Indonesia - Indonesische Hausangestellte misshandelt und ausgebeutet (2012)

Laut einer Umfrage der Internationalen Arbeitsorganisation gab eine Mehrheit der Haushaltshilfen an, irgendeiner Form von körperlicher Misshandlung ausgesetzt zu sein, unter seelischer Misshandlung zu leiden und sexuell belästigt worden zu sein. Misshandlung beginnt bereits bei Arbeitgebern, die ihr Personal zwingen, bis zu 20 Stunden am Tag zu arbeiten, ohne ihnen eine Pause während des Tages oder einen arbeitsfreien Tag zu gewähren. Neununddreißig Prozent der befragten Hausangestellten in Java erklärten, sie durften während des Tages keine Pausen machen, und 55% sagten aus, sie hätten keinen freien Tag während der Woche. Am 14. Februar 2011 erklärte Amnesty International, dass die indonesischen Hausangestellten, die überwiegende Mehrheit von ihnen Frauen und Mädchen, der Ausbeutung und Misshandlung so lange schutzlos ausgeliefert seien, bis das Parlament des Landes endlich ein Gesetz für Hausangestellte erlässt. Indonesien verhängte ein Moratorium für das Entsenden von Arbeitern nach Saudi-Arabien, nachdem das indonesische Hausmädchen Ruyati binti Saboti am 18. Juni 2011 wegen des angeblichen Mordes an ihrem Arbeitgeber enthauptet worden war. In Saudi-Arabien gibt es 23 Indonesier, die meisten von ihnen Hausarbeitsmigrantinnen, denen die Todesstrafe droht. Am 30. Mai unterzeichneten Indonesien und Malaysia ein Memorandum, das ein zweijähriges Verbot der Entsendung von Hausangestellten nach Malaysia aufhob. Indonesien hatte das Verbot nach weit verbreiteten Berichten über die Misshandlung indonesischer Arbeiter in Malaysia verhängt.

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