Palestina - Beschäftigte wegen Streik für Grundrechte entlassen (2011)

Am 19. Oktober traten 72 Beschäftigte der israelischen Fabrik Sol Or im Westjordanland in den Ausstand, um die Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns zu fordern. Das Management hat Verhandlungen bisher abgelehnt. Sechs Beschäftigte sind Berichten zufolge bei der Arbeit oder an einer arbeitsbedingten Krebserkrankung infolge der unsachgemäßen Lagerung chemischer Stoffe verstorben, und Beschäftigte, die sich gegenüber den Medien beschwerten, wurden routinemäßig entlassen. Der Standort der Fabrik soll von Israel in das Westjordanland verlegt worden sein, weil sie den israelischen Gesundheitsnormen nicht genügte. Bereits 2007 hatte wegen niedriger Löhne und gefährlicher Arbeitsbedingungen ein Streik stattgefunden.

Bisher wurden 19 Streikende entlassen. Ein Beschäftigter, Nazar Fukra, hat das israelische Unternehmen verklagt, das erklärt hat, dass, da sich sein Standort auf einem Gebiet befinde, das nicht unter das in den Siedlungen geltende Recht falle, für den Kläger kein israelisches, sondern jordanisches Recht gelte. Seit einem Entscheid des Obersten Gerichtshofes Israels von Oktober 2007 gilt das israelische Arbeitsrecht jedoch auch für Palästinenser, die für israelische Arbeitgeber im Westjordanland arbeiten.

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