Mansour Osanloo, der Vorsitzende der Gewerkschaft bei der Teheraner Busgesellschaft (Sherkat-e Vahed), und Ebrahim Madadi, der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft, befinden sich nach wie vor in Haft. Sie verbüßen Gefängnisstrafen von fünf bzw. dreieinhalb Jahren, weil sie für die Arbeitnehmerrechte eingetreten waren. Osanloo befindet sich seit Juli 2007 in Haft und sitzt gegenwärtig im Gefängnis Reja’I Shahr westlich von Teheran ein, gemeinsam mit Insassen, die u.a. wegen Mordes verurteilt wurden. Sein Gesundheitszustand hat sich kontinuierlich weiter verschlechtert, da er bereits zuvor gesundheitliche Probleme hatte und während der Haft aufgrund der schlechten Behandlung weitere hinzukamen. Im April durfte er sich in einer externen Klinik einer ärztlichen Untersuchung unterziehen.
Im Juni 2010 veröffentlichte die IAO einen Zwischenbericht des Ausschusses für Vereinigungsfreiheit bezüglich des Falls Nr. 2508 (Klage des IGB und der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) gegen die Regierung des Iran). In dem Bericht wurde die iranische Regierung zitiert, die die Begnadigung Osanloos angekündigt hatte. Die Regierung hielt ihre Zusage jedoch nicht ein, und am 1. August wurde Osanloos Strafe um ein weiteres Jahr verlängert. Madadi befindet sich seit Dezember 2008 im Gefängnis. Beide Männer wurden während der Haft misshandelt, und beide werden von Amnesty International als politische Häftlinge anerkannt.