4 – Systematische Rechtsverletzungen
Der Globale Rechtsindex des IGB

Pakistan

Die Mitgliedsorganisationen des IGB in Pakistan sind der All Pakistan Trade Union Congress (APTUC) und die Pakistan Workers’ Federation (PWF).

Praxis

Browse by:

Polizei greift streikendes Gesundheitspersonal an 08-11-2019

Die Grand Health Alliance (GHA) rief zu einem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
von mehr als 45.000 Ärzten, Krankenschwestern, Rettungssanitätern und nicht-medizinischem Personal aus staatlichen Gesundheitseinrichtungen in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa auf. Der Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
begann am 27. September 2019. Die Streikenden forderten die Aufhebung des rückschrittlichen Gesetzes über die regionalen und Distriktgesundheitsbehörden von 2019, eine Kostensenkungsmaßnahme, mit der der Gesundheitssektor weiter privatisiert und die Staatsausgaben auf Druck der internationalen Finanzinstitutionen gekürzt werden sollen. Frühere Streiks waren im Mai abgesagt worden, als der Regierungschef der Provinz Ausschüsse mit GHA-Beteiligung zur Untersuchung der Probleme bildete. Das Gesetz wurde jedoch verabschiedet, ohne dass die Berichte der Ausschüsse veröffentlicht wurden.
Die Regierung reagierte auf den Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
vom 27. September mit der Mobilisierung der Polizei, die mit Schlagstöcken gegen die Beschäftigten vorging und etwa 16 Ärzte und Sanitäter verhaftete. Acht Ärzte wurden wegen ihrer Teilnahme an dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
angeklagt.
Der Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
wurde fortgesetzt, und am 8. November entließ die Regierung der Provinz Khyber Pakhtunkhwa drei Beschäftigte, darunter einen Arzt. Darüber hinaus ergingen Notifikationen an 50 GHA-Führer. Die Provinzregierung warnte, dass die Disziplinarmaßnahmen bis zur Beendigung des Streiks fortgesetzt würden.

Protestierende Lehrkräfte von der Polizei verletzt 15-09-2019

Mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern griff die Polizei Lehrkräfte an, die gegen Arbeitsplatzunsicherheit protestierten. Am Sonntag, den 15. September, folgten fast 1.000 Schulleiter, Schulleiterinnen und Studienräte öffentlicher Schulen in Sindh dem Aufruf der Vereinigung All Pakistan Universities Academic Staff Association Sindh, für dauerhafte Arbeitsplätze zu demonstrieren.
Die Lehrkräfte waren im Anschluss an eine Anwerbungs- und Auswahlkampagne eingestellt worden, die 2015 begann. Diejenigen, die den Auswahlprozess bestanden, durchliefen eine Schulung und wurden dann eigestellt, allerdings nur auf Vertragsbasis. Der ehemalige Bildungsminister Syed Sardar Ali Shah und der Sekretär Qazi Shahid hatten den Lehrkräften bei mehreren Gelegenheiten zugesichert, dass ihre Stellen regularisiert würden, aber die Verträge wurden um ein weiteres Jahr verlängert. Anschließend wurde eine zehnprozentige Kürzung der Mittel für den Bildungsbereich angekündigt, und es wurde eine Mitteilung über ihre Entlassung nach Ablauf der Vertragslaufzeit herausgegeben. Dies geschah trotz der Tatsache, dass viele von ihnen für ihre hervorragenden Leistungen Anerkennungsurkunden erhalten hatten.
Einige Stunden nach Beginn des Protests, als die Lehrkräfte keine Nachricht von der Regierung erhalten hatten, begannen sie in Richtung des Hauses des Regierungschefs der Provinz zu marschieren. Die Polizei errichtete Sperren, um ihren Vormarsch zu vermeiden. Es kam zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei, wobei diese Schlagstöcke und Wasserwerfer einsetzte, um die Demonstranten zu zerstreuen. Bei den Zusammenstößen wurden mehrere Demonstranten verletzt. Die Verletzten wurden mit Krankenwagen in Krankenhäuser gebracht und mehrere Lehrkräfte von der Polizei verhaftet.

Junge Ärzte nach Protesten wegen ausstehender Zahlungen entlassen 12-08-2019

Die Ärzte des staatlichen Abbassi-Shaheed-Krankenhauses in Karatschi stellten ihre Arbeit in der Ambulanz ein und demonstrierten am 21. Juni 2019 vor dem Büro des Chefarztes, um die ausstehende Zahlung von bis zu zehn Monatsgehältern und Sozialleistungen einzufordern. Die Zahlungen waren über 300 Ärzten, postgraduierten Trainees und Assistenzärzten geschuldet.
Die Krankenhausverwaltung reagierte darauf mit der Entlassung von zehn der Demonstranten. Die Ärzte ihrerseits kündigten daraufhin allesamt. Der Protest wurde von der Young Doctors’ Association (YDA) aufgelöst, nachdem die Verwaltung versprochen hatte, das Problem bis zum 12. August zu lösen.
Der Bürgermeister von Karatschi und die Karachi Metropolitan Corporation, die für das Krankenhaus verantwortlich ist, hatten sich zuvor nach ähnlichen Protesten im März bereit erklärt, die Zahlungsrückstände bis zum 1. April zu begleichen, hielten ihr Versprechen jedoch nicht.

Polizei greift entlassene Lehrkräfte an 05-08-2019

Die Polizei griff protestierende Lehrkräfte mit Schlagstöcken an und verhaftete mehrere von ihnen, um sie daran zu hindern, am 5. August 2019 in Richtung des Hauses des Regierungschefs der Provinz zu marschieren.
Die Early Childhood Education Teachers (ECETs) hatten im Vormonat einen Sitz- und Hungerstreik organisiert. Sie wurden 2009 auf Vertragsbasis im Rahmen der nationalen Bildungspolitik für das Frühförderprogramm (ELP) in der Provinz Sindh eingestellt. Ursprünglich wurden im Rahmen des Projekts rund 300 Lehrkräfte fünf Distrikten zugeteilt, die in 30 Zentren für frühkindliche Bildung tätig sein sollten. Am 30. Juni 2019 wurden sie jedoch darüber informiert, dass das ELP geschlossen und ihre Dienste nicht mehr benötigt würden.
Am 9. Juli veranstalteten die Lehrkräfte eine Sitzblockade im Presseclub von Karatschi und kündigten einen Hungerstreik an, bis die Regierung ihrer Forderung nach dauerhaften Arbeitsplätzen nachkommt.
Nach zwei Wochen, so die ECET-Ittihad Sindh, habe sich kein einziger Vertreter der Regierung Sindhs die Mühe gemacht, ihre Sitzblockade zu besuchen und sich ihre Beschwerden anzuhören. Daher beschlossen sie am 22. Juli, ihre Beschwerden der Provinzregierung von Sindh direkt zu überbringen, und machten sich in die gesperrte Rote Zone auf. Berichten zufolge wurden etwa 24 protestierende Lehrkräfte auf ihrem Weg in die Rote Zone von der Polizei in Sindh festgenommen.
Bis zum 5. August gab es immer noch keine Fortschritte, und so versuchten die Lehrkräfte, zum Haus des Regierungschefs der Provinz zu marschieren, aber die Polizei hinderte sie erneut daran, in die Rote Zone vorzudringen. Nach einem Gerangel mit der Polizei begannen sie in Richtung Pakistan Arts Council Chowk in der Nähe des Versammlungsgebäudes von Sindh zu marschieren. Die Polizei verhaftete mehrere Lehrkräfte, weil sie in das Sperrgebiet eingedrungen waren. Mindestens zwei Lehrkräfte wurden bei dem Gerangel zwischen den Demonstranten und der Polizei von Sindh verletzt. Die verhafteten Lehrer wurden später freigelassen.

Schikanierung von Gewerkschaftern bei der staatlichen Lebensversicherungsgesellschaft 01-03-2019

Im Jahr 2019 erklärte die Regierung die Pakistan State Life Insurance Corporation (SLIC) zu einem systemrelevanten Dienstleister. Damit unterstellte sie diese dem Gesetz über die Aufrechterhaltung wesentlicher Dienste (Essential Services (Maintenance) Act, ESMA) von 1952, das wiederholt geltend gemacht wurde, um die gewerkschaftliche Organisierungs- und Verhandlungstätigkeit in Pakistan einzuschränken, eine Taktik, die von der ILO stark kritisiert wurde.
Im Februar entließ das Unternehmen im Rahmen seiner Privatisierungspläne 100 Beschäftigte, was Proteste der Federation of Field Workers Association (FFWA) und der Pakistan Bank Insurance Employees’ Federation (PBIFEF) auslöste. 
Im Anschluss an diese Proteste erklärte die Regierung, dass die SLIC einen systemrelevanten Dienst erfülle, was dem Unternehmen erlaubte, die Gewerkschaftsaktivitäten einzuschränken.
Die örtliche Betriebsleitung suspendierte daraufhin fünf Gewerkschaftsfunktionäre und sandte ein Schreiben an die Belegschaft, in dem sie diese ermahnte, alle Gewerkschaftsaktivitäten einzustellen. Das Nationale Gericht für Arbeitsbeziehungen Arbeitsbeziehungen Die individuellen und kollektiven Beziehungen und Kontakte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern am Arbeitsplatz sowie die institutionelle Interaktion zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und auch der Regierung.

vgl. sozialer Dialog
(NIRC) ordnete ihre Wiedereinstellung an, aber das Unternehmen ignorierte die Gerichtsentscheidung und ging stattdessen unverhohlen gegen die Beschäftigten vor und begann, Stimmung gegen die Gewerkschaft zu machen.

