Indonesia - Polizei greift streikende Beschäftigte an

Im Dezember 2013 haben die Beschäftigten von PT Indofood Sukses Makmur, eines der größten Lebensmittelverpackungsherstellers in Indonesien, für 2014 eine Lohnerhöhung im Einklang mit der Mindestlohnerhöhung von 39 USD gefordert. Die Betriebsleitung ignorierte dies und erhöhte die Löhne um lediglich 8 USD. Zudem wurden 450 Leiharbeitskräfte entlassen, die im Einklang mit dem indonesischen Arbeitsgesetz Nr. 13/2003 eine Festanstellung beantragt hatten.

Aus Protest traten die Beschäftigten daraufhin am 11. März 2014 in den Ausstand. Der Streik und die damit verbundenen Proteste verliefen friedlich, aber die Betriebsleitung schaltete dennoch die Mobile Brigade (Brimob) ein, eine Polizeisondereinheit, die normalerweise bei der Terrorismusbekämpfung und bei Krawallen zum Einsatz kommt. In diesem Fall griff die Brimob jedoch unbewaffnete Indofood-Beschäftigte mit Waffen und Wasserwerfern an.

Im Juni 2014 kam es immer wieder zu Konfrontationen und Einschüchterungstaktiken, aber am 2. Juli 2014 nahm die Polizeigewalt gegenüber den Beschäftigten drastisch zu. Nach einer Provokation durch die Polizei kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Beschäftigten. Die Polizei feuerte Tränengas in die Menge und schlug die Beschäftigten, trat auf sie ein und bewarf sie mit Betonklötzen und Steinen. Fünfzig Beschäftigte wurden dabei verletzt, 20 schwer, und im Falle von drei der Verletzten war ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig. Die Polizei beschädigte zudem die Motorräder der Beschäftigten, stahl Teile der Fahrzeuge und verhaftete sechs Beschäftigte im Zusammenhang mit den Zusammenstößen.

Bei einem damit zusammenhängenden Solidaritätsstreik beim Unternehmen Bogasari am 22. November 2014 griff die Polizei eine Gruppe von über 100 Streikenden mit Eisenstangen an, wobei 18 Beschäftigte verletzt und umfangreiche Schäden am Eigentum der Arbeitnehmer und der Gewerkschaft verursacht wurden.

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