Sri Lanka - Polizei schießt in die Menge der Arbeiter: ein Toter und hunderte Verletzte (2012)

Ein Gesetzentwurf zur Rentenreform, mit der die Auflagen des Internationalen Währungsfonds für einen Kredit über 2,6 Mrd. $ erfüllt werden soll, hat eine Koalition aus 26 Gewerkschaften gegen sich aufgebracht. Am 24. Mai haben zehntausende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Straßen von Colombo sowie in der Freihandelszone Katunayake gegen dieses Vorhaben protestiert. Am 29. Mai haben Regierungsleute gefälschte Flugblätter in der Freihandelszone verteilt, angeblich im Namen der Gewerkschaftskoalition, um für deren Unterstützung für den Gesetzentwurf zu werben. Am nächsten Tag gingen die Beschäftigten auf die Straße, um gegen diese Beeinflussung zu protestieren. Ihre Demonstration wurde äußerst gewaltsam niedergeschlagen. Die Polizei setzte automatische Schusswaffen und Tränengas ein. Roshen Chanaka, ein 22-jähriger Arbeitnehmer, wurde bei dieser Schießerei getötet. Hunderte Menschen (darunter 15 Polizisten) wurden dabei verletzt. Die Polizei unternahm daraufhin Einschüchterungsversuche und schikanierte Gewerkschaftsdelegierte und Arbeitnehmer. Sie hinderte sie beispielsweise daran, ihre Fabriken zu verlassen und griff einige Beschäftigten der Freihandelszone tätlich an. Zum Teil wurden Arbeitnehmerinnen von Polizisten gedemütigt. Einige von ihnen wurden sogar mit Eisenstangen geschlagen. Darüber hinaus wurden Gewerkschaftsbüros ohne entsprechenden Befehl von Polizisten durchsucht. Schließlich hat die Polizei den Erhalt der Sicherheit in der Zone an die Armee übergeben.

Der Polizeichef von Sri Lanka ist nach dieser Niederschlagung zurückgetreten. Zwei Polizisten wurden festgenommen. Schließlich hat die Regierung den Gesetzentwurf zurückgezogen.

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