Zuckerfabrik weigert sich, Gewerkschaft anzuerkennen 27-02-2019

Die Unternehmensleitung der Zuckerfabrik Sakrand weigerte sich, die Gewerkschaft ihrer Beschäftigten anzuerkennen, sich mit ihr zusammenzusetzen oder über ihre Forderungen, zu denen auch die Zahlung der gesetzlichen Mindestlöhne gehört, zu verhandeln.
Am 27. Februar 2019 veranstaltete die Sakrand Sugar Mills Union, die Mitglied der Sindh Sugar Mills Workers’ Federation (SSMWF) ist, eine Protestkundgebung vor dem Fabriktor zur Unterstützung ihrer Forderungen, nachdem die Unternehmensleitung die Aufforderung zu einem Treffen abgelehnt hatte. Als Vergeltungsmaßnahme hinderte die Unternehmensleitung acht Gewerkschaftsführer, darunter den Vorsitzenden und den Generalsekretär, daran, die Fabrik zu betreten, und begann, die Beschäftigten unter Druck zu setzen, damit diese aus der Gewerkschaft austreten.

Protestierende Lehrkräfte weiter angegriffen und verhaftet ons, baton charges and arrests04-01-2018

Die Lehrkräfte setzten ihre Proteste fort, um die Zahlung ihrer seit langem ausstehenden Gehälter zu fordern und wurden wieder mit Polizeigewalt konfrontiert. Am 23. November 2017 marschierten Dutzende Lehrkräfte aus dem Bezirk Ghotki aus Protest zum Gebäude der Provinzversammlung von Sindh, woraufhin die Polizei mit Schlagstöcken auf sie losging. Protestierende und Vertreter des Lehrer-Aktionskomitees berichteten, dass mehr als ein Dutzend Lehrkräfte verletzt worden seien. Einige von ihnen wurden zudem festgenommen, aber schnell wieder auf freien Fuß gesetzt.

Ein weiterer Protest folgte am 20. Dezember. Als die protestierenden Lehrkräfte versuchten, zum Sekretariat von Sindh zu gelangen, schritt die Polizei erneut mit Schlagstöcken und Wasserwerfern ein, um sie aufzuhalten. Rund 40 Personen wurden festgenommen. Neben der Zahlung ihrer ausstehenden Gehälter forderten die Lehrkräfte ihre Festanstellung.

Am 25. Dezember versammelten sich erneut mehrere Hundert Lehrkräfte vor dem Presseclub von Karatschi, um auf ihre Festanstellung zu drängen. Als sie versuchten, zum Sitz des Regierungschefs der Provinz zu gelangen, griff die in den umliegenden Straßen stationierte Polizei sie mit Schlagstöcken, Tränengas und Wasserwerfern an, um sie zu vertreiben. Die Lehrerin Farzana verlor bei einer Tränengasattacke das Bewusstsein. Eine andere Lehrkraft erlitt durch Schlagstockhiebe eine Nasenverletzung. Einer der Lehrer wurde so schwer am Kopf verletzt, dass er schwer blutete.

Gewählte Gewerkschaftsvertreter diskriminiert 31-10-2017

Nachdem Muhammad Farooq Hassan zum Vorsitzenden der Gewerkschaft bei Metro-Habib Cash & Carry Pakistan gewählt worden war, stellte das Unternehmen ab Anfang Oktober 2017 die Zahlung seines Gehalts ein. Seinem Gewerkschaftskollegen Iqtidar erging es ebenso.

Es gab kein Disziplinarverfahren, und die Geschäftsführung nannte keinen Grund für diese Maßnahme, von der offenbar nur Hassan und Iqtidar betroffen waren. Die Bemühungen um ein Gespräch mit der Geschäftsführung wurden wiederholt ignoriert. Hassan und die Gewerkschaft der Beschäftigten von Metro Habib hatten sich in der letzten Tarifrunde erfolgreich für ihre Mitglieder eingesetzt und im Juni 2017 einen neuen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
mit der Geschäftsführung abgeschlossen. Die Gewerkschaft ging davon aus, dass gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung Gewerkschaftsfeindliche diskriminierung Jede Praxis, die eine/n Beschäftigte/n oder eine Gruppe von Beschäftigten aufgrund einer früheren, gegenwärtigen oder zukünftigen Gewerkschaftsmitgliedschaft, legitimer Gewerkschaftsaktivitäten oder der Inanspruchnahme von Gewerkschaftsdiensten benachteiligt; beinhaltet Entlassungen, Versetzungen, Degradierungen, Belästigungen und Ähnliches

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
der einzige Grund für die Einstellung der Gehaltszahlungen war.

Regionalvorsitzender der Eisenbahnergewerkschaft verhaftet und inhaftiert 27-10-2017

Am 24. Oktober 2017 wurde Junaid Awan, der Generalsekretär der Eisenbahnergewerkschaft PRWU (Pakistan Railway Workers Union) – Sektion Karatschi, verhaftet und drei Tage lang in Polizeigewahrsam genommen. Am 27. Oktober ordnete ein Richter drei weitere Tage Polizeigewahrsam an.

Seine Verhaftung erfolgte nach einem Treffen am 7. Oktober, bei dem die Wiedereinsetzung der gestrichenen Schnellzüge Shah Latif und Mehran gefordert worden war. Awans Anwalt erklärte, dass das Treffen von den Bahnbehörden genehmigt worden war. Die Anschuldigungen gegen Awan bezogen sich auf das Antiterrorgesetz und die Bahnverordnung. Seine „Straftat“ bestand offenbar darin, den Bahnverkehr gestört und den Bahnminister kritisiert zu haben.

Polizei geht mit Schlagstöcken und Wasserwerfern gegen protestierende Lehrkräfte vor19-09-2017

Die Lehrkräfte, die am 13. September vor dem Presseclub von Karatschi protestierten, um die Zahlung ihrer seit langem ausstehenden Gehälter zu fordern, wurden mit Schlagstöcken und Wasserwerfern angegriffen. Mehr als 7.500 im Jahr 2012 eingestellte Lehrkräfte waren in den ersten 16 Monaten nach ihrem Eintritt in den Schuldienst nicht bezahlt worden. Nach Protesten im März und im Juli 2017 hatte die Regierung der Provinz Sindh die Zahlung der seit langem ausstehenden Gehälter vor den Eid-Ferien im September zugesagt, und die Lehrkräfte wollten mit ihrer Aktion auf die Einhaltung dieser Zusage drängen.

Die Lehrkräfte wollten zum Sitz des Regierungschefs der Provinz marschieren, und als die Polizei sie mit Worten nicht davon abbringen konnte, setzte sie Wasserwerfer und Schlagstöcke ein. Aufnahmen von diesem brutalen Vorgehen wurden im Fernsehen gezeigt, und Teilnehmer berichteten, dass zwei Lehrkräfte verletzt und drei weitere während des Protestes festgenommen worden seien.

Am 19. September kam es zu einem weiteren Protest, bei dem die Polizei erneut Wasserwerfer und Schlagstöcke einsetzte. Zwanzig Lehrkräfte wurden festgenommen.

Streikende Lokführer inhaftiert 25-07-2017

Vier Lokführer, die sich am 23. Juli 2017 an einem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
beteiligt hatten, wurden wegen terroristischer Betätigung verhaftet und vor das Antiterrorgericht gestellt, das am 25. Juli 14 Tage Untersuchungshaft anordnete.

Die Lokführervereinigung TDWA (Train Drivers Welfare Association) hatte zu einem unbefristeten Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
aufgerufen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, u.a. nach Gehaltserhöhungen, der Bezahlung von Überstunden und der Wiedereinstellung entlassener Kollegen. TDWA-Vertreter Irfan Iqbal gab an, dass es zu dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
gekommen sei, weil Bahnminister Saad Rafique ihre Forderungen ignoriert habe. Die Regierung habe den Lokführern zwar versichert, dass ihre Überstunden bezahlt würden, aber geschehen sei dies bisher nicht.

Die verhafteten Lokführer hatten gegenüber anderen erläutert, worum es bei dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
geht und sie aufgefordert, mitzumachen. Das war ihre „terroristische Betätigung“, wobei das Eisenbahnministerium behauptete, dass ihre Aktionen „Angst und Panik“ ausgelöst hätten. Es hieß, dass die Polizei noch nach einem fünften Lokführer suchte.

Die Einschüchterungstaktiken scheinen Früchte getragen zu haben, da der Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
nach 18 Stunden beendet wurde. Berichten zufolge könnten die Verhaftungen von Kollegen aus anderen Städten im Rahmen der Antiterrorgesetze zur Beendigung des Streiks beigetragen haben, ebenso wie der von den Bahnbehörden ausgeübte massive Druck. Die Entscheidung des Bahnmanagements, Zeitarbeits- und Nachwuchskräfte als Ersatz für die Streikenden einzusetzen, soll ebenfalls einer der Gründe dafür gewesen sein, dass sich der Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
als wirkungslos erwiesen hat. Ein Verhandlungsangebot gab es nicht.

Kundgebung von Krankenpflegepersonal nicht genehmigt07-06-2017

Die Kommunalbehörden und die Polizei haben eine für den 7. Juni 2017 in Quetta geplante Protestkundgebung von Krankenpflegepersonal unter Berufung auf Abschnitt 144 des Strafgesetzbuches nicht genehmigt. Abschnitt 144 wird von den Behörden häufig geltend gemacht, um Proteste und Kundgebungen zu unterbinden.
Die bei öffentlichen Krankenhäusern beschäftigten Krankenpfleger/innen hatten drei Tage lang gestreikt, um die Regierung dazu zu veranlassen, auf ihre Forderungen einzugehen. Zu dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
aufgerufen hatten der Aktionsausschuss „Nurses Action Committee“ (NAC) und die Krankenpflegervereinigung „Balochistan Nurses Association“ (BNA), die zunehmend frustriert waren, weil das Gesundheitsministerium seine Zusagen bezüglich ihrer Forderungen, vor allem hinsichtlich einer berufsspezifischen Zulage, nicht eingehalten hatte.

