Hong Kong (RAE - China) - Gewerkschaftsvorsitzender von Luftfahrt-Cateringunternehmen entlassen

Am 9. März 2017 hat LSG Sky Chefs Ng Chi-Fai, Koch und Vorsitzender der Hongkonger Köche-Gewerkschaft (Hong Kong Chefs’ Union), entlassen.

Ng Chi-Fai war seit 2015 bei dem Unternehmen tätig und hatte die Gewerkschaft noch in dem Jahr gegründet. Unter seiner Führung hat die Gewerkschaft eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit gefordert und gegen die Gastronomieunternehmen Maxims und Cafe de Coral protestiert.

Ng Chi-fai wurde aufgrund seiner aktiven Gewerkschaftsarbeit zweimal versetzt. Im April 2016 hatte er zusammen mit anderen Köchen zwar mit Erfolg die ausstehende Zahlung geleisteter Überstunden gefordert, wurde dafür aber von seinem Wohnort Tseung Kwan-O an einen anderen, wesentlich weiter entfernten Standort in Kwai Chung versetzt. Dort musste er den Müll entsorgen, was nicht zu seinen Aufgaben als Koch gehörte. Im November 2016 wurde er erneut versetzt, an den Hauptsitz der staatlichen Bank of China, nachdem er an dem Marsch gegen Pekings Auslegung des Hongkonger Grundgesetzes teilgenommen hatte.

Laut Ng sei seine Entlassung am 9. März mit seiner „schlechten Einstellung“ begründet worden, obwohl er sich bei der Arbeit nie etwas hatte zuschulden kommen lassen. Vier Tage vor seiner Entlassung, am Sonntag, den 5. März, hatte Ng an einem öffentlichen Forum zur Wahl des Chefs/der Chefin der Hongkonger Exekutive teilgenommen und eine Kandidatin, Carrie Lam Yuet-ngor, nach ihrer Meinung zu geregelten Arbeitszeiten gefragt. In Hongkong ist die Wochenarbeitszeit nicht gesetzlich geregelt, und für die Gewerkschaften ist dies schon lange ein Kampagnenthema. Im Anschluss an das Forum wurde er zum Geschäftsführer von LSG Hongkong, Sam Yau, einbestellt, der Ng über seine Entlassung unterrichtete.

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