Corea, República de - Oberster Gerichtshof befindet Bosch Electrical Drives der Einmischung in Gewerkschaftsaktivitäten für schuldig

Am 27. September 2018 hat der Oberste Gerichtshof Koreas ein früheres Gerichtsurteil bestätigt, wonach Bosch und sein früherer Vorstandsvorsitzender Lee Man-haeng, 59, sowie andere Unternehmensvertreter gegen das Gewerkschafts- und Arbeitsbeziehungsgesetz verstoßen haben, u.a. durch Einmischung und Diskriminierung. Das Gericht hatte über einen Einspruch gegen eine frühere Schuldsprechung zu entscheiden, sechs Jahre nach der ursprünglichen Beschwerdeerhebung der Metallarbeitergewerkschaft KMWU (Korean Metal Workers’ Union).

Bosch hatte auf die Dienste von Creative Consulting zurückgegriffen, einer für ihre gewerkschaftsfeindlichen Taktiken bekannten Beratungsfirma. Ihre Strategie bestand darin, unternehmensgesteuerte Gewerkschaften anstelle der vorhandenen Industriegewerkschaften zu gründen. Die Beschäftigten von Bosch waren seit 1987 von einem KMWU-Ortsverband vertreten worden. Nach der Einführung des Mehrgewerkschaftssystems im Jahr 2011 hatte Bosch einen Vertrag mit Creative Consulting abgeschlossen.

Im Februar 2012 wurde eine neue Betriebsgewerkschaft bei Bosch gegründet. Innerhalb von zehn Tagen hatten 210 Mitglieder der KMWU-Gewerkschaft diese verlassen und waren der neuen Organisation beigetreten. Am nächsten Zahltag, dem 7. März, hat Bosch sämtliche von den Löhnen der Mitglieder abgezogenen Mitgliedsbeiträge an die neue Gewerkschaft überwiesen, obwohl deren Gründungsverfahren noch gar nicht abgeschlossen war. Nach der Unterzeichnung eines Tarifvertrages mit der neuen Gewerkschaft im Jahr 2013, der die Zahlung von jeweils 4,2 Millionen Won (3.780 US$) als Anreiz vorsah, hat Bosch der KMWU-Gewerkschaft einen anderen Tarifvertrag vorgelegt, der weniger günstige Bedingungen enthielt.

Im ersten und zweiten Verfahren hatten die Gerichte entschieden, dass ein derartiges Vorgehen “eine unangemessene Kontrolle und Einmischung in der Absicht, die gewerkschaftlichen Organisierungsbemühungen und Aktivitäten zu beeinflussen,“ darstelle.

Lee und das Unternehmen wurden zu Geldstrafen in Höhe von fünf Millionen Won (4.500 US$) verurteilt, mit zusätzlichen Geldstrafen von jeweils drei Millionen Won (2.700 US$) für den Direktor Personalwesen/Gewerkschaftsangelegenheiten und den Vizepräsidenten, den 58-jährigen Son bzw. den 57-jährigen Shin.

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