Pakistán - Streikende Lokführer inhaftiert

Vier Lokführer, die sich am 23. Juli 2017 an einem Streik beteiligt hatten, wurden wegen terroristischer Betätigung verhaftet und vor das Antiterrorgericht gestellt, das am 25. Juli 14 Tage Untersuchungshaft anordnete.

Die Lokführervereinigung TDWA (Train Drivers Welfare Association) hatte zu einem unbefristeten Streik aufgerufen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, u.a. nach Gehaltserhöhungen, der Bezahlung von Überstunden und der Wiedereinstellung entlassener Kollegen. TDWA-Vertreter Irfan Iqbal gab an, dass es zu dem Streik gekommen sei, weil Bahnminister Saad Rafique ihre Forderungen ignoriert habe. Die Regierung habe den Lokführern zwar versichert, dass ihre Überstunden bezahlt würden, aber geschehen sei dies bisher nicht.

Die verhafteten Lokführer hatten gegenüber anderen erläutert, worum es bei dem Streik geht und sie aufgefordert, mitzumachen. Das war ihre „terroristische Betätigung“, wobei das Eisenbahnministerium behauptete, dass ihre Aktionen „Angst und Panik“ ausgelöst hätten. Es hieß, dass die Polizei noch nach einem fünften Lokführer suchte.

Die Einschüchterungstaktiken scheinen Früchte getragen zu haben, da der Streik nach 18 Stunden beendet wurde. Berichten zufolge könnten die Verhaftungen von Kollegen aus anderen Städten im Rahmen der Antiterrorgesetze zur Beendigung des Streiks beigetragen haben, ebenso wie der von den Bahnbehörden ausgeübte massive Druck. Die Entscheidung des Bahnmanagements, Zeitarbeits- und Nachwuchskräfte als Ersatz für die Streikenden einzusetzen, soll ebenfalls einer der Gründe dafür gewesen sein, dass sich der Streik als wirkungslos erwiesen hat. Ein Verhandlungsangebot gab es nicht.

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