Irán, República Islámica del - Protestierende Beschäftigte von den Sicherheitskräften geschlagen und inhaftiert

Am 16. September 2019 haben Sondereinheiten der Sicherheitskräfte bei HEPCO Industrial Complex in der Stadt Arak, 281 Kilometer westlich der Hauptstadt Teheran, schätzungsweise 20 Beschäftigte verletzt und 40 weitere in Gewahrsam genommen.
HEPCO produziert Straßenbaumaschinen für den Iran und andere Länder im Nahen Osten, wurde vor der Islamischen Revolution gegründet und im Jahr 2017 privatisiert. Arbeitnehmerrechtsaktivisten berichten, dass es unmittelbar nach der Privatisierung zu Problemen für die Beschäftigten gekommen sei. Die neuen Eigner fingen an, die Löhne nicht pünktlich zu zahlen und das Unternehmen herunterzuwirtschaften. Es hatte den gesamten September über Arbeiterproteste gegeben, und am 16. September, als die Verhaftungen erfolgten, hatten nahezu 900 Beschäftigte protestiert.
Die Arbeiter hatten die Regierung wiederholt aufgefordert, HEPCO wieder in die öffentliche Hand zu überführen. Auch bei vielen anderen privatisierten Betrieben überall im Land haben Beschäftigte protestiert, weil sich ihre Arbeitsbedingungen nach der Privatisierung verschlechtert hatten. Berichten zufolge wurde die Belegschaft seit der Privatisierung zudem von 8.000 auf 1.000 reduziert. Die Proteste wurden am 22. September 2019 fortgesetzt. Etwa 30 der Festgenommenen wurden innerhalb von zwei Wochen wieder auf freien Fuß gesetzt, sechs Beschäftigte blieben jedoch bis zum 28. Oktober 2019 in Gewahrsam.
Bei einem anderen ähnlichen Vorfall in Arak wurden 21 Arbeitskräfte des Unternehmens AzarAb, das Kraftwerke, petrochemische Anlagen sowie Zucker-, Gas und Ölraffinerien baut, bei einem Antiprivatisierungsprotest festgenommen.

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