Congo, República del - Streik unterdrückt und Gewalt bei Straßenbauarbeiten (2012)

Im Februar streikten die kongolesischen Arbeitnehmer, die für die China State Construction Engineering Corporation Ltd. (CSCEC) auf der Baustelle der Fernstraße Pointe-Noire-Brazzaville beschäftigt waren, um auf ihre schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeber, der örtlichen Behörde und dem Gewerkschaftskollektiv führten zu einer Vereinbarung, mit der sich der Arbeitgeber verpflichtete, die Löhne zu erhöhen, Arbeitsverträge vor dem 1. April abzuschließen und alle streikenden Arbeiter weiter zu beschäftigen. Die CSCEC hielt sich jedoch nicht an die Vereinbarung, und am 2. April legte die große Mehrheit der 2.000 Arbeiter die Arbeit nieder. Am 4. April begaben sich rund hundert von ihnen in die Präfektur und ersuchten dort um Vermittlung. Sie wurden durch die Ordnungskräfte abgewimmelt, welche in die Luft geschossen haben sollen, wobei dennoch zwei Streikende verletzt wurden. Am nächsten Tag ließen die Arbeiter ihrer Wut freien Lauf und zerstörten Material, schlugen zwei Mitglieder der Geschäftsführung zusammen und brachten mehrere PKW zum Gericht nach Dolisie, wo sie mit einem Staatsanwalt sprechen wollten. Am 8. April nutzte die Polizei den Zahltag, um 18 Arbeiter festzunehmen, die als mutmaßliche Krawallmacher und Anführer des Streiks angesehen wurden.
Insgesamt wurden 23 Personen gerichtlich verfolgt und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Sie bedauerten die Vorkommnisse, aber auch die fehlende Vermittlung seitens der Behörden. Die offiziellen Gewerkschaftsdachverbände sind in der Angelegenheit nicht tätig geworden.

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