Kuwait - Militärausschuss für streikende Zollbeamte (2012)

Im Oktober schlossen sich mehr als 3.000 Zollbeamte der Welle von Streiks an und erhöhten somit den Druck auf die Regierung erheblich. Die unbefristete Arbeitsniederlegung legte den Schiffsverkehr in den Häfen und Ölterminals lahm und behinderte den Flughafenbetrieb und Grenzüberquerungen. Nach zwei Tagen beendeten die Zollbeamten ihren Streik, nachdem ihnen von der Regierung zugesichert worden war, dass ihre Forderungen erfüllt würden. Die Behörden drohten mit dem Einsatz der Armee und der Nationalgarde, um die Streikenden zu ersetzen und setzten einen Militärausschuss ein, dem Vertreter des Innen- und des Verteidigungsministeriums, der Nationalgarde und anderer Behörden angehörten. Der Ausschuss wurde kritisiert, weil er nicht mit den Beschäftigten verhandelte und sich stattdessen nur darum bemühte, die Beschäftigten durch Drohungen zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu bewegen. Die Regierungsbehörden sagten zu, dass sie die Forderungen der Streikenden innerhalb von maximal drei Monaten prüfen würden. Bezüglich der Streikreaktion kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Abgeordneten der Opposition und der Regierung, wobei viele in der Regierung entschiedene Maßnahmen forderten, um den Streik angesichts der Abhängigkeit Kuwaits sowohl von Importen als auch von Exporten zu beenden. Die Kuwait Trade Union Federation (KTUF) wiederholte ihre Forderung nach einem hochrangigen Ausschuss, dem Vertreter des Ministerrates, des Arbeits- und Sozialministeriums, der Gewerkschaftsbewegung und andere Akteure angehören würden, anstelle der Intervention des Militärs.

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