriffe in den Mainstream-Medien und in den sozialen Medien beinhaltet, ist eine Reaktion auf die entschiedene Unterstützung seitens der IGB-Mitgliedsorganisation GTUC für protestierende Eisenbahner bei einem Arbeitskonflikt am 24. August.
Diese PR-Kampagne gegen den GTUC ist angesichts des anstehenden GTUC-Kongresses ein beunruhigendes Zeichen für staatliche Eingriffe in Gewerkschaftsangelegenheiten. Aktive Gewerkschafter und Gewerkschaftsvertreter berichten seit mehreren Monaten, dass Vertreter der Regierungspartei Druck auf sie und lokale Gewerkschaftsstrukturen ausübten, um die GTUC-Führungsspitze zu untergraben.

Gewalt und Missachtung des sozialen Dialogs 24-08-2017

Drei Beschäftigten der georgischen Eisenbahn, U. Khvtisiaschwili, V. Tsiskarischwili und A. Charelaschwili, wurde von der Geschäftsführung mitgeteilt, dass sie an einen 150 Kilometer entfernten Standort versetzt würden, ohne eine Transportzulage und ohne dass geregelt war, wie sie jeden Tag dorthin kommen würden. Das georgische Gesetz besagt, dass alle wesentlichen Änderungen der Arbeitsbedingungen der vorherigen Zustimmung der betroffenen Beschäftigten bedürfen. Obwohl sich die Beschäftigten und die unabhängige Eisenbahnergewerkschaft um eine einvernehmliche Verhandlungslösung bemühten, lehnte die Geschäftsführung der staatseigenen Eisenbahngesellschaft jegliche Gespräche ab. Daraufhin leitete die Gewerkschaft gerichtliche Schritte gegen die Gesellschaft ein und begann Protestaktionen und einen Hungerstreik außerhalb des Firmensitzes. Anstatt sich um eine Vermittlung zu bemühen und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um den Arbeitskonflikt beizulegen, genehmigten die Behörden die Zerstörung des Zeltes, das die Protestierenden zu ihrem Schutz aufgebaut hatten. Die Polizei löste den Protest gewaltsam auf und nahm zehn Aktivisten fest, darunter auch I. Petriaschwili, den Vorsitzenden des georgischen Gewerkschaftsbundes GTUC. Der Ombudsmann Georgiens, der die Situation beobachtete, erklärte, dass den Beschäftigten in rechtswidriger Weise die Möglichkeit verweigert worden sei, ihr Zelt aufzustellen und somit ihre Versammlungsfreiheit in wirksamer Weise wahrzunehmen. Der Ombudsmann hat bekräftigt, dass ein derartiger Eingriff staatlicher Behörden unzulässig sei.

Zusammenstöße mit der Polizei nach Tod von vier Bergleuten in einem Schacht 19-05-2017

Am 9. Mai kamen vier Bergleute ums Leben, nachdem ein Fahrstuhl in einem Kohlebergwerk in Tkibuli in der Mitte Georgiens abgestürzt war. Nachdem dies bekannt geworden war, kam es zu solidarischen Protesten in der georgischen Hauptstadt Tiflis, wo drei Aktivisten verhaftet wurden.
Die linksgerichtete Studentengruppe Auditorium #115, die für bessere Arbeitsbedingungen kämpft, hat noch am Tag des Unfalls eine solidarische Protestkundgebung abgehalten. Die Demonstranten forderten von der Regierung eine Verbesserung der Arbeitsaufsicht, um tödliche Arbeitsunfälle zu verhindern.
Gegen Mitternacht versuchte eine Gruppe von Demonstranten, die Rustaveli Avenue vor dem georgischen Parlament zu blockieren. Dies führte zu Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen drei Demonstranten wegen ‘geringfügiger Krawalle’ und ‘Missachtung polizeilicher Anordnungen’ festgenommen wurden. Alle drei wurden am nächsten Morgen auf freien Fuß gesetzt und erschienen am 19. Mai vor Gericht.
Nach den Zusammenstößen mit der Polizei marschierten einige Aktivisten zum Haus des Unternehmenseigners. Bereits im Februar 2016 hatten die Bergarbeiter gestreikt, weil man sie routinemäßig in den Minen einsperre und dazu zwinge, unter widrigen Bedingungen zu arbeiten. Der Streik wurde nach zwei Wochen beendet, nachdem eine Vereinbarung mit dem Unternehmen über eine stufenweise 10-prozentige Lohnerhöhung erzielt worden war.

Geschäftsführung von Rustavi Azot kündigt Tarifvertrag und weigert sich, die Gewerkschaftsbeiträge von den Löhnen abzuziehen und an die Gewerkschaft zu überweisen 20-03-2017

Die Betriebsleitung des Düngemittelherstellers Rustavi Azot hat einseitig sämtliche Verbindungen zu der Gewerkschaft Trade Union of Metallurgy, Mining and Chemical Industry Workers of Georgia (TUMMCIWG) aufgekündigt.
Am 20. März hat der neue Eigner von Rustavi Azot, das Unternehmen EU Investments, einseitig, d.h. ohne Zustimmung der Gewerkschaft, den im Jahr 2013 abgeschlossenen Tarifvertrag gekündigt, womit gegen die georgische Gesetzgebung verstoßen wurde. Die Geschäftsführung hat zudem erklärt, dass die Gewerkschaftsbeiträge nicht mehr automatisch von den Löhnen abgezogen und an die Gewerkschaft überwiesen würden. All dies wird sich negativ auf die Gewerkschaftsarbeit auswirken.
Der TUMMCIWG-Vorsitzende, Tamaz Dolaberidze: „Das Unternehmen versucht, sich der Organisation zu entledigen, die die Arbeitnehmerrechte schützt und nachdrücklich gegen die im Januar 2017 angekündigte unrechtmäßige Entlassung von 350 Beschäftigten protestiert hat. Der Eigner hat beschlossen, die Gewerkschaft zu zerstören, damit wir ihm später keine weiteren Probleme machen.“
Die Gewerkschaft hat das georgische Arbeitsministerium über die Situation unterrichtet. Wenn das Ministerium keine Maßnahmen ergreift, um die Rechtsstaatlichkeit in naher Zukunft wiederherzustellen, ist die Gewerkschaft bereit, Klage bei der Internationalen Arbeitsorganisation zu erheben und im Rahmen des Allgemeinen Präferenzsystems (APS+), das Zollvorteile zur Begünstigung des Handels zwischen den USA und der EU sowie u.a. Georgien vorsieht, einen Bericht bei der US-Regierung und beim Europäischen Rat einzureichen.
Die repressiven Maßnahmen der Geschäftsführung waren eine Reaktion auf das Gerichtsverfahren, das die Gewerkschaft im Namen von 57 Beschäftigten angestrengt hatte, die am 25. Januar in rechtswidriger Weise von Rustavi Azot entlassen worden waren. Die TUMMCIWG hat zudem dafür gesorgt, dass das Unternehmen eine Entschädigung in Höhe von 1.200 GEL (480 USD) an weitere 293 Beschäftigte zahlt, die ihre Entlassung akzeptiert hatten.

