Pakistán - Schikanierung von Gewerkschaftern bei der staatlichen Lebensversicherungsgesellschaft

Im Jahr 2019 erklärte die Regierung die Pakistan State Life Insurance Corporation (SLIC) zu einem systemrelevanten Dienstleister. Damit unterstellte sie diese dem Gesetz über die Aufrechterhaltung wesentlicher Dienste (Essential Services (Maintenance) Act, ESMA) von 1952, das wiederholt geltend gemacht wurde, um die gewerkschaftliche Organisierungs- und Verhandlungstätigkeit in Pakistan einzuschränken, eine Taktik, die von der ILO stark kritisiert wurde.
Im Februar entließ das Unternehmen im Rahmen seiner Privatisierungspläne 100 Beschäftigte, was Proteste der Federation of Field Workers Association (FFWA) und der Pakistan Bank Insurance Employees’ Federation (PBIFEF) auslöste. 
Im Anschluss an diese Proteste erklärte die Regierung, dass die SLIC einen systemrelevanten Dienst erfülle, was dem Unternehmen erlaubte, die Gewerkschaftsaktivitäten einzuschränken.
Die örtliche Betriebsleitung suspendierte daraufhin fünf Gewerkschaftsfunktionäre und sandte ein Schreiben an die Belegschaft, in dem sie diese ermahnte, alle Gewerkschaftsaktivitäten einzustellen. Das Nationale Gericht für Arbeitsbeziehungen (NIRC) ordnete ihre Wiedereinstellung an, aber das Unternehmen ignorierte die Gerichtsentscheidung und ging stattdessen unverhohlen gegen die Beschäftigten vor und begann, Stimmung gegen die Gewerkschaft zu machen.

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