Streik von Beschäftigten im Gesundheitswesen verboten 10-05-2017

Die Bezirksverwaltung von Peschawar hat unter Berufung auf Abschnitt 144 des Strafgesetzbuches (rechtswidrige Versammlungen), der Streiks in den Krankenhäusern und Proteste auf den wichtigsten Zufahrtsstraßen der Stadt untersagt, einen geplanten Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
von Beschäftigten im Gesundheitswesen verboten.
Die Arbeitnehmervertretung (Health Employees Council) hatte für den 10. Mai 2017 einen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
im Zusammenhang mit Zulagen für Rettungssanitäter und der Versetzung einiger Krankenhausbeschäftigter geplant. Nachdem Abschnitt 144 geltend gemacht worden war, wurde an den Krankenhäusern des Bezirkes Polizei stationiert, und der Protest wurde zu einem Sit-in. An drei Krankenhäusern wurde gestreikt.
Gegen einige der Anführer des Streiks wurden gerichtliche Schritte in Form eines bei der Polizei hinterlegten „Ersten Informationsberichtes“ eingeleitet. Dies veranlasste die Krankenhausbeschäftigten zu einem weiteren Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
, um die Rücknahme dieses Berichtes sowie der jüngsten Versetzungen einiger Beschäftigter zu fordern. Im Jinnah Park fand unter dem Banner des „All Employees Coordination Council“ eine Protestkundgebung statt, auf der der Vorsitzende des Koordinierungsrates, Aslam Khan, dessen Generalsekretär, Roidar Shah, der Generalsekretär der Sanitätervereinigung, Luqman Gul, der Vorsitzende der Kommunalbediensteten-Gewerkschaft, Malik Naveed, der Provinzvorsitzende der Büroangestellte vertretenden „All Pakistan Clerks Association“, Sareer Khan, Adnan Azmat sowie Vertreter der „Sanitation Workers Union“ sprachen.
Beamte des Gesundheitsministeriums boten schließlich Verhandlungen über ihre Forderungen an, und die Kundgebung wurde friedlich beendet.

Gewerkschaftsfeindlichkeit und Massenverhaftungen in Hotel31-01-2017

Dreiundsechzig Mitglieder und Vertreter der Gewerkschaft beim Hotel Serena in Quetta wurden am 30. November wegen einer friedlichen Versammlung vor dem Hotel verhaftet. Zuvor war Gewerkschaftsmitgliedern der Zutritt zu dem Hotel verweigert worden, so dass sie nicht arbeiten konnten.

Die Gewerkschaft hatte am Vortag eine Kundgebung beim Presseclub von Quetta organisiert, um gegen die Gewerkschaftsfeindlichkeit der Hotelleitung zu protestieren. Beschäftigte, die am Tag darauf zur Arbeit erschienen, erhielten Abmahnungen und durften das Hotel nicht betreten. Gewerkschaftsmitglieder, die bereits im Hotel waren, schlossen sich den Ausgesperrten an, um zu erfahren, warum sie nicht arbeiten durften. Daraufhin schaltete die Geschäftsführung die Polizei ein, die 63 Verhaftungen vornahm.

Die Gewerkschaft hatte seit Juli 2015 Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
gefordert. Anstatt mit den offiziellen Vertretern der Beschäftigten zu verhandeln, hat die Hotelleitung jedoch im Oktober 2015 eine rechtswidrige Vereinbarung mit einer Gruppe einzelner Beschäftigter unterzeichnet und mit der Schikanierung von Mitgliedern und Vertretern der Gewerkschaft begonnen.

Die Gewerkschaft erhielt Unterstützung seitens der Internationalen Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Catering-, Tabak- und anverwandter Arbeitnehmerverbände (IUL), die eine Kampagne organisierte. Anfang Januar hat die IUL berichtet, dass die 63 Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz zurückkehren konnten. Die Hotelleitung hatte weder Anzeige erstattet, noch Disziplinarverfahren eingeleitet, und das oberste Provinzgericht hatte einen früheren Entscheid des Arbeitsgerichtes gekippt, den die Geschäftsführung zum Verbot von Gewerkschaftsaktivitäten in dem Hotel erwirkt hatte. Die Gewerkschaft hielt an ihrer Forderung nach Tarifverhandlungen fest.

Lehrkräfte während eines Streiks festgenommen 25-10-2016

Die Polizei hat acht Lehrkräfte festgenommen, die am 25. Oktober 2016 außerhalb der Schulbehörde in Islamabad an einem Protest teilnahmen. Mehr als 100 tageweise beschäftigte Lehrkräfte sowie nicht unterrichtendes Personal hatten gegen die Nichtzahlung ihrer Gehälter protestiert und unbefristete Verträge gefordert.

Vertreter der Lehrkräfte (Ahsan Bangash, Ahsan Sikandri, Nadeem Turi und Fahad Mairaj) klagten über Gewalt seitens der Polizei.

Die Lehrkräfte wurden später nach einer Intervention von Ali Awan, einem Oppositionsführer und führenden Vertreter der Islamabad Metropolitan Corporation, freigelassen.

Wegen Forderung nach einer Lohnerhöhung entlassen10-10-2016

Das Unternehmen Schneider Electric hat im Oktober 2016 17 Beschäftigte entlassen, weil sie eine Lohnerhöhung und eine Festanstellung gefordert hatten. Alle waren Leiharbeitskräfte, hatten aber seit drei bis 12 Jahren für Schneider gearbeitet. Laut Gesetz sind alle fest einzustellen, die mehr als neun Monate für denselben Arbeitgeber gearbeitet haben. Als Zeitarbeitskräfte werden ihnen verschiedene Zusatzleistungen vorenthalten, und sie verdienen lediglich 113 USD bis 151 USD.

Einer der Entlassenen, Waqas Riaz, gab an, am 10. Oktober ein Kündigungsschreiben an seine Privatadresse erhalten zu haben. Er hatte knapp zwei Jahre für das Unternehmen gearbeitet und gemeinsam mit seinen Kollegen seit ein paar Monaten eine Festanstellung sowie eine Lohnerhöhung gefordert. Die Geschäftsführung lehnte dies ab, und als die Beschäftigten nicht nachgaben und eine entschiedenere Kampagne begannen, wurden sie entlassen.

Mehr als 100 Beschäftigte wegen eines Streiks für bessere Löhne festgenommen 29-09-2016

Die Polizei in Banda Daud Shah hat mehr als 100 Beschäftigte der in Ungarn ansässigen MOL Pakistan Oil & Gas Company festgenommen, weil sie am 29. September 2016 vor dem Haupttor der Niederlassung in Makori protestiert hatten. Die Tagelöhner hatten bereits mehrere Wochen für bessere Löhne und eine Festanstellung gestreikt.

Nach der Blockade des Haupttors und der Behinderung von Betriebsfahrzeugen hat das Unternehmen die Polizei eingeschaltet, die mehr als 100 Protestierende festnahm und sie anschließend zur Vernehmung auf verschiedene Polizeireviere des Bezirkes brachte.

Die über die Verhaftungen verärgerten Anwohner blockierten daraufhin die Straße zwischen Kohat und Bannu, um die sofortige und bedingungslose Freilassung der Beschäftigten zu fordern. Es hieß, dass MOL Pakistan seine Beschäftigten ausbeute, ihre Rechte ignoriere und ihnen seit Jahren eine unbefristete Anstellung verweigere.

Gewerkschaftsmitglieder bei PepsiCo schikaniert01-07-2016

Die Gewerkschaft der Beschäftigten von PepsiCo, die 650 Beschäftigte von PepsiCo Pakistan vertritt, wurde im Juli 2016 offiziell anerkannt und als Tarifpartei zugelassen, aber das Unternehmen hat sich kontinuierlich geweigert, auf die Gewerkschaft oder ihre Forderungen einzugehen. Stattdessen hat PepsiCo Gewerkschaftsvertreter schikaniert und bedroht und wegen erfundener Vorwürfe Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet. Der Gewerkschaftsvorsitzende wurde an einen anderen Standort versetzt, um Kontakte zu den Mitgliedern zu verhindern. Darüber hinaus hat das Unternehmen eine Scheingewerkschaft eingetragen und behauptet, dass sie die Beschäftigten an zwei verschiedenen Standorten vertrete, um die Forderung der Beschäftigten in Lahore nach einem Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
zu untergraben. Gewerkschaftsmitgliedern werden Überstunden verweigert und sie werden unter Druck gesetzt, aus der Gewerkschaft auszutreten.

Die Gründung der Gewerkschaft ging auf den massiven Missbrauch prekärer Beschäftigungsverhältnisse durch Arbeitsvermittler zurück, durch die Beschäftigten, die jahrelang für den Betrieb gearbeitet haben, eine Festanstellung verweigert wird. Von den mehr als 1.500 Beschäftigten, die während des im März 2016 endenden Jahres bei dem Betrieb arbeiteten, hatten lediglich 134 einen festen Vertrag.

Anfang Februar 2017 protestierten die Beschäftigten nach wie vor gegen die anhaltenden Schikanen gegenüber Gewerkschaftsmitgliedern.

Wegen Forderung nach Sicherheit bei der Arbeit entlassen16-05-2016

Schätzungsweise 360 Abwrackarbeiter wurden am 16. Mai 2016 entlassen, weil sie Anzeige bei der Polizei gegen verschiedene Arbeitgeber im Zusammenhang mit Verletzungen und Todesfällen auf pakistanischen Abwrackwerften erstattet hatten.