Gewerkschaftssekretär wegen Gründung einer Gewerkschaft von staatlicher Fernsehanstalt entlassen28-02-2017

Im Mai 2016 wurde mit Unterstützung des Gewerkschaftsbundes GTUC eine Gewerkschaft bei der staatlichen Fernsehanstalt „Georgian Public Broadcaster“ gegründet. Der Gewerkschaft gehörten sowohl Journalisten als auch technisches Personal wie etwa Kameraleute an, und kurz nach ihrer Gründung wurde Lasha Meskhi zu ihrem Sekretär ernannt.

Gemeinsam mit den Gewerkschaftsmitgliedern stellte Meskhi verschiedene Forderungen, u.a. nach einer Gehaltserhöhung, dem Schutz der Arbeitnehmerrechte und der Verbesserung der Arbeitsschutznormen bei dem Sender, woraufhin es zu einem Arbeitskonflikt kam. Um das Verfahren für die Beilegung kollektiver Konflikte ordnungsgemäß durchzuführen, ernannte das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialschutz einen staatlichen Vermittler, und der GTUC stellte durch einen Anwalt und einen Wirtschaftsexperten Unterstützung bereit, um die Arbeitnehmerrechte zu untermauern. Während der Verhandlungen wurde Meskhi wiederholt von der Geschäftsführung bedroht und aufgefordert, seine Gewerkschaftsaktivitäten einzustellen und GTUC-Mitglieder nicht in Protestaktionen einzubeziehen. Trotz der Einschüchterungen kam schließlich am 21. Juni 2016 eine Vereinbarung zustande, die eine Gehaltserhöhung für mehr als 500 Beschäftigte vorsah, ebenso wie die Einsetzung einer bilateralen Kommission zur Beilegung von Arbeitskonflikten und die Beteiligung der Gewerkschaften an der Vorbereitung eines neunen Aktionsplans bezüglich der Humanressourcen. Diese Maßnahmen wurden jedoch nie in die Praxis umgesetzt. Darüber hinaus mussten Meskhi und 13 seiner Kollegen einen Dreimonatsvertrag unterschreiben, obwohl sie mehrere Jahre lang ununterbrochen für den Sender gearbeitet hatten, und nachdem dieser abgelaufen war, folgte ein weiterer Vertrag für einen Monat. Letzterer stand im Widerspruch zum Gesetz, dem zufolge derartig kurzfristige Verträge unzulässig sind. Als Meskhi auf die Rechtswidrigkeit dieser Verträge verwies, gab der Sender am 28. Februar 2017 bekannt, dass sein Vertrag im Gegensatz zu dem seiner 13 Kollegen nicht verlängert werde. Damit stand fest, dass die Nichtverlängerung seines Vertrages als Vergeltungsmaßnahme und Diskriminierung wegen Meskhis Gewerkschaftsarbeit und seiner Verurteilung betrieblicher Missstände gewertet werden musste.

Polizei vertreibt gewaltsam Beschäftigte einer Chemiefabrik 02-02-2017

Die Gewerkschaft Trade Union of Metallurgy, Mining and Chemical Industry Workers of Georgia (TUMMCIWG) hat am 2. Februar 2017 zu einem Protest aufgerufen, um die 350 Beschäftigten der Düngemittelfabrik Rustavi Azot zu unterstützen, die rechtswidrig entlassen worden waren. Anderen Gewerkschaften angehörende Beschäftigte sowie Studenten und nichtstaatliche Organisationen schlossen sich dem Protest an und forderten die Wiedereinstellung der Entlassenen, die über eine Woche lang keine Antwort von der Betriebsleitung auf ihre Frage nach den genauen Gründen für ihre Entlassung erhalten hatten. Als Reaktion auf dieses Schweigen begannen sie einen Protest und drangen in das Büro der Betriebsleitung ein, um eine Erklärung für die rechtswidrigen Entlassungen zu fordern und nach Lösungen für den Konflikt zu suchen. Als sich die Protestierenden dem Gebäude näherten, versuchten die Wachleute jedoch, sie gewaltsam aufzuhalten, und unmittelbar danach wurde das Gebäude von zahlreichen Polizisten umstellt und es kam zu gewaltsamen Ausschreitungen. Augenzeugen berichteten, dass die Polizei auf die Protestierenden eingeschlagen habe, ungeachtet ihres Alters oder Geschlechts, und auch dann noch, als sie das Gebäude bereits verließen.

Am selben Tag fand eine vierstündige Sitzung von Vertretern des Arbeitsministeriums und der entlassenen Beschäftigten statt, einschließlich des GTUC-Vorsitzenden Irakli Petriaschwili, aber es kam keine Einigung zustande, und der Protest wurde fortgesetzt. Nur diesen Protesten war es zu verdanken, dass die im Januar 2017 Entlassenen (begründet wurden die Massenentlassungen mit der Erhöhung des Erdgaspreises) drei monatliche Abfindungszahlungen in Höhe von 500 GEL (185 US$) erhielten und die Gesamtzahl der Entlassungen begrenzt war, wodurch die sozialen Auswirkungen abgemildert wurden. Das Unternehmen Rustavi Azot verschärft die Situation jedoch dadurch, dass es gegen das Gesetz verstößt und die verbleibenden Beschäftigten dazu zwingt, einen neuen Vertrag zu unterschreiben, der die Arbeitsbedingungen ernsthaft untergräbt, indem ihre unbefristeten Verträge in Einjahresverträge umgewandelt und sie dazu verpflichtet werden, neben ihren eigenen Aufgaben auch andere zu übernehmen.

