Indonesia - Textilarbeiter/innen ausgebeutet (2012)

Im April veröffentlichte die Internationale Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter-Vereinigung (ITBLAV) einen Bericht [An Overview of Working Conditions in Sportswear Factories in Indonesia, Sri Lanka & the Philippines], der die Arbeitsbedingungen in 83 Sportbekleidungsfabriken in Sri Lanka, die Philippinen und Indonesien dokumentiert.
Der Bericht stellt fest, dass bis zu 85% der Beschäftigten in den Fabriken Indonesiens auf der Basis von Zeitverträgen oder für einen befristeten Zeitraum angestellt sind.
Im Bericht wird auch darauf hingewiesen, dass Gewerkschaftsfunktionäre in Indonesien eine ungleich höhere Arbeitslast in Kauf nehmen müssen – so werden sie von der Durchführung gewerkschaftlicher Aktivitäten in der Mittagspause oder nach der Arbeit abgehalten. Weitere Erkenntnisse: 1) Die Arbeitnehmer/innen sind häufig gezwungen, mehr als 100 Stunden Mehrarbeit pro Monat zu leisten; 2) Eine Fabrik sperrte 40 Arbeiter/innen, die die Produktionsziele nicht erreicht hatten, für drei Stunden in einem kleinen Raum ohne Wasser und Belüftung ein.
Arbeitnehmer/innen in der gleichen Fabrik wurden zu Mehrarbeit von bis zu 160 Überstunden pro Monat gezwungen; 3) In zwei Werken in Indonesien müssten die Arbeiter/innen 15-20 Jahre arbeiten, um eine Treueprämie zu erhalten, die das Nichtzahlen des Mindestlohns ausgleichen würde. Diese Prämie ist noch nie an Beschäftigte gezahlt worden.

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