Pakistán - Gewerkschaftsfeindlichkeit und Massenverhaftungen in Hotel

Dreiundsechzig Mitglieder und Vertreter der Gewerkschaft beim Hotel Serena in Quetta wurden am 30. November wegen einer friedlichen Versammlung vor dem Hotel verhaftet. Zuvor war Gewerkschaftsmitgliedern der Zutritt zu dem Hotel verweigert worden, so dass sie nicht arbeiten konnten.

Die Gewerkschaft hatte am Vortag eine Kundgebung beim Presseclub von Quetta organisiert, um gegen die Gewerkschaftsfeindlichkeit der Hotelleitung zu protestieren. Beschäftigte, die am Tag darauf zur Arbeit erschienen, erhielten Abmahnungen und durften das Hotel nicht betreten. Gewerkschaftsmitglieder, die bereits im Hotel waren, schlossen sich den Ausgesperrten an, um zu erfahren, warum sie nicht arbeiten durften. Daraufhin schaltete die Geschäftsführung die Polizei ein, die 63 Verhaftungen vornahm.

Die Gewerkschaft hatte seit Juli 2015 Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag gefordert. Anstatt mit den offiziellen Vertretern der Beschäftigten zu verhandeln, hat die Hotelleitung jedoch im Oktober 2015 eine rechtswidrige Vereinbarung mit einer Gruppe einzelner Beschäftigter unterzeichnet und mit der Schikanierung von Mitgliedern und Vertretern der Gewerkschaft begonnen.

Die Gewerkschaft erhielt Unterstützung seitens der Internationalen Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Catering-, Tabak- und anverwandter Arbeitnehmerverbände (IUL), die eine Kampagne organisierte. Anfang Januar hat die IUL berichtet, dass die 63 Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz zurückkehren konnten. Die Hotelleitung hatte weder Anzeige erstattet, noch Disziplinarverfahren eingeleitet, und das oberste Provinzgericht hatte einen früheren Entscheid des Arbeitsgerichtes gekippt, den die Geschäftsführung zum Verbot von Gewerkschaftsaktivitäten in dem Hotel erwirkt hatte. Die Gewerkschaft hielt an ihrer Forderung nach Tarifverhandlungen fest.

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