Indonesia - Lebensmittelarbeiter/innen wegen Einforderung ihrer Rechte entlassen

Champ Resto Indonesia, eine der führenden Schnellrestaurantketten Indonesiens, hat im Juli 2016 83 Beschäftigte entlassen, weil sie an einer Protestdemonstration im Zusammenhang mit ihrer Krankenversicherung teilgenommen hatten, nachdem das neugeborene Baby eines Beschäftigten von Champ Resto im November 2015 gestorben war, weil ihm eine Grundversorgung im Krankenhaus verweigert worden war. Bei dieser Gelegenheit hatten die Beschäftigten erfahren, dass weder sie noch ihre Familienmitglieder bei der staatlichen Krankenversicherung angemeldet waren. Der Vater des Neugeborenen, der 14 Jahre lang bei Champ Resto gearbeitet hatte, wurde entlassen, weil er sich fünf Tage freigenommen hatte, um mit seiner Familie zu trauern.

Auch nach diesem tragischen Ereignis unternahm das Unternehmen keinerlei Schritte, um seine Beschäftigten bei der staatlichen Krankenversicherung anzumelden. Im Juli 2016 hielten schließlich Mitglieder der nationalen Föderation für das Hotel- und Gaststättengewerbe (FSPM) eine Demonstration in Bandung ab, um von Champ Resto die Anmeldung all seiner Beschäftigten und ihrer Familienmitglieder im Einklang mit den staatlichen Bestimmungen bei der Krankenversicherung zu fordern, woraufhin das Unternehmen unverzüglich 83 Beschäftigte entließ. Die Gewerkschaft protestierte dagegen, aber die Betriebsleitung lehnte die Wiedereinstellung der Entlassenen kontinuierlich ab und setzte die Gewerkschaftsmitglieder als Reaktion auf weitere Proteste immer stärker unter Druck. Vierzehn in der Gewerkschaft aktive Beschäftigte wurden von Bandung in das mehr als 100 km entfernte Jakarta versetzt. Ohne Unterkunft und drei Stunden von ihren Familien entfernt, reichten 12 der 14 ihre Kündigung ein.

Bis Anfang 2017 war die Lage unverändert. Die Gewerkschaft hielt weiterhin wöchentliche Demonstrationen ab, um die Wiedereinstellung der entlassenen Beschäftigten, die uneingeschränkte Achtung der Gewerkschaftsrechte und die Anmeldung aller Beschäftigten des Unternehmens und ihrer Familienmitglieder bei der staatlichen Krankenversicherung zu fordern.

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