Sri Lanka - Regierung bereitet gewerkschaftsfeindliches Arbeitsgesetz vor

Anfang Juli 2019 hat die Regierung von Sri Lanka einen Gesetzentwurf zur Prüfung durch den dreigliedrigen Nationalen Arbeitsberatungsrat (National Labour Advisory Council, NLAC) eingebracht, um das Arbeitsrecht zu vereinheitlichen und in einem einzigen Gesetz zusammenzufassen. Ziel ist es, die zahlreichen geltenden Arbeitsgesetze zu novellieren und zu ersetzen. Der Gesetzentwurf wurde ohne Beteiligung der Gewerkschaften erarbeitet.
Als die Gewerkschaften den Entwurf letztendlich zu Gesicht bekamen, mussten sie feststellen, dass die vorgeschlagenen Änderungen größtenteils die Beschäftigten in der Privatwirtschaft betreffen und ihre Rechte in vielfacher Weise untergraben würden.
Anton Marcus, der Vorsitzende der Freihandelszonengewerkschaft FTZ & GSEU (Free Trade Zones and General Services Employees Union), hat den Gesetzentwurf als beispiellosen Angriff auf die Arbeitnehmerrechte bezeichnet und gewarnt, dass “die vorgeschlagenen Änderungen die grundlegenden Arbeitsbedingungen von rund acht Millionen Beschäftigten im privaten Sektor beeinträchtigen würden und die Begrenzung der Arbeitszeit auf acht Stunden pro Tag damit der Vergangenheit angehören würde.” Er hat darauf hingewiesen, dass der Entwurf dem Arbeitgeber das Recht geben würde, die Arbeitsbedingungen festzulegen, so dass die Beschäftigten den Launen der Arbeitgeber schutzlos ausgeliefert wären. Durch die Abschaffung des Lohnrates könnten die Arbeitgeber beispielsweise den Mindestlohn im Alleingang festlegen.
Am 21. August fand eine Massendemonstration der Gewerkschaften vor dem Arbeitsministerium in Colombo aus Protest gegen den Gesetzentwurf statt.

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