Camboya - Massenentlassungen nach Streik, Gewerkschaft verklagt

Die Textilfabrik Gawon Apparel in der Stadt Takhmao in der Provinz Kandal hat am 7. Januar 2018 nach einem längeren Streik 588 Beschäftigte entlassen.
Bei dem Streik ging es um die Nichtzahlung der Löhne, die seit über einem Jahr ein Problem gewesen war. Anfang Januar hat die Fabrikleitung einen richterlichen Beschluss erwirkt, mit dem die Protestierenden und die Vertreter der Gewerkschaft, der Coalition of Cambodia Apparel Workers’ Democratic Union (CCAWDU), angewiesen wurden, binnen 48 Stunden an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.
Eine Arbeiterin sagte, dass sie wie angeordnet an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt seien, aber nur zwei Tage gearbeitet und dann ihren Protest an den Werktoren fortgesetzt hätten. Sie merkte an, dass die richterliche Anordnung ungerecht gewesen sei, dass ihre Forderungen nicht erfüllt worden seien und die Beschäftigten ihre Arbeit nicht wieder hätten aufnehmen können, da die Fabrikleitung während des Protestes Maschinen entfernt habe. Mehrere Beschäftigte hätten weiter vor den Werktoren geschlafen, um zu verhindern, dass weitere Maschinen weggeschafft würden.
Der Fabrikdirektor entließ die 588 Beschäftigten mit der Begründung, dass sie die richterliche Anordnung nicht befolgt hätten.

Am 21. Januar wurde bekannt, dass der Fabrikeigner einen Prozess gegen die CCAWDU wegen der Fortsetzung des Protestes angestrengt und um eine Intervention des Arbeitsministeriums gebeten hat. Die Fabrikleitung behauptete, dass die Protestierenden Gewalt und Einschüchterungstaktiken angewandt hätten, um andere Beschäftigte am Betreten der Fabrik zu hindern, was die CCAWDU bestreitet. Bei Redaktionsschluss war der Prozess noch nicht beendet.

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