China - Zwangsarbeit (2012)

Zwangsarbeit ist zwar verboten, kommt jedoch sowohl in kommerziellen Betrieben als auch in Arbeitslagern vor. China verwendet Zwangsarbeit in Gefängnissen als eine Form der «Umerziehung durch Arbeit», eine administrative Strafe, die häufig gegen Kleinkriminelle, Dissidenten und Arbeitnehmerrechtsaktivisten verhängt wird und dazu dient, das Justizsystem und dessen relativen Schutz zu umgehen. Ein ähnliches Zwangsarbeitssystem wird für die «Rehabilitation» von Drogenabhängigen angewandt. Auch Menschenhandel ist zwar gesetzlich verboten, aber nach wie vor ein großes und wachsendes Problem. Es hat keine nennenswerten Fortschritte bei der Strafverfolgung von Menschenhändlern oder beim Schutz und der Unterstützung der Opfer des Menschenhandels gegeben.

Während des Jahres 2011 tauchten erneut Berichte über Zwangsarbeit auf. Im Mai wurde beispielsweise berichtet, dass Gefangene in Nordchina gezwungen worden seien, nachts lukrative Internetspiele zu spielen. Im September wurden 30 behinderte Männer nach einer verdeckten Untersuchung eines Fernsehreporters aus einer Ziegelbrennerei in der zentralchinesischen Provinz Henan gerettet. Der Reporter hatte sich in der Nähe eines örtlichen Bahnhof als geistig behindert ausgegeben und wurde zunächst für 500 Yuan (8 US-Dollar) an Wan Chengqun verkauft, den Betreiber einer Ziegelbrennerei in Zhumadian, und später in einen anderen Betrieb versetzt, aus dem er flüchten konnte. Einige der geretteten Männer mussten jahrelang ohne Bezahlung arbeiten, Schläge, schlechtes Essen und miserable Lebensbedingungen ertragen.

Im April wurden in dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang ein Fabrikbesitzer und seine Frau, die eine Gruppe geistig Behinderter vier Jahre lang als Sklavenarbeiter missbraucht hatten, zu viereinhalb bzw. zwei Jahren Gefängnis verurteilt. In Berichten hieß es, dass mindestens ein Dutzend Beschäftigte, acht davon geistig behindert, gezwungen worden waren, ohne Bezahlung und Schutzausrüstung zu arbeiten. Die Beschäftigten waren von einer Obdachloseneinrichtung in einer Nachbarprovinz besorgt worden. Die chinesische Vereinigung geistig behinderter Menschen hat Berichten zufolge in zehn verschiedenen Provinzen ähnliche Fälle festgestellt.

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