5 – Rechte nicht garantiert
Der Globale Rechtsindex des IGB

Thailand

Die Mitgliedsorganisationen des IGB in Thailand sind der Labour Congress of Thailand (LCT), der National Congress Private Industrial of Employees (NCPE), die State Enterprises Workers’ Relations Confederation (SERC) und der Thai Trade Union Congress (TTUC).

Praxis

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Wegen Gewerkschaftsaktivitäten entlassen 13-12-2019

Kurz nachdem Beschäftigte von Mizuno Plastic Thailand im Dezember 2019 eine Gewerkschaft gegründet hatten, wurden 33 von ihnen entlassen.
Nur wenige Tage nach der Gründung der Mizuno Plastic Workers Union behauptete die Geschäftsführung, dass der Betrieb Verluste mache und kündigte ein Entlassungsprogramm an. Zweiunddreißig der 33 entlassenen Beschäftigten waren an der Gewerkschaftsgründung beteiligt gewesen.
Am 9. Dezember 2019 stellten sie einen Streikposten Streikposten Personen, die vor den Toren der betroffenen Betriebe auf einen Arbeitskonfliktoder einen Streik aufmerksam machen und versuchen, andere Beschäftigte dazu zu veranlassen, den Betrieb nicht zu betreten bzw. die Verbraucher davon abzuhalten, den Arbeitgeber zu unterstützen. Die Aufstellung von Streikposten vor einem nicht direkt an dem Konflikt beteiligten, neutralen Betrieb zielt darauf ab, indirekt Druck auf den Arbeitgeber, der die eigentliche Zielscheide der Aktion ist, auszuüben. vor dem Betriebsgelände auf, und am 13. Dezember trafen sie mit dem Arbeitsbeziehungsausschuss zusammen, während sowohl die nationale als auch die internationale Gewerkschaftsbewegung ihre Wiedereinstellung forderte.

Führende Eisenbahnergewerkschafter angeklagt 11-11-2019

Zehn Jahre nach den Ereignissen, auf die sich ihre Anklage bezieht, sollte der Prozess gegen 13 führende Vertreter der thailändischen Eisenbahnergewerkschaft SRUT am 11. November 2019 beginnen.
Die SRUT hatte nach einem tödlichen Unfall am 5. Oktober 2009, bei dem am Bahnhof Khao Tao ein Zug entgleist war und sieben Menschen getötet sowie zahlreiche weitere Personen verletzt worden waren, eine landesweite Bahnsicherheitskampagne organisiert. Bei einer internen Untersuchung wurde festgestellt, dass der Unfall hauptsächlich auf die unzureichende Wartung und den schlechten Zustand der Lok zurückging. Diese Einschätzung teilt auch die Nationale Menschenrechtskommission Thailands.
Die staatliche thailändische Eisenbahngesellschaft SRT hat jedoch sechs führende Vertreter des SRUT-Ortsverbandes Hat Yai im Jahr 2009 entlassen, Gerichtsverfahren gegen sieben nationale SRUT-Funktionäre angestrengt und 2011 sieben weitere entlassen. Nach offiziellen Klagen der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) und des IGB kam die IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
zu dem Schluss, dass die führenden Vertreter der SRUT lediglich die unsicheren Arbeitsbedingungen bei der thailändischen Bahn hervorgehoben hätten. Nach nationalen und internationalen Kampagnen wurden 13 von ihnen im Jahr 2014 wieder eingestellt, aber nur sechs erhielten Lohnnachzahlungen. Im März 2018 hat das höchste Arbeitsgericht sieben führende SRUT-Vertreter zu Schadenersatzzahlungen in Höhe von rund 24 Mio. Baht (etwa 726.116 USD) aufgefordert.
Anschließend wurden sie wegen Korruption and Fehlverhaltens, einschließlich Pflichtverletzung, angeklagt, woraufhin ihnen im November 2019 der Prozess gemacht wurde. Falls sie für schuldig befunden werden, drohen ihnen bis zu fünf Jahre Gefängnis, eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Baht und die Kündigung ihres Arbeitsverhältnisses bei der SRT.
Die 13 führenden SRUT-Mitglieder sind Wirun Sakaekum, Prachaniwat Buasri, Nittinai Chaiyaphum, Sorawut Phothongkam, Thawatchai Boonwisoot, Saroj Rakchan, Sawit Kaewwan, Thara Sawangtham, Liam Mokngam, Pinyo Ruenphet, Arun Deerakchat, Bunjong Bun-net und Supichet Suwanachatri.

US-Handelsbeauftragter kündigt mögliche APS-Aussetzung für Thailand an25-10-2019

Am 25. Oktober haben die USA Thailand sechs Monate Zeit gegeben, um grundlegende arbeitsrechtliche Mängel zu beheben, bevor die Handelsvorteile im Rahmen des Allgemeinen Präferenzsystems mit den USA verlängert werden könnten. Die mögliche Streichung der Vorteile basiert auf einer Klage des US-Gewerkschaftsbundes AFL-CIO im Zusammenhang mit dem langjährigen Versäumnis der thailändischen Regierung, ihre Gesetzte, vor allem das für staatliche Betriebe geltende Arbeitsbeziehungsgesetz SELRA, in Einklang mit dem IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen Nr. 87 zu bringen, systematischer gewerkschaftsfeindlicher Diskriminierung und der Verweigerung des Rechtes von Wanderarbeitskräften, ihre eigenen Gewerkschaften zu gründen, um Tarifverhandlungen führen zu können.