Die mindestens 15.000 Beschäftigten in der Abwrackbranche Pakistans sind gefährlichen und erbärmlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt, die eine alarmierende Zahl von Verletzungen und Todesfällen zur Folge haben.

Sämtliche Phasen der Abwrackarbeiten sind gefährlich, beinhalten Schweiß- und Schneidarbeiten, den Umgang mit chemischen Substanzen, die Entfernung von Asbest, die Verlagerung von Eisen- und Stahlblechen und das Ausströmen giftiger Gase, aber die Arbeiter werden weder geschult, noch erhalten sie eine Sicherheitsausrüstung. Im März 2016 kam beispielsweise Muhammad Asif (28) ums Leben als dort, wo er arbeitete, ein Feuer ausbrach. Zwei Monate später war der 22-jährige Shahid Khan auf der Stelle tot, als eine schwere Eisenplatte auf ihn fiel.

Die Arbeiter verrichten nicht nur gefährliche Arbeiten, sondern haben zudem keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Toiletten. Nahezu alle arbeiten ohne formellen Vertrag, beziehen Hungerlöhne, werden zu Überstunden gezwungen und sind nicht sozialversichert. Angeworben werden sie über Subunternehmer, wobei die Arbeitsgesetze kaum beachtet werden.

Nach den Entlassungen hat der Gewerkschaftsbund National Trade Union Federation (NTUF) einen zweitägigen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
organisiert, woraufhin die Arbeiter wieder eingestellt wurden und ihren Lohn ausgezahlt bekamen. Die Arbeitnehmervertreter forderten erneut eine Verbesserung der Sicherheitsstandards und der Arbeitsbedingungen.

Laut einer Untersuchung werden den meisten Beschäftigten grundlegende Gewerkschaftsrechte verweigert 01-05-2016

Die pakistanische Regierung hat ihre jährliche Arbeitskräfteerhebung 2014-15 gerade rechtzeitig zum 1. Mai 2016 veröffentlicht. Darin wird geschätzt, dass die Mehrheit der Beschäftigten im Agrar- und Fischereisektor noch nicht einmal gesetzlich befugt ist, eine Gewerkschaft zu gründen, und der frühere Finanzminister Dr. Hafiz A. Pasha geht davon aus, dass nur ein bis zwei Prozent der Beschäftigten in der Industrie Gewerkschaftsmitglieder sind. In einem Bericht der Gewerkschaft Pakistan Workers Confederation heißt es, dass insgesamt rund drei Prozent der Beschäftigten des Landes einer Gewerkschaft angehörten.

Abdul Lateef Nizamani, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Beschäftigten bei der pakistanischen Wasser- und Strombehörde WAPDA, der Hydroelectric Workers Union, sieht in der in den letzten Jahren vorgenommenen Privatisierung öffentlicher Dienstleistungsbereiche, in denen viele Beschäftigte gewerkschaftlich organisiert waren, einen der Hauptgründe für die geringen Mitgliederzahlen. Ein weiteres, wenn auch neueres Phänomen sei der verstärkte Rückgriff auf Leiharbeitskräfte, durch den es wesentlich schwieriger für die Beschäftigten werde, Gewerkschaften zu gründen.

Zwei Beschäftigte bei Protesten gegen PIA-Privatisierung getötet und acht verwundet09-02-2016

Die paramilitärischen Pakistan Rangers haben am 2. Februar 2016 auf protestierende Beschäftigte der Fluggesellschaft Pakistan International Airlines (PIA) geschossen und dabei zwei von ihnen getötet und mindestens acht verwundet.

Der paritätische PIA-Aktionsausschuss, ein Gewerkschaftsbündnis, hatte über eine Woche lang gegen die Privatisierungspläne protestiert, da zahlreiche Arbeitsplatzverluste befürchtet wurden. Anstatt Verhandlungen zu beginnen, beschloss die Regierung jedoch, das Gesetz über wesentliche Dienste Wesentliche Dienste Dienste, deren Unterbrechung das Leben, die persönliche Sicherheit oder Gesundheit der gesamten oder eines Teils der Bevölkerung gefährden würde; kann Krankenhäuser, die Elektrizitäts- und Wasserwirtschaft sowie die Luftraumüberwachung beinhalten. Streiks können in wesentlichen Diensten eingeschränkt und sogar verboten werden.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
ab dem 1. Februar, einen Tag vor dem geplanten Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
, für sechs Monate auf die PIA-Beschäftigten auszuweiten. Damit wurde ihnen jegliche Gewerkschaftsaktion untersagt, und wer sich an dem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
beteiligte, lief Gefahr, entlassen, mit einer Geldstrafe belegt oder sogar inhaftiert zu werden.

Die Beschäftigten wollten sich davon jedoch nicht abschrecken lassen, stießen bei ihrer Ankunft zu einer friedlichen Demonstration jedoch auf voll ausgerüstete und gewaltbereite Vollstreckungsbeamte. Fernsehbilder zeigten Polizisten und Ranger, die Schlagstöcke, Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten einsetzten. Augenzeugen und Reporter hörten Schüsse, die bei den Zusammenstößen auf die unbewaffneten Protestierenden abgefeuert wurden. Bei den beiden dabei Erschossenen handelte es sich um die PIA-Beschäftigten Enayat Raza und Saleem Akbar.

In den frühen Morgenstunden des 3. Februar nahmen die Pakistan Rangers Hidayat Ullah, den Vorsitzenden der Gewerkschaft „Peoples Unity of PIA Employees“, Zameer Chandio, den stellvertretenden Vorsitzenden, und zwei weitere führende Gewerkschaftsvertreter, Mansoor Dhillo und Saifullah Larak, im PIA-Township am Flughafen Karatschi in Gewahrsam. Anwohner berichteten, dass Ranger mitten in der Nacht mit Lastwagen vorgefahren seien und außerhalb des Geländes gewartet hätten. Männer in Zivil hätten die Häuser durchsucht, die Gewerkschafter mitgenommen und sie in die Lastwagen verfrachtet. Die Behörden stritten die Verhaftungen ab, und und die vier wurden sechs Tage später von Unbekannten freigelassen.

Der Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
wurde am 9. Februar beendet, nachdem sich die Regierung zu Verhandlungen bereit erklärt hatte.

Wegen Protesten gegen rechtswidrige Entlassungen bei Philip Morris inhaftiert06-01-2016

Fünfunddreißig Beschäftigte wurden am 6. Januar 2016 in der Stadt Mardan verhaftet, weil sie friedlich gegen die plötzliche Entlassung von 141 Beschäftigten der pakistanischen Niederlassung des Tabakgiganten Philip Morris International protestiert hatten. Die Beschäftigten waren am 21. November 2015, als sie zur Arbeit erschienen, über die Massenentlassungen unterrichtet worden.

Nachdem sich die Geschäftsführung geweigert hatte, über die Entlassungen zu diskutieren und die Beschäftigten unter Druck gesetzt worden waren, die rechtswidrigen Entlassungen zu akzeptieren, begannen sie mit Unterstützung der örtlichen Gewerkschaft, deren Vorsitzender Abrar Ullah zu den Verhafteten gehörte, kontinuierliche Proteste am Werktor, woraufhin die Polizei eingeschaltet wurde.

Als die Beschäftigten der Geschäftsführung am 6. Januar ihre Forderungen zusammen mit ihren Gewerkschaftsvertretern unterbreiten wollten, nahm die Polizei 35 von ihnen kraft des Gesetzes über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung fest. Das Gesetz ermöglicht eine Inhaftierung von bis zu 90 Tagen ohne Anklageergebung.

Nach den Massenverhaftungen demonstrierte eine Delegation der Lebensmittelarbeitergewerkschaft Pakistan Food Workers Federation (PFWF) aus Solidarität vor dem Polizeirevier, woraufhin die Verhafteten in das rund 250 km von Mardan entfernte Gefängnis Bannu verlegt wurden, das als Haftanstalt für Taliban-Aktivisten berüchtigt ist.

Dank einer von der Internationalen Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Catering-, Tabak- und anverwandter Arbeitnehmerverbände (IUL) koordinierten umgehenden Kampagne wurden die 35 Beschäftigten am 10. Januar aus der Haft entlassen.

Arbeitnehmervertreter wegen Einforderung von Rechten entlassen 28-11-2015

Achtundachtzig Beschäftigte der Denim Clothing Company (DCC), die Bekleidungsartikel für internationale Marken wie H&M und Primark produziert, wurden in der letzten Novemberwoche 2015 entlassen, weil sie ihre Rechte eingefordert hatten.
Die Beschäftigten hatten weder eine Sozial- noch eine andere Versicherung, keine medizinische Versorgung und bekamen ihre niedrigen Löhne völlig unregelmäßig ausgezahlt und beschlossen daher, sich an die Geschäftsführung zu wenden. Am 26. November hielten die Beschäftigen eine Sitzung ab, bei der sie fünf Vertreter für die Gespräche mit der Geschäftsführung bestimmten. Um 12:00 Uhr mittags gingen sie zum Fabrikleiter, kehrten aber nie an ihre Arbeitsplätze zurück. Sie waren fristlos entlassen worden.
Als 83 ihrer KollegInnen aus Solidarität die Wiedereinstellung ihrer fünf Vertreter forderten, wurden sie ebenfalls fristlos entlassen.