British Petroleum und seine Personalvermittlungsagentur HRRA wegen gewerkschaftsfeindlicher Diskriminierung vor Gericht28-10-2016

Die Pipeline-Gewerkschaft wurde 2015 gegründet, nachdem sich das Unternehmen geweigert hatte, seinen georgischen Beschäftigten dieselben Arbeitsbedingungen zu bieten wie anderen BP-Beschäftigten in den Nachbarländern Aserbaidschan und Türkei. Nach der Gründung der Gewerkschaft hatte das Management von BP und HRRA lange versucht, die Beschäftigten u.a. durch rechtswidrige Methoden von einem Beitritt abzuschrecken. Der für das Land zuständige Manager, Chris Schlueter, hatte allen Beschäftigten eine E-Mail geschickt, mit der sie aufgefordert wurden, der Gewerkschaft nicht beizutreten, und die Betriebsleitung hatte „freundschaftliche Gespräche“ organisiert, um ein gewerkschaftsfeindliches Klima zu schüren und den Beschäftigten in subtiler Weise zu drohen. Infolge dieser gewerkschaftsfeindlichen Kampagne von BP und HRRA trat die Mehrheit der Mitglieder aus der Gewerkschaft aus und ihr Mitgliederstand ging von 30 auf 10 zurück.

Das gewerkschaftsfeindliche Verhalten des Unternehmens ging jedoch noch weiter. Gegen den stellvertretenden Vorsitzenden der Pipeline-Gewerkschaft, Wakhtang Pirmisaschwili, wurde eine Disziplinarmaßnahme ergriffen, die zu seiner „betriebsbedingten“ Entlassung führte. Pirmisaschwili ging daraufhin nach einem gescheiterten Vermittlungsversuch des Arbeitsministeriums vor Gericht, und zum ersten Mal in der Geschichte Georgiens hat sich ein Gericht für zuständig erklärt, einen Fall im Zusammenhang mit der Legitimität einer diskriminierenden Entlassung aufgrund von Gewerkschaftsaktivitäten zu prüfen.

Mitglieder des Vorstandes der Postgewerkschaft wegen angeblichen Brandes am Betreten ihres Gewerkschaftsbüros gehindert20-10-2016

Als die Vorsitzende des Vorstandes der Postgewerkschaft, Marina Razmadze, am 20. Oktober 2016 um 10:00 Uhr morgens das Gewerkschaftsbüro bei der Georgischen Post betreten wollte, war es verschlossen und der mit Papier gefüllte Drucker wiese ein paar Brandspuren auf. Später wurde ihr mitgeteilt, dass der Sicherheitsdienst am Abend zuvor gegen 21:30 Uhr in das Gewerkschaftsbüro eingedrungen sei, um angeblich einen Brand zu löschen.

Es gab allerdings keine sichtbaren Brandspuren in dem Raum, abgesehen von den wenigen am Drucker, und der Stromkreis war unbeschädigt, wie die Beschäftigten noch am selben Tag feststellten. Die Beschäftigten reparierten das Schloss am Gewerkschaftsbüro schließlich selbst, um die Fortsetzung der Gewerkschaftsarbeit zu ermöglichen und die in dem Raum gelagerten Dokumente zu sichern.

Am 25. Oktober wurde Frau Razmadze jedoch mitgeteilt, dass der Generaldirektor der Georgischen Post, Levan Chikvaidze, am Tag zuvor die Anordnung Nr. 15-01/533 erlassen habe, der zufolge ein Ausschuss einzusetzen sei, um das Gewerkschaftsbüro vorübergehend auszuräumen, damit es renoviert werden könne, wobei jedoch weder der Anfang noch das Ende der Arbeiten genannt wurde. Frau Razmadze hat zudem von Anfang an darauf hingewiesen, dass nicht geregelt sei, wie die in dem Gewerkschaftsraum gelagerten Dokumente und Vorräte angemessen gesichert und verschlossen werden können. Trotz ihres Vorschlages, dass die Gewerkschaft den Raum selbst renoviert, wurde von oben angeordnet, ihn auszuräumen, als Frau Razmadze nicht im Büro war. Die Gewerkschaftsarbeit wurde dadurch auf unabsehbare Zeit gelähmt, und das Recht auf Vereinigungsfreiheit wurde somit untergraben.

Tarifverhandlungsrecht von 3.700 georgischen Bergarbeitern untergraben20-01-2016

Am 11. Januar 2016 hat das Bergbauunternehmen Georgian Manganese LLC den Beschäftigten seiner Manganmine in Tschiatura mitgeteilt, dass der Betrieb aufgrund des gesunkenen Manganpreises vom 20. Januar bis zum 20. Mai 2016 eingestellt werde.

Die Unternehmensleitung versprach den Beschäftigten 60 Prozent ihres Lohns, Krankenversicherungsschutz während der viermonatigen Minenschließung und die Zahlung eventueller Kreditzinsen. Im Gegenzug dazu zwang das Unternehmen die Beschäftigten jedoch, unverzüglich und ohne die Möglichkeit, einen Anwalt oder Gewerkschaftsvertreter hinzuzuziehen, einen Zusatz zu ihrem Arbeitsvertrag zu unterschreiben, mit dem ihre grundlegenden Beschäftigungsbedingungen geändert und den meisten Bergleuten im Jahr 2016 ihr Recht auf bezahlten Urlaub genommen wurde.

