Israel - Organisierungsarbeit durch gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung unterbunden

Als die Beschäftigten der Niederlassung des Unternehmens Bikurei Hashikma (das für die Vermarktung und den Vertrieb von Agrarprodukten für die Supermarktkette Rami Levy im ganzen Land zuständig ist) in Moshav Timorim im Dezember 2015 eine dem Gewerkschaftsdachverband Histadrut angeschlossene Arbeitnehmervertretung eingerichtet hatten, reagierte das Unternehmen darauf mit der sofortigen Schließung der Niederlassung. Als die neue Gewerkschaft einen Streik organisierte, stellte das Unternehmen Zeitarbeitskräfte ein, um die Streikenden zu ersetzen. Wer bei dem Streik mitmachte, wurde durch die Beschlagnahmung von Firmenwagen bestraft und erhielt eine Kündigungswarnung. Anschließend wurden 180 Beschäftigte in eine andere Niederlassung integriert, bei der es keine Gewerkschaft gab. Das Gerichtsverfahren ist noch anhängig.

Dies ist kein Einzelfall. Entlassungen, Einschüchterungen und die einseitige Änderung der Arbeitsbedingungen sind übliche Arbeitgeberpraktiken, mit denen aktive Gewerkschaftsmitglieder eingeschüchtert werden sollen. Bei McDonald‘s wurden streikende Beschäftigte suspendiert, ihre Schichten wurden verkürzt, und ihre Arbeitsregelungen verschlechterten sich, nachdem sie zur Arbeit zurückgekehrt waren. Die Arbeitszeiten aktiver Gewerkschaftsmitglieder wurden erheblich verkürzt. Zudem wurden sie von den betriebseigenen WhatsApp-Listen gestrichen, die für die interne Kommunikation und die Arbeitsorganisation benutzt werden, auch für die Einteilung der Schichten, was einer fristlosen Kündigung gleichkam. Dieselbe gewerkschaftsfeindliche Strategie hat Domino’s Pizza verfolgt. McDonald’s-Manager haben zudem Beschäftigte routinemäßig daran gehindert, mit Gewerkschaftsorganisatoren zu sprechen, indem sie sie beispielsweise in die Küche schickten und den Organisatoren mit einer Anzeige bei der Polizei drohten.

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