Indonesia - Gewerkschaftsvertreter bei Coca-Cola-Betrieb im Visier

Coca-Cola Amatil Indonesien hat im Oktober 2018 Disziplinarmaßnahmen gegen den Vorsitzenden der unabhängigen demokratischen Gewerkschaft bei Coca-Cola Bandung, Sovi Fradina Mardani Masrip, eingeleitet, weil er seine Mitglieder über ihre gesetzlichen Ansprüche informiert hatte.
Als das Management ein Personalabbauprogramm in die Wege leitete, stellten die Beschäftigten im Rahmen einer WhatsApp-Gruppe Fragen zu den vorgeschlagenen Abfindungen. Sovi Fradina informierte sie daraufhin über die gesetzlich vorgesehenen Abfindungen und über deren Berechnung. Das Management stellte Sovi Fradina am 19. Oktober unverzüglich ein drittes und endgültiges Warnschreiben zu, in dem ihm vorgeworfen wurde, “an die Beschäftigten bewusst Informationen zu verbreiten”, die das Personalabbauprogramm beeinträchtigten und dem Unternehmen Schaden zufügten. Mit einem dritten Warnschreiben (unter Umgehung eines ersten und zweiten Warnschreibens) wertet das Management sein Verhalten als ein schweres Vergehen, das jederzeit in den kommenden sechs Monaten bis zum 19. April 2019 zu einer Suspendierung und möglicherweise einer Kündigung führen könne.
Am 26. Oktober hat die Gewerkschaft das vom Management vorgeschlagene Personalabbauprogramm abgelehnt, da es Alternativen dazu gebe. Am 9. November erhielten fünf Gewerkschaftsmitglieder, darunter der Generalsekretär der Gewerkschaft, der stellvertretende Generalsekretär und der Kommunikationsbeauftragte, Schreiben, in denen es hieß, dass sie im Rahmen eines Sozialplans freiwillig ausschieden und aufgefordert wurden, die unterzeichneten Schreiben bis zum 12. November zurückzuschicken. Als die Gewerkschaft daraufhin feststellte, dass ihre Mitglieder die Kündigung ablehnten, erhielten die fünf neue Schreiben, denen zufolge ihnen im Rahmen eines “Effizienzprogramms” gekündigt werde und sie im Falle einer Unterschriftsverweigerung keine Abfindung erhalten würden. Neben den Mitgliedern der unabhängigen Gewerkschaft wurde nur ein anderer Beschäftigter entlassen.
Die fünf Mitglieder erschienen am 12. November zur Arbeit und weigerten sich, den Betrieb zu verlassen. Am 14. November fand ein Treffen mit der Geschäftsführung statt, die sich jedoch weigerte, konkrete Gründe für die Entlassung der fünf Gewerkschaftsmitglieder zu nennen und erklärte, dass es keine weiteren Treffen geben werde.

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