Thailändische Regierung vollstreckt Schadenersatzforderung für Streik im Jahr 2009 durch Gehaltsabzüge 19-11-2018

Im November 2018 hat die staatliche thailändische Eisenbahngesellschaft SRT damit begonnen, ihre erfolgreiche Schadenersatzforderung in Höhe von 21 Mio. Baht gegen die Eisenbahnergewerkschaft SRUT und sieben ihrer Amtsträger, darunter Sawit Kaewpradap, Generalsekretär von SERC und SRUT, geltend zu machen. Die aus dem Jahr 2011 stammende Forderung wurde zuletzt 2017 vom Obersten Gerichtshof des Landes bestätigt und geht auf einen Arbeitskampf Arbeitskampf Ein Konflikt zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern bezüglich der Arbeitsbedingungen oder -umstände; kann zu Arbeitskampfmaßnahmenführen. der Gewerkschaft im Jahr 2009 zurück, als Gewerkschaftsmitglieder gegen einen Bahnunfall, bei dem sieben Arbeiter getötet worden waren, protestierten. SRUT und SRT verhandeln seit Jahren, um eine Lösung zu finden, aber im November 2018 hat die SRT damit begonnen, die Bußgelder von den Gehältern und Pensionen der sieben SRUT-Funktionäre abzuziehen, von denen zwei inzwischen im Ruhestand sind. Diese Abzüge haben ernsthafte Folgen für die Gewerkschaftsfunktionäre, denen zum Teil nur noch 300 Baht (9,1 US$) zum Leben bleiben. Es wird mindestens zehn Jahre dauern, bis die sieben Funktionäre und ihre Familien die Bußgelder in voller Höhe beglichen haben, die mittlerweile auf insgesamt 24 Mio. Baht (730.000 US$), einschließlich Zinsen, angestiegen sind.
Die thailändische Regierung, die die Überarbeitung des Arbeitsbeziehungsgesetzes sowie die Ratifizierung der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Übereinkommen Nr. 87 und 98 ablehnt, hat eine Reihe internationaler Kampagnen im Zusammenhang mit diesem Fall ignoriert, ebenso wie eine Klage des IGB und der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) im Jahr 2013, die auf die Rücknahme der SRT-Forderungen abzielte. Das auf den finanziellen Ruin der SRUT-Funktionäre abzielende Vorgehen der SRT stellt einen klaren gewerkschaftsfeindlichen Angriff dar. Internationale Lobbygruppen, einschließlich der ITF, haben die Behandlung der sieben Gewerkschafter als einen Feldzug gegen das Streikrecht und die Forderung nach sichereren Arbeitsbedingungen verurteilt.

Konflikt bei Mitsubishi führt zur Demütigung ausgesperrter Gewerkschaftsmitglieder und zur Entlassung von 26 führenden Gewerkschaftsvertretern04-10-2018

Mitglieder des Elektriker- und Metallarbeiterbundes TEAM (Confederation of Thai Electrical Appliances, Electronic Automobile and Metalworkers), die bei Mitsubishi Electric Consumer Products Thailand beschäftigt waren, mussten eine langwierige und demütigende Schulung absolvieren, bevor sie nach einem Streik Streik Die gängigste Form einer Arbeitskampfmaßnahme; eine kollektive Arbeitsniederlegung der Beschäftigten für eine bestimmte Zeit; kann vielfältige Formen annehmen.

vgl. Generalstreik, unterbrochener Streik, rollierender Streik, Sitzstreik, Sympathiestreik, wilder Streik, Bummelstreik
im Dezember 2017 wieder eingestellt wurden. Der ursprüngliche Konflikt, bei dem 1.800 Gewerkschaftsmitglieder aus dem Mitsubishi-Werk ausgesperrt worden waren, endete mit einer Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen am 29. Januar 2018, der zufolge sich Mitsubishi bereit erklärte, alle ausgesperrten Beschäftigten wieder einzustellen.
Vor ihrer Wiedereinstellung mussten die Beschäftigten jedoch an einem viertägigen Disziplinarcamp auf einer Militärbasis teilnehmen, eine fünftägige Schulung mit einer externen Personalfirma absolvieren, um „über ihr Fehlverhalten nachzudenken“, einen Tag Reinigungsarbeiten in Altersheimen verrichten, um „sich verdient zu machen“, und drei Tage in einem buddhistischen Tempel verbringen. Außerdem wurden die Beschäftigten verpflichtet, sich auf ihren persönlichen Konten in den sozialen Medien bei dem Unternehmen zu entschuldigen.
Obwohl sie dieses Verfahren durchlaufen hatten, wurden 24 Arbeitskräfte entlassen, darunter zehn Mitglieder eines neuen Gewerkschaftsausschusses, der im Juni 2018 gewählt worden war. Zwei weitere Beschäftigte wurden entlassen, nachdem das Arbeitsgericht dies genehmigt hatte.
Die wieder eingestellten Beschäftigten mussten individuelle Verträge unterschreiben, die den Ende September 2018 ausgelaufenen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
ersetzten. Die Verträge enthalten eine Klausel, der zufolge die Beschäftigten bestätigen müssen, dass sie keiner Gewerkschaft angehören. Weigern sie sich, verwirken sie jeglichen Anspruch auf die in den neuen Verträgen vorgesehenen Löhne und Zulagen. Das Verhalten des Unternehmens stellt einen beunruhigenden Versuch dar, die seit 20 Jahren aktive Gewerkschaft TEAM bei Mitsubishi Thailand zu untergraben und zu schwächen.

