Tailandia - Autoteilehersteller erhebt strafrechtliche Vorwürfe gegen Gewerkschaftsvorsitzenden

Der Autoteilehersteller Y-Tec hat Strafanzeige gegen den Gewerkschaftsvorsitzenden Ruangsak Klaimala erstattet, weil er Beschwerde bei der staatlichen Schiedsstelle für Arbeitsfragen, dem Arbeitsbeziehungsausschuss, erhoben hat, wie IndustriALL im Oktober 2017 berichtete.

Y-Tec hatte 32 Gewerkschaftsmitglieder wegen einer „Umstrukturierung“ zur Kündigung gezwungen, als sie Ende 2016 die Gewerkschaft Prachinburi Automobile Part Workers Union ins Leben gerufen hatten. Nachdem die Gewerkschaft Beschwerde beim Arbeitsbeziehungsausschuss erhoben hatte, erhöhte das Unternehmen den Druck. Sie bot Ruangsak Klaimala Schmiergeld für die Auflösung der Gewerkschaft an, brachte Überwachungskameras an, um Gewerkschaftsmitglieder zu beobachten und unterzog sie Drogentests. Ruangsak Klaimala wurde versetzt und musste statt seiner Aufseher-Tätigkeit für weniger Lohn manuelle Tätigkeiten verrichten.

Der Arbeitsbeziehungsausschuss entschied zwar zugunsten der Beschäftigten, aber Y-Tec hat wegen eines Posts in den sozialen Medien eine Verleumdungsklage gegen Ruangsak Klaimala erhoben und ihn anschließend entlassen, weil er einer Straftat beschuldigt werde. Auch gegen einen Wissenschaftler, der die Praktiken von Y-Tec in einem Artikel kritisiert hatte, hat das Unternehmen eine Verleumdungsklage erhoben.

Der Arbeitsbeziehungsausschuss hat die Wiedereinstellung der entlassenen Beschäftigten angeordnet, aber Y-Tec hat Berufung gegen den Entscheid eingelegt und verfolgt seine Strafanzeige gegen den Gewerkschaftsvorsitzenden weiter.

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