China - Repression dauert an: Unterstützer der Jasic-Gewerkschafter entführt

Am 11. August 2018 wurde Shen Mengyu, eine Arbeiteraktivistin, während des Abendessens mit ihrem Vater von drei nicht identifizierten Männern – Mutmaßungen zufolge Angehörigen der chinesischen Sicherheitskräfte – gepackt und gewaltsam in ein ungekennzeichnetes Auto gezerrt. Ein weiterer Aktivist, Xiao Hu, wurde etwa zur selben Zeit festgenommen. Beide waren prominente Unterstützer der Arbeiter in der Fabrik von Jasic Technology, die versucht hatten, eine unabhängige Gewerkschaft zu gründen.

Shen Mengyu war Mitverfasserin eines kurz zuvor veröffentlichten offenen Briefes, in dem der Eigentümer und der Personalchef von Jasic Technology scharf kritisiert wurden. Die Polizei weigerte sich, ihr Verschwinden zu untersuchen und verwarf es als „Familienstreit“. Sie behauptete zudem, dass alle vier Überwachungskameras am Standort der Entführung „kaputt“ gewesen seien.
Laut einigen Berichten wurde Shen in einem Haus in Shenzhen, bei dem es sich um ein Geheimgefängnis – ein sogenanntes „schwarzes Gefängnis“ – handelte, interniert und dort unter 24-stündiger Beobachtung gehalten. Ein derartiges Vorgehen ist laut der Website „China Worker“ eine in China häufige Methode der Repression, die es der Polizei ermöglicht, Menschen zeitlich unbeschränkt festzuhalten und ihnen den Kontakt zu einem Anwalt, Angehörigen oder den Medien unmöglich zu machen.

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