Pakistán - Shell reagiert auf gewerkschaftliche Organisierung mit der Stationierung von Truppen

Der multinationale Ölriese Shell hat immer wieder versucht, eine gewerkschaftliche Organisierung seiner Beschäftigten in Pakistan zu verhindern. Die Beschäftigten der Shell Pakistan gehörenden Mischanlage für Schmierstoffe in Keamari, Karachi, hatten bereits im Jahr 2013 erstmals versucht, eine Gewerkschaft für die Beschäftigten von Shell Pakistan zu gründen, wogegen Shell mit dem Argument, die 300 Leiharbeitskräfte seien keine offiziellen Beschäftigten von Shell, Einspruch erhoben hatte.
Mit Unterstützung der Pakistan Federation of Chemical, Energy, Mine, and General Workers’ Union (PCEM) hatten die 300 Beschäftigten jedoch unbefristete Arbeitsverträge erhalten, und am 16. Juli 2015 hatte der für die Zulassung von Gewerkschaften zuständige pakistanische Regierungsbeamte den Einspruch der Unternehmensleitung abgewiesen und die Zulassung der Gewerkschaft genehmigt.
Anstatt die neue Gewerkschaft anzuerkennen und Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag zu beginnen, erhob Shell Pakistan jedoch erneut Einspruch beim nationalen Zulassungsbeamten in Islamabad, um die Abstimmung über eine betriebliche Gewerkschaftsvertretung zu verhindern. Am 30. Oktober wurde auch der zweite Einspruch abgewiesen.
Um die Abstimmung zu verhindern, wurden am 17. November paramilitärische Kräfte in der Anlage stationiert. Anschließend stellte das Unternehmen über Unterauftragnehmer 100 neue Beschäftigte ein und lagerte die Verpackung der Schmiermittel aus.

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