Tailandia - Gewerkschaftsfeindliche Aktivitäten nach Eisenbahnerstreiks (2010)

Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Streiks und Auseinandersetzungen bei der staatlichen Eisenbahngesellschaft State Railway of Thailand (SRT). Im Juni rief die Eisenbahnergewerkschaft State Railway Workers‘ Union of Thailand (SRWUT) einen Streik aus, um gegen die Umstrukturierungspläne des staatlichen Unternehmens zu protestieren. Bei einem tödlichen Zugunfall im Oktober wurden sieben Fahrgäste getötet und sehr viele verletzt. Die SRWUT machte geltend, dass Müdigkeit des Personals die Ursache für den Unfall war, aber die SRT widersprach dieser Erklärung und entließ den Zugführer; die Löhne des Beifahrers und des Begleiters wurden gekürzt. Daraufhin trat die SRWUT in den Streik und verlangte, dass Personalengpässe beseitigt und die Sicherheitsstandards erhöht werden müssen. Die Regierung stellte neue Arbeitskräfte ein und versuchte so, den Streik zu brechen.
Später in diesem Monat reichte die SRT zwei Klagen beim Zentralen Arbeitsgericht (Central Labour Court) ein, um die Entlassung des Vizepräsidenten der ITF-Eisenbahnsektion für den Asien-Pazifik-Raum, des SRWUT-Vizepräsidenten Pinyo Ruenpet sowie weiterer sechs SRWUT-Führer und -Mitglieder zu erreichen. Die Klage sah auch Schadenersatz seitens der SRWUT-Mitglieder in Höhe von 70 Millionen Baht (2,12 Millionen US-Dollar) vor. Am 2. November verlangte die SRWUT, dass die Thai PM Abhisit Vejiajiva (Abhisit) die Entlassung von sechs SRT-Beschäftigten, die am Streik teilgenommen hatten, zurücknehmen sollte. Ende des Jahres waren alle Gerichtsverhandlungen und Entlassungen noch anhängig.

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