Turquía - Französisches Unternehmen greift in der Türkei auf gewerkschaftsfeindliche Taktiken zurück

Safe Demo Plastik, der türkischen Tochter des französischen Autozulieferers Safe Group, werden umfangreiche gewerkschaftsfeindliche Taktiken gegenüber der Gewerkschaft Petrol-İş in Bursa, dem Zentrum der Automobilindustrie in der Türkei, vorgeworfen. Petrol-İş vertritt Beschäftigte in der Öl-, Chemie- und Kautschukindustrie und wurde vom türkischen Arbeitsministerium zugelassen. Die örtliche Unternehmensleitung hat die ministerielle Zulassung jedoch gerichtlich angefochten und behauptet, dass Petrol-İş nicht über die erforderliche Mehrheit für die Anerkennung als Tarifpartei verfüge. Zudem wurden sechs Beschäftigte aufgrund ihrer Gewerkschaftsaktivitäten entlassen und andere dazu ermutigt, aus der Gewerkschaft auszutreten.

Gewerkschaftsmitglieder haben daraufhin für die Anerkennung ihrer Rechte demonstriert. Sie forderten u.a. die Einstellung des Gerichtsverfahrens und den Beginn von Tarifverhandlungen, die Wiedereinstellung der entlassenen Gewerkschaftsmitglieder und ein Ende der Bemühungen, Beschäftigte zum Gewerkschaftsaustritt zu bewegen.

Etwa zur selben Zeit wurde der für die Türkei zuständige Geschäftsleiter von Safe Demo Plastik von einem Gericht in Bursa wegen des Verstoßes gegen Artikel 118 des türkischen Strafgesetzbuches bezüglich “Verhinderung der Wahrnehmung von Gewerkschaftsrechten” zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.

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