Gericht weist Verleumdungsklagen gegen Wanderarbeitskräfte ab 12-07-2018

Im Juli 2018 hat ein thailändisches Gericht Anklagen gegen 14 Wanderarbeitskräfte aus Myanmar abgewiesen, die über mutmaßliche Arbeitnehmerrechtsverletzungen in der Geflügelexportindustrie des Landes, die viele Millionen Dollar wert ist, berichtet hatten.
Die 14 Arbeitskräfte, die alle aus Myanmar stammen, hatten im Juli 2016 Beschwerde gegen ihren früheren Arbeitgeber, die Geflügelfarm Thammakaset Farm 2, erhoben, die damals eine Reihe bekannter Einzelhandelsunternehmen in Großbritannien und anderen Ländern belieferte. Die Beschäftigten gaben an, zu 22-stündigen Arbeitstagen ohne Überstundenvergütung gezwungen worden zu sein und dass sie häufig in den Hühnerställen schlafen mussten, zusammen mit 30.000 Hühnern. Außerdem habe man ihre Pässe konfisziert und ihre Freizügigkeit eingeschränkt.
Der Eigner der Thammakaset Farm 2 hatte sie im Oktober 2016 wegen Verleumdung verklagt und behauptet, dass ihre Anschuldigungen falsch seien und dem Ruf der Farm geschadet hätten. Im Falle einer Verurteilung hätten sie mit bis zu einem Jahr Gefängnis und hohen Geldstrafen rechnen müssen.
Das Unternehmen hat Berufung gegen die gerichtliche Anordnung eingelegt, der zufolge es den Beschäftigten Schadenersatz in Höhe von 1,7 Mio. Baht (48.600 US$) wegen zu hoher Arbeitsbelastung und Unterbezahlung zu zahlen habe.

Wanderarbeitskräfte wegen Meldung von Missbräuchen strafrechtlich belangt 07-02-2018

Am 7. Februar 2018 sollten 14 Wanderarbeitskräfte aus Birma wegen Verleumdung vor Gericht erscheinen. Das Verfahren war lange hinausgezögert worden, und die Vorwürfe hatte die Geflügelfarm, bei der sie beschäftigt waren, Thammakaset Company Limited, erhoben, nachdem sie die entsetzlichen Missbräuche, denn sie ausgesetzt waren, gemeldet hatten.
Die Arbeitskräfte hatten im Juli 2016 Beschwerde bei der Nationalen Menschenrechtskommission Thailands (NHRCT) erhoben, da der Betrieb weniger als den Mindestlohn zahle, Überstunden nicht vergüte, die Freizügigkeit der Beschäftigten einschränke und Ausweispapiere, einschließlich Pässen, konfisziere. Im August 2016 kam die NHRCT zu dem Schluss, dass Thammakaset Co. Ltd. weder den Mindestlohn zahle noch Überstunden vergüte und keinen angemessenen Urlaub gewähre. Die Vorwürfe im Zusammenhang mit Zwangsarbeit wurden jedoch zurückgewiesen. Das Unternehmen reagierte darauf mit einer Verleumdungsklage gegen die Arbeitskräfte wegen Rufschädigung. Im November 2016 hat Thammakaset zudem Andy Hall vom Migrant Workers’ Rights Network verklagt, weil er den Fall in den sozialen Medien kommentiert hatte. Im Dezember 2016 hat ein Arbeitsgericht Thammakaset eines Verstoßes gegen das Arbeitsgesetz für schuldig befunden und eine Entschädigungszahlung angeordnet, aber der Betrieb hat Berufung beim Obersten Gerichtshof eingelegt.
Es kommt immer häufiger zu Verleumdungsklagen, um Wanderarbeitskräfte davon abzuschrecken, Missbräuche zu melden. Die ausländischen Arbeitskräfte befinden sich jedoch bereits in einer schwachen Position, da sie keine Gewerkschaften gründen dürfen, um sich zu schützen.
Bei ersten Anhörungen im August 2017 warf Thammakaset zwei Beschäftigen erneut Diebstahl vor, weil sie angeblich ihre Stechkarten „gestohlen“ hätten, obwohl der Provinzstaatsanwalt im Juni 2017 gefordert hatte, diese Vorwürfe fallen zu lassen, da sie unbegründet seien. Die Beschäftigten hatten Arbeitsinspektoren ihre Stechkarten gezeigt, um ihre Vorwürfe bezüglich übermäßig langer Arbeitszeiten zu belegen.
Falls sie schuldig gesprochen werden, könnten den birmanischen Arbeitskräften bis zu eineinhalb Jahre Haft drohen und Andy Hall sogar sieben Jahre.

Autoteilehersteller erhebt strafrechtliche Vorwürfe gegen Gewerkschaftsvorsitzenden31-10-2017

Der Autoteilehersteller Y-Tec hat Strafanzeige gegen den Gewerkschaftsvorsitzenden Ruangsak Klaimala erstattet, weil er Beschwerde bei der staatlichen Schiedsstelle für Arbeitsfragen, dem Arbeitsbeziehungsausschuss, erhoben hat, wie IndustriALL im Oktober 2017 berichtete.

Y-Tec hatte 32 Gewerkschaftsmitglieder wegen einer „Umstrukturierung“ zur Kündigung gezwungen, als sie Ende 2016 die Gewerkschaft Prachinburi Automobile Part Workers Union ins Leben gerufen hatten. Nachdem die Gewerkschaft Beschwerde beim Arbeitsbeziehungsausschuss erhoben hatte, erhöhte das Unternehmen den Druck. Sie bot Ruangsak Klaimala Schmiergeld für die Auflösung der Gewerkschaft an, brachte Überwachungskameras an, um Gewerkschaftsmitglieder zu beobachten und unterzog sie Drogentests. Ruangsak Klaimala wurde versetzt und musste statt seiner Aufseher-Tätigkeit für weniger Lohn manuelle Tätigkeiten verrichten.

