Sri Lanka - Gewerkschaftsfeindlichkeit bei Ansell Lanka

Das Unternehmen Ansell Lanka Pvt. in der Freien Exportzone Biyagama (BEPZ) weigert sich, die Gewerkschaft Free Trade Zones and General Services Employees Union als Tarifpartei anzuerkennen. Gewerkschaftsmitglieder werden seit Anfang 2013 von der Unternehmensleitung diskriminiert. Am 22. März 2013 wurde Beschäftigten, die sich darüber beschwert hatten, dass sie nicht verpflegt wurden, die Hälfte ihres Tageslohns abgezogen. Am 10. April 2013 wurde der Ortsverbandsvorsitzende der Gewerkschaft, Athula Kamal, in Kiribathgoda von zwei unbekannten Motorradfahrern angegriffen. Sechs Monate später, am 10. Oktober 2013, wurde Athula Kamal suspendiert, weil er sich bei der Polizei über den Angriff beschwert hatte. Die Beschäftigten legten daraufhin aus Protest am 14. Oktober 2013 die Arbeit nieder. Der stellvertretende für Arbeitsfragen zuständige Regierungsbeamte in Colombo Mitte hat zwischen den beiden Parteien vermittelt und die Unternehmensleitung aufgefordert, Athula Kamal an seinen Arbeitsplatz zurückkehren zu lassen. Der Arbeitgeber beschloss jedoch, ihn und zehn führende Gewerkschaftsvertreter sowie zwei Gewerkschaftsmitglieder, die gestreikt hatten, zu entlassen.

Am 2. Mai 2013 entließ Ansell Lanka zwei Ausschussmitglieder des Ortsverbandes der Gewerkschaft sowie ein weiteres aktives Gewerkschaftsmitglied, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, auf die ihnen zur Last gelegten Disziplinarvergehen zu reagieren. Am 9. April 2013 wurde zudem ein weibliches Ausschussmitglied suspendiert. Am 29. Mai 2013 wurden die Beschäftigten gezwungen, ohne Rücksprache mit der Gewerkschaft eine Einverständniserklärung zur Erhöhung des Produktionsziels zu unterschreiben. Im Anschluss an Proteste und eine schriftliche Beschwerde beim Arbeitsminister ließ die Unternehmensleitung schließlich am 16. Juli 2013 Inspektoren in den Betrieb herein.

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