Schwere Missbräuche an ausländischem Hauspersonal (2012)

Laut Human Rights Watch (HRW) wurden seit 2008 zwischen 40.000 und 50.000 kambodschanische Frauen und Mädchen als Hauspersonal in Malaysia rekrutiert. Vermittlungsagenturen erstellen gefälschte Dokumente für die Kinder, bieten Geld und Essen als „Darlehen“, mit denen sich die Migrantinnen hoch verschulden, und halten die Kandidatinnen monatelang vor ihrer Ausreise in Ausbildungszentren fest. Wer versucht, zu fliehen, wird in vielfacher Weise eingeschüchtert. Verpflegung und der Zugang zu Gesundheitsversorgung sind in den meisten dieser Zentren erbärmlich. HRW hat auch herausgefunden, dass in diesen Zentren 2011 drei Ausreisekandidatinnen gestorben sind. Die Behörden haben diese Fälle jedoch nicht gründlich untersucht und übernehmen auch keinerlei Haftung.
Sobald sie in Malaysia ankommen, müssen die jungen Kambodschanerinnen den Angaben von Human Rights Watch zufolge, oft ihre Pässe bei ihren Arbeitgebern oder Agenturen abgeben, damit es für sie schwieriger wird, wegzugehen, wenn sie missbraucht werden. Viele von ihnen arbeiten zwischen 14 und 21 Stunden täglich ohne Pausenzeiten und ohne einen freien Tag in der Woche. Viele werden auch an ihrem Arbeitsplatz ohne ausreichendes Essen gefangen gehalten und körperlich und verbal angegriffen. Einige von ihnen sind von ihren Arbeitgebern sexuell missbraucht worden. Keine der von Human Rights Watch befragten Hausangestellten gab an, den vollen Lohn erhalten zu haben. „Nach den malaysischen Arbeitsgesetzen sind die ausländischen Hausangestellten von jedem grundlegenden Schutz, wie etwa einem Ruhetag pro Woche, Jahresurlaub und einer Höchstgrenze für die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden, ausgeschlossen“.
Die Regierung hat im Oktober einen vorläufigen Stopp der Entsendung von Hauspersonal nach Malaysia angekündigt.

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