Die für die Metallindustrie, den Bergbau und die chemische Industrie zuständige Gewerkschaft hat die einseitig beschlossene viermonatige Minenschließung kritisiert und eine Intervention der Regierung sowie die Ausnahme der betroffenen Bergleute in Tschiatura von der Lohnsteuerpflicht während der Produktionsunterbrechung gefordert.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung bei RMG Gold dauert an30-09-2015

Die gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung und die Einschüchterungen bei RMG Gold in Kazreti dauerten an, nachdem das Unternehmen versucht hatte, die Gewerkschaft dadurch zu zerschlagen, dass nahezu 1.000 Mitglieder zum Austritt aus der Gewerkschaft gezwungen worden waren, wie im März 2015 berichtet.
Am 30. September 2015 besuchten Vertreter des georgischen Gewerkschaftsbundes GTUC (Georgian Trade Unions Confederation) gemeinsam mit führenden Vertretern der Metall-, Bergbau- und Chemiearbeitergewerkschaft Kazreti, um mit Beschäftigten vor Ort zusammenzutreffen, den Berichten über anhaltenden Einschüchterungen nachzugehen und zu versuchen, die Gewerkschaft wieder aufzubauen. Die Stadt selbst wird praktisch von RMG Gold kontrolliert, und der Großteil der Bevölkerung arbeitet bei dem Unternehmen.

Bei einem früheren Besuch von zwei GTUC-Vertretern in der Stadt waren ihnen Sicherheitsbeauftragte von RMG Gold gefolgt und hatten Fotos gemacht. Die Einwohner hatten Angst, mit ihnen zu sprechen, weil sie fürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Während des zweiten Besuchs am 30. September sprachen die Gewerkschaftsvertreter mit zahlreichen Menschen in der Stadt, die ihre Probleme schilderten, von niedrigen Löhnen bis hin zu ernsthaften Gesundheitsgefahren. In der ersten Nacht während ihres Besuchs versuchte ein Direktor von RMG, die freiwilligen Helfer der Gewerkschaft einzuschüchtern, die an einer Bushaltestelle mit Beschäftigten sprachen. Zudem bestritt er jegliche Gesundheitsgefahren oder Umweltverschmutzung und behauptete, dass das bei der Goldgewinnung verwendete Zyanid nicht gefährlich sei.

Am zweiten Tag ihres Besuchs kam es zu ernsthaften Eingriffen. Es war eine öffentliche Sitzung organisiert worden, um die größten Probleme der Beschäftigten aufzugreifen und die falschen Behauptungen zu widerlegen, die RMG Gold über die Gewerkschaft verbreitete. Lia Ajiaschwili, eine Vertreterin der Geschäftsführung von RMG Gold, machte vor Sitzungsbeginn mit einer Hupe Lärm vor dem Sitzungsraum und rief später jedes Mal dazwischen, wenn die Gewerkschaftsvertreter etwas sagen wollten, so dass die Sitzung im Prinzip nicht stattfinden konnte. Viele derjenigen, die gekommen waren, um an der Sitzung teilzunehmen, gingen wieder. Am Tag zuvor hatten sich die Beschäftigten und die Einwohner der Stadt über das Unternehmen beschwert und gesagt, dass sie sich gewerkschaftlich organisieren wollten, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, aber angesichts der aggressiven Haltung der RMG-Vertreterin, trauten sie sich nicht mehr, dies vor einem breiteren Publikum zu wiederholen.

Versuch, eine unabhängige Gewerkschaft zu untergraben19-06-2015

Die georgische Eisenbahn verteilt Prämien an Mitarbeiter, die der von den Arbeitgebern unterstützten gelben Gewerkschaft beitreten. So erhielt Zurab Nasaria zum Beispiel im April 2014 eine viel höhere Prämie als andere Arbeiter. Die Manager ermutigen die Beschäftigten ganz offen, ihre Mitgliedschaft bei der Neuen Eisenbahnergewerkschaft (RWNTUG) zu kündigen. Viele Arbeitnehmer sind aufgrund des vom Management ausgeübten Drucks aus der Gewerkschaft ausgetreten. Die Unternehmensleitung hat ferner versucht, die Gewerkschaft dadurch zu untergraben, dass die Zahlung von Gewerkschaftsbeiträgen verzögert oder übermäßig kompliziert wurde.

Unrechtmäßige Eingriffe bei RMG Gold und RMG Copper19-06-2015

Die Unternehmen RMG Gold und RMG Copper nahmen ernsthafte Eingriffe vor, um die Gewerkschaft der Metall-, Berg- und Chemiearbeiter Georgiens (TUMMCWG) unter Druck zu setzen. Die Unternehmen zwangen etwa 1.000 TUMMCWG-Mitglieder dazu, ihre Gewerkschaftsmitgliedschaft zu kündigen. Das begann unmittelbar nachdem die TUMMCWG die Unternehmensleitung aufgefordert hatte, ihren gesetzlichen Verpflichtungen im Rahmen des Tarifvertrags nachzukommen, der am 23. März 2014 nach einem 40-tägigen Streik unterzeichnet worden war. Die Reaktion darauf war, dass die Arbeitnehmer von der Unternehmensleitung gezwungen wurden, vorgedruckte Kündigungsschreiben zu unterschreiben.

Generaldirektor der Georgischen Post verstößt gegen Tarifvertrag18-09-2014

Nach der Ernennung von Levan Chikvaidze zum Generaldirektor der Georgischen Post hat er mehr als 120 Beschäftigte entlassen und sie durch Freunde und Verwandte ersetzt. Beschäftigte mit befristeten Verträgen mussten häufig akzeptieren, dass sie nur jeweils für einen Monat einen Vertrag erhielten, anstatt wie zuvor für ein oder zwei Jahre, womit gegen den laufenden Tarifvertrag verstoßen wurde. Die Gewerkschaft der Postbediensteten hat sich daher an das Gericht in Tiflis gewandt. Im Gegenzug begann Levan Chikvaidze, die befristeten Verträge von Gewerkschaftsmitgliedern nicht zu verlängern.