Der Arbeitsbeziehungsausschuss entschied zwar zugunsten der Beschäftigten, aber Y-Tec hat wegen eines Posts in den sozialen Medien eine Verleumdungsklage gegen Ruangsak Klaimala erhoben und ihn anschließend entlassen, weil er einer Straftat beschuldigt werde. Auch gegen einen Wissenschaftler, der die Praktiken von Y-Tec in einem Artikel kritisiert hatte, hat das Unternehmen eine Verleumdungsklage erhoben.

Der Arbeitsbeziehungsausschuss hat die Wiedereinstellung der entlassenen Beschäftigten angeordnet, aber Y-Tec hat Berufung gegen den Entscheid eingelegt und verfolgt seine Strafanzeige gegen den Gewerkschaftsvorsitzenden weiter.

Thunfischarbeiter wegen kollektiver Aktion entlassen 09-03-2017

Etwa 100 ausländische Arbeitskräfte einer Thunfischfabrik in Mahachai, die jahrelang für das Unternehmen gearbeitet hatten, wurden entlassen und mussten ihre Unterkünfte verlassen, nachdem sie sich darüber beschwert hatten, dass sie 45 Tage lang nicht bezahlt worden waren.

Die aus Myanmar und Kambodscha stammenden Arbeiter hatten die Arbeit niedergelegt, nachdem sie ihre Löhne nicht erhalten hatten und der Arbeitgeber Verhandlungen mit ihnen abgelehnt hatte. Sie hatten zudem die Hilfsorganisation Aid Alliance Committee for Myanmar Workers (AAC) und andere Menschenrechtsorganisationen um Hilfe gebeten.

Autohersteller entlässt prominenten Arbeitnehmerrechtsaktivisten15-04-2016

Im April 2016 hat der Automobilhersteller IT Forging (Thailand) Co., Ltd beim regionalen Arbeitsgericht die Entlassung von Boonyuen Sukmai beantragt, einem Arbeitnehmerrechtsaktivisten, dem im Jahr 2014 der „Somchai Neelapaijit“-Preis für seine Arbeit zur Förderung der Arbeitnehmerrechte verliehen worden war. Boonyuen gehörte der Arbeitnehmervertretung seines Betriebes an, weshalb der Arbeitgeber eine richterliche Genehmigung für seine Entlassung benötigte.

Das Unternehmen behauptete, dass er mehr als die ihm zustehenden Urlaubstage genommen und damit gegen den betrieblichen Verhaltenskodex verstoßen habe. Der wahre Grund könnte jedoch durchaus sein aktiver Einsatz für die Arbeitnehmerrechte gewesen sein. Er war Mitglied der Arbeitnehmerschutzabteilung des Nationalen Arbeitsrates gewesen, bevor er verschiedene andere Ämter als regionaler Gewerkschaftsvertreter an der Ostküste Thailands übernommen hatte. Neben seiner aktiven Gewerkschaftsarbeit hatte er Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei sich Hause beraten und war im Jahr 2014 von den Beschäftigten zu ihrem Vertreter im Ausschuss für soziale Sicherheit bei IT Forging gewählt worden.

Einschüchterungen bei Kundgebung am Internationalen Frauentag 08-03-2016

Die Polizei hat in eine Kundgebung von Beschäftigten des Unterwäscheherstellers Try Arm in Bangkok anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2016 eingegriffen. Try Arm wurde von Arbeitnehmerrechtsaktivisten gegründet und fördert faire Arbeitsbedingungen. Die Polizei beschlagnahmte ein Spruchband mit der Aufschrift „Keine Zivilisten vor Militärgerichte“ und ein weiteres bezüglich des Rechtes auf Abtreibung und Wahlen. Die Beamten beriefen sich dabei auf Abschnitt 44 der Interimsverfassung, der ihnen absolute Machtbefugnisse einräumt, wenn es um die nationale Sicherheit geht. Die Polizei hat zudem versucht, die Ausweise der Beschäftigten zu überprüfen, um festzustellen, ob es sich um thailändische Staatsangehörige handelte. Die Beschäftigten wurden zwar nicht festgenommen, aber die beschlagnahmten Spruchbänder wurden als „Beweismaterial“ einbehalten.

Autoteilehersteller entlässt Gründungsmitglieder der Gewerkschaft31-01-2016

Die Beschäftigten von Y-Tec Thailand, einem Autoteilehersteller in der Provinz Prachinburi, haben ihre eigene Gewerkschaft gegründet, die Prachinburi Automobile Workers Union, die im Januar 2017 zugelassen wurde, woraufhin deren Verhandlungsführer und Gründungsmitglieder prompt entlassen wurden.

Neues Gesetz dient der Unterbindung eines friedlichen Gewerkschaftsprotestes und der Einschüchterung führender Gewerkschaftsvertreter/innen06-01-2016

Am 6. Januar 2016 wurden drei Polizeieinheiten mit Unterstützung der Streitkräfte eingesetzt, um eine Protestkundgebung von 500 ausgesperrten Arbeitern des japanischen Autoteilezulieferers Sanko Gosei vor dem Arbeitsministerium in Bangkok aufzulösen. Die Regierung hat sich dabei auf neue Befugnisse im Rahmen des Gesetzes über öffentliche Versammlungen aus dem Jahr 2015 gestützt, das bis zu zehnjährige Haftstrafen für die Behinderung oder Beeinträchtigung des öffentlichen Dienstes vorsieht.

Mehr als 600 Beschäftigte von Sanko Gosei, ausnahmslos Gewerkschaftsmitglieder, waren am 20. Dezember 2015 ausgesperrt worden, nachdem die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
und Zulagen gescheitert waren. Das Unternehmen behauptete, unrentabel zu sein. Unterdesseen wurden die ausgesperrten Beschäftigten durch Gelegenheitsarbeiter ersetzt. Die Gewerkschaft der Beschäftigten von Sanko Gosei wirft dem Unternehmen vor, den Konflikt dazu zu nutzen, um die Gewerkschaft zu zerschlagen und unbefristet Beschäftigte durch Subunternehmer zu ersetzen.

