Sri Lanka - Streikende Hafenarbeiter bei brutaler Militäroperation verletzt

Die Regierung Sri Lankas hat am 10. Dezember 2016 eine brutale Militäroperation durchgeführt und Hunderte Marinesoldaten stationiert, um streikende Beschäftigte im Hafen Magampura in Hambantota zu vertreiben, die den Hafen besetzt hatten. Die Streikenden wurden von den Soldaten mit Stangen und Gewehren angegriffen und getreten, woraufhin vier Beschäftigte in ein Krankenhaus eingeliefert wurden.

Annähernd 500 Beschäftigte hatten am 7. Dezember 2016 gestreikt, um gegen die von der Regierung geplante Privatisierung des Hafens zu protestieren und ihre Festanstellung bei der staatlichen Hafenbehörde zu fordern. Die Regierung hatte kurz zuvor eine Vereinbarung unterzeichnet, die den Verkauf von 80 Prozent der Anteile an der Hafengesellschaft an die staatliche chinesische Merchants Port Holdings Company vorsah.

Der Hafenminister Sri Lankas, Arjuna Ranatunga, warnte die Streikenden vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes, wenn sie den Protest nicht beendeten und unverzüglich an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten. Wenn sie am nächsten Tag nicht zur Arbeit erschienen, habe man „Tausende Bewerber, die nur darauf warten, die Arbeit zu übernehmen.“

Ziel des gewaltsamen Vorgehens der Regierung war die Beendigung des Streiks. Sie setzte das Militär, die Polizei und die Sicherheitskräfte ein, griff auf Streikbrecher zurück und drohte den Streikenden mit gerichtlichen Schritten.

Am 12. Dezember beseitigte die Polizei gewaltsam Barrikaden, die die Beschäftigten aufgestellt hatten, um Fahrzeugen die Zufahrt zum Hafen zu versperren. Am Tag darauf griff die Hafenverwaltung auf Beschäftigte einer anderen Leiharbeitsfirma zurück, um ein Schiff mit Fahrzeugen zu beladen. Diese Beschäftigten weigerten sich jedoch, zu arbeiten und verließen aus Solidarität mit den Streikenden das Gelände. Später wurde beobachtet, wie Marinesoldaten die Hafenarbeiten erledigten.

Die Streikenden waren unter der Regierung Rajapakse als Auszubildende eingestellt worden. Nach der Ausbildungszeit waren sie jedoch nicht fest angestellt, sondern 2013 an eine neugegründete Hafenverwaltungsgesellschaft (Magampura Port Management Company) vermittelt worden. Sie befürchteten, im Falle einer Privatisierung noch weniger Chancen auf eine Festanstellung zu haben.

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