Serbia - Tarifvertrag mit nicht eingetragener Gewerkschaft unterzeichnet (2012)

Bei der Belgrader Zeitung Večernje Novosti weigerte sich die Geschäftsleitung, mit der eingetragenen, der Journalistengewerkschaft Journalists’ Union of Serbia (SINOS) angeschlossenen Gewerkschaft zu verhandeln, und schloss stattdessen am 7. August 2011 einen Tarifvertrag mit der United Trade Union (JS), die nicht beim Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik registriert war. Die neue Vereinbarung war für die Beschäftigten weniger vorteilhaft, auch was Massenentlassungen betraf. Dragana Čabarkapa, Vorsitzende sowohl der SINOS als auch ihres Zweigs bei Večerenje Novosti, erklärte, dass der Direktor des Unternehmens, Manojlo Vukotić, jahrelang Mitglieder der SINOS diskriminiert und die JS finanziell unterstützt habe. Am 30. November hing Frau Čabarkapa ein Schreiben des Gewerkschaftsbundes Confederation of Autonomous Trade Unions of Serbia (CATUS) auf dem Schwarzen Brett des Unternehmen aus, in dem es hieß, dass die dem CATUS angeschlossene autonome Mediengewerkschaft Autonomous Union of Printing, Editing, Information and Film Industry Workers of Serbia am 10. Januar beschlossen hatte, die JS aufzulösen, weil sie nie ordnungsgemäß registriert worden sei und nie Wahlen abgehalten habe. Nach dieser Aktion bedrohte und beleidigte Vukotić Frau Čabarkapa, für die der Tag damit endete, dass sie sich wegen Bluthochdrucks in die Notaufnahme begeben musste. Am nächsten Tag wurde Frau Čabarkapa bestraft, weil sie ihre Arbeiten am Vortag nicht abgeschlossen hatte. Die Aktion von Vukotić wurde von den Journalistenverbänden Association of Journalists of Serbia, Independent Association of Journalists of Serbia und der Europäischen Journalisten-Föderation (EJF) verurteilt.

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