Nach der Auflösung der Kundgebung wurden zwei führende Gewerkschaftsvertreter, Chalee Loysoong, stellvertretender Vorsitzender des Thai Labour Solidarity Committee (TLSC), und Amorndech Srimuang, Vorsitzender der Gewerkschaft der Beschäftigten von Sanko Gosei, etwa vier Stunden lang von den Behörden vernommen. Während dieser Zeit wurden ihre Telefone und Personalausweise vorübergehend konfisziert, und sie wurden ununterbrochen begleitet, selbst zur Toilette. Die Gewerkschafter hatten an dem Tag, an dem draußen die Kundgebung stattfand, an Vermittlungsgesprächen mit Sanko Gosei und dem Arbeitsministerium teilgenommen.

Die Einschüchterungen wurden am nächsten Tag fortgesetzt, als Wilaiwan Saetia, die Vorsitzende des TLSC, auf ihrem Weg von der Fabrik nach Hause von vier oder fünf Militärangehörigen sowohl in Uniform als auch in Zivil verfolgt wurde. Yongyut Mentapao, ein anderer stellvertretender Vorsitzender des TLSC, gab ebenfalls an, dass ihm Militärangehörige und Polizisten gefolgt seien.

In der darauffolgenden Woche, am 13. Januar 2016, suchten fünf Militärangehörige Wilaiwan Saetia um 20:00 Uhr im Büro der Gewerkschaft Om Noi/Om Yai in der Provinz Samut Sakhon auf. Bei der Unterredung, die bis etwa 23:00 Uhr dauerte, beriefen sich die Militärs auf ihre absoluten Befugnisse zur Aufrechterhaltung der Sicherheit gemäß Abschnitt 44 der Interimscharta und teilten ihr mit, dass sie das Militär künftig über sämtliche politischen Maßnahmen vorab zu unterrichten habe.

Organisierungsarbeit sowohl in der Gesetzgebung als auch in der Praxis unterbunden07-10-2015

Der Mehrheit der 39 Millionen Beschäftigten des Landes werden ihre Gewerkschaftsrechte per Gesetz verweigert. Organisierungsbeschränkungen machen es sehr schwer für befristet Beschäftigte, einer Gewerkschaft beizutreten, und die Hälfte der Arbeitnehmer/innen in der Industrie haben einen befristeten Vertrag. Auch Leiharbeit ist weit verbreitet, wodurch eine gewerkschaftliche Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. stark eingeschränkt wird, und Arbeitskräften aus dem Ausland, rund 10 Prozent aller Beschäftigten, ist eine gewerkschaftliche Organisierung Organisierung Der auf die Gründung von oder den Beitritt zu einer Gewerkschaft hinauslaufende Prozess bzw. Bemühungen darum, dass andere Beschäftigte eine Gewerkschaft gründen oder einer Gewerkschaft beitreten. und die Übernahme eines Gewerkschaftsamtes gesetzlich untersagt. Diese Situation und zahlreiche Arbeitnehmerrechtsverletzungen haben die Globale Gewerkschaftsföderation IndustriALL am 7. Oktober 2015, dem Welttag für menschenwürdige Arbeit, dazu veranlasst, Klage bei der IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
gegen die thailändische Regierung wegen Verstoßes gegen die Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und den Schutz des Vereinigungsrechtes zu erheben. IndustriALL weist darauf hin, dass das grundlegende Recht auf Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und auf Tarifverhandlungen im Falle von 75 Prozent der 39 Millionen Arbeitnehmer/innen nicht gesetzlich geschützt ist. Infolgedessen hat Thailand mit 1,5 Prozent die niedrigste gewerkschaftliche Organisierungsrate in Südostasien.

In der Klage werden 18 Fälle von Verstößen gegen grundlegende Gewerkschaftsrechte aufgelistet, einschließlich zahlreicher Fälle, in denen Beschäftigte nur wegen ihrer Mitgliedschaft bei einer Gewerkschaft entlassen wurden. In einem Fall hat der Arbeitgeber 60 Prozent der Belegschaft entlassen und durch Wanderarbeitskräfte ersetzt, um die Gründung einer Gewerkschaft zu verhindern. Es ist schwierig für die Beschäftigten, zu ihrem Recht zu kommen. Selbst wenn die Gerichte Entlassungen für rechtswidrig erklärt haben, unternehmen die Behörden nur wenig, um die Entscheide in Kraft zu setzen. Die Unternehmen können führende Gewerkschaftsvertreter ungestört weiter ausgrenzen und einschüchtern.

Fluggesellschaft versucht, Gewerkschaft durch Schadenersatzforderung zu zerstören10-08-2015

Am 10. August 2015 wurden vier führende Mitglieder der Gewerkschaft Thai Airways International Union (TG Union) zur Zahlung eines Schadenersatzes von über neun Millionen US-Dollar an die staatliche thailändische Fluggesellschaft Thai Airways verurteilt. Die Forderung stand im Zusammenhang mit friedlichen Protesten im Jahr 2013, die zum Abschluss eines Tarifvertrages geführt hatten.

