Israel - Wanderarbeitskräfte werden misshandelt und ausgebeutet (2012)

Angaben der israelischen Bevölkerungs- und Einwanderungsbehörde zufolge hielten sich 2011 rund 184.000 ausländische Arbeitskräfte in Israel auf, von denen etwa 109.400 ohne Papiere in dem Land waren. (In diesen Zahlen sind auch Beschäftigte mit einem Touristenvisum enthalten, die über eine Arbeitsgenehmigung verfügen.) Es kommt häufig zu Misshandlungen, vor allem im Agrarsektor. Neben osteuropäischen und asiatischen Beschäftigten gibt es Zehntausende Palästinenser, die mit oder ohne Papiere für israelische Arbeitgeber arbeiten. Die Rassenspannungen zwischen Immigranten, Flüchtlingen und Israelis haben zugenommen.

Im Agrarsektor sind 24.000 vorwiegend thailändische Arbeitsmigranten tätig. Sie gelangen über private Agenturen nach Israel, an die pro Person 9.000 US-Dollar zu entrichten sind. Ausbeutung ist gang und gäbe, mit regelmäßig nicht ausgezahlten Löhnen, langen Arbeitszeiten, falschen oder nicht vorhandenen Lohnabrechnungen und Deportationsdrohungen im Falle von Beschwerden. Am 12. Januar wurden nach einer verdeckten Ermittlung 12 Angestellte einer Vermittlungsagentur in Ashkelon wegen des Verdachts auf Betrug an thailändischen Landarbeitern verhaftet, die zu langen Arbeitszeiten gezwungen worden sein sollen, um ihre illegalen Schulden bei der Agentur zu begleichen. Die Behörden vermuten, dass die Agentur thailändische Beschäftigte gezwungen hat, Zehntausende Schekel für eine Arbeit in Israel zu zahlen, und dass es wie auf einem Sklavenmarkt zuging, wenn die Beschäftigten ihre illegalen Schulden nicht begleichen konnten. Laut Gesetz dürfen Vermittlungsagenturen maximal 3.400 Schekel von jeder ausländischen Arbeitskraft erheben, aber die Polizei vermutet, dass die einzelnen Beschäftigten mit bis zu 10.000 US-Dollar bei der Agentur verschuldet waren.

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