Turquía - Massenentlassungen, Festnahmen und Inhaftierungen von Staatsbediensteten wegen angeblichen Putschversuches

Insgesamt wurden im Februar 2017 allein in den ersten zehn Tagen des Monats mindestens 237 Menschen festgenommen und 669 inhaftiert, und 4.464 Staatsbedienstete wurden entlassen, nachdem am 7. Februar 2017 der neue Erlass Nr. 687 zum Ausnahmezustand verfügt worden war.

Von diesen 4.464 entlassenen Staatsbediensteten waren 2.585 Lehrkräfte und Beamte des Bildungsministeriums, 417 Polizeibeamte der Generaldirektion für Sicherheit, 893 weitere der Generalkommandantur der Gendarmerie, 80 Bedienstete der türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt TRT, 48 Beamte des Außenministeriums, 49 des Innenministeriums und 16 des Ministeriums für Kultur und Tourismus.

Während des gesamten Monats Februar kam es zu Gewalt, willkürlichen Entlassungen und Festnahmen, wodurch sich das angespannte Klima und die Unsicherheit in dem Land weiter verschärften.

Einige Beispiele:
-  Am 4. Februar ging die türkische Polizei übermäßig gewaltsam gegen Mitglieder der Gewerkschaftsvereinigung des öffentlichen Dienstes (KESK) vor, die sich in Malatya versammelt hatten, um gegen Massenentlassungen zu protestieren.
-  Am 10. Februar wurden mindestens elf Menschen, darunter Professoren, inhaftiert, nachdem die Polizei Wasserwerfer und Pfefferspray eingesetzt hatte, um eine Demonstration an der Universität von Ankara gegen den neuen Erlass Nr. 687 aufzulösen.
-  Am 11. Februar wurden neun zuvor entlassene Lehrkräfte festgenommen.

© ITUC-CSI-IGB 2013 | www.ituc-csi.org | Contact Design by Pixeleyes.be - maps: jVectorMap