Arabia Saudita - Schwere Misshandlung von weiblichen Hausangestellten (2012)

Die 1,5 Millionen weiblichen Hausangestellten fallen weiterhin nicht unter das 2005 verabschiedete Arbeitsgesetz. Die Botschaften der asiatischen Länder, aus denen diese Beschäftigten stammen, erhalten jedes Jahr Tausende Beschwerden von Frauen, die gezwungen werden, 15 bis 20 Stunden pro Tag, sieben Tage pro Woche zu arbeiten, zum Teil ohne bezahlt zu werden. Weibliche Hausangestellte werden häufig ihrer Freizügigkeit beraubt, erhalten nicht genügend zu essen, fallen sexuellen und seelischen Missbräuchen zum Opfer und werden von ihren Arbeitgebern geschlagen. Im Juni fanden die von Nachbarn alarmierten Behörden beispielsweise eine Hausangestellte aus Sri Lanka bei ihren Arbeitgebern, die 14 Jahre lang gegen ihren Willen und ohne Bezahlung festgehalten worden war.

Die Behörden versuchen, Beschwerden zu verhindern, indem sie sie nicht weiterverfolgen oder die Opfer von Ausbeutung sogar deportieren, ohne je eine ernsthafte Untersuchung durchzuführen. Im September hob ein Gericht in der Berufung eine dreijährige Haftstrafe auf, die gegen eine saudi-arabische Arbeitgeberin verhängt worden war, die ihre indonesische Hausangestellte, Sumiati Mustapa, gefoltert hatte.

Nach der Hinrichtung einer 54-jährigen indonesischen Hausangestellten im Juni, die für schuldig befunden worden war, ihre Arbeitgeberin erstochen zu haben, nachdem sie jahrelangen Missbräuchen ausgesetzt war, hat Indonesien ein Ausreiseverbot für Hausangestellte nach Saudi-Arabien verhängt, solange sich die Situation für sie dort nicht gebessert hat. Die saudi-arabischen Behörden stellten angesichts der zunehmend angespannten Beziehungen zu Indonesien und den Philippinen ihrerseits vorübergehend keine Visa für Hausangestellte aus diesen Ländern mehr aus.

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