Keine Verhandlungen in Webereien 18-09-2015

Zweieinhalb Monate nach der Unterzeichnung einer Vereinbarung mit Beschäftigten in Faisalabad, die Webmaschinen bedienen, über den Beginn von Verhandlungen über die Löhne und die Arbeitnehmerrechte hatte noch keine einzige Sitzung stattgefunden. Die Gewerkschaft Labour Qaumi Movement (LQM) hat daraufhin am 18. September 2015 einen Marsch organisiert, um ihre Forderungen hervorzuheben. Er wurde beendet, nachdem den Beschäftigten zugesichert worden war, dass man sich mit ihren Problemen befassen werde. Bis Dezember hatten die Fabrikbesitzer einem Treffen jedoch immer noch nicht zugestimmt. Die einzigen Strafen, die die Bezirksbehörden gegen die Arbeitgeber verhängten, waren geringe Bußgelder.

Disziplinarmaßnahmen gegen führende Gewerkschaftsvertreter15-08-2015

Die Direktion des Pakistan Institute of Medical Sciences (Pims) beschloss im August 2015 Disziplinarmaßnahmen gegen 18 Beschäftigte, die federführend bei den Protesten gegen die Änderung der Rechtsstellung des Instituts gewesen waren. Kraft eines Gesetzes aus dem Jahr 2013 hatte das Institut Universitätsstatus erhalten und seine Mitarbeiter/innen waren von Beamten zu Privatangestellten geworden.
Der Vorsitzende des Pims-Aktionskomitees, Mohammad Riaz Gujar, erklärte, dass der Protest im Namen sowohl der Beschäftigten als auch der Patienten geführt werde. Pims war ein Sozialkrankenhaus gewesen, bevor es in ein autonomes Institut umgewandelt wurde und seine Gebühren stetig erhöht hatte. Die Krankenhausbehörden drohten mit Entlassungen.

Shell reagiert auf gewerkschaftliche Organisierung mit der Stationierung von Truppen16-06-2015

Der multinationale Ölriese Shell hat immer wieder versucht, eine gewerkschaftliche Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. seiner Beschäftigten in Pakistan zu verhindern. Die Beschäftigten der Shell Pakistan gehörenden Mischanlage für Schmierstoffe in Keamari, Karachi, hatten bereits im Jahr 2013 erstmals versucht, eine Gewerkschaft für die Beschäftigten von Shell Pakistan zu gründen, wogegen Shell mit dem Argument, die 300 Leiharbeitskräfte seien keine offiziellen Beschäftigten von Shell, Einspruch erhoben hatte.
Mit Unterstützung der Pakistan Federation of Chemical, Energy, Mine, and General Workers’ Union (PCEM) hatten die 300 Beschäftigten jedoch unbefristete Arbeitsverträge erhalten, und am 16. Juli 2015 hatte der für die Zulassung von Gewerkschaften zuständige pakistanische Regierungsbeamte den Einspruch der Unternehmensleitung abgewiesen und die Zulassung der Gewerkschaft genehmigt.
Anstatt die neue Gewerkschaft anzuerkennen und Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
zu beginnen, erhob Shell Pakistan jedoch erneut Einspruch beim nationalen Zulassungsbeamten in Islamabad, um die Abstimmung über eine betriebliche Gewerkschaftsvertretung zu verhindern. Am 30. Oktober wurde auch der zweite Einspruch abgewiesen.
Um die Abstimmung zu verhindern, wurden am 17. November paramilitärische Kräfte in der Anlage stationiert. Anschließend stellte das Unternehmen über Unterauftragnehmer 100 neue Beschäftigte ein und lagerte die Verpackung der Schmiermittel aus.

Gewerkschaftern droht Gerichtsverfahren wegen Protesten 09-05-2015

Die Wasser- und Elektrizitätsbehörde (Water and Power Development Authority) hat am 9. Mai 2015 Beschwerde gegen die für die Branche zuständige Gewerkschaft APWHECLU (All Pakistan Wapda Hydro Electric Central Labour Union) erhoben, die einige Tage zuvor eine Anti-Privatisierungskundgebung organisiert hatte. Der „Erste Informationsbericht“ an die Polizei nennt 18 Personen, einschließlich der führenden Vertreter der Gewerkschaft, wegen Erregung eines Ärgernisses. Der Bericht bezog sich auf drei Paragrafen des Strafgesetzbuchs, darunter Paragraf 188, der im Falle von Verhaftungen wegen „Missachtung einer amtlichen Anordnung“ eine Haftstrafe von bis zu einem Monat, ein Bußgeld in Höhe von 6.000 PKR oder beides vorsieht. Die Haftstrafe kann auf maximal sechs Monate verlängert werden, wenn die Missachtung der Anordnung die Gefährdung von Menschenleben oder der menschlichen Gesundheit zur Folge haben kann.
Osama Tariq, der stellvertretende APWHECLU-Generalsekretär, der zu den 18 in dem Bericht an die Polizei genannten Personen gehörte, ging davon aus, dass die Aktivisten dadurch von der Fortsetzung ihrer Kampagne gegen die Privatisierung der Elektrizitätsgesellschaften abgeschreckt werden sollten.

APWHECLU-Generalsekretär Khurshid Ahmed hat darauf hingewiesen, dass es der Gewerkschaft lediglich darum gehe, die Regierung zu einem Dialog zu veranlassen und die Befürchtungen der Beschäftigten hinsichtlich des Privatisierungsvorschlages ernst zu nehmen.

Gewerkschaftsmitgliederzahlen auf Rekordtief30-04-2015

Laut einem Bericht über die Arbeitnehmerrechtslage in Pakistan (2014), den das pakistanische Institut für Arbeitnehmerbildung und Forschung (Pakistan Institute of Labour Education and Research, Piler) am 30. April 2015 veröffentlicht hat, gehört lediglich ein Prozent der pakistanischen Erwerbsbevölkerung einer Gewerkschaft an. Andere Organisationen nennen andere Zahlen, aber aus allen geht ein extrem geringer gewerkschaftlicher Organisierungsgrad hervor. Während einer Maikundgebung sagte die Generalsekretärin der All Pakistan Trade Union Federation (APTUF), Aima Mehmood, dass fünf Prozent der Beschäftigten des Landes Gewerkschaftsmitglieder seien, während es im Falle der Frauen lediglich ein Prozent sei. Andere sprachen von rund zwei Prozent.

Piler, APTUF und andere führen die niedrigen Gewerkschaftsmitgliederzahlen auf die unzureichende Inkraftsetzung der Gesetze und die Missachtung der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Normen zurück. Erheblichen Einfluss darauf hat auch der große informelle Sektor. Gul Rehman, der Vorsitzende der Arbeitnehmerrechtsbewegung, sagte in seiner Rede auf einer Kundgebung anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober 2015, dass mehr als 75 Prozent der Erwerbsbevölkerung Pakistans im informellen Sektor arbeiteten, wo ihnen durch das Leiharbeitssystem und die Beteiligung Dritter ihre grundlegenden Rechte vorenthalten würden. Zudem spielt die nach wie vor verbreitete Schuldknechtschaft eine Rolle, ebenso wie die Einstellung der Arbeitgeber, die Anträge auf die Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. von Gewerkschaften schlichtweg ignorieren.

Nationale Datenbank verweigert Tausenden Beschäftigten Gewerkschaftsrechte30-04-2015

Die nationale Datenbank und Registrationsbehörde („NADRA“), eine Abteilung des Innenministeriums, beging den Tag der Arbeit mit der Verweigerung einer Gewerkschaft für ihre knapp 17.000 Beschäftigten. Die NADRA hat die Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. der All Pakistan NADRA Employee’s Union (APNEU) mit der Begründung abgelehnt, dass sie sie für eine rechtswidrige und inoffizielle Organisation halte, gegen deren Aktivitäten sie gerichtlich vorgehen werde.
Am 30. April haben NADRA-Beschäftigte in Karachi protestiert, um die Anerkennung Anerkennung Die Bestimmung einer Gewerkschaft durch die zuständige staatliche Stelle zur Tarifpartei für die Beschäftigten in einer gegebenen Tarifeinheit oder die Akzeptanz der kollektiven Vertretung der Beschäftigten durch eine Gewerkschaft seitens des Arbeitgebers. ihrer Gewerkschaft zu fordern, worauf die Direktion mit einem Rundbrief reagierte, in dem es hieß, dass alle NADRA-Mitarbeiter/innen in die Kategorie der Beschäftigten fielen, die wesentliche Dienstleistungen erbringen und somit gemäß Artikel 7-A des Gesetzes über die Aufrechterhaltung wesentlicher Dienste aus dem Jahr 1952 nicht berechtigt seien, sich an Gewerkschaftsaktivitäten zu beteiligen. Bei jedem Verstoß gegen diese gesetzliche Bestimmung müsse mit einer bis zu einjährigen Haftstrafe und einem Bußgeld gerechnet werden.
Der Generalsekretär der inoffiziellen Gewerkschaft, Salman Zuberi, hat erklärt, dass es gelungen sei, die Gewerkschaft der NADRA-Beschäftigten über die Nationale Arbeitsbeziehungskommission zu registrieren, wogegen die Direktion der NADRA jedoch Einspruch beim Obersten Gerichtshof in Islamabad erhoben habe, wo das Verfahren noch anhängig sei.
Im Zuge des andauernden Konfliktes zwischen den Beschäftigten und der Direktion ist ein führender Vertreter der NADRA, der als Vermittler zwischen beiden Parteien fungiert hatte, von seinem Posten zurückgetreten.

Prügel für protestierende Polizisten19-03-2015

Am 19. März 2015 wurden Dutzende in der Ausbildung befindliche Polizeiinspektoren und Chefkonstabler der Polizei in der Provinz Sindh mit Schlagstöcken traktiert und verhaftet, nachdem sie vor der Polizeihauptwache auf der I.I. Chundrigar Road dagegen protestiert hatten, dass sie ihre Gehälter seit mehreren Monaten nicht erhalten hatten.

