Corea, República de - Streikende Lkw-Fahrer müssen mit Festnahmen, Verletzungen und Repressalien rechnen

Die südkoreanische Regierung hat auf einen Streik von Mitgliedern der KPTU-Sparte TruckSol mit Einschüchterungen, Gewalt und Festnahmen reagiert. An dem Streik, der am 10. Oktober 2016 begann, haben sich mehr als 7.000 Lkw-Fahrer beteiligt, um gegen die von der Regierung geplante Deregulierung der Güterfrachtverkehrsbranche zu protestieren.

Die Regierung hat daraufhin am 11. Oktober 4.000 Polizisten stationiert, die Streikende und Sympathisanten vor dem Hafen Busan New Port umstellten, wobei bei den anschließenden Zusammenstößen mehr als 50 TruckSol-Mitglieder festgenommen und verletzt wurden. Die Regierung drohte den Teilnehmern und Organisatoren des Streiks zudem mit Repressalien wie der Aussetzung der Kraftstoffsubventionen, Lizenz-Entzug und Strafanzeigen. Am neunten Streiktag nahm die Polizei den TruckSol-Vorsitzenden Won-ho Park in Busan wegen „Verkehrsbehinderung“ fest.

Die Hauptforderung der Lkw-Fahrer war neben der Aufgabe der Deregulierungspläne die Einführung eines Systems mit „Regelsätzen“, ähnlich dem in Australien eingeführten neuen System, das die Vergütung der Fahrer an die Straßensicherheit knüpft und die gesamte Lieferkette für die Sicherheit verantwortlich macht, wodurch die Kosten höherer Löhne und Vertragskosten über die Lieferkette hinweg verteilt werden. Das australische System wurde bereits gelobt, vor allem von der IAO, weil es zu besseren Sicherheitsstandards in der Branche beiträgt. Die südkoreanische Regierung hatte sich im Jahr 2009 zur Einführung eines Regelsatzsystems verpflichtet, diese Zusage jedoch nicht eingehalten. Schätzungsweise 1.200 Menschen kommen in Korea jedes Jahr bei Unfällen mit Lkws ums Leben.

Der Streik wurde am 19. Oktober beendet, nachdem sich die Regierung bereit erklärt hatte, über Maßnahmen für einen besseren Schutz der Arbeitnehmerrechte zu diskutieren und gezielter gegen das Überladen von Fahrzeugen vorzugehen.

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