Der Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
wurde im Januar 2013 von der Fluggesellschaft und der Gewerkschaft nach einem zweitägigen Protest für angemessene Löhne und Beschäftigungssicherheit unterzeichnet, der für alle Beschäftigten bis hin zur Führungsebene, einschließlich des damaligen amtierenden Präsidenten, eine Anhebung von Bezahlung und Sozialleistungen vorsah. Ein Jahr später, im Januar 2014, verklagte Thai Airways jedoch vier führende Mitglieder der Gewerkschaft, die den Tarifvertrag Tarifvertrag Eine gewöhnlich schriftliche Vereinbarung, die die Ergebnisse von Kollektiv-/Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern enthält.

vgl. Kollektiv-/Tarifverhandlungen
mit dem Management unterzeichnet hatten, auf Schadenersatz in Höhe von 9.281.349 US-Dollar. Im August 2015 entschieden die Gerichte zugunsten der Fluggesellschaft.

Im Januar 2016 hat die TG Union gemeinsam mit der State Enterprise Workers Relations Confederation (SERC) und der Internationalen Transportarbeiter-Föderation Klage bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
) gegen die thailändische Regierung wegen des Verstoßes gegen den Schutz der Arbeitnehmerrechte erhoben. Konkret hieß es in der Klage, dass das Prinzip der Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
nicht gesetzlich verankert sei.

Staatliche thailändische Eisenbahngesellschaft entlässt die Hälfte des Gewerkschaftsvorstandes 30-04-2013

Nach einer Entgleisung am 5. Oktober 2009, bei der Reisende ums Leben kamen, gaben Mitglieder der Eisenbahnergewerkschaft SRUT bekannt, dass sie künftig keine Züge mehr führen würden, deren Sicherheitsverfahren und -ausrüstung fehlerhaft sei. Die SRUT-Vorstandsmitglieder streikten zwar nicht, organisierten aber eine Arbeitsschutzinitiative. Kurz darauf entließ die staatliche Eisenbahngesellschaft SRT etwa die Hälfte der Mitglieder des Gewerkschaftsvorstandes.

Am 17. Dezember 2010 stellte die Nationale Menschenrechtskommission Thailands fest, dass die SRT die Prinzipien der Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
und die Arbeitnehmerrechte verletzt habe.

Am 28. Juli 2011 bestätigte das zentrale Arbeitsgericht Thailands die Entlassungen und ordnete an, dass die entlassenen Vorstandsmitglieder und Gewerkschafter rund 500.000 US-Dollar an Bußgeld zuzüglich aufgelaufener Zinsen in Höhe von 7,5 Prozent pro Jahr ab dem Zeitpunkt der Einreichung des Antrages zu zahlen hätten.

Am 10. August 2011 entließ die SRT mit der Genehmigung des zentralen Arbeitsgerichtes weitere Mitglieder des SRUT-Vorstandes, einschließlich ihres Vorsitzenden. Inzwischen wurde Berufung beim Obersten Gerichtshof eingelegt, aber eine Überprüfung kann mehrere Jahre dauern. Obwohl ihr Fall vom Obersten Gerichtshof überprüft werden wird, werden die SRUT-Vorstandsmitglieder nicht mehr als Beschäftigte der SRT betrachtet, so dass sie bei der jüngsten SRUT-Generalversammlung nicht erneut für den Vorstand kandidieren konnten.

Am 30. April 2013 wurde formell Klage gegen Thailand beim IAO Internationale Arbeitsorganisation Eine dreigliedrige Organisation der Vereinten Nationen (UN), die 1919 ins Leben gerufen wurde, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu fördern. Sie ist die für die Formulierung und Überwachung internationaler Arbeitsnormenwichtigste internationale Organisation.

vgl. Dreigliedrigkeit, IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
-Ausschuss für Vereinigungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Das Recht auf die Gründung von und den Beitritt zu Gewerkschaften nach eigener Wahl sowie das Recht der Gewerkschaften, ungehindert zu arbeiten und ihre Aktivitäten ohne unzulässige Eingriffe zu verrichten.

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
wegen Missachtung der Gewerkschaftsrechte erhoben.

TechnoPLAS entlässt acht führende Gewerkschaftsvertreter/innen30-01-2013

TechnoPLAS ist ein Autoteilehersteller im Industriegebiet von Chonburi mit 463 fest angestellten Beschäftigten, 200 Leiharbeitskräften und 200 Gastarbeitern aus Kambodscha und Birma. Die Belegschaft besteht größtenteils aus Frauen.

Ende 2012 begannen die Beschäftigten, eine Gewerkschaft zu organisieren und Unterschriften zu sammeln, um ihre Forderungen zu untermauern, aber die Verhandlungen mit ihrem Arbeitgeber verliefen erfolglos.
Am 25. Dezember wurde die Gewerkschaft zugelassen.

Am 23. Januar 2013 wurden jedoch acht führende Vertreter/innen der Gewerkschaft entlassen.
Am 30. Januar entließ der Arbeitgeber sieben weitere Gewerkschafter/innen, angeblich aufgrund einer organisatorischen Umstrukturierung. Die entlassenen Beschäftigten wurden von der Arbeitsaufsicht Arbeitsaufsicht Eine Behörde, die für die Einhaltung der Arbeitsgesetze und der gesetzlichen Bestimmungen zum Arbeitnehmerschutz zuständig ist und zu diesem Zweck Betriebsinspektionen durchführt. unter Druck gesetzt, eine Entlassungsabfindung des Betriebes zu akzeptieren.

Am 29. Mai hat der Arbeitsbeziehungsausschuss seinen Entscheid veröffentlicht, mit dem der Arbeitgeber aufgefordert wurde, die verbleibenden Beschäftigten wieder einzustellen. Im Laufe dieses langwierigen Verfahrens haben letztendlich 14 der 15 Beschäftigten die Abfindungszahlung des Betriebes angenommen und die Kündigung akzeptiert, weil sie sich in finanziellen Schwierigkeiten befanden.