Die Beamten, die gerade einen siebenmonatigen Lehrgang auf der Polizeischule in Saeedabad absolviert hatten, behaupteten, während dieser Zeit nicht bezahlt worden zu sein, und hatten den Befehl erhalten, sich bei der Polizeischule in Razzaquabad für eine weitere Spezial-Eliteausbildung zu melden. Verärgert über ihren länger als ein halbes Jahr zurückgehaltenen Lohn entschlossen sich die zum Lehrgang abkommandierten Inspektoren und Chefkonstabler zu einer Demonstration vor der Polizeihauptwache, die zu einem Stau auf der verkehrsreichsten Straße der Stadt führte.

„Wir sind seit sieben Monaten auf dem Lehrgang ohne Bezahlung, dazu werden wir gezwungen, jeden Monat noch drei- bis viertausend Rupien Verpflegungsgeld zu zahlen“, berichtete der Lehrgangsteilnehmer Taufiq. „Jetzt haben wir die Ausbildung beendet und sollen uns in Razzaquabad für eine weitere Eliteausbildung melden. Aber da werden sie auch wieder Geld von uns verlangen.“

Andere protestierende Polizisten erzählen, dass sie von Vorgesetzten auf sinnlose Lehrgänge geschickt werden, damit man ihre Gehälter nicht zahlen muss.

In Laufe der Demonstrationen wurden vier der Organisatoren der Proteste vom stellvertretenden Generalinspekteur der Verwaltung zu Verhandlungen eingeladen. Als von offizieller Seite jedoch nicht auf die Forderungen der protestierenden Polizisten eingegangen wurde, kochte die Stimmung weiter hoch, und die Demonstranten fingen an, Slogans zu skandieren.

Als es Einheiten der Stadtpolizei nicht gelang, die Demonstration friedlich aufzulösen, wurden die Teilnehmer unter dem Kommando von SP Aftab Nizamani mit Schlagstöcken auseinandergetrieben, ca. 20 Personen wurden festgenommen und auf unterschiedliche Polizeiwachen verteilt. Die im Einsatz befindlichen Polizisten zerrten die Protestierenden gewaltsam in ihre Fahrzeuge und zerrissen deren Kleidung, als die Auseinandersetzungen vor der Hauptwache weitergingen.

Polizei geht mit Schlagstöcken und Tränengas gegen protestierende Gefängnisaufseher vor und verhaftet sie 17-02-2015

Am 17. Februar 2015 hat die Polizei Schlagstöcke und Tränengas eingesetzt, um Gefängnispersonal zu vertreiben, das außerhalb der Provinzversammlung von Khyber Pakhtunkhwa gegen seine Entlassung einen Tag zuvor protestierte. Die Beschäftigten hatten die Khyber-Straße mehrere Stunden lang blockiert, um gegen ihre Entlassung aus dem Dienst zu protestieren. Die Polizei nahm auch mehrere Demonstranten fest.

Die Provinzregierung von Khyber Pakhtunkhwa hat die Einstellung von 796 Gefängnisaufsehern rückgängig gemacht, nachdem in der Versammlung Kritik wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei der Einstellung seitens der Gesetzgeber der Provinz, die der Regierungspartei PTI angehören, geäußert worden war.

Die Protestierenden erklärten, dass sie am 22. Januar 2015 eingestellt, am 16. Februar jedoch aufgrund interner Differenzen mit den PTI-Abgeordneten wieder entlassen worden seien.

Als die Beschäftigten die Straßenblockade erst nach Zusicherung ihrer Wiedereinstellung beenden wollten, setzte die Polizei Schlagstöcke und Tränengas ein, um sie zu vertreiben, woraufhin die Demonstranten die Polizisten mit Steinen bewarfen. Bei dem Tumult wurden mehrere Beschäftigte verletzt.

Sechs Streikende am Hafen von Karatschi verhaftet14-11-2014

Am 14. November 2014 wurden sechs Streikende während eines Streiks am Hafen von Karatschi für die Rechte der Fischer und Inselbewohner verhaftet und einen Tag lang inhaftiert.

Es wurden verschiedene innerstaatliche Sicherheitsorganisationen eingeschaltet, um den Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
zu beenden und die Beschäftigten zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu zwingen.

Acht Arbeiter ermordet21-10-2014

Am 21. Oktober 2014 protestierte die National Trade Union Federation (NTUF) vor dem Karachi Press Club gegen die Ermordung von acht Arbeitern in Belutschistan und gegen den Raubüberfall auf den angesehenen Wohltäter Abdul Sattar Edhi.

An dem Protest beteiligten sich Industriearbeiter, politische und soziale Aktivisten und Studenten.

NTUF Sindh-Präsident Gul Rahman erklärte: „Die brutale Ermordung der Arbeiter ist eine unverzeihliche Tat. Die Arbeiterklasse hat sich immer für die demokratischen Rechte unterdrückter Nationalitäten eingesetzt, und sie hat sich immer gegen Staatsterrorismus in allen seinen Formen gewehrt“.

Andere Beobachter gehen davon aus, dass die Angriffe auf die Arbeiter aufgrund ihrer Rassen- oder Sektenzugehörigkeit erfolgten und im Wesentlichen darauf abzielten, einen Keil in die Arbeiterbewegung zu treiben und rückschrittliche Kräfte zu stärken. Sie forderten Schutz für die politischen und nationalistischen Kräfte in Belutschistan sowie Maßnahmen gegen alle Versuche, die Arbeiterklasse und die nationalistischen Kräfte in der Provinz gegeneinander aufzubringen. Ebenfalls gefordert wurde eine Entschädigungszahlung in Höhe von Rs 1 Million für die Familien der acht ermordeten Arbeiter sowie von Rs 500.00 für die Verletzten.

Zu dem Überfall auf Edhi in seinem Haus wurde erklärt, dass Abdul Sattar Edhi seinen Dienst am Menschen unabhängig von Kaste, Glaube, Religion und ethnischer Zugehörigkeit geleistet habe. Wenn eine Persönlichkeit wie Edhi Opfer von Aggression werde, dann gebe es für niemand im Land mehr ein Gefühl der Sicherheit.

Abwrackarbeiter fordern Recht auf Gewerkschaftsgründung 07-10-2014

Am 7. Oktober 2014 demonstrierten die Arbeiter auf der Abwrackwerft Gadani für das Recht auf die Gründung von Gewerkschaften. Zudem forderten sie eine Arbeitslosenversicherung, eine Altersversorgung, Sozialversicherungsleistungen und die Erhöhung des Mindestlohns auf 20.000 Rs.

Die Abwrackwerft Gadani gilt als eine der brutalsten Arbeitsstätten Pakistans. Die Arbeiter werden dort am Ende jeder 12-Stunden-Schicht wie Vieh gezählt und stundenweise bezahlt.

Der Mehrheit der Beschäftigten wird ein Gewerkschaftsbeitritt verweigert01-09-2014

Karamat Ali, dem Direktor des Pakistanischen Instituts für Arbeitnehmerbildung und Forschung (PILER), zufolge gehört aufgrund des begrenzten Vereinigungsrechts im Rahmen des Arbeitsbeziehungsgesetzes aus dem Jahr 1969 weniger als ein Prozent der Beschäftigten in Pakistan einer Gewerkschaft an. „Dadurch wurde vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das Recht auf eine Gewerkschaftsmitgliedschaft genommen, und durch spätere Zusätze wurde immer mehr Beschäftigten dieses Recht vorenthalten“, sagte er auf einer Konferenz im September 2014. Ali betonte zudem die Notwendigkeit, die Gewerkschaften zu schützen und wenigstens für Mindestlöhne zu sorgen, wobei er die Gründung einer landesweiten Gewerkschaft forderte.

Auf derselben Konferenz vertrat Richter a.D. Rashee A Rizvi die Ansicht, dass die politischen Parteien ihrer Rolle beim Aufbau von Gewerkschaften nicht gerecht geworden seien. Seiner Meinung nach hätten sie ihre Flügel in bereits vorhandenen Gewerkschaften eingerichtet, aber nie versucht, für funktionstüchtige Gewerkschaften in den Betrieben zu sorgen.

Erwerbstätigen Frauen, die nahezu ausschließlich auf Vertragsbasis im informellen Sektor beschäftigt sind, könne das Recht auf Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
besonders leicht vorenthalten werden, da sie aus dem Gesetzesrahmen herausfielen, sich ihrer Rechte nicht bewusst seien und von staatlicher Seite nicht für die Durchsetzung ihrer Rechte gesorgt werde.

Im Oktober 2014 hat die Vereinigung der Heimarbeiterinnen eine Pressekonferenz abgehalten, auf der ihre Generalsekretärin Zehra Khan berichtete, dass in Pakistan mehr als 12 Millionen Heimarbeiterinnen ihre grundlegenden rechte verweigert würden.

„In Anbetracht der sich verändernden Bedingungen sollte der Begriff“Arbeitnehmer/in„neu definiert werden und auch diejenigen umfassen, die nicht in Fabriken oder Betrieben arbeiten, wie etwa Heimarbeitskräfte“, so Khan.

Die Exekutivdirektorin der Working Women Organisation, Aima Mahmood, berichtete, dass weniger als ein Prozent der Arbeiterinnen einer Gewerkschaft angehöre und lediglich fünf bis sechs Frauen eine Führungsposition in den leitenden Organen der Gewerkschaften innehätten.

