Libia - Wanderarbeitnehmer/innen (2012)

Lybien wurde immer stärker abhängig von Arbeitskräften aus dem Maghreb, aus Ländern Afrikas südlich der Sahara und aus Asien. Schätzungsweise kam vor dem Aufstand mehr als ein Fünftel der Erwerbsbevölkerung aus dem Ausland. Wanderarbeitnehmer/innen konnten keine eigenen Gewerkschaften gründen oder ein Gewerkschaftsbüro unterhalten, und die offiziellen Gewerkschaften taten wenig, um sie zu schützen. Migrant/innen aus Afrika südlich der Sahara, aus denen die meisten der 1,2 Millionen ausländischen Arbeitskräfte kamen, wurden schwer diskriminiert, weil sie als "Unterschicht“ betrachtet wurden. Bei Ausbruch der Revolution wurden die Wanderarbeiter aus dem südlichen Afrika von bewaffneten, Gaddafi-treuen Polizisten und Milizen ausgeraubt und belästigt und gleichzeitig gewaltsam von den Rebellen angegriffen, die sie für von Gaddafi angeheuerte afrikanische Söldner hielten. Mehr als 200.000 Wanderarbeiter/innen von den Philippinen, aus Bangladesh, China und Ägypten flohen zu Beginn der Kämpfe aus dem Land.

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