Indonesia - Arbeitgeber versuchen, Gewerkschaften zu zerstören, und gründen gelbe Gewerkschaften (2011)

Hunderte von Arbeitnehmern demonstrierten außerhalb von PT Sumi Indo Wiring System in Purwakarta, West-Java, nachdem das Unternehmen Arbeitnehmer wegen ihrer gewerkschaftlichen Aktivitäten entlassen und zwangsbeurlaubt hatte. Die Arbeitnehmer hatten versucht, die indonesische Metallarbeitervereinigung (Federasi Serikat Pekerja Metal Indonesia, FSPMI) im Werk zu etablieren. Das Unternehmen betont, dass die Arbeitnehmer bereits im Dachverband der Einzelgewerkschaften (Konfederasi Serikat Pekerja Seluruh Indonesia, KSPSI) organisiert sind, und behauptet, dass die Arbeitnehmer nicht wegen der Organisation einer neuen Gewerkschaft entlassen worden seien, sondern weil sie Geschäftsbriefbögen verwendet haben, um über die FSPMI zu informieren.
Die Gewerkschaft PLN Workers‘ Union (PLNWU), deren Mitglieder für die PT Perusahaan Listrik Negara (PLN), einem staatlichen Stromversorger, arbeiten, reichte am 26. Juli gegen den PLN-Vorstand bei der Nationalpolizei eine Beschwerde wegen der Zerstörung der Gewerkschaft ein. Die Beschwerde besagt, dass der geschäftsführende Direktor der PLN, Dahlan Iskan, die zuvor gewährten Mitarbeiterzuschläge wieder zurückgezogen und mehrere Gewerkschaftsmitglieder versetzt bzw. entlassen hat, weil sie sich öffentlich gegen die Entscheidung des Unternehmens, die Stromkosten zu erhöhen, gestellt hatten. Der Vorstand hat auch eine neue Gewerkschaft etabliert.
Mit dem 31. August begannen offizielle Vertreter der New Zealand International School (KFNZIS) in Jakarta mit einer Reihe von Handlungen zur Drangsalierung und Einschüchterung von Schulmitarbeitern, nachdem sie der Gewerkschaft Erziehung, Weiterbildung und öffentlicher Dienst (Federation of Education Training and Public Service Union - FESDIKARI-KSBSI) beigetreten waren. Schulvertreter befragten die Gewerkschaftsmitglieder, warum sie der Gewerkschaft beigetreten sind, und erzählten den Schulmitarbeitern, dass man sich um ihre Klagen nur dann kümmern würde, wenn sie aus der Gewerkschaft austreten. Die Gewerkschaftsvorsitzende Ignatia Widhiharsanto wurde ebenso wie der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Ahmad Safatila schikaniert. Bedingung für die Verlängerung der Anstellung der Schatzmeisterin der Gewerkschaft, Frau Mujiyati, war ihr Austritt aus der Gewerkschaft. Die KFNZIS verstärkte ihre Maßnahmen, die Gewerkschaft zu zerstören, indem sie die Vorsitzende und den stellvertretenden Vorsitzenden am 30. September entließ. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts war der Fall noch anhängig.

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