Die Generalsekretärin der Working Women Union, Shaheena Kausar, und die Präsidentin der Pakistan Workers Confederation, Rubina Jamil, erklärten, dass die Arbeitsinspektoren nicht in Gleichstellungsfragen sensibilisiert seien und die Vorankündigung ihrer Inspektionen den Arbeitgebern und nicht den Beschäftigten nütze. Kausar stellte fest, dass ihre Organisation bestrebt sei, die Situation erwerbstätiger Frauen durch ihre gewerkschaftliche Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. und die Vermittlung Vermittlung Ein Prozess zwischen Schlichtung und Schiedsverfahren, bei dem der Vermittler neutral ist und den an einem Arbeitskonfliktbeteiligten Parteien bei einer Einigung hilft, indem er mögliche, unverbindliche Lösungen vorschlägt; wird auch als Mediation bezeichnet.

vgl. Schiedsverfahren, Schlichtung
von Tarifverhandlungsgeschick zu verbessern. Sie merkte allerdings auch an, dass Pakistan bei der Umsetzung des IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommens über die Gleichheit des Entgelts von Männern und Frauen nicht erfolgreich gewesen sei, da Männer für dieselbe Arbeit besser bezahlt würden.

Am 28. Februar 2015 berichtete der stellvertretende Generalsekretär der National Trade Union Federation, Nasir Mansoor, dass etwa 98 Prozent der Gesamterwerbsbevölkerung Pakistans nicht das Recht hätten, ihre eigenen Gewerkschaften zu gründen und dass rund 95 Prozent der Beschäftigten keinerlei Sozialversicherung hätten.

„Pakistan hat die Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation zwar unterzeichnet, aber die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können ihre Rechte nicht wahrnehmen“, so Mansoor.

Die Beschränkungen des Rechtes auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften ergeben sich aus der Tatsache, dass diese Beschäftigten nicht anerkannt werden oder nicht unter die Gesetze fallen, weil sie informelle und prekäre Tätigkeiten verrichten.

Tarifverhandlungen im privaten Sektor durch Outsourcing gefährdet01-07-2014

Die Gewerkschaften haben im Juli 2014 Besorgnis darüber geäußert, dass neue Beschäftigte im privaten Sektor zunehmend als Auftragnehmer oder über Zeitarbeitsfirmen eingestellt würden, wodurch sich die Tarifverhandlungsposition der Beschäftigten im privaten Sektor verschlechtert habe.

Mit einem Zeitarbeitsvertrag oder über Dritte eingestellte Beschäftigte haben keinen Anspruch auf Leistungen wie eine Kranken- oder Gruppenversicherung.

Dies ist vor dem Hintergrund der jüngsten Privatisierung früherer staatlicher Einrichtungen wie Banken und Versicherungsgesellschaften besonders beunruhigend für die Gewerkschaften, die in diesen Branchen ihre Mitglieder verloren haben.

Protestierende Lehrkräfte verprügelt und verhaftet 28-06-2014

Am 28. Juni 2014 hat die Polizei in Khairpur protestierende Lehrkräfte mit Schlagstöcken verprügelt und anschließend mindestens 18 von ihnen verhaftet, als sie versuchten, vor dem Haus des Ministerpräsidenten in Khairpur ein Sit-in zu veranstalten.

Die Lehrer/innen waren durch die Straßen von Khairpur zum Haus des Ministerpräsidenten marschiert, um dagegen zu protestieren, dass sie trotz des bestandenen staatlichen Tests ihre Ernennungsurkunden nicht erhalten hatten.

Die Opfer forderten die unverzügliche Freilassung ihrer Kolleginnen und Kollegen und appellierten an den Präsidenten des Obersten Gerichts Pakistans, die Folter und Gewalt seitens der Polizei festzustellen.

Beschäftigte protestieren gegen die Suspendierung von vier führenden Gewerkschaftsvertretern 13-05-2014

Hunderte Beschäftigte der pakistanischen Wasser- und Strombehörde WAPDA haben am 13. Mai 2014 in verschiedenen Bezirken des Landes Demonstrationen abgehalten, um gegen die Suspendierung von vier führenden Vertretern der Gewerkschaft Hydroelectric Union Pakistan zu protestieren.

The Präsident, der Generalsekretär und zwei weitere führende Vertreter der Gewerkschaft beim Wärmekraftwerk in Muzaffargarh wurden am 12. Mai 2014 im Anschluss an einen Protest gegen die geplante Privatisierung des Kraftwerks suspendiert. Der Protest fand am 12. Mai parallel zu einem Besuch des für die Wasser- und Stromversorgung zuständigen Ministers, Abid Sher Ali, statt.

In Anwesenheit von 133 Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes umstellten die Protestierenden die Wagenkolonne des Ministers und skandierten Parolen.

Der Chefingenieur des Wärmekraftwerks in Muzaffargarh, Khalid Alvi, wurde suspendiert und der Sicherheitsbeauftragte Omar Malik wurde entlassen. Auch der Generaldirektor des Kraftwerks, Shoaib Rashid, musste sich im Zusammenhang mit dem Vorfall verantworten.

Der Präsident der WAPDA-Gewerkschaft, Khursheed Khan, erklärte: „Wenn die Gewerkschafter in den nächsten 24 Stunden nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können, werden wir die Energieversorgung der bevölkerungsreichen Bezirke im Süden Punjabs unterbrechen.“ Er kündigte Proteste in den größten Bezirken und Bezirksbüros der Energiekonzerne in der Region an.

Abid Sher Ali sagte gegenüber der Zeitung The Express Tribune, dass das Wärmekraftwerk in Muzaffargarh zu einem Knotenpunkt des Heizöl-und Elektrizitätsdiebstahls geworden sei und man nicht zulassen werde, dass die Mafia die Bemühungen von Premierminister Nawaz Sharif um die Beendigung der Energiekrise in dem Land sabotiere.

Arbeitnehmerrechtsaktivisten angegriffen 01-04-2014

Im April 2014 wurden zwei Arbeitnehmerrechtsaktivisten am Stadtrand von Lahore, der Hauptstadt Punjabs, angegriffen. Sie kämpften für die Rechte von Fronarbeitern, von denen viele in den Ziegeleien der Provinzen Punjab (Pakistans reichster Provinz) und Khyber Pakhtunkhwa arbeiten. Für den Angriff wurde der Eigner einer Ziegelei verantwortlich gemacht.

Pakistan steht weltweit an dritter Stelle, wenn es um Sklaverei geht, sowohl bezüglich des Anteils von Sklaven im Verhältnis zur Bevölkerung (nach Haiti und Mauretanien) als auch nach absoluten Zahlen (nach Indien und China). Angaben der Vereinten Nationen zufolge gab es im Mai 2014 mehr als zwei Millionen Fronarbeiter in Pakistan.

„Es gibt keine einzige Ziegelei in Lahore und Umgebung, die nicht Politikern gehört, die in den Korridoren der Macht sitzen, einschließlich der Bundes- und Provinzversammlungen“, so Ibn Abdur Rehman, ein prominenter Menschenrechtsaktivist und Vorsitzender der Nationalen Koalition gegen Schuldknechtschaft.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung30-04-2013

Im April 2013 sperrte die Betriebsleitung von Kraft Foods Pakistan Mitglieder der Cadbury Pakistan Progressive Employees Union aus und griff führende Gewerkschaftsvertreter an, als sich die Verhandlungen über Löhne, Zulagen und Arbeitsplatzsicherheit festgefahren hatten. Es wurden Disziplinarmaßnahmen gegen den Gewerkschaftsvorsitzenden, Muhammad Saleem, ergriffen, der im Widerspruch zu einem noch laufenden Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
entlassen werden sollte.

Bergbauunternehmen erkennt Gewerkschaft nicht an30-04-2013

Die Gewerkschaft bei dem Bergbauunternehmen Duddar Mineral Development Company wurde am 23. September 2012 zugelassen und hat der Betriebsleitung im Einklang mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren ihren „Forderungskatalog“ vorgelegt, um Verhandlungen zu beginnen. Das Unternehmen weigert sich jedoch, die Gewerkschaft als repräsentative und rechtmäßige Arbeitnehmervertretung anzuerkennen und schikaniert deren Mitglieder und führende Vertreter. Nach einem gesetzmäßigen Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
konnten die Bergarbeiter eine Lohnerhöhung und bessere Arbeitszeiten durchsetzen. Die Unternehmensleitung weigert sich jedoch weiterhin, die Gewerkschaft als repräsentative Organisation der Arbeitnehmer anzuerkennen.

Eingriff der Polizei in Streik und Verweigerung von Verhandlungen31-03-2013

Im März 2013 führte die Polizei eine Razzia im Hotel Pearl Continental in Karachi durch und verhaftete 50 Mitglieder und führende Vertreter der Gewerkschaft, die an einem Sitzstreik Sitzstreik Eine Form des Arbeitskampfes, bei der sich die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz hinsetzen, jedoch keine Arbeit verrichten.

vgl. Streik
teilnahmen. Gegen den Gewerkschaftsvorsitzeden, Ghulam Mehboob, der 14 Stunden lang festgehalten wurde, wurde Strafanzeige erstattet. Die Hotelleitung weigert sich, mit der Gewerkschaft zu verhandeln und an Schlichtungsgesprächen teilzunehmen.

Entlassung wegen Streik18-02-2013

Mehr als 400 Jungärzte, die an einem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
aus Protest gegen Strafanzeigen gegen ihre Kolleginnen und Kollegen im Zusammenhang mit dem Zwischenfall beim Krankenhaus Gujranwala DHQ teilgenommen hatten, wurden entlassen. Ministerpräsident Shahbaz Sharif hatte gegenüber Vertretern der Jungärztevereinigung des Punjab bei einem Treffen in seiner Residenz in Model Town am 18. Februar 2013 zugesagt, dass die ergriffenen Maßnahmen eingestellt würden. Das Krankenhaus Jinnah weigerte sich jedoch trotz schriftlicher Anordnungen der Gesundheitsbehörden, 200 Ärzte — 55 mit abgeschlossener Ausbildung, angehende Ärzte in der postuniversitären Ausbildung und Assistenzärzte — wieder einzustellen.