Verweigerung von Verhandlungen und gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung24-12-2012

Am 24. Dezember 2012 gab die Betriebsleitung von Electrolux einseitig Lohnerhöhungen bekannt, ohne Verhandlungen mit der Gewerkschaft der Beschäftigten von Electrolux Thailand geführt zu haben. Die Forderungen nach Lohnverhandlungen wurden ignoriert. Im Januar 2013 hat die Betriebsleitung die Beschäftigten wiederholt aufgefordert, auf Gewerkschaftsaktivitäten zu verzichten und darauf beharrt, dass von der Betriebsleitung einseitig beschlossene Lohnerhöhungen durchaus angemessen seien. Bei einem Treffen mit der Betriebsleitung am 11. Januar 2013 wurde der Gewerkschaftsvorsitzende Phaiwan Metha gewaltsam aus dem Raum entfernt und nach Hause geschickt. Anschließend erklärte die Betriebsleitung gegenüber den Beschäftigten, dass er entlassen worden sei. Als Reaktion auf diese ungerechtfertigte Entlassung weigerten sich die Beschäftigten, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Electrolux hielt sie daraufhin mehr als sechs Stunden lang auf dem Rasen des Betriebsgeländes fest, bevor 129 Beschäftigte entlassen wurden.

Nakashima Rubber Company lehnt Wiedereinstellung führender Gewerkschaftsvertreter ab03-09-2012

Die Nakashima Rubber Company, ein Kautschukhersteller, betreibt ein Werk in einem Industriegebiet in Ayutthaya. Die dortigen Beschäftigten haben 1995 eine Gewerkschaft organisiert. Am 17. Januar 2005 wurden vier führende Gewerkschaftsvertreter, einschließlich des Vorsitzenden, entlassen. Zu dem Zeitpunkt hatte die örtliche Gewerkschaft 1.045 Mitglieder bei einer Gesamtbelegschaft von 1.400. Rund 350 Beschäftigte waren mit Kurzzeitverträgen tätig und über Vermittlungsagenturen eingestellt worden. Unmittelbar nach den Entlassungen verweigerte der Arbeitgeber den führenden Gewerkschaftsvertretern den Zutritt zum Betriebsgelände, um mit ihren Mitgliedern zusammenzutreffen oder sie zu vertreten. Der Betrieb behauptete, dass die vier Gewerkschafter gegen betriebliche Regeln im Zusammenhang mit der „Freistellung für Gewerkschaftsaktivitäten“ verstoßen hätten, aber die Gewerkschaft versicherte, dass sie stets die Personalabteilung um Erlaubnis ersucht hätten. Der Betrieb warf ihnen ferner vor, ihre Schichten ohne Unterrichtung oder Genehmigung eines Vorgesetzten geändert zu haben, was die Gewerkschaft bestreitet. Zwei der Gewerkschaftsführer akzeptierten die Abfindung des Betriebes und kündigten. Die anderen beiden setzten ihren Kampf mehr als sieben Jahre lang fort und erwirkten einen Entscheid zu ihren Gunsten beim Arbeitsbeziehungsausschuss und beim zentralen Arbeitsgericht, aber der Arbeitgeber legte immer wieder Berufung ein und weigerte sich, die Gewerkschafter wieder einzustellen. Am 3. September 2012 wies der Oberste Gerichtshof den Betrieb schließlich an, die beiden entlassenen Gewerkschaftsführer wieder einzustellen, was der Arbeitgeber jedoch ablehnte. Die beiden haben jetzt wegen Missachtung der Anweisung des Obersten Gerichtshofes Klage gegen den Betrieb erhoben.

Yum Restaurant International entlässt drei führende Gewerkschaftsvertreter/innen 30-06-2012

Yum Restaurant International (Thailand) hat über 10.000 Beschäftigte in der Gastronomiebranche. Am 9. Mai 2011 hat der Betrieb drei führende Gewerkschaftsvertreter/innen entlassen, nachdem sie eine Gewerkschaft gegründet hatten und Forderungen vorlegen wollten. Anschließend wurden Gewerkschaftsmitglieder in kleinen Gruppen oder einzeln zu Sitzungen zusammengerufen und zum Austritt aus der Gewerkschaft gedrängt. Zwei der Entlassenen standen so sehr unter finanziellem Druck, dass sie das Angebot des Arbeitgebers annahmen und kündigten. Die dritte Betroffene lehnte das ab und ging vor Gericht, wo sie ihre Wiedereinstellung erwirkte. Obwohl sie wieder eingestellt wurde, setzte der Richter sie unter Druck, sich versöhnlicher zu zeigen und das Geld anzunehmen sowie die Klage zurückzuziehen. Als sie dennoch an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte, wurde sie von ihrem Arbeitgeber isoliert und daran gehindert, mit Gewerkschaftsmitgliedern zu sprechen oder sie zu vertreten. Außerdem wurde ihr seit Juni 2012 keine Arbeit mehr zu gewiesen, um sie zu demoralisieren. Sie wird von dem Betrieb durch ständige Videoüberwachung weiterhin unter Druck gesetzt, die Auszahlung zu akzeptieren und von sich aus zu gehen.

