Hong Kong (RAE - China) - Gewerkschaftsführerin wegen Unterstützung der Demokratiebewegung entlassen

Am 21. August entließ die Fluggesellschaft Cathay Dragon die Vorsitzende der Flugbegleitergewerkschaft Hongkong Dragon Airlines Flight Attendants Association, Frau Rebecca Sy. Es wurde kein offizieller Grund für ihre Entlassung angegeben, allerdings erfolgte diese unmittelbar nachdem sie gebeten wurde, zu bestätigen, dass ein Screenshot eines Posts in den sozialen Netzwerken, in dem sie ihre Unterstützung für die prodemokratische Bewegung zum Ausdruck brachte, von ihr stammte.
Der Hong Kong Confederation of Trade Unions (HKCTU), dem die Flight Attendants Association angeschlossen ist, war der Ansicht, dass die Gewerkschaften der Luftfahrtindustrie eine Zielscheibe für Repressalien seien, da sie sich am aktivsten am pro-demokratischen Streik vom 5. August beteiligt hatten. Rebecca Sy selbst sei ein sehr aktives Gewerkschaftsmitglied und habe Änderungen durchgesetzt, die Cathay Pacific und Cathay Dragons Bekleidungsvorschrift „nur Röcke“ für Frauen ein Ende setzten und Flugbegleiterinnen die Möglichkeit einräumten, Hosen zu tragen. Die Fluggesellschaft lehnte es ab, einen Grund für die Entlassung von Frau Sy zu nennen, behauptete jedoch, dass dieser nicht mit ihrer Gewerkschaftsarbeit zusammenhänge.
Nach dem Generalstreik vom 5. August übte die Luftfahrtbehörde der Volksrepublik China (CAAC) Druck auf Cathay Pacific wegen der Beteiligung ihres Personals an der prodemokratischen Bewegung aus und erließ eine breit angelegte Anordnung, dass das Personal von Cathay Pacific, das an „unzulässigen Versammlungen“ und „radikalen Aktionen“ im Rahmen der Proteste gegen das Auslieferungsgesetz teilnimmt, nicht auf Flügen über das chinesische Festland eingesetzt werden dürfe.
Das Unternehmen beugte sich diesem Druck und warnte vor Kündigungen wegen Unterstützung oder Beteiligung an den Protesten. Die Zahl der Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Unterstützung für die Bewegung entlassen wurden, erreichte bald zweistellige Zahlen. Unter den Entlassenen befanden sich auch vier Piloten und zwei Mitarbeiter des Bodenpersonals.
Das CAAC-Verbot hatte einen Dominoeffekt und schränkte das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit der Beschäftigten im Luftfahrtsektor ein. Bis Ende November 2019 wurden 37 Mitarbeiter von Cathay Pacific, Cathay Dragon, Hong Kong Airlines und der Flughafenbehörde von Hongkong entlassen, weil sie sich an den Protesten beteiligt hatten.

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