Malasia - Hausangestellte von Missbrauch und Tod bedroht (2012)

Am 21. Juni berichtete die stellvertretende Arbeitsministerin Maznah Mazlan, dass insgesamt 18.716 Hausangestellte im vergangenen Jahr ihren Arbeitgebern davongelaufen waren. 2010 arbeiteten 247.069 ausländische Hausangestellte in Malaysia, davon 76,7 % aus Indonesien. Der malaysische Gewerkschaftsbund Malaysian Trade Union Congress (MTUC) forderte die Regierung nachdrücklich auf, das IAO-Übereinkommen 189 über Hausangestellte zu ratifizieren, um die Probleme effektiv anzugehen, mit denen ausländische Hausangestellte im Land konfrontiert sind.
Laut einer MTUC-Umfrage bei 510 Hausangestellten (hauptsächlich aus Indonesien und den Philippinen) bezüglich der Löhne und der Arbeitsbedingungen klagten 26,4 % darüber, dass ihre Löhne und Gehälter nicht ausbezahlt wurden, und 7,8 % über körperliche und verbale Belästigungen. 90 % berichteten, dass sie keinen freien Tag erhielten, während die restlichen 10 %, die einen solchen freien Tag erhielten, das Haus nicht verlassen durften. In einigen Fällen erhielten sie nur zwei Tage pro Monat. Weiterhin mussten 53 % über 16 Stunden am Tag arbeiten. Dies umfasste auch Hausangestellte, die an verschiedenen Orten eingesetzt wurden. Trotz eines erheblichen Anstiegs des Lohnniveaus berichteten 61 %, dass ihr monatliches Entgelt jetzt auf ihr Bankkonto überwiesen wird.
Am 5. Juni starb die indonesische Hausangestellte Isti Komariyah im University Malaya Medical Centre. Sie hatte keinerlei Entlohnung erhalten, seit sie im Dezember 2008 für ein Paar in Taman Sea Petaling Jaya zu arbeiten begonnen hatte. Die Polizei stufte den Fall als Mord ein und verhaftete die Arbeitgeber der Frau im Zusammenhang mit deren Tod. Am 6. Juli flüchtete sich die Hausangestellte Va Sokhoeun, 38, in die kambodschanische Botschaft in Malaysia. Sie erklärte, dass ihr Arbeitgeber seit sieben Monaten ihren Lohn nicht ausbezahlt habe und dass sie sexuell belästigt worden sei. Am 25. Juli leiteten Mitarbeiter der kambodschanischen Botschaft in Malaysia eine Untersuchung über den Tod einer kambodschanischen Hausangestellten in Penang ein, nachdem diese in der Woche davor den Vorwurf erhoben hatte, dass sie missbraucht worden sei. Im August erklärte die malaysische Menschenrechtsorganisation Tenaganita, dass sie 41 Hausangestellte aus Kambodscha aus den Händen von Arbeitgebern gerettet habe, von denen sie ausgebeutet worden waren.
Am 14. Oktober verbot Kambodscha seinen Bürgerinnen und Bürgern, in Malaysia als Hausangestellte zu arbeiten.

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