Gewerkschaftsrechte durch hohen Anteil informeller Beschäftigung und Gelegenheitsarbeit untergraben01-01-2011

Viele Arbeitnehmer sind im informellen Sektor beschäftigt. Dieser ist durch unsichere Arbeitsverhältnisse, harte Arbeitsbedingungen sowie fehlenden Sozialschutz gekennzeichnet. Beschäftigung im informellen Sektor bedeutet meistens zeitlich befristete Arbeit, Gelegenheitsarbeit und Vertragsarbeit. Das Arbeitsverhältnis kann jederzeit ohne gesetzliche Einschränkungen beendet werden. Arbeitskräfte im informellen Sektor können weder Gewerkschaften gründen noch sich rechtmäßig gegen die Verletzung von Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz wehren. Ein Großteil der Arbeitskräfte im informellen Sektor arbeitet von zu Hause aus und ist allgemein ein leichtes Opfer für Ausbeutung. Dies ist besonders für Frauen ein Problem, denn rund 65% der geschätzten 8,52 Millionen Heimarbeitenden des Landes sind Frauen.

Journalisten weiterhin in Gefahr30-11-2010

Sechs Journalisten wurden in Pakistan innerhalb der ersten sieben Monate des Jahres getötet. Mohammad Rafique Baloch, ein erfahrener Journalist und stellvertretender Vorsitzender der Journalistengewerkschaft Karachi Union of Journalists (KUJ) war auf dem Weg zum Hohen Gericht von Sindh, in Karatschi, als er im März entführt, geschlagen und später wieder freigelassen wurde. Im Mai wurden der erfahrene Journalist Nasrullah Afridi und ein Mitglied des Stammesverbands der Journalisten (Tribal Union of Journalists, TUJ) in Peschawar ermordet. Die Provinzbehörden hatten ihm keinen Schutz geboten, obwohl ihnen die Bedrohungen für sein Leben bekannt waren. Im Mai wurde die Leiche des Journalisten Syed Saleem Shahzad gefunden. Berichten zufolge wurde Shahzad von Angehörigen des Nachrichtendienstes der Streitkräfte Pakistans, dem Directorate of Inter-Services Intelligence (ISI), gefangen gehalten. Shahzad hatte verlauten lassen, dass er Drohungen von ISI-Angehörigen erhalten hatte.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung30-11-2010

Arbeitgeber setzen der gewerkschaftlichen Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. ihrer Arbeitnehmer oft großen Widerstand entgegen. Dabei greifen sie auf Einschüchterungsmaßnahmen, Entlassungen und schwarze Listen zurück. Direktoren des Reko-Diq-Projekts der Tethyan Copper Co. suspendierten im April zwölf Gewerkschaftsaktivisten, und der Generalsekretär der Gewerkschaft der Syngenta-Beschäftigten in Pakistan wurde am 22. Dezember entlassen.

Gewalt, Festnahmen bei Demonstrationen und Streiks30-11-2010

Streiks werden oft durch die Polizei niedergeschlagen und von Arbeitgebern als Begründung für Entlassungen genutzt. Gewerkschaftsführer werden oft festgenommen. Märsche und Proteste finden trotz der Gegenmaßnahmen ebenfalls regelmäßig statt.

Am 11. Januar schlugen Polizei und paramilitäre Einsatzkräfte einen friedlichen Protest von Arbeitnehmern am Flughafen Karatschi nieder. Sie verletzten dabei viele Menschen und nahmen mehrere Gewerkschaftsführer fest.

Zwei Menschen wurden verletzt, als die Polizei gegen Niedriglohn-Arbeitnehmer mit Zeitvertrag der Bildungsbehörde der Provinz Karatschi am 18. Februar Knüppel und Tränengas einsetzte. Mindestens zwölf Menschen wurden verhaftet.

Im März wurden Knüppel und Tränengas gegen eine Demonstration von im Gesundheitswesen beschäftigten Frauen in der Provinz Sindh eingesetzt. Rund 36 Protestlerinnen sollen festgenommen worden sein.

Bei einer Demonstration in Quetta am 14. Juni wurden mindestens acht Ärzte verletzt und 50 weitere verhaftet.

Im Juli wurden zusätzliche Truppen eingesetzt, um Massenproteste in Karatschi zu zerstreuen. Mindestens 65 Menschen kamen dabei zu Tode.

Streiks: illegal und gefährlich31-12-2010

Streiks finden nur selten statt, und angesichts der mit der Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. eines Streiks verbundenen Komplikationen sind sie gewöhnlich illegal und kurz. Häufig werden sie von der Polizei beendet und von den Arbeitgebern als Rechtfertigung für Entlassungen ins Feld geführt. Gewerkschaftsführer werden häufig verhaftet. Trotz der negativen Auswirkungen kommt es regelmäßig zu Demonstrationen und Protesten.

Im September beispielsweise begannen die Piloten der Pakistan Airlines (PIA), die zum pakistanischen Pilotenverband (Pakistan Airline Pilots’ Association, PALPA) gehören, nach Vorschrift zu arbeiten und wollten so ihrer Forderung Nachdruck verleihen, dass die Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden und Überstunden abgebaut werden müssen. Die Regierung berief sich daraufhin auf das Gesetz von 1952 über die Aufrechterhaltung wesentlicher Dienste, das im Namen der Aufrechterhaltung wesentlicher Dienste oftmals zur Einschüchterung der Arbeitnehmer und zur Verhinderung von Arbeitskampfmaßnahmen herhalten muss. Einen Monat später, am 25. Oktober, entließ das PIA-Management Berichten zufolge zwei leitende Piloten fristlos und ohne Anhörung zu ihrer Rolle im Rahmen der Aktion. Einer von ihnen war früher beigeordneter Gewerkschaftssekretär.

Arbeitgeber umgehen Gesetze31-12-2010

Die Arbeitgeber wehren sich häufig mit Nachdruck gegen die gewerkschaftliche Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. ihrer Beschäftigten und greifen auf Einschüchterungen, Entlassungen und schwarze Listen zurück. Ferner können die Verfahren zur Eintragung einer Gewerkschaft und das Berufungsverfahren mehrere Jahre dauern, wenn sich ein Arbeitgeber der Gründung einer Gewerkschaft widersetzt. Die Arbeitgeber befördern die Beschäftigten zum Teil pro forma zu leitenden Angestellten, die keiner Gewerkschaft mehr beitreten können. Sie tun dies gewöhnlich jedoch, ohne ihnen den entsprechenden höheren Lohn zu zahlen. Die Wirtschaftskrise hat zu einer steigenden Anzahl von Unternehmen geführt, die das Gesetz ignorieren und dabei manchmal offen von den Behörden unterstützt werden. Die Folge waren Lohn- und Leistungskürzungen und eine Schwächung der Rechte, da die Beschäftigten noch weniger ihre Rechte einfordern, wenn sie befürchten müssen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung bei Banken30-11-2009

Hunderte Gewerkschaftsführer wurden in den letzten Jahren gemäß den Bestimmungen des (ergänzten) Bankgesetzes aus dem Jahr 1997 entlassen, Im Jahr 2009 reichte der stellvertretende Generalsekretär der Pakistan Peoples Party, der kein Regierungsamt innehat, einen Gesetzentwurf gegen die Vorschriften ein, um die Einschränkung der Gewerkschaftstätigkeit in Banken aufzuheben. Außerdem berichtete die Gewerkschaftsorganisation Pakistan Workers’ Federation über Repressalien gegen Gewerkschaftsmitglieder bei der National Bank of Pakistan und Imran Usman, ein Mitglied der Gewerkschaft Muslim Commercial Bank Staff Union, soll im November 2009 angeblich wegen seiner Gewerkschaftsaktivitäten entführt worden sein.

Schwache Durchsetzung der Arbeitsgesetze durch örtliche Regierungen30-11-2009

Das Fabrikrecht von 1934 (Factory’s Act) sieht eine Inspektion von Unternehmen vor, aber diese Befugnis wurde immer mehr den Provinzregierungen und untergeordneten Regierungsebenen übertragen, so dass letzten Endes die Arbeitsinspektionen selten durchgeführt werden und die Arbeitgeber Schlüsselbestimmungen des Gesetzes hinsichtlich der Löhne und Gehälter sowie den Arbeitsbedingungen ungestraft brechen können.

Streiks: illegal und gefährlich30-11-2009

Streiks finden nur selten statt, und angesichts der mit der Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. eines Streiks verbundenen Komplikationen sind sie gewöhnlich illegal und kurz. Häufig werden sie von der Polizei beendet und von den Arbeitgebern als Rechtfertigung für Entlassungen ins Feld geführt. Trotz der negativen Auswirkungen kommt es regelmäßig zu Demonstrationen und Protesten. Einige sind erfolgreich. Beispielsweise führte die Demonstration der Gewerkschafter bei der Pakistan Electric Power Company (Pepco) dazu, dass die Geschäftsführung sich im Mai 2009zu einer kleinen Erhöhung der Lohnstufen für Fließbandarbeiter bereit erklärte. Die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten bei der Wapda Hydro Electric Central protestierten im Juli, weil die Familien von Freileitungsmonteuren keine Entschädigung erhielten, nachdem die Monteure an ihrem Arbeitsplatz infolge eskalierter politischer Gewalt getötet wurden. Andere Streiks jedoch führten direkt und schnell zu Gewalt und zur Inhaftierung von Gewerkschaftsführern.

© ITUC-CSI-IGB 2013 | www.ituc-csi.org | Contact Design by Pixeleyes.be - maps: jVectorMap