Malasia - Indonesische Hausangestellte missbraucht und gefoltert (2010)

Am 26. Oktober teilte die Polizei den Tod von Mautik Hani mit, einem indonesischen Hausmädchen, das von seinem malaysischen Arbeitgeber schwer geschlagen worden war. Die Polizei hatte die Frau am 26. Oktober bewusstlos und an Händen und Füßen gefesselt im Badezimmer des Hauses ihres Arbeitgebers gefunden. Gesicht und Körper waren mit Narben und Blutergüssen übersät. Am 8. Juni gelang Siti Hajar, einem anderen indonesischen Hausmädchen, das über einen Zeitraum von fast drei Jahren wiederholt gefoltert worden war, die Flucht aus dem Haus des Arbeitgebers. Die Frau flüchtet sich in die indonesische Botschaft in Kuala Lumpur. Sie hatte durch Schläge und Übergießen mit kochendem Wasser schwere Narben davongetragen. Nach Bekanntwerden dieser Zwischenfälle stellte Indonesien vorübergehend die Entsendung von Hausangestellten nach Malaysia ein. Am 13. Juni berichtete die indonesische Nachrichtenagentur Antara, dass ein weiteres Hausmädchen, Nurul Wijayanti, kürzlich tot im Hause des Arbeitgebers aufgefunden worden war. Nach Angaben eines Beamten der indonesischen Botschaft in Kuala Lumpur hatte die Frau angeblich Selbstmord begangen.
Am 2. September gab das malaysische Innenministerium bekannt, dass indonesischen Hausangestellten in Malaysia ein freier Tag pro Woche gewährt werden würde und dass sie, solange sie in Malaysia arbeiten, ihren Pass behalten dürften. Malaysia und Indonesien stimmten diesen Bedingungen bei ihrem dritten Treffen des Arbeitsausschusses für Anwerbung und Einstellung indonesischer Hausmädchen am 20. August zu. Ende November verhandelten Indonesien und Malaysia immer noch über ein überarbeitetes bilaterales Abkommen, das auch eine malaysische Sondereinheit regelt, die sich mit Missbrauch durch Arbeitgeber beschäftigen und wegen höherer Löhne verhandeln soll. Der Malaysische Gewerkschaftskongress (MTUC) wiederholte seine Forderung an die Regierung, die Gründung einer Gewerkschaft für Hausmädchen oder wenigstens einer Vereinigung zum Schutz ihrer Rechte zu genehmigen. G. Rajasegaran, der Generalsekretär der MTUC, sagte bei einer Pressekonferenz, dass die 300.000 Hausmädchen in Malaysia anders als in den Nachbarländern keinerlei rechtlichen Schutz genießen.

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