Camboya - Zwei protestierende Busfahrer festgenommen, zahlreiche Menschen verletzt

Zwei Busfahrer wurden bei einem gewaltsamen Übergriff außerhalb der Busgesellschaft Capitol am 6. Februar 2016 festgenommen, und 14 Menschen wurden dabei verletzt. Die Busfahrer hatten sich an einem längeren Protest gegen die Entlassung von 45 Beschäftigten im Jahr 2015 beteiligt, die versucht hatten, einen Ortsverband der Cambodian Transport Workers Federation (CTWF) zu gründen, um ihre extrem schlechten Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Videomaterial zeigt, wie Mitglieder der vom Arbeitgeber unterstützten Organisation Cambodia for Confederation Development Association (CCDA), schwarz gekleidet und mit Schutzhelmen ausgerüstet, auf die Protestierenden der CTWF zuliefen und mit Stöcken, Metallstangen und Hämmern brutal auf sie einschlugen. Bei dem Vorfall wurden mindestens 14 Menschen verletzt, darunter protestierende Busfahrer und ihre Unterstützer, ein Menschenrechtsbeobachter und ein Polizist. Eine Person erlitt einen Armbruch, während viele andere im Gesicht verletzt wurden.

Einer der entlassenen Capitol-Bufahrer, Nan Vanna, Mitglied der CTWF, und Ruos Siphay, ein Vertreter der Cambodia Informal Worker Association (CIWA), wurden festgenommen. Zur Last gelegt wurden ihnen schwere vorsätzliche Gewalt, Behinderung von Amtspersonen und Blockade einer öffentlichen Straße. Keiner der Angreifer wurde jedoch verhaftet.

Am selben Tag wurden vier führende Vertreter unabhängiger Gewerkschaften für dieselben drei Vergehen angezeigt: Ath Thorn, Präsident, und Kong Athit, Generalsekretär der Cambodian Labour Confederation (CLC), Sok Chhun Oeung, Präsident der CIWA, und Eang Kim Hun, Sekretär der Cambodian Transport Workers Federation (CTWF). Das kambodschanische Menschenrechtszentrum hat festgestellt, dass keiner der vier Gewerkschafter bei dem Zwischenfall anwesend war und dass ihre gerichtliche Belangung einen gezielten Schlag gegen die Gewerkschaftsbewegung insgesamt vermuten lasse. Es hat zudem darauf hingewiesen, dass nichts unternommen worden sei, um die wahren Verantwortlichen für die Gewalt vor Gericht zu bringen.

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