Iida Seimitsu lehnt Verhandlungen mit den Beschäftigen ab 27-04-2012

Iida Seimitsu produziert in dem Industriegebiet von Chonburi und beschäftigt rund 220 vorwiegend weibliche Arbeitskräfte. Anfang 2012 haben die Beschäftigten ihre eigene Gewerkschaft organisiert und angemeldet. Am 30. März 2012 hat die Gewerkschaft der Betriebsleitung ihre Forderungen vorgelegt. Anstatt in gutem Glauben zu verhandeln, machte der Arbeitgeber jedoch deutlich, dass er zahlreiche Errungenschaften der Beschäftigten streichen werde, was als Vergeltungsmaßnahme für die Gewerkschaftsgründung gewertet wurde. Am 18. April 2012 verlangte der Arbeitgeber von der Gewerkschaft die Rücknahme all ihrer Forderungen. Der Arbeitsbeauftragte der Provinz vermittelte bei zwei Zusammenkünften am 20. und am 25. April, konnte den Konflikt jedoch nicht beilegen. Am 27. April 2012 sperrte der Arbeitgeber schließlich 112 Mitglieder und führende Vertreter/innen der Gewerkschaft aus. Nach mehreren Vermittlungsrunden erklärte sich der Betrieb am 18. Mai bereit, sämtliche Gewerkschaftsmitglieder wieder einzustellen, allerdings als Reinigungskräfte für 75 Prozent ihres Lohns. Aufgrund der Diskriminierung und des Drucks, dem sie wegen ihrer Gewerkschaftsmitgliedschaft ausgesetzt waren, zogen es viele der wieder eingestellten Arbeitskräfte vor, zu kündigen. Kurz darauf existierte die Gewerkschaft nicht mehr, und die Beschäftigten verzichteten aus Furcht vor Vergeltungsmaßnahmen auf weitere Beschwerden.

Führende Gewerkschaftsvertreter mehr als ein Jahr lang ausgesperrt 20-04-2012

TRW Steering and Suspension, das eine Produktionsanlage in einem der Industriegebiete von Rayong betreibt, beschäftigt 150 fest angestellte Arbeitskräfte und 250 Leiharbeiter/innen (die nach thailändischem Arbeitsrecht nicht berechtigt sind, der in der Anlage vertretenen Industriegewerkschaft Industriegewerkschaft Eine Gewerkschaft, die Mitglieder in einer bestimmten Branche vertritt, ungeachtet ihres Berufes oder ihrer Qualifikationen.

vgl. Unternehmensgewerkschaft
beizutreten). Am 30. März 2012 nahm der Arbeitgeber ohne Verhandlungen mit der Gewerkschaft im Alleingang eine Lohnerhöhung vor, die jedoch nicht den Erwartungen der Belegschaft entsprach, woraufhin sie aus Protest Überstunden verweigerte. Die Gewerkschaft forderte anschließend branchenübliche Lohnerhöhungen. Am 20. April habe TRW Berichten der Beschäftigten zufolge eine Aussperrung aussperrung Eine Form des Arbeitskampfes, bei der der Arbeitgeber seinen Beschäftigten die Arbeitsaufnahme verweigert oder den Betrieb vorübergehend schließt. der drei führenden Gewerkschaftsvertreter, einschließlich des Vorsitzenden, angekündigt. TRW behauptete, dass sie die Belegschaft zu einer Drosselung des Produktionstempos veranlasst hätten, womit dem Unternehmen Schaden zugefügt und gegen die internen Regeln verstoßen werde. In einem Brief an die örtlichen Vertreter der Gewerkschaft warf das Unternehmen ihnen vor, es gemeinsam mit einigen Beschäftigten in der Produktion auf die Verlangsamung der Produktion abgesehen zu haben. Die Aussperrung aussperrung Eine Form des Arbeitskampfes, bei der der Arbeitgeber seinen Beschäftigten die Arbeitsaufnahme verweigert oder den Betrieb vorübergehend schließt. dauert auch über ein Jahr nach ihrem Beginn noch an. Trotz zahlreicher Vermittlungssitzungen unter Beteiligung der Arbeitsbehörde der Provinz und des Arbeitsgerichtes wurden die Beschäftigten unter Druck gesetzt, das Angebot des Arbeitgebers anzunehmen, ihre Beschwerde zurückzuziehen und zu kündigen. Zwei der ausgesperrten Gewerkschafter bestanden auf ihrer Wiedereinstellung, während sich der ausgesperrte Vorsitzende der Gewerkschaft aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gezwungen sah, das Angebot des Arbeitgebers anzunehmen und zu kündigen. Die nach wie vor ausgesperrten Gewerkschafter sind der Ansicht, dass die Arbeitsgerichte und die Arbeitsbehörde der Provinz nicht wirklich um ihre Wiedereinstellung bemüht sind, sondern sie dazu drängen, das Angebot des Arbeitgebers anzunehmen und zu kündigen. Der Fall ist weiterhin ungeklärt.

Gewerkschaftsorganisatoren häufig entlassen30-11-2009

Die Arbeitgeber entlassen regelmäßig Beschäftigte, die versuchen, Gewerkschaften zu gründen, vor allem während der Wartezeit auf die Zulassung (in der sie daher noch nicht unter die Gesetze fallen, die sie gegen gewerkschaftsfeindliche Diskriminierung Gewerkschaftsfeindliche diskriminierung Jede Praxis, die eine/n Beschäftigte/n oder eine Gruppe von Beschäftigten aufgrund einer früheren, gegenwärtigen oder zukünftigen Gewerkschaftsmitgliedschaft, legitimer Gewerkschaftsaktivitäten oder der Inanspruchnahme von Gewerkschaftsdiensten benachteiligt; beinhaltet Entlassungen, Versetzungen, Degradierungen, Belästigungen und Ähnliches

vgl. IGB-Leitfaden für internationale Gewerkschaftsrechte
schützen). In anderen Fällen werden sie aus fingierten, nicht mit der gewerkschaftlichen Betätigung in Verbindung stehenden Gründen entlassen und müssen die Entlassung vor Gericht anfechten.

Registrierung verweigert30-11-2009

Die Regierung verweigerte der Nationalen Lehrergewerkschaft, einer Mitgliedsorganisation der Bildungsinternationale, weiterhin die Registrierung.

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