Schikanen18-09-2014

Am 20. Februar hat Guladi Kruaschwili, stellvertretender Abteilungsleiter bei der Eisenbahn, Mitglieder der Neuen Eisenbahnergewerkschaft über ihre Gewerkschaftsmitgliedschaft befragt und sie nach Sestafoni gebracht, wo sie zusammen mit anderen Gewerkschaftsmitgliedern erneut befragt wurden. Die Gewerkschafter wurden gezwungen, bestimmte Dokumente zu unterschreiben. Dies war nicht das erste Mal, dass Kruaschwili Gewerkschaftsmitglieder schikanierte. Zuvor hatte er bereits bei einer Elektrizitätsgesellschaft beschäftigte Gewerkschaftsmitglieder an einem unbekannten Ort befragt. Die Neue Eisenbahnergewerkschaft hat sich bezüglich der erwähnten Zwischenfälle an die Staatsanwaltschaft gewandt.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung18-09-2014

Bei der Agentur für außerordentliche Situationen beschäftigte Gewerkschaftsmitglieder bekamen während des Jahres 2013 die im Jahreshaushalt vorgesehenen Zulagen und 13. Monatsgehälter nicht ausgezahlt. Alle Nichtgewerkschaftsmitglieder unter den Beschäftigten erhielten sie.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung bei Batumi Autotransport18-09-2014

Batumi Autotransport ist ein der Stadtverwaltung von Batumi gehörendes Verkehrsunternehmen, bei dem es zur Diskriminierung von Gewerkschaftsmitgliedern gekommen ist. Die Unternehmensleitung hat die Beschäftigten mit Entlassungsdrohungen dazu veranlasst, Austrittserklärungen zu unterschreiben. Der für die Bereiche Sicherheit und Instandhaltung zuständige Leiter bestellt den Gewerkschaftsvorsitzenden regelmäßig in sein Büro ein, um Austritterklärungen von Gewerkschaftsmitgliedern entgegenzunehmen. Zudem wird die Gewerkschaft von der Unternehmensleitung nicht als Tarifpartei anerkannt, und die Manager greifen Gewerkschaftsmitglieder verbal an, wie etwa den Fahrer Felul Tsintsadze, der als Gangster beschimpft wurde. Dem Gewerkschaftsvorsitzenden, Emzar Gogitidze, und seinem Stellvertreter, Simon Sikharulidze, wurde mehrfach mit Entlassung gedroht. Führende Gewerkschaftsvertreter sind mit dem Bürgermeister von Batumi zusammengetroffen, um sich über die Praktiken bei dem Unternehmen zu beschweren.

Unabhängigkeit der Gerichte fraglich18-09-2014

Angesichts der Tatsache, dass kein Gericht je den Tatbestand einer gewerkschaftsfeindlichen Diskriminierung bestätigt hat, ist auch die Unabhängigkeit der Gerichte in Frage gestellt worden.

Keine Konsultationen18-09-2014

Am 12. Juni 2013 wurden Zusätze zum georgischen Arbeitsgesetz im Parlament eingebracht. Die Beschäftigten waren zunächst in die Konsultationen bezüglich der geplanten Gesetzesänderungen einbezogen worden. Der am 16. Mai 2013 angenommene erste Entwurf befand sich daher im Einklang mit den internationalen Arbeitsnormen. Anschließend wurden jedoch nur noch die Arbeitgeber von der Regierung konsultiert. Die Arbeitnehmer wurden erst informiert, nachdem die Änderungen beschlossen worden waren. Zudem hat das Arbeits-, Gesundheits- und Sozialministerium ohne Beteiligung der GTUC einen Gesetzentwurf zur Regelung der Arbeitsaufsicht vorbereitet.

Gewerkschaftsfeindlichkeit18-05-2014

Merab Targamadze (stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahnergewerkschaft GRWNTU) und Davit Vashakidze (Vorstandsmitglied der GRWNTU) erhielten am 14. November 2014 Drohungen hochrangiger Vertreter der Geschäftsleitung der georgischen Eisenbahngesellschaft.
Zaza Mchedlidze, Vorsitzender des Gewerkschaftsbüros bei der GTM Group, erhielt Drohungen vom Generaldirektor der GTM, Avtandil Kochadze, und wurde schließlich am 27. Juli 2013 entlassen. Die Geschäftsleitung war gegen die Gründung einer Gewerkschaft bei dem Unternehmen und entließ Gewerkschaftsführer, um die Bewegung zu zerschlagen. Zwei weitere Mitglieder des Gewerkschaftsausschusses, Manuchar Liluashvili und Zurab Khvedelidze, wurden am 25. Juli 2013 entlassen.

Krankenhaussektor16-08-2013

Der Krankenhaussektor wird von zwei Unternehmen kontrolliert: JSC Aldagi BCI und JSC GPI Holding. Diese beiden Eigner privatisierter Krankenhäuser und Polykliniken verweigern Verhandlungen mit Gewerkschaften und schüchtern sämtliche Mitarbeiter/innen, die mit den Gewerkschaften kooperieren, gezielt ein. Das medizinische Personal ist aus Angst vor Entlassung in großer Zahl aus der Gewerkschaft ausgetreten. 116 Gewerkschaftsorganisationen (45 Prozent) existieren nicht mehr, und die Mitgliederzahlen sind um 7.968 (41 Prozent) zurückgegangen. Darüber hinaus wurden 32 Tarifverträge gekündigt, und es wurde keine einziger neuer Tarifvertrag abgeschlossen. JSC Aldagi BCI weigert sich schlichtweg, Gewerkschaften anzuerkennen. JSC GPI Holding erkennt die Gewerkschaft zwar an, führt jedoch keine Verhandlungen in gutem Glauben. Infolgedessen gibt es im Krankenhaussektor keine funktionierenden Arbeitsbeziehungen mehr.

Gewerkschaftsfeindlichkeit bei Ölterminal31-07-2013

Als am 3. November 2012 rund 150 Beschäftigte des Black Sea Terminals die Geschäftsführung um eine Neuverhandlung ihrer Arbeitsbedingungen baten, wurden sie eingeschüchtert und zu Einzelgesprächen vorgeladen, bei denen ihnen mit Entlassung gedroht wurde. Kartlos Jobava wurde gezwungen, seinen Jahresurlaub zu nehmen, und sieben Beschäftigte wurden ausgesperrt und gezwungen, neue Verträge mit einer sechsmonatigen Probezeit zu unterschreiben, obwohl sie bereits seit mehreren Jahren mit unbefristeten Verträgen bei dem Unternehmen beschäftigt gewesen waren. Die Geschäftsführung argumentierte, dass die Änderungen im Rahmen des laufenden Umstrukturierungsprozesses erforderlich seien. Die Beschäftigten beschlossen daraufhin, eine Gewerkschaft zu gründen, worauf der Arbeitgeber erbost reagierte und Druck ausübte, um sie zu einem Austritt aus der Gewerkschaft zu veranlassen. Obwohl die Kommission für sozialen Dialog und Arbeitsbeziehungen unterrichtet wurde und intervenierte, verschärfte sich der Konflikt. Als Reaktion auf die willkürlichen Entlassungen begannen die Beschäftigten am 20. Dezember 2012 einen Streik, der beendet wurde, als die Entlassenen wieder eingestellt wurden. Am 31. Januar 2013 wurde jedoch der Arbeitsvertrag des Gewerkschaftsvorsitzenden, Kartlos Jobava, nicht verlängert. Das Bezirksgericht Poti bestätigte diese Entscheidung und stellte keine Diskriminierung aufgrund seiner Gewerkschaftsmitgliedschaft fest. Die Georgische Gas- und Ölarbeitergewerkschaft hat an die Regierung, den Ministerpräsidenten, den Wirtschaftsminister, den Arbeitsminister und die Kommission für sozialen Dialog und Arbeitsbeziehungen appelliert, zu intervenieren, um die Diskriminierung von Gewerkschaftsmitgliedern beim Black Sea Terminal zu beenden.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung bei der GTM-Gruppe27-07-2013

Am 25. Juli 2013 wurde bei der GTM-Gruppe eine der Gewerkschaft für die Metall-, Bergbau- und chemische Industrie angehörende Gewerkschaft gegründet, worüber die Betriebsleitung noch am selben Tag unterrichtet wurde. Daraufhin gab Generaldirektor Avtandil Kochadze bekannt, dass die befristeten Verträge der Gewerkschaftsführer nicht verlängert würden. Drei Gewerkschaftsmitglieder wurden fristlos entlassen (Zaza Zibzibadze, Manuchar Liluaschwili und Zurab Khvedelidze), weil sie angeblich am 27. April 2013 gegen die Arbeitsordnung verstoßen hätten. In diesem Zusammenhang waren jedoch bereits Disziplinarmaßnahmen gegen die Beschäftigten ergriffen worden und anschließend waren ihnen keine weiteren Verstöße zur Last gelegt worden. Die Belegschaft beobachtete zudem, wie Avtandil Kochadze Fotos von Beschäftigten machte, die das Regionalbüro der Gewerkschaft betraten oder verließen. Am 27. Juli 2013 wurde der Gewerkschaftsvorsitzende, Zaza Mchedlidze, in das Büro von Avtandil Kochadze einbestellt, beschimpft und entlassen. Die Gewerkschaften erhoben Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft gegen Kochadze. Die Gewerkschaft für die Metall-, Bergbau- und chemische Industrie wandte sich in dieser Sache an den Ministerpräsidenten, den Wirtschaftsminister, den Arbeitsminister und die Kommission für sozialen Dialog und Arbeitsbeziehungen. Die Antwort, die sie erhielt, lautete, dass die Regierung nicht in die Angelegenheiten von Privatunternehmen eingreifen könne.

Tätliche Angriffe27-07-2013

Beschäftigte sind wiederholt tätlich angegriffen oder bedroht worden. Tedo Gurgenadze, führender Gewerkschaftsvertreter beim Black Sea Terminal LTD „B and P“ in Poti, und seine Kollegen wurden während eines Streiks Ende November 2013 bedroht. Am 27. Juli 2013 bestellte Avtandil Kochadze, der Generaldirektor der GTM-Gruppe, Zaza Mchedlidze, den Vorsitzenden der Gewerkschaft, in sein Büro ein, wo er ihn beschimpfte und versuchte, ihn tätlich anzugreifen.

Rathaus von Tiflis verweigert Verhandlungen24-06-2013

Am 24. Januar 2013 gründeten Beschäftigte der Agentur für außerordentliche Situationen im Rathaus von Tiflis eine Gewerkschaft, die jedoch nicht als Tarifpartei anerkannt wird. Der Direktor der Agentur hat die Abteilungsleiter aufgefordert, die Arbeitsleistung der Gewerkschaftsmitglieder unter die Lupe zu nehmen. Gewerkschaftsmitglieder werden zudem zu Einzelgesprächen mit Vorgesetzten vorgeladen, die sie unter Druck setzen, aus der Gewerkschaft auszutreten. Die Beschäftigten ziehen es aus Angst vor Diskriminierung daher vor, ihre Mitgliedsbeiträge direkt an die Gewerkschaft zu entrichten und ihre Mitgliedschaft gegenüber ihren Vorgesetzten geheim zu halten.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung bei Geosteel22-06-2013

Die Beschäftigten von Geosteel versuchen seit Jahren, eine Gewerkschaft in ihrem Betrieb zu gründen, sind dabei jedoch stets auf den Widerstand der Geschäftsführung gestoßen. Nach einem fünftägigen Streik im Dezember 2012 wurde am 29. Dezember 2012 eine Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft und der Geschäftsführung unterzeichnet, die eine Klausel enthielt, der zufolge den an dem Streik beteiligten Beschäftigten garantiert werde, dass sie mit keinerlei Sanktionen zu rechnen hätten. Kurz nach der Unterzeichnung der Vereinbarung wurde Davit Maisuradze jedoch wegen seiner Beteiligung an dem Streik entlassen. Die Gewerkschaft für die Metall-, Bergbau- und chemische Industrie forderte daraufhin unverzüglich seine Wiedereinstellung, die bisher nicht erfolgt ist. Am 22. Januar 2013 fand die Gründungssitzung der Gewerkschaft statt, und die Beschäftigten wählten einen Gewerkschaftsausschuss, ein Sekretariat und eine Revisionskommission. Die Geschäftsführung verweigerte unmittelbar nach dieser Sitzung die Verlängerung der Arbeitsverträge von Gewerkschaftsmitgliedern und entließ andere Beschäftigte, die sich an dem Streik im Dezember beteiligt hatten. Beschäftigten, die der Gewerkschaft beitreten wollten, wurde mit Entlassung und der Nichtverlängerung befristeter Verträge gedroht. Die Gewerkschaft hat sich mehrmals an die Regierung gewandt, u.a. an den Wirtschafts- und den Arbeitsminister, sowie an die im Oktober 2012 eingerichtete Kommission für sozialen Dialog und Arbeitsbeziehungen. Die Entlassenen wurden jedoch bisher nicht wieder eingestellt, und es wurden keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, um die diskriminierenden Praktiken bei Geosteel zu beenden.

Geschäftsleitung der Georgischen Eisenbahn greift in Gewerkschaftswahlen ein16-06-2013

Im Oktober 2012 organisierten die Beschäftigten einen zweistündigen symbolischen Streik für bessere Arbeitsbedingungen bei der Georgischen Eisenbahn, die zum damaligen Zeitpunkt vom amtierenden Generaldirektor Oleg Bichaschwili geleitet wurde. Bei einem Treffen mit dem Streikkomitee im März 2013 gab er bekannt, dass die Unterzeichnung eines Tarifvertrages nur in Frage komme, wenn die Eisenbahnergewerkschaft bereit sei, aus der GTUC auszutreten. Die Gewerkschaft beraumte daraufhin für den 9. Juni 2013 einen außerordentlichen Kongress an. Die Geschäftsleitung griff jedoch in die Wahl des Gewerkschaftsvorsitzenden ein und machte sich für die Wahl von Hamlet Lomidze stark. Führende Vertreter der Geschäftsleitung wie Oleg Bichaschwili, Davit Gelaschwili (Vorstandsmitglied bzw. Direktor für den Personenverkehr) und Gia Kruaschwili (stellvertretender Leiter der Revisionsabteilung) nahmen als Delegierte am Kongress teil. Etwa die Hälfte der Gewerkschaftsmitglieder verließ daraufhin aus Protest den Kongress, der seine Arbeit jedoch fortsetzte und 17 Mitglieder des Gewerkschaftsvorstandes wählte, von denen niemand aus dem Kreis der regulären Eisenbahnbeschäftigten oder der ordentlichen Personalvertreter stammte. Die Mehrzahl der Vorstandsmitglieder sind in der Tat Führungskräfte, und einige arbeiten noch nicht einmal bei der Georgischen Eisenbahn. Einige Beschäftigte verließen daraufhin die Eisenbahnergewerkschaft und gründeten am 16. Juni 2013 eine neue Gewerkschaft.

Gelbe Gewerkschaften29-03-2013

Die Geschäftsleitung der staatlichen Georgischen Post rief am 29. März 2013 die „Gewerkschaft für die Weiterentwicklung der Georgischen Post“ ins Leben. Diese Organisation wird von ranghohen Führungskräften der Post geleitet, und das Büro des Generaldirektors steht ihr vor. Alle Beschäftigten sind verpflichtet, monatliche Mitgliedsbeiträge an diese Gewerkschaft zu entrichten. Generaldirektor Levan Chikvaidze hat die Ziele und Absichten dieser angeblichen Gewerkschaft in einem Brief an das Personal erläutert. Die Kommunikationsarbeitergewerkschaft hat sich bei der Regierung, beim Ministerpräsidenten, beim Wirtschafts- und beim Arbeitsminister sowie bei der Kommission für sozialen Dialog und Arbeitsbeziehungen beschwert und sie um eine Intervention gebeten, um die Untergrabung unabhängiger Gewerkschaften durch diese vom Arbeitgeber kontrollierte „Gewerkschaft“ zu beenden. Trotz Zusammenkünften mit dem stellvertretenden Wirtschaftsminister und dem Generaldirektor der Post werden führende Vertreter der unabhängigen Gewerkschaft nach wie vor ins Visier genommen.

Keine Verhandlungen in gutem Glauben und Eingriffe der Arbeitgeber07-02-2013

Im Oktober 2012 kündigte die Gewerkschaftsvertretung des Betriebs „Telasi“ LLC einen Streik an, weil die Geschäftsführung Verhandlungen mit den Beschäftigten verweigerte. Daraufhin wurden 73 entlassene Arbeitskräfte im Dezember 2012 wieder eingestellt.

Das Unternehmen Georgian Manganese in Chiatura verweigerte Verhandlungen mit der Gewerkschaft über Lohnerhöhungen, sicherere Arbeitsbedingungen und die Entlassung des Produktionsleiters Akaki Gurjidze, dem vorgeworfen wurde, Gehaltsabzüge vorzunehmen. Die Beschäftigten legten daraufhin im Oktober 2012 die Arbeit nieder. Am 18. Oktober trafen Vertreter der Kommunalbehörden mit der Betriebsleitung von Georgian Manganese zusammen, aber es kam keine Einigung zustande. Der Betriebsleitung wird ferner vorgeworfen, die Gewerkschaft „Samtoeli“ ins Leben gerufen zu haben, um die Gründung unabhängiger Gewerkschaften zu untergraben.

Am 7. Februar 2013 fand ein Treffen der Leiter öffentlicher Schulen in Kutaisi mit Taras Shavshishvili, dem stellvertretenden Vorsitzenden eines Fortbildungszentrums für Lehrkräfte, statt. Shavshishvili ist zudem Gründer der Bildungsgewerkschaft Syndicate. Er warnte vor Problemen mit der internen Revisionsstelle des Bildungs- und Wissenschaftsministeriums, falls sie beschlössen, Syndicate zu verlassen und stattdessen der Freien Bildungs- und Wissenschaftsgewerkschaft Georgiens (ESFTUG) beizutreten.

JSC Silknet 31-12-2012

Das Telekommunikationsunternehmen JSC Silknet hat im vergangenen Jahr die Vorsitzenden von 19 Gewerkschaftsausschüssen in Tiflis und den Regionen entlassen. Am 20. Juli 2012 wurde dem Vorsitzenden des dreigliedrigen Sozialpartnerschaftsausschusses zwar ein Schreiben bezüglich der Entlassungen vorgelegt, aber der Fall wurde bisher noch nicht behandelt. Die Regierung hat den mit diesem Unternehmen abgeschlossenen Tarifvertrag als Beispiel für einen erfolgreichen sozialen Dialog und eine gute Sozialpartnerschaft angeführt. Nach dem Ausscheiden des für die Verhandlungen verantwortlichen Managers hat sich die Situation jedoch schnell verschlechtert. Das Unternehmen verweigert jeglichen Dialog mit der Gewerkschaft. Die Mitgliederzahlen der Gewerkschaft für die Beschäftigten im Kommunikationssektor sind 2012 um 37,7 Prozent zurückgegangen.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung bei der Eisenbahn 31-12-2011

In Chaschuri legte Gocha Chubinidze, die Leiterin des Depots der georgischen Staatseisenbahnen, den Delegierten am 8. April 2011 nahe, nicht am Kongress der Eisenbahnergewerkschaft teilzunehmen, und drohte ihnen mit Entlassung. Ebenfalls in Chaschuri drohte der Leiter der Gleisabteilung, Zaza Chkoidze, 8 Delegierten mit Entlassung, wenn sie am Kongress teilnähmen. Der Bahnhofsvorsteher Vasil Kurtanidze drohte einem der beiden Delegierten mit Entlassung, falls er am Kongress teilnähme. Am Vormittag des 10. April, als Delegierte aus Chaschuri am Bahnhof auf den Zug zum Kongress warteten, traten Unbekannte an sie heran und versuchten, sie dazu zu veranlassen, nicht zum Kongress zu fahren. Daraufhin zogen es einige Delegierte vor, umzukehren. Am Ende nahmen nur 9 von 24 Delegierten aus der Region an dem Kongress teil. Aus der Region Samtredia nahmen nur 15 von 38 gewählten Delegierten am Kongress teil. In Tiflis wurden die Delegierten der Gleisabteilung und der Frachtabteilung einige Tage vor dem Kongress von Vertretern der georgischen Eisenbahnverwaltung bedroht. Am 22. Juni 2011 wurde Merab Targamadze, Vorstandsmitglied der georgischen Eisenbahnergewerkschaft, von der Verwaltung fristlos entlassen. Im Dezember 2011 wurde Vitali Giorgadze, eins der aktivsten Mitglieder des Vorstands der Eisenbahnergewerkschaft, unter dem Vorwand einer Reorganisation entlassen.

Andere Vorstandsmitglieder wurden ebenfalls kontinuierlich unter Druck gesetzt, und die meisten von ihnen haben ihre Gewerkschaftsarbeit inzwischen aufgegeben.

Gewerkschaftsfeindlichkeit in der Metallindustrie30-09-2011

Das anschaulichste Beispiel aus jüngster Zeit für gewerkschaftsfeindliche Praktiken in Georgien ist vielleicht der Fall des Stahlunternehmens Hercules Steel. Im September 2011 beendeten der Gouverneur und Dutzende Polizisten einen Streik von rund 150 Beschäftigten des Betriebes von Hercules Steel in Kutaisi. Die Beschäftigten wurden unter Androhung einer Gefängnisstrafe und/oder Entlassung zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz gezwungen, und mehrere von ihnen mussten sich schriftlich von der Gewerkschaft distanzieren. Die Beschäftigten hatten den Streik begonnen, um die Wiedereinstellung entlassener Gewerkschaftsvertreter und Tarifverhandlungen in gutem Glauben zu fordern.

Öffentlich Bedienstete31-08-2011

Im August 2011 hörten 14 Organisationen der Staatsbedienstetengewerkschaft auf städtischer und Bezirksebene infolge der Eingriffe staatlicher und kommunaler Behörden auf, zu existieren, wodurch 2.350 Mitglieder verloren gingen. Die gebietsbezogenen Verträge in vier Kreisgemeinden wurden gekündigt, und vier liefen aus. Nur noch ein gebietsbezogener Vertrag ist in Kraft. Anfang 2011 wurden Gewerkschaftsmitglieder, die kurz zuvor Gewerkschaften auf kommunaler Ebene organisiert hatten, unter Entlassungsandrohung gezwungen, Austrittsformulare zu unterschreiben, wodurch die Gewerkschaft Hunderte Mitglieder verlor. In privaten Gesprächen mit führenden Gewerkschaftsvertretern gaben die Lokalbehörden zu, dass sie von hohen Regierungsvertretern mündlich angewiesen worden waren, sich der lokalen Gewerkschaften zu entledigen.

Kurzfristige Arbeitsverträge weit verbreitet 10-12-2010

Die Anwendung von kurzfristigen Arbeitsverträgen ist in der Praxis weit verbreitet. Das Arbeitsgesetzbuch enthält keine Kriterien oder Beschränkungen, die besagen, unter welchen Bedingungen ein befristeter Vertrag zulässig ist.

Kein Schutz vor gewerkschaftsfeindlicher Diskriminierung 10-12-2010

Obwohl gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung durch die georgische Gesetzgebung verboten ist, wenden die Gerichte diese Bestimmungen nicht an. Nach den Vorschriften des Arbeitsgesetzbuchs hat der Arbeitgeber das Recht, einen Beschäftigungsvertrag aus jeglichem oder auch ganz ohne Grund und ohne Einhaltung einer Frist zu kündigen. Das Gewerkschaftsgesetz ist nicht abgeschafft und formal voll in Kraft, doch in der Praxis wird Artikel 23 dieses Gesetzes, der besagt, dass Beschäftigte, die als Vorsitzende von Gewerkschaftsorganisationen gewählt wurden, nur mit Zustimmung der Gewerkschaft entlassen werden können, ignoriert.

© ITUC-CSI-IGB 2013 | www.ituc-csi.org | Contact Design by Pixeleyes